Magnolia sieboldii

Magnolia sieboldii
Sommer-Magnolie
Blüten der Sommer-Magnolie (Magnolia sieboldii)

Blüten der Sommer-Magnolie (Magnolia sieboldii)

Systematik
Ordnung: Magnolienartige (Magnoliales)
Familie: Magnoliengewächse (Magnoliaceae)
Gattung: Magnolien (Magnolia)
Untergattung: Magnolia
Sektion: Oyama
Art: Sommer-Magnolie
Wissenschaftlicher Name
Magnolia sieboldii
K.Koch


Die Sommer-Magnolie (Magnolia sieboldii, Syn.: M. parviflora Sieb. et Zucc., M. oyama Kort, M. verecunda Koidz), auch Siebolds Magnolie genannt, ist eine Pflanzen-Art aus der Gattung der Magnolien (Magnolia). Der botanische Name ehrt Philipp Franz von Siebold (1796–1866). Dieser laubabwerfende Strauch stammt aus Ostasien und wird in den gemäßigten Gebieten gelegentlich als Ziergehölz gepflanzt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Sommer-Magnolie ist ein großer, sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, der eine Wuchshöhe bis zu zehn Meter erreicht. Der Stamm verzweigt sich kurz über dem Boden und bildet eine trichterförmige, weit ausladende Krone. Die jungen Zweige sind grau-braun und behaart, ältere Äste sind kahl und besitzen eine hellgraue Rinde.

Die wechselständigen, ledrigen Laubblätter werden neun bis 15 Zentimeter lang und etwa vier bis neun Zentimeter breit. Die Blattform ist breit umgekehrt eiförmig. Die Blattspitze läuft kurz spitz aus, der Blattgrund breit keilförmig bis leicht herzförmig. Unterseits sind die Blätter bläulich bereift und mit Haaren besetzt. Die Nebenblätter sind auf der halben Länge des Blattstiels mit diesem verwachsen.

Die duftenden Blüten erscheinen kurz nach dem Laubaustrieb im Mai bis Juni. Die Blüten entfalten sich aus einzeln an den Enden der Zweige stehenden Knospen und erreichen 7 bis 10 Zentimeter im Durchmesser. Der behaarte Blütenstiel misst drei bis sieben Zentimeter, die Blüten sind zur Seite geneigt oder hängen nach unten. Die Blütenorgane der zwittrigen Blüte sind schraubig angeordnet. Es sind neun weiße Blütenhüllblättern (Tepalen) vorhanden. Die äußeren drei Blütenhüllblätter sind größer und an der Basis abgerundet, während die inneren sechs an der Basis auffallend schmal sind. Im Zentrum der Blüte befinden sich zahlreiche rosa bis violett-rot gefärbte Staubblätter und zahlreiche grüne Stempel. Die entstehende ovale, 2 bis 7 Zentimeter lange Sammelbalgfrucht ist zuerst grün und färbt sich später rot. Die Samen sind von einem roten Samenmantel (Arillus) umgeben.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n=38.

Verbreitungsgebiet

Die Sommer-Magnolie stammt aus Ostasien, sie kommt von Japan (Honshu, Shikoku und Kyushu) über Korea bis in den Nordosten Chinas vor. Verwandte Arten, die ebenso China vorkommen, sind weiter im Südwesten verbreitet und vom Areal der Sommer-Magnolie weit getrennt.

Verwendung

Die Sommer-Magnolie wird gelegentlich als Ziergehölz verwendet. Sie wurde um 1865 nach Europa eingeführt. Durch die recht späte Blüte und eine große Winterhärte kann sie in Gebieten kultiviert werden, in denen bei früher blühende Magnolien die Blütenknospen erfrieren. Nur wenige Sorten und Hybriden wurden ausgelesen:

  • 'Genesis' - Tetraploide Form mit dickeren Blütenblättern.
  • 'Kwanso' - Diese Sorte besitzt eine höhere Anzahl an Blütenblättern.
  • 'Minor' - In allen Teilen kleinere Sorte.
  • 'Variegata' - Blätter weiß panaschiert.
  • Magnolia × wieseneriM. hypoleuca × M. sieboldii - Schon 1890 beschrieben, diese Kreuzung kommt gelegentlich in Japan natürlich vor.
  • 'Charles Coates' → M. sieboldii × M. tripetala - 1946 im Royal Botanical Garden in Kew entstanden.

Systematik

Innerhalb der Gattung Magnolia wird die Sommer-Magnolie in die Untergattung Magnolia, dort in die Sektion Rhytidospermum und Subsektion Oyama eingeordnet. Die Subsektion Oyama enthält noch die nahe verwandten Arten Magnolia globosa und Magnolia wilsonii.[1] Diese werden ebenfalls als Sommer-Magnolien bezeichnet, sind aber in Europa noch seltener anzutreffen. Pflanzen der Sommer-Magnolie aus Japan werden der Unterart Magnolia sieboldii ssp. japonica K.Ueda zugeordnet. Sie unterscheiden sich durch hellere Staubblätter und eine geringere Größe. Aus Zentral-China stammende Pflanzen werden gelegentlich als Magnolia sieboldii ssp. sinensis (Rehder & E.H.Wilson) Spongberg bezeichnet, aber auch Magnolia globosa zugeordnet oder als eigene Art Magnolia sinensis geführt.

Es werden drei Unterarten unterschieden:

  • Magnolia sieboldii subsp. japonica: Natürliche Vorkommen gibt es in Japan. Es ist ein niederer Strauch dessen Blüten sechs Blütenhüllblätter und grünlich- weiße Staubblätter enthalten.
  • Magnolia sieboldii subsp. sieboldii: Natürliche Vorkommen gibt es in Japan, Korea und im östlichen China. Die Bäume oder großen Sträucher, ihre Blätter sind mit selten über 16 cm kleiner als bei den anderen Unterarten und sie haben Blüten mit neun bis zwölf Blütenhüllblättern und rötlichen bis purpurfarbenen Staubblättern.
  • Magnolia sieboldii subsp. sinensis: Natürliche Vorkommen gibt es im südwestlichen China (Sichuan). Sie unterscheidet sich durch größere Blätter (meist etwa 22 cm) von den anderen Unterarten.

Quellen und Weiterführendes

Informationsquellen

  • Callaway, D.J. (1994): The World of Magnolias. Timber Press, S. 154ff. ISBN 0-88192-236-6

Einzelnachweise

  1. Magnolia Society International (2004): Classification of Magnoliaceae. Adaptiert aus: Figlar & Nooteboom (2004): Notes on Magnoliaceae IV [1]

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