Magna Holding AG

Magna Holding AG
Magna International Inc.
Logo von Magna International
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN CA5592224011
Gründung 1957
Unternehmenssitz Aurora, Ontario
Unternehmensleitung
  • Donald Walker, co-CEO
  • Siegfried Wolf, co-CEO
Mitarbeiter ca. 74.000 (Februar 2009)
Umsatz 25 Mrd. USD (2007)
Branche Automobilzulieferer
Website

www.magna.com

Magna International Inc. ist ein kanadisches Unternehmen aus Aurora, Ontario. Das Unternehmen ist im S&P/TSX 60 an der Toronto Stock Exchange gelistet. Magna International ist Kanadas größter Hersteller von Automobilteilen und eines der größten Unternehmen des Landes. Weltweit hat der Konzern in 25 Ländern ca. 74.000 Beschäftigte in 240 Produktionsbetrieben und 86 Entwicklungszentren (Februar 2009).

Inhaltsverzeichnis

Gründung und Entwicklung

Das Unternehmen wurde 1957 vom Austro-Kanadier Frank Stronach unter dem Namen Multimatic gegründet. Nach einer Fusion mit Magna Electronics im Jahre 1969 wurde 1973 der Name in Magna International geändert. Magna International ist großteils im südlichen Ontario angesiedelt und produziert hauptsächlich für die großen Automobilfirmen in Kanada und den USA. Die Europazentrale (Magna Holding AG) ist in Oberwaltersdorf in Österreich angesiedelt.

In den Konzern wurden seit den 1990er Jahren zahlreiche Unternehmen eingegliedert, wie beispielsweise 1998 die damalige Steyr-Daimler-Puch in Österreich, heute Magna Steyr, die Fahrzeugspiegelhersteller Donnelly Hohe und Zipperle aus Deutschland. 2005 wurde der Verdeck- und Dachmodulhersteller Car Top Systems von Porsche gekauft.

Viele Werke wurden in der Umgebung von Frank Stronachs Geburtsort Weiz gebaut, so beispielsweise in Weiz, Krottendorf, Gleisdorf, Sinabelkirchen, Ilz und Lannach. Weiterhin ist Magna International mit Zulieferbetrieben in direkter Nähe deutscher Produktionsstandorte der Automobilindustrie wie Ingolstadt vertreten.

Magna International ist nicht nur Automobilzulieferer und -entwickler, sondern baut auch fertige Fahrzeuge, aber nicht unter einer eigenen Marke, sondern für andere Hersteller wie Mercedes-Benz, Chrysler, Saab, BMW und ab 2009 auch für Aston Martin. Für BMW wurde beispielsweise das SUV BMW X3 in Graz mitentwickelt und gebaut.

In Österreich ist das Unternehmen auch durch die Sponsorauftritte im österreichischen Fußballgeschäft, allen voran als Hauptsponsor von FK Austria Wien, bekannt.

Im Mai 2007 gab Magna bekannt, dass sich der russische Milliardär Oleg Deripaska mit seinem Industrie-Konglomerat Basic Element an Magna mit 1,14 Milliarden Euro beteiligen wird. Über die genaue prozentuelle Höhe der Beteiligung wurde noch nicht informiert. Von Experten wird eine Beteiligung von etwa 20 % angenommen. Anfang Oktober 2008 hat eine russische Bank die 17-Prozent-Beteiligung von Oleg Deripaska als Sicherheit eingezogen[1]. Frank Stronach erwartet sich von der neuen Partnerschaft eine große Wachstumschance in Russland und den umliegenden Ländern für Magna.

Magna wurde als möglicher Käufer der Chrysler-Sparte von DaimlerChrysler genannt, was jedoch nicht gelang: Chrysler wurde mehrheitlich von der Cerberus-Gruppe übernommen. Im April 2009 unterbreitete Magna der deutschen Bundesregierung ein milliardenschweres Übernahmeangebot für den angeschlagenen Autobauer Opel.

Politische Verbindungen

Das Unternehmen ist bekannt für seine guten Kontakte mit der Politik, beispielsweise beschäftigt es in Kanada und Österreich mehrere ehemals hochrangige Politiker verschiedenster politischer Ausrichtung. So war der ehemalige österreichische Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ) von 1998 bis 1999 in Stronachs Konzern beschäftigt. Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky sitzt seit 1997 im Aufsichtsrat. Der ehemalige SPÖ-Geschäftsführer Andreas Rudas wurde 2000 Pressesprecher bei Magna. 2003 wechselte der frühere Infrastrukturminister Mathias Reichhold (FPÖ) als Berater für Verkehrsinfo-Systeme, Telematik und Weltraumtechnologie in den Magna-Konzern.

Frank Stronach kandidierte 1988 für die Liberale Partei Kanadas. Magna International hat auch gute Verbindungen zur Progressive Conservative Party of Ontario und der Ontario Liberal Party.

2004 kandidierte die ehemalige Vorsitzende des Unternehmens, Stronachs Tochter Belinda Stronach, für die Führung der Konservativen Partei Kanadas. Im Mai 2005 wechselte sie zur Liberalen Partei und war bis zu den Wahlen 2006 die kanadische Ministerin für Entwicklung und Ressourcen.

Am 18. März 2005 wurde der frühere US-Botschafter in Kanada, Paul Cellucci, zum Vizepräsidenten von Magna Entertainment Corp. berufen.

Firmen und Firmengruppen der Magna Holding

  • Cosma International
  • Magna Powertrain
  • Decoma International
  • Magna Seating
  • Magna Mirrors
  • Magna Closures
  • Magna Car Top Systems
  • Magna Electronics
  • Magna Steyr

Firmenstrategie

Um konkurrenzfähig zu bleiben, verfolgt Magna die Strategie "A better product for a better price". Um dieses Ziel zu erreichen, wird vom Jahresbudget ein fixer Prozentsatz in die Weiter- und Neuentwicklung von Produkten investiert. Diese Maßnahme ist in der Magna Unternehmensverfassung geregelt.

Magna ist auch eines der ersten globalen Unternehmen, das eine verbindliche Mitarbeiter-Charta eingeführt hat. Durch die aktive Einbindung der Mitarbeiter in Unternehmensentscheidungen soll ein besseres Arbeitsklima und damit erhöhte Produktivität erreicht werden.

Da Magna keine Fertigprodukte unter eigener Marke vertreibt, sondern auf Großkunden angewiesen ist, ist die Qualität der Produkte und Forschungsprozesse eine Grundlage der langfristigen Verkaufsstrategie. Aus diesem Grund ist das Unternehmen ständig bemüht, seine Qualitätskontrollen und -prozesse zu verbessern. So wurde unter anderen im Powertrain-Werk Ilz das EFQM-Modell eingeführt und im Juli 2008 der Preis "Recognized for Excellence" gewonnen.

Einzelnachweise

  1. [1] Die Presse, 6. 10. 2008]

Weblinks


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