- Magnus Gabriel de la Gardie
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Magnus Gabriel Graf de la Gardie (* 15. Oktober 1622 in Reval; † 26. Oktober 1686 auf Schloss Venngarn, Sigtuna) war ein schwedischer Feldherr und Staatsmann.
Leben
Magnus Gabriel, Sohn des schwedischen Feldmarschalls Jakob de la Gardie und der Ebba Brahe, aus einem ursprünglich languedocschen Geschlecht, das sich im 16. Jahrhundert in Livland niedergelassen hatte, studierte zu Uppsala und bildete sich dann auf Reisen weiter aus. Als er nach seiner Rückkehr am Hof der Königin Christine erschien, überhäufte ihn diese mit Auszeichnungen; ja, sie soll den Plan gehabt haben, sich mit ihm zu vermählen.
Gardie war pracht- und kunstliebend (daher der „schwedische Mäzen“ genannt), aber auch verschwenderisch und wankelmütig. 1642 ging Gardie als Gesandter nach Frankreich, heiratete nach seiner Rückkehr die Schwester des Prinzen Karl Gustav, Maria Eufrosine von der Pfalz, ward aber bei der Königin verdächtig und erhielt den Befehl, sich auf seine Güter zurückzuziehen. Unter König Karl X. Gustav übernahm er den Oberbefehl des schwedischen Heers in Livland, erhielt 1656 das Gouvernement in Semgallen und Litauen und verteidigte Riga gegen die Russen.
Nach des Königs Tod 1660 nahm er als Kanzler teil an der Regentschaft während der Minderjährigkeit Karls XI. und leitete die auswärtige Politik ganz im Interesse Frankreichs, von dem er bestochen war, verlor aber allmählich seinen Einfluss und wurde infolge des Dekrets von 1680, das dem König erlaubte, die unter den vorigen Regenten veräußerten Krongüter wieder einzuziehen, fast aller seiner Besitzungen beraubt, so dass er 26. Oktober 1686 in Armut starb.
Ihm verdankt Uppsala den so genannten silbernen Kodex des Ulfilas, den die Schweden in Prag erbeutet hatten, der aber für verloren galt, bis Gardie ihn in Flandern wieder auffand, für 600 Gulden kaufte und, nachdem er ihn mit einem silbernen Einband versehen lassen, 1669 der Universitätsbibliothek zu Upsala schenkte. Die ehedem aus dem Gute der Familie Gardie, Löberöd in Schonen, aufbewahrte reiche Handschriftensammlung (vgl. Wieselgren, De la Gardieska archivet, Stockholm 1831-44, 20 Bde.) wurde 1848 der Universitätsbibliothek zu Lund einverleibt.
Siehe auch
Weblinks
- Druckschriften von und über Magnus Gabriel de la Gardie im VD 17
- Lexikoneintrag im Svenskt biografiskt handlexikon von 1906 (schwedisch)
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