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Mahonien Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium)
Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Hahnenfußähnliche (Ranunculidae) Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales) Familie: Berberitzengewächse (Berberidaceae) Gattung: Mahonien Wissenschaftlicher Name Mahonia Nutt. Die Mahonien (Mahonia) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Sie sind nahe verwandt mit den Berberitzen (Berberis) und wurden von einigen Botanikern in diese Gattung eingeordnet. Mahonien unterscheiden sich von den Berberitzen beispielsweise in ihrer Größe, durch das Fehlen von Dornen und durch die gefiederten Blätter. Die Gattung wurde zu Ehren des irisch-amerikanischen Gärtners Bernard M'Mahon benannt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Es sind immergrüne Sträucher ohne Dornen. Die wechselständigen Laubblätter sind immer unpaarig gefiedert und können gestielt oder ungestielt sein. Die Fiederblätter sind meist ungestielt und die Ränder können glatt oder dornig gezähnt sein.
Die einfachen oder verzweigten Blütenstände sind traubig oder ährig. Die gelben Blüten haben drei Kelchblattkreise und einen Kronblattkreis. Die Beeren sind blau bis schwarz und enthalten wenige Samen.
Verbreitung
Die Mahonien sind in Asien, hauptsächlich im östlichen Asien, Südostasien und dem Himalaya, außerdem in Nord-, Mittelamerika und im westlichen Südamerika heimisch. Von den 31 in China vorkommenden Arten sind 23 Arten Endemiten.
Der typische Vertreter der Gattung ist die Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium), die an der Pazifikküste Nordamerikas beheimatet ist und in den Gemäßigten Breiten als Zierpflanze in Parks und Gärten gepflanzt wurde und in weiten Gebieten als Neophyt verwildert vorkommt.
Nutzung
Einige Mahonienarten sind beliebte Gartensträucher wegen ihrer dekorativen Blätter, gelben Blüten und blau-schwarzen Beeren. Der Fruchtsaft ist dunkelrot. Die Beeren sind essbar und reich an Vitamin C. Sie weisen einen sehr hohen Säuregehalt von ca. 50 g·l-1 Gesamtsäure (berechnet als Weinsäure) auf und werden damit fast nur noch von Zitronen übertroffen. Mahonien eignen sich auch sehr gut für die Selbstherstellung von Marmelade und Fruchtwein.
Geschichte der Gattung Mahonia
Mahonia japonica wurde als erste Mahonie, damals noch unter der Bezeichnung Ilex iaponica, vom schwedischen Naturforscher Carl Peter Thunberg 1784 beschrieben; die Verwandtschaft dieser neuen Art mit bereits bekannten Arten der Gattung Berberis wurde dabei nicht erkannt.
Die erste „Berberitze mit gefiederten Blättern“ - heute Mahonia pinnata - wurde 1803 von Mariano Lagasca als Berberis pinnata beschrieben. 1817 schließlich erfolgte durch Constantine S. Rafinesque-Schmaltz die Beschreibung der heute der Gattung Mahonia entsprechenden Pflanzengattung Odontostemon, welche sich aber offensichtlich nicht durchsetzte.
Der wissenschaftliche Gattungsname Mahonia wurde 1818 vom amerikanischen Botaniker Thomas Nuttall aufgestellt und ehrt den irisch-amerikanischen Gärtner Bernard M'Mahon (1775-1816). Seinerzeit wurden darunter die beiden Arten Mahonia aquifolium und Mahonia nervosa gefasst, die 1814 von Frederick Traugott Pursh beschrieben und zunächst der Gattung Berberis zugeordnet worden waren.
1824 schließlich waren bereits 6 Arten der Pflanzengattung Mahonia beschrieben, darunter Mahonia japonica. Verschiedene Autoren vereinigten in Folge wieder Berberis und Mahonia, in dem sie meist die Pflanzengattung Berberis mit den Untergattungen Euberberis (mit einfachen Blättern) und Mahonia (mit gefiederten Blättern) anführten [1].
Unterschiede zwischen Mahonien und Berberitzen
Die beiden Pflanzengattungen Mahonia und Berberis sind nahe verwandt; sie werden von manchen Botanikern gemeinsam in die Pflanzengattung Berberis gestellt. Allerdings unterscheiden sich Mahonien von den Berberitzen grundsätzlich durch stets rispige Blütenstände, durch stets immergrüne unpaarig gefiederte Blätter, durch das Fehlen von Dornen und dadurch, dass die Honigdrüsen nicht an den Kronblättern, sondern paarig an den Staubfäden sitzen, sodass eine Einteilung in zwei Gattungen durchaus gerechtfertigt ist [2] [1].
Arten
Es gibt ungefähr 60 bis 70 Mahonia-Arten (Auswahl):
- Nord- und Mittelamerika
- Gewöhnliche Mahonie (M. aquifolium)
- M. arguta
- M. dictyota
- M. eutriphylla
- Fremonts Mahonie (M. fremontii)
- M. gracilis
- Rotfrüchtige Mahonie (M. haematocarpa)
- Nervige Mahonie (M. nervosa)
- M. nevinii
- Fiederblättrige Mahonie (M. pinnata)
- M. piperiana
- Zwerg-Mahonie (M. pumila)
- Kriechende Mahonie (M. repens)
- M. swaseyi
- M. toluacensis
- M. trifoliata
- Dreiblättrige Mahonie (M. trifoliolata)
- Wagners Mahonie (M. × wagneri)
- Asien
- M. acanthifolia
- Beals Mahonie (M. bealei)
- M. berberidifolia
- M. bodinieri
- M. borealis
- M. bracteolata
- M. breviracema
- M. conferta
- M. confusa
- M. decipiens
- M. duclouxiana
- M. eurybracteata
- M. fordii
- Kleine Mahonie (M. fortunei)
- M. gracilipes
- M. hainanensis
- M. hancockiana
- Japanische Mahonie (M. japonica)
- M. leptodonta
- Lomariablättrige Mahonie (M. lomariifolia)
- M. longibracteata
- M. mairei
- M. × media
- M. monyulensis
- Nepal-Mahonie (M. napaulensis)
- M. nitens
- M. oiwakensis
- M. setosa
- M. sheniii
- M. sheridaniana
- M. siamensis
- M. taroneasis
- M. veitchiorum
Sonstiges
In Baumschulenweg (Berlin Treptow-Köpenick) wurde eine Siedlung nach der Mahonie benannt: Mahonienweg.
Literatur
Nutzung
Paul Arauner: Weine und Säfte, Liköre und Schnäpse selbstgemacht, Falken-Verlag, Niedernhausen 1985, ISBN 3-8068-0702-7
Weblinks
- Flora of China (Draft). Beschreibung und Bestimmungsschlüssel der in China vorkommenden Arten. (engl.)
- eFloras.org Informationen zu verschiedenen Arten unterschiedlicher Länder (engl.)
Quellen
- ↑ a b Friedrich Fedde: Versuch einer Monographie der Gattung Mahonia in Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie 31. Band, Hrsg. A. Engler, Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig 1902
- ↑ Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Band IV/1. Teil, 2. Auflage, Carl Hauser Verlag München, 1958
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze 2. Aufl., Eugen Ulmer Verlag KG, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8001-4832-5
- Erhardt, Götz, Bödeker, Seybold: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen 17. Aufl, Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3573-6
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