Mainz 05

Mainz 05
1. FSV Mainz 05
Vereinslogo
Voller Name 1. Fußball- und Sportverein
Mainz 05 e.V.
Gegründet 16. oder 27. März 1905
Vereinsfarben Rot-Weiß
Stadion Stadion am Bruchweg
Plätze 20.300
Präsident Harald Strutz
Trainer Jørn Andersen
Homepage www.mainz05.de
Liga 2. Bundesliga
2007/08 4. Platz
Trikotfarben
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Heim
Trikotfarben
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Auswärts

Der 1. Fußball- und Sportverein Mainz 05 e. V. (kurz 1. FSV Mainz 05) ist ein 1905 gegründeter Sportverein aus Mainz. Neben der Fußballabteilung, deren erste Mannschaft aktuell in der 2. Fußball-Bundesliga antritt, besitzt der 1. FSV Mainz 05 noch eine Handball- und eine Tischtennisabteilung. Diese spielen jedoch im Gegensatz zu der Fußballabteilung nur eine untergeordnete Rolle.

Zu den größten sportlichen Erfolgen der Fußballabteilung zählen die drei Spielzeiten in der 1. Fußball-Bundesliga zwischen 2004 und 2007, die Teilnahme am UEFA-Cup in der Saison 2005/06 sowie die Teilnahme am Halbfinale des DFB-Pokals in der Spielzeit 2008/09. Zur Verbesserung der sportlichen und wirtschaftlichen Situation plant der Verein derzeit den Neubau eines Fußballstadions: Mitte 2009 sollen in Mainz-Bretzenheim die Bauarbeiten für die circa 35.000 Zuschauer fassende Coface-Arena beginnen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entstehung

  • 16. oder 27. März 1905 – Gründung des Vereins 1. Mainzer Fußballclub „Hassia“ 1905
  • 16. August 1912 – Fusion mit dem FC Hermania 07 Mainz, der ehemaligen Fußballabteilung des Mainzer TV 1817, zum 1. Mainzer Fußballclub Hassia-Hermania 05
  • Oktober 1912 – Namensänderung in 1. Mainzer Fußballverein 05
  • 1919 – Fusion mit Sportverein 1908 Mainz, zum 1. Mainzer Fußball- und Sportverein 05
  • 1938 – Zwangsfusion mit dem Reichsbahn SV Mainz zum Reichsbahn SV Mainz 05
  • 1945 – Zwangsauflösung, Neugründung als 1. FSV Mainz 05

1905–1919: Frühe Jahre

Der früheste Vorgängerklub des heutigen 1. FSV Mainz 05 entstand im März 1905 im Mainzer Café Neuf. Das genaue Gründungsdatum ist umstritten; während Nachkriegsquellen den 16. März nennen, ist in den Festschriften zum 20. und 25. Vereinsjubiläum vom 27. März die Rede. Im Sommer 1905 – der exakte Termin ist nicht überliefert – trat der noch namenlose Verein zu seinem ersten Spiel an. Gegen den im gleichen Jahr gegründeten FC Germania Gustavsburg gab es ein 5:3 (100 Jahre später war ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden Vereine Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten; die 05er, mittlerweile Bundesligist, gewannen 14:0). Wenig später bekam das „wilde Gebilde“, wie die Gründer ihren Verein anfangs nannten, einen Namen: 1. Mainzer Fußballclub „Hassia“ 05. Unter diesem Namen bestritt der Verein seine ersten datierten Spiele: Am 13. August verloren die Mainzer gegen eine Mannschaft aus Biebrich, wahrscheinlich mangels exakter Regelkenntnisse 1:2 durch eine frühe Form des Golden Goal [2], 14 Tage später 0:1 gegen den Mainzer Fußball-Club 1904. Die 04er waren der älteste Verein der Stadt und hinter dem heute noch bestehenden Mainzer Vorortklub FVgg Mombach 03 der zweitälteste Verein Rheinhessens, lösten sich aber schon nach wenigen Jahren wieder auf.

Zum Ersten Vorsitzenden wurde im Oktober 1905 auf einer „außerordentlichen Generalversammlung“ der 15-jährige Eugen Salomon gewählt, der zum 24. Juni 1906 den Eintritt in den Süddeutschen Fußballverband erwirkte. Zuvor konnten die Fußballer nur unregelmäßig gegen andere unorganisierte Vereine antreten. Am 7. Oktober 1906 bestritten die 05er ihr erstes Pflichtspiel. In der Klasse B blieb Hassia in der Hinrunde ohne Punktverlust, fiel aber in der Rückrunde ins Mittelfeld zurück.

Fußball spielten die aktiven Sportler in den ersten Jahren nur im Frühjahr und Herbst. Der Sommer war der Leichtathletik vorbehalten.

Ein Meilenstein für den Verein war das Gastspiel des fünfmaligen Westkreismeisters FC Pfalz 03 Ludwigshafen am 25. Dezember 1909. Mittlerweile spielte man nicht mehr auf dem provisorischen Platz am Gautor sondern auf der Mainzer Radrennbahn am heutigen Fichteplatz. Zum ersten Mal trat eine Spitzenmannschaft in Mainz an. Trotz früher Führung verloren die Mainzer 2:5. Der Mainzer Anzeiger druckte anlässlich dieser Partie im Verlauf mehrerer Wochen nicht nur das Fußball-Regelwerk, sondern auch eine Beschreibung der verschiedenen Mannschaftspositionen und erstmals die Namen der Spieler ab.

Die erste vierstellige Zuschauerzahl hatte der FC Hassia am Ostersonntag 1910, als rund 1.200 Zuschauer den 6:2-Sieg gegen die im Militärfußball sehr erfolgreiche Besatzung des Kreuzers SMS Gneisenau sahen. Finanziell hatte der Verein nichts davon – die Einnahmen wurden vom Kassierer veruntreut.

Später im gleichen Jahr bekamen die 05er auf einem von der Reichsbahn gepachteten Grundstück an der Hattenbergstraße ihren ersten eigenen Platz mit Tribüne und Umkleidekabinen. Die Anlage wurde mit einer 1:5-Niederlage gegen die Stuttgarter Kickers eingeweiht.

Seit 1907 hatten die 05er einen lokalen Konkurrenten, den Mainzer Fußballclub „Hermania“ 1907. Diese Mannschaft setzte sich aus Aktiven der vormaligen Fußballabteilung des heute noch existierenden Mainzer TV 1817 zusammen. Bei einer gemeinsamen Generalversammlung, ebenfalls im Café Neuf, fusionierten „Hassia“ und „Hermania“ am 16. August 1912 zum 1. FC Hassia-Hermania 05, der kurz später zum 1. Fußballverein Mainz 05 umbenannt wurde.

Das letzte Spiel vor dem Ersten Weltkrieg war ein 3:1 am Ostersonntag 1914 gegen die Auswahl des Kreuzers SMS Mainz, der knapp einen Monat nach Kriegsbeginn sank. Etwa ein Sechstel der Vereinsmitglieder kam nicht aus dem Krieg zurück, schon am zweiten Kriegstag fiel mit Jean Haußt der erste 05er. Gegen Kriegsende bildete der 1. Fußballverein Mainz 05 eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem Sportverein 08 Mainz. Diese wurde auch nach Kriegsende nicht aufgelöst, so dass der 1. Mainzer Fußball- und Sportverein 05 entstand.

1919–1933: Bezirksliga Hessen

Saison Platz
(von)
Tore,
Punkte
Zuschauer-
schnitt
1919/20 09 (10) 00000 12–24
1920/21 01 (10)
03 (03)
43:18, 26–10
05:08, 02-06*
1921/22 03 (08) 36:07, 19-09
1922/23 06 (08) 16:16, 12–16
1925/26 02 (08) 37:26, 21-07
1926/27 01 (10)
06 (06)
51:28, 26–10
13:37, 05–15*
1927/28 02 (10)
02 (08)
46:28, 24–12
38:25, 17–11**
1928/29 02 (09)
04 (08)
46:16, 24-08
32:35, 14–14**
1929/30 04 (08) 29:32, 14–14
1930/31 04 (08) 27:28, 13–15
1931/32 01 (10)
08 (08)
68:25, 29-07
20:35, 09–19*
005.143
1932/33 01 (10)
07 (08)
57:20, 31-05
35:38, 08–20*
004.607
* Süddeutsche Meisterschafts-Endrunde
** Trostrunde der Liga-Vizemeister
Flugblatt zum zweiten Spiel gegen Vasas

Erster Höhepunkt im Vereinsleben des jungen Fußball- und Sportvereins waren die beiden Freundschaftsspiele gegen die große Mannschaft von Vasas Budapest im Juni 1920. Die 05er gewannen das von einer beispiellosen Werbekampagne begleitete erste Duell 1:0 (die einzige Niederlage der Ungarn bei ihrer Deutschland-Tournee) und schafften drei Tage später in der Revanchebegegnung ein 0:0.

Diese Spiele markieren den Beginn der ersten großen Ära von Mainz 05, die durch die Gründung eines einheitlichen Ligasystems nach dem Ersten Weltkrieg ermöglicht wurde. Nachdem sie sich im ersten Jahr nur knapp in der neuen Bezirksliga halten konnten, bildeten die unter anderem mit den Gebrüdern Freitag und dem Ex-Nationalverteidiger Kurt Diemer aus Berlin sowie dem Rückkehrer Hugo Ries verstärkten Mainzer in dieser Phase bald eine regionale Spitzenmannschaft, die überregional allerdings stets chancenlos war. 1920, 1931 und 1932 gewannen die Mainzer die Hessenmeisterschaft, 1926 (aufgrund einer vorübergehenden Staffel-Neuordnung) den Titel im Bezirk Rheinhessen-Saar, was jeweils zur Teilnahme an der Süddeutschen Meisterrunde berechtigte.

„Größter Tag der Mainzer Sportgeschichte“ [3] nannte der Mainzer Anzeiger den 22. November 1925, an dem die eben erst von einem zweijährigen Absturz in die Zweitklassigkeit zurückgekehrten 05er beim späteren Rheinhessen-Saar-Meister FV 03 Saarbrücken, den sie bereits im Hinspiel geschlagen hatten, 1:0 siegten. Am Ende jener Saison verpasste der Aufsteiger die Meisterschaft um nur einen Punkt. Berühmt wurde in der folgenden Saison das Spiel gegen den großen 1. FC Nürnberg am 20. März 1927, bei dem die Mainzer vor 12.000 Zuschauern dem späteren Deutschen Meister, der mit den Idolen Hans Kalb und Heiner Stuhlfauth sowie acht weiteren Nationalspielern antrat, in der Süddeutschen Meisterrunde ein 3:3 abtrotzten, zur Halbzeit sogar durch Tore von Georg Kaiser (2) und Paul Lipponer 3:1 führten.

In diese Phase fällt auch der Bau des Sportplatzes am Fort Bingen (rund 500 Meter südlich des Stadions am Bruchweg auf dem heutigen Universitätsgelände). Der Platz wurde 1920 als erste vereinseigene Kampfbahn eröffnet, aber nur 17 Jahre später enteignet und abgerissen.

Elf der Ära Kriterien

Hans Lautner – Draisbach, Otto Freitag – Clemens Weilbächer, Willi Freitag, Karl Kast – Heinrich Decker, Jakob Schneider, Paul Lipponer, Karl Scherm, Georg Kaiser. Trainer: Paul Oßwald

1933–1945: Mainz 05 während des Dritten Reichs

Saison Platz
(von)
Tore,
Punkte
Zuschauer-
schnitt
1933/34* 11 (12) 44:53, 19–25 003.864
1934/35 02 (12) 75:32, 35-09 002.876
1935/36 03 (12) 44:37, 23–21
1936/37 09 (12) 28:50, 17–27
1937/38 09 (10) 34:37, 14–22
1938/39 06 (13) 49:47, 24–24
1939/40
1940/41
1941/42 05 (10) 45:44, 18–18
* in der Gauliga

Aufgrund der Erfolge in den frühen 1930ern waren die Mainzer für die erste Saison in der 1933 gegründeten Gauliga Südwest qualifiziert. Wie bereits in den Meisterrunden der Vorjahre war die Mannschaft auch in dieser sportlich anspruchsvollen Liga überfordert und stieg bereits im ersten Jahr als Tabellenvorletzter ab. Dabei beendeten sie die Saison mehrere Wochen vor dem Rest der Liga und mussten die direkten Konkurrenten, die in ihren verbleibenden Spielen punkteten, ohne Gegenwehr vorbeiziehen lassen. Ein zusätzliches Handicap bedeuteten die Ausfälle der Torhüter Lautner und Ewald Hahndorf zu Saisonbeginn, durch die die 05er die ersten fünf Spiele mit Feldspieler Schildge im Tor bestreiten mussten. 1935 verpassten die lange auf dem ersten Tabellenplatz stehenden 05er den Wiederaufstieg erst im direkten Duell beim späteren Aufsteiger SC Opel Rüsselsheim am vorletzten Spieltag, bei dem der Torjäger Heinrich Decker verletzt fehlte. Der Ex-Waldhöfer hatte zuvor in 20 Spielen 28 Mal getroffen.

1935/36 verloren die Mainzer durch zu viele Unentschieden und den langen Ausfall Deckers den Anschluss an die Spitzengruppe. Nach der besonders in den Auswärtsspielen enttäuschenden Saison 1936/37 wurde eine Aufbruchstimmung im Verein massiv herbeigeredet, die aber durch den Verlust des Stadions, das 1937 einer Flak-Kaserne weichen musste, verpuffte. Im ersten Jahr ohne eigenen Sportplatz stiegen die so enteigneten 05er als Vorletzter sportlich aus der Bezirksklasse ab, durften aber durch die Aufstockung der Liga von 10 auf 13 Vereine weiter zweitklassig bleiben.

Im Dritten Reich war Mainz 05 seitens der Machthaber nicht wohlgelitten. Die 05er galten als „Judenverein“, da etliche Vereinsmitglieder, darunter der Gründer Eugen Salomon und das Vorstandsmitglied Carl Lahnstein jüdischen Glaubens waren. Salomon hatte bereits 1933 Deutschland verlassen. Am 10. August 1933 wurde der Verein in einer außerordentlichen Generalversammlung „gleichgeschaltet“. Aufgrund der schlechten Quellenlage – überliefert sind nur unzuverlässige Berichte aus der damaligen Presse – lässt sich der Verlauf dieser Gleichschaltung nicht klären.

Im Zuge einer vom nationalsozialistischen Fachamt Fußball verordneten reichsweiten Fusionswelle, die den Zweck hatte, in den Städten zentrale Großvereine zu schaffen, wurde der FSV 1938 mit einem kleinen Nachbarverein zusammengeschlossen – der Reichsbahn SV Mainz 05 entstand. Vorausgegangen war ein gescheiterter Fusionsversuch, nach dem den 05ern die Spielerlaubnis vorübergehend entzogen wurde.

Während des Zweiten Weltkriegs, der ständige Neuorganisierungen des Ligasystems mit sich brachte, wurde das Kunstprodukt 1943 Meister der zweitklassigen Kreisklasse Mainz. Im Herbst 1944 wurde der Spielbetrieb eingestellt, nach Kriegsende der Verein aufgelöst.

1945–1963: Neubeginn und Oberliga Südwest

Saison Platz
(von)
Tore,
Punkte
Zuschauer-
schnitt
1946 10 (10) 20:60, 07–29
1946/47 03 (08) 28:19, 16–12
1947/48 08 (14) 36:49, 25–27
1948/49 08 (13) 39:67, 20–28 003.750
1949/50 11 (16) 48:74, 26–34 004.179
1950/51 12 (14) 33:75, 14–38 003.244
1951/52 10 (16) 69:82, 28–32 005.433
1952/53 08 (16) 59:55, 30–30 005.680
1953/54 07 (16) 61:55, 31–29 005.533
1954/55 14 (16) 51:64, 20–40 004.467
1955/56 10 (16) 52:64, 27–33 005.067
1956/57 10 (16) 38:59, 28–32 003.880
1957/58 06 (16) 58:56, 33–27 004.033
1958/59 12 (16) 55:78, 24–36 004.000
1959/60 11 (16) 38:58, 24–36 002.800
1960/61 05 (16) 37:45, 31–29 002.767
1961/62 09 (16) 47:96, 25–35 003.333
1962/63 12 (16) 33:51, 23–37 001.967

Bereits kurz nach Kriegsende wurde in der Vereinsgaststätte Martinsburg die Wiederbelebung des 1. FSV Mainz 05 beschlossen. Am 11. November 1945 genehmigte schließlich das französische Militärgouvernement die im Oktober noch abgelehnte Wiederaufnahme des organisierten Sports in Mainz. Wenig später wurde der Verein im Wirtshaus Roter Kopf unter der Leitung von Konrad Weil, dem Vorsitzenden des Sportausschusses der letzten Vorkriegsjahre, neu gegründet. Bereits an Allerheiligen hatte es das erste Nachkriegsspiel gegeben: 1:1 beim MTV 1817. Im zweiten Spiel siegte die Spitzenmannschaft TuS Neuendorf 6:1 an der Zahlbacher Straße, wo die 05er bis Februar 1946 spielten.

Noch im Winter 1945/46 nahm die Oberliga Saarpfalz, der früheste Vorgänger der Oberliga Südwest, den Spielbetrieb auf. Die 05er waren Gründungsmitglied, was angesichts einer 0:15-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern kurz vor Saisonbeginn nicht unumstritten war. „Unter solchen Umständen verdient Mainz 05 als der Verein, der in der Vergangenheit am meisten für den Mainzer Fußballsport getan hat, den Vorrang. Wir erwarten jetzt nur, dass die 05er alles aufbieten, was zu einer anständigen Haltung in der Oberliga notwendig ist“, forderte der Mainzer Anzeiger wenige Tage nach dem Spiel. [4]

Im ersten Ligaspiel nach dem Krieg verloren die Mainzer am 6. Januar 1946 2:4 gegen den späteren Südwestmeister 1. FC Saarbrücken. Mit nur zwei Siegen beendeten sie die Saison auf dem letzten Tabellenplatz.

Bereits 1946 wurde der südwestdeutsche Fußball reformiert. Die Saarpfalz-Liga wurde wieder eingestellt und durch die 1. Liga Südwestdeutschland, Gruppe Nord ersetzt. In einer einmonatigen Pokalrunde wurden jeweils zwei Teilnehmer aus den Bezirken Rheinland, Rheinhessen, Pfalz und Saargebiet ermittelt. Die 05er qualifizierten sich mit einem knappen Sieg nach Verlängerung gegen den SV Gonsenheim. Am Ende belegten sie den dritten Platz, auch dank eines 3:1-Siegs über den FCK an Fastnacht.

Die Mainzer etablierten sich in der Oberliga, wo sie jedoch nie eine Hauptrolle spielten. Der Verein verpasste zwar keine einzige Oberligasaison, stand aber auch nur vier Mal (1953, 1954, 1958 und 1961) in der oberen Tabellenhälfte und musste mehrfach lange gegen den Abstieg spielen.

Entscheidend für die weitere Entwicklung des Vereins war die Saison 1951/52. Unter der Führung von Walter Strutz, der als Nachfolger des tödlich verunglückten Charly Armbruster den Vereinsvorsitz übernommen hatte, konnte sich der Verein finanziell konsolidieren. Gleichzeitig wurde der im Krieg beschädigte Sportplatz am Bruchweg modernisiert und auf ein Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauern ausgebaut – eine Zuschauerzahl, die gegen den 1. FC Kaiserslautern fünf Mal erreicht wurde, unter anderem beim größten sportlichen Erfolg in der Oberliga, als die 05er am 15. November 1953 vor ausverkauftem Haus den FCK 5:2 schlugen. Werner Sommer, Walter Sonnenberger und dreimal Karl-Heinz Wettig trafen gegen den Pfälzer Serienmeister, der mit vier seiner fünf späteren Weltmeister angetreten war.

Dennoch wären die 05er im Jubiläumsjahr 1955 beinahe abgestiegen: Am Saisonende mussten sie beim Vorjahresdritten TuS Neuendorf und gegen den späteren Südwest-Vizemeister Wormatia Worms punkten. Trotz des frühen 0:2-Rückstands holten die Mainzer die entscheidenden Punkte durch ein 3:2 in Neuendorf.

Kurz nach Saisonende trat der englische Pokalfinalist Manchester City mit dem deutschen Torhüter Bert Trautmann am Bruchweg zum Jubiläumsspiel an. Vor 10.000 Zuschauern gewannen die Mainzer 2:1. Sogar rund 30.000 Zuschauer sahen am 6. November 1955 den 2:1-Sieg beim SV Saar 05 Saarbrücken. Dieser Rekordbesuch hatte allerdings wenig mit dem Spiel der 05er zu tun – es war nur das Vorspiel zum Spitzenspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem FCK.

Die folgenden Jahre verliefen für die 05er meist unspektakulär. Lediglich 1962 qualifizierten sie sich erstmals für den DFB-Pokal, wo sie in der ersten Runde dem 1. FC Köln 0:5 unterlagen.

Elf der Ära Kriterien

Otto Schedler – Josef Amadori, Alfred Höfer – Hermann Ronde, Erich Reith, Norbert Liebeck – Bernhard Christ, Lothar Buchmann, Horst Lebefromm, Josef Meinhardt, Karl-Heinz Wettig. Trainer: Heinz Baas.

1963–1976: Regionalliga Südwest, 2. Bundesliga Süd

Saison Platz
(von)
Tore,
Punkte
Zuschauer-
schnitt
1963/64 04 (20) 82:57, 47–29 002.632
1964/65 11 (18) 55:64, 28–40 002.171
1965/66 03 (16) 66:39, 38–22 002.687
1966/67 04 (16) 50:35, 39–21 002.705
1967/68 04 (16) 57:32, 38–22 003.787
1968/69 13 (16) 40:58, 23–37 001.867
1969/70 12 (16) 37:58, 25–35 001.667
1970/71 07 (16) 57:49, 35–25 002.427
1971/72 04 (16) 57:41, 37–23 004.067
1972/73 01 (16) 80:41, 44–16 005.700
1973/74 05 (16) 88:49, 38–22 004.433
1974/75 11 (20) 63:60, 38–38 004.553
1975/76 12 (20) 81:92, 36–40 003.516

Als 1963 die Bundesliga eingeführt wurde, war der 1. FSV Mainz 05 nicht qualifiziert. In der neu gegründeten Regionalliga Südwest gehörte der Verein zunächst meist zur Spitzengruppe: In den ersten fünf Jahren wurden die Mainzer ein Mal Dritter und drei Mal Vierter. 1966 fehlten nur drei Punkte zur Südwestmeisterschaft. Ein Jahr später mussten die 05er das am schlechtesten besuchte Ligaspiel der Nachkriegszeit hinnehmen. Beim unter der Woche ausgetragenen und für den Ausgang der Meisterschaft bedeutungslosen Nachholspiel gegen den FC 08 Homburg, das sich mit der Live-Übertragung des Länderspiels zwischen Deutschland und Jugoslawien konkurrierte, wurden am Bruchweg nur 79 Zuschauer gezählt.

Überregionalen Eindruck hinterließ der Verein in der DFB-Pokalsaison 1964/65, als er den späteren Deutschen Meister Werder Bremen (1:0 in Mainz) und den Titelverteidiger TSV 1860 München (2:2 n. V. in Mainz, 2:1 in München) aus dem Wettbewerb warf. Erst im Viertelfinale schieden die Mainzer gegen den 1. FC Nürnberg (0:3) aus.

In den späten 60ern verloren die 05er den Anschluss an die Spitzengruppe. Nachdem sie bereits in der Schlussphase der Saison 1968/69 den Abstiegsplätzen gefährlich nahe gekommen waren, musste die überalterte Mannschaft im folgenden Jahr als Drittletzter überwintern. Der Verein dachte über eine Fusion mit dem noch schlechter stehenden Nachbarn SpVgg. Weisenau Mainz nach, die von den SVW-Mitgliedern jedoch mit so deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde, dass das Votum der 05-Mitglieder gar nicht mehr stattfand. Der FSV schaffte am Saisonende den Klassenverbleib, die Weisenauer stiegen ab.

1970 begann der Umbruch, der drei Jahre später zur Südwestmeisterschaft führte. Mit dem langjährigen Stammtorwart Kurt Planitzer, Verteidiger Heinz Wassermann, der zuvor in sechs Jahren nur vier Spiele verpasst hatte, den Läufern Carlo Storck und Richard Klauss, und den Angreifern Gerhard Bopp (der fünfeinhalb Jahre später zurückkam), Georg Tripp und Horst Klinkhammer waren in jener Sommerpause sieben Stammspieler unter den 15 Abgängen des damaligen Tabellenzwölften. Die deutlich verjüngte Mannschaft wurde 1970/71 nach starkem Start (am zweiten Spieltag ein 6:0-Sieg gegen den amtierenden Südwestmeister SV Alsenborn) Tabellensiebter und weckte das Interesse der Mainzer Fußballfreunde wieder: Nach dem 4:0-Heimsieg gegen Eintracht Trier wurden laut der lokalen Presse „in der Stadt erstmals seit den Pokalspielen von 1965 wieder Jugendliche mit Fahnen in den Vereinsfarben gesehen“ [5].

Schon 1971 musste sich die Mannschaft von ihrem Trainer verabschieden. Der vielversprechende Erich Gebauer, mit dem mittelfristig der Aufstieg in die Bundesliga angegangen werden sollte, stand aber als Beamter bei der Frankfurter Bundesbahndirektion nicht als hauptamtlicher Trainer zur Verfügung. Mit Gebauers Nachfolger Bernd Hoss setzten die 05er den Umbruch fort. Vorstopper Helmut Müllges, der letzte verbliebene Spieler aus Oberligazeiten, beendete seine Karriere, und unterstützt durch den Mainzer Konzern Werner und Mertz, der mit seiner Marke Blendax erster Großsponsor der Vereinsgeschichte wurde, waren die Mainzer in der Lage, etliche prominente Neuzugänge zu verpflichten, darunter den bundesligaerfahrenen Torjäger Gerd Klier vom Hamburger SV, der insgesamt vier Mal Torschützenkönig der Regionalliga Süd bzw. Südwest wurde, und 1972 den dänischen Nationalspieler Torben Nielsen von B 03 Kopenhagen. Das Konzept ging auf: Am 6. Mai 1973 wurde der Verein durch ein 1:1 gegen den direkten Konkurrenten Röchling Völklingen vor 18.000 Zuschauern zum einzigen Mal Meister der Regionalliga Südwest. In der folgenden Aufstiegsrunde zur Bundesliga belegten die 05er hinter dem späteren Aufsteiger SC Fortuna Köln, mit dem sie sich lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatten, und dem FC St. Pauli, der erst am für den Aufstieg bedeutungslosen letzten Spieltag vorbei zog, den dritten Platz.

Durch die Erfolge in der Regionalliga waren die Mainzer 1974 für die neu gegründete zweigleisige Zweite Bundesliga qualifiziert. Zwei Jahre lang hielt der 1. FSV Mainz 05 sehr ordentlich mit und belegte die Plätze 11 und 12 (von 20). Nach dem zweiten Jahr, das die Mainzer mit den meisten Toren und den zweitmeisten Gegentoren der Liga abgeschlossen hatten, sorgten sie für ein Novum im deutschen Profifußball, indem sie als erster Verein aus finanziellen Gründen freiwillig auf die Zweitligalizenz verzichteten und sich in die Amateurliga Südwest zurückzogen. Diesem Beispiel folgten in den anschließenden Jahren mehrere Zweitligisten. Der sportlich abgestiegene SSV Jahn Regensburg blieb an der Stelle der Mainzer in der Zweiten Bundesliga.

Elf der Ära Kriterien

Kurt Planitzer – Carlo Storck – Herbert Scheller, Helmut Müllges, Heinz Wassermann – Horst Schuch, Jürgen Richter, Kurt Sauer – Herbert Renner, Gerd Klier, Charly Tripp. Trainer: Bernd Hoss.

1976–1988: Amateurfußball

Saison Platz
(von)
Tore,
Punkte
Zuschauer-
schnitt
1976/77 06 (19) 094:49, 46–26 000834
1977/78 01 (20) 108:37, 65–11 001.047
1978/79 03 (18) 082:41, 47–21 000988
1979/80 05 (18) 068:49, 39–29 000732
1980/81 01 (18) 086:45, 49–19 001.033
1981/82 02 (21) 088:37, 57–23 001.305
1982/83 08 (20) 082:70, 41–35 000863
1983/84 08 (18) 060:61, 38–30 000646
1984/85 02 (18) 069:29, 49–19 001.313
1985/86 05 (18) 066:36, 41–27 000747
1986/87 05 (18) 057:31, 42–26 000510
1987/88 01 (18) 062:19, 54–14 001.265

In der Drittklassigkeit zählten die Mainzer meist zu den Spitzenmannschaften, erlebten aber auch eine der schwersten Krisen der Vereinsgeschichte, als im August 1982 die Staatsanwaltschaft wegen finanzieller Ungereimtheiten gegen den Verein ermittelte und gleichzeitig der Vereinspräsident Jürgen Jughard bei einem Autounfall nahe Koblenz verstarb. Später stellte sich heraus, dass Jughard in großem Stil Gelder der Deutschen Anlagen Leasing, deren Generalbevollmächtigter er war, in den Verein gesteckt hatte. Die 05er wurden so in einen der bis dato größten bundesdeutschen Wirtschaftsskandale verwickelt. Die genauen Umstände von Jughards Tod – Unfall oder Suizid – konnten nicht vollständig geklärt werden. [6]

Nachdem die völlig neu zusammengestellte Mannschaft die erste Saison nach dem Rückzug nur auf dem sechsten Platz der sportlich schwachen Amateurliga Südwest (mit der heutigen Verbandsliga vergleichbar) beendete, gelang 1978 die erste Südwestmeisterschaft. Die Mainzer eroberten kurz vor der Winterpause die Tabellenführung und gaben sie bis zum Saisonende nicht mehr her. In der kurz nach dem letzten Spieltag beginnenden Aufstiegsrunde gegen die Meister der Amateurligen Saarland (Borussia Neunkirchen) und Rheinland (TuS Neuendorf), die eine längere Regenerationszeit hatten, waren die Mainzer allerdings chancenlos.

In der 1978 eingeführten Amateur-Oberliga, die die drei Südwest-Amateurligen vereinte, brauchten die 05er drei Jahre, um erstmals Meister zu werden. Trotzdem stiegen sie erneut nicht auf, weil gerade in jener Saison die Zweite Bundesliga auf eine Staffel reduziert wurde und der Aufstieg in die Zweitklassigkeit deshalb ausgesetzt war.

1982 scheiterten die Mainzer knapp am FC 08 Homburg. Gleichzeitig mussten sie die Jughard-Affäre überstehen. In den beiden folgenden Jahren wurden die Mainzer nur Achter, ihre schlechteste Platzierung in der Oberliga.

Nach der dritten Meisterschaft gelang 1988 die Rückkehr in die Zweitklassigkeit.

In die Amateur-Ära fallen die meisten Titel des 1. FSV Mainz 05, nämlich vier Südwestpokal-Siege, drei Südwest-Meisterschaften und die Amateur-Meisterschaft 1982 (3:0 im Endspiel gegen die Amateure von Werder Bremen), sowie die höchsten dokumentierten Ligaspiel-Siege der Vereinsgeschichte: 10:0 gegen den SV Speicher (31. März 1979) und gegen die SG Ellingen-Bonefeld (18. Mai 1980).

Elf der Ära Kriterien

Manfred PetzHerward Koppenhöfer – Michael Wocker, Werner Orf, Hans Keller – André Häuser, Gerhard Bopp, Michael Schuhmacher, Bernd Münch – Charly Mähn, Armin Maier. Trainer: Horst-Dieter Strich.

1988–2001: Abstiegskampf in der Zweiten Bundesliga

Saison Platz
(von)
Tore,
Punkte
Zuschauer-
schnitt
1988/89 18 (20) 44:76, 29–47 004.158
1989/90 * 01 (18) 93:20, 62-06 002.899
1990/91 08 (20) 45:52, 41–35 005.008
1991/92 09 (12) 39:38, 30–34 003.994
1992/93 12 (24) 54:58, 46–46 003.907
1993/94 13 (20) 46:51, 37–39 003.646
1994/95 14 (18) 50:55, 30–38 003.958
1995/96 11 (18) 37:41, 44 004.271
1996/97 04 (18) 50:34, 54 007.124
1997/98 10 (18) 55:48, 44 007.959
1998/99 07 (18) 48:44, 50 007.255
1999/00 09 (18) 41:42, 45 007.515
* in der Oberliga Südwest

Eine einschneidende Bedeutung für die weitere Entwicklung des Vereins hatte die Jahreshauptversammlung am 19. September 1988, bei der eine Oppositionsgruppe gegen den Vorsitzenden Bodo Hertlein putschte. Zum neuen Vereinspräsidenten wurde der damals 37-jährige Anwalt Harald Strutz gewählt, dessen Vater Walter bereits von 1951 bis 1956 dieses Amt innegehabt hatte. Der damals so entstandene Vereinsvorstand rund um Strutz ist heute noch fast unverändert im Amt.

In der Zweiten Bundesliga scheiterten die Mainzer zunächst: Als 18. der Tabelle stiegen der Verein direkt wieder ab. Aber bereits im folgenden Jahr kamen sie mit einem „Husarenritt“ (so Trainer Robert Jung) zurück in den Profifußball. Die Mannschaft blieb mit aggressivem Offensivfußball 33 Spiele lang ungeschlagen, erst am letzten Spieltag mussten sie ihre einzige Saison-Niederlage gegen den Vizemeister FSV Salmrohr hinnehmen. Die Meisterschaft war zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden. Mit vier Siegen in den ersten vier Spielen stand der 1. FSV Mainz 05 schnell als Sieger der Aufstiegsrunde fest. Die beiden Niederlagen in den verbleibenden Spielen konnten den Aufstieg nicht mehr gefährden.

Im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg wurden die Mainzer als Tabellenachter bester Aufsteiger der Saison 1990/91, hätten aber aus formalen Gründen beinahe dennoch den Weg zurück ins Amateurlager gehen müssen: Da nicht alle Sponsorenvereinbarungen schriftlich fixiert waren, verweigerte der DFB den 05ern zunächst die Zweitligalizenz für die Saison 91/92. Die Mainzer protestierten jedoch erfolgreich. In den folgenden Jahren spielte die Mannschaft in der Zweiten Bundesliga meist gegen den Abstieg.

Besonders der Abstiegskampf 1996 ist hervorzuheben: Nachdem das 2:2 gegen Hannover 96 am ersten Spieltag für die Niedersachsen gewertet wurde, weil der Verein versäumt hatte, Thomas Ziemer, den zuvor nur ausgeliehenen Torschützen zum 1:0, fristgerecht als Neuzugang zu melden, starteten die Mainzer mit einem Punkt und 0:14 Toren aus acht Spielen in die Saison. Erst am neunten Spieltag gab es die ersten Tore und den ersten Sieg für die 05er – der Wattenscheider Sven Backhaus traf erst ins eigene Netz und verschuldete später den Foulelfmeter zum 2:0-Endstand. Der kurz zuvor vorgenommene Trainerwechsel (Wolfgang Frank für Horst Franz) brachte den erhofften Erfolg. Unter Frank spielten die 05er als einer der ersten Profiklubs in Deutschland mit Viererkette und Raumdeckung, zwei Neuerungen, die sich im deutschen Profifußball erst deutlich später allgemein durchsetzten.

In der Rückrunde holte kein Verein mehr Punkte als der 1. FSV Mainz 05. Am vorletzten Spieltag standen die Mainzer erstmals auf einem Nichtabstiegsplatz, am Ende waren sie Elfter. Die entscheidenden Punkte brachte ein 1:0 gegen den VfL Bochum, bei dem zum ersten Mal seit 23 Jahren mehr als 10.000 Mainzer am Bruchweg waren. Kurios war wenige Wochen zuvor das Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg. Nach zwei Platzverweisen beim Stand von 1:1 spielten die Mainzer ab der 81. Minute nur noch zu neunt und mit einem Feldspieler im Tor. Dennoch gelang dem 05-Torjäger Sven Demandt gegen die ebenfalls durch einen Platzverweis dezimierten Nürnberger der Siegtreffer.

In der folgenden Saison hatten die Mainzer erstmals seit 1973 die Chance, in die Erstklassigkeit zurückzufinden. Erst am letzten Spieltag der Saison 96/97 mussten sie ihre Aufstiegshoffnungen begraben: Beim direkten Konkurrenten VfL Wolfsburg unterlagen sie in einem dramatischen Endspiel mit 4:5. Mit einem Sieg wären sie aufgestiegen.

Es folgten mehrere Jahre als Abstiegskandidat, deren Höhepunkt der 15. Mai 2000 war, als der Interimstrainer Dirk Karkuth mit einer konsequenten Defensivtaktik am viertletzten Spieltag drei Punkte beim Tabellenzweiten VfL Bochum eroberte. Schlüsselfigur war Torsten Lieberknecht, der als Manndecker gegen den Bochumer Spielmacher Yıldıray Baştürk wohl sein bestes Spiel für Mainz 05 machte.

Elf der Ära Kriterien

Stephan KuhnertJürgen Klopp, Michael Müller, Peter Neustädter, Steffen Herzberger – Guido Schäfer, Jürgen Kramny, Fabrizio Hayer, Christian HockAbderrahim Ouakili, Sven Demandt. Trainer: Wolfgang Frank.

2001–2008: Die Ära Klopp

An Fastnacht 2001 wurde die wohl wichtigste Entscheidung der jüngeren Vereinsgeschichte getroffen. Wieder war der Verein in akuter Abstiegsgefahr und entließ ausgerechnet am Rosenmontag den Trainer Eckhard Krautzun. Nachfolger wurde der gerade verletzte Spieler Jürgen Klopp, unter dessen Leitung aus den ersten sieben Spielen 19 Punkte geholt wurden und der Verein schließlich den erneuten Klassenerhalt erreichte.

Die Saison 2001/02 wurde gemessen an den erreichten Punkten zur erfolgreichsten Saison des FSV im Profifußball. Die Mainzer stellten mehrere neue Startrekorde der Zweiten Bundesliga auf, wurden Herbstmeister und hatten noch vor dem letzten Spieltag zwei Punkte Vorsprung auf den vierten Rang. Dennoch scheiterten sie. Mit 64 Punkten sind sie bis heute punktbester Zweitliga-Nichtaufsteiger aller Zeiten.

Mannschaftsfoto-Termin 2001

2002/03 verpasste der 1. FSV Mainz 05 den Aufstieg unter noch dramatischeren Umständen. Zwar hatte die Mannschaft die Liga nicht mehr so dominiert wie im Vorjahr, dennoch stand sie Sekunden vor Saisonende auf einem Aufstiegsplatz. Erst in der Nachspielzeit des letzten Spiels mussten die Mainzer den Nachbarn Eintracht Frankfurt aufgrund des um ein einziges Tor besseren Torverhältnisses vorbeiziehen lassen. Mit 20 Treffern wurde Andrij Woronin erster Zweitliga-Torschützenkönig von Mainz 05.

In der Saison 2003/04 standen die Mainzer fast nie in der Spitzengruppe der Liga, blieben durch einen starken Endspurt in den letzten fünf Saisonspielen jedoch bis zum letzten Spieltag in Reichweite des dritten Platzes. Durch das 3:0 gegen Eintracht Trier am letzten Spieltag und die gleichzeitige 0:1-Niederlage von Alemannia Aachen beim Karlsruher SC reichte es tatsächlich noch zum Aufstieg. Zwei der Tore gegen Trier schoss Michael Thurk, der zuvor einen Vertrag beim direkten Konkurrenten Energie Cottbus unterschrieben hatte und sich so selbst aus der Bundesliga schoss.

Der 1. FSV Mainz 05 ist seit Bestehen der 2. Bundesliga der Verein, der mit den wenigsten Punkten den Aufstieg in die Bundesliga schaffte – 54 Punkte hatten zuvor nie gereicht. Mit dem Aufstieg von Mainz 05 spielte zudem in der nachfolgenden Bundesliga-Saison erstmals ein Team aus dem Rhein-Main-Gebiet höherklassig als Eintracht Frankfurt, die am Vortag des Mainzer Aufstiegs ihren dritten Abstieg in die Zweitklassigkeit hinnehmen mussten.

Nach dem Aufstieg galten die unerfahrenen Mainzer als Abstiegskandidat. Diese Voraussage trat jedoch nicht ein. Zwar unterlagen sie gleich im ersten Spiel dem hoch überlegenen VfB Stuttgart mit 2:4, passten sich aber sehr schnell dem Bundesliga-Niveau an. Bereits am zweiten Spieltag gewannen die 05er gegen den Hamburger SV nach 0:1-Rückstand 2:1 und blieben sieben Spiele lang ungeschlagen. Unter anderem gewannen die Mainzer gegen den Deutschen Meister Werder Bremen mit 2:1, gegen den Champions-League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen mit 2:0 und wenige Tage nach dem 100. Geburtstag des Vereins gegen den Tabellenführer FC Schalke 04 mit 2:1. Beim Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg am 11. Spieltag standen die Mainzer sogar kurzzeitig an der Tabellenspitze. Bereits am 32. Spieltag schafften die Mainzer als bester der drei Aufsteiger den Klassenverbleib und beendeten die Saison auf dem 11. Tabellenplatz.

Als Gewinner der deutschen Fair-Play-Wertung wurde Mainz 05 im Sommer 2005 der dem DFB zugeloste Startplatz in der UEFA-Pokal-Qualifikation zugesprochen. Damit nahmen die Mainzer erstmals in der Vereinsgeschichte an einem internationalen Wettbewerb teil. Nach Siegen über die Pokalsieger Armeniens (FK MIKA Aschtarak; 4:0, 0:0) und Islands (ÍB Keflavík; 2:0, 2:0) erreichten die Mainzer die erste Hauptrunde des UEFA-Cups, wo sie auf den späteren Sieger Sevilla FC trafen. Nach einem beachtlichen 0:0 in Sevilla entschieden die Spanier das Rückspiel, das ebenso wie die beiden Heimspiele in den Qualifikationsrunden in der Frankfurter Commerzbank-Arena ausgetragen wurde, mit 2:0. Damit schieden die Mainzer aus dem Wettbewerb aus. In der Liga schafften die 05er in der Saison 2005/06 trotz schwachem Start mit fünf Niederlagen zu Saisonbeginn bereits am vorletzten Spieltag den Klassenverbleib und wurden am Ende erneut Elfter.

Mit Innenverteidiger Manuel Friedrich spielte kurz nach der Weltmeisterschaft 2006 erstmals ein Mainzer Spieler in der deutschen Nationalmannschaft.

Saison Platz
(von)
Tore,
Punkte
Zuschauer-
schnitt
2000/01 14 (18) 37:45, 40 006.042
2001/02 04 (18) 66:38, 64 009.866
2002/03 04 (18) 64:39, 62 012.977
2003/04 03 (18) 49:34, 54 014.809
2004/05 11 (18) 50:55, 43 020.159
2005/06 11 (18) 46:47, 38 020.165
2006/07 16 (18) 34:57, 34 020.212
2007/08 04 (18) 62:36, 58 019.918
bis 2004 und ab 2007: Zweite Bundesliga
2004 bis 2007: Bundesliga

Die Vorbereitung zur dritten Bundesligasaison, vor der die Mainzer etliche Leistungsträger verloren, wurde empfindlich gestört, als der Torjäger Michael Thurk die 05er im Streit zu Eintracht Frankfurt verließ. Dennoch schlugen die 05er in einem Vorbereitungsspiel den mit etlichen seiner Spitzenspieler angetretenen FC Liverpool mit 5:0. Die Saison, die für sie erstmals mit einem Heimspiel begann, eröffneten die 05er im Gegensatz zu den vorherigen Bundesligajahren mit einem Sieg. Trotz der beiden Erfolge wurden in den ersten Saisonspielen deutlich, dass die Abgänge der Offensivspieler Michael Thurk, Benjamin Auer, Mohamed Zidan und Antonio da Silva sowie der in letzter Sekunde geplatzte Rück-Transfer von Woronin nicht adäquat kompensiert werden konnten. Das Team wurde in den folgenden Wochen ans Tabellenende durchgereicht.

In der darauffolgenden Transferperiode wurde die Mannschaft unter anderem durch die Bremer Leon Andreasen und Zidan verstärkt, die sich schnell ins Team integrieren konnten. Schon nach einigen Spielen in der Rückrunde schafften die 05er bereits den Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld. Nachdem das Team die Siegesserie nicht fortsetzen konnte, rutschte der Verein nach 29 Spieltagen jedoch wieder in die Abstiegszone ab. Bereits nach dem vorletzten Spieltag war der Abstieg in die zweite Bundesliga de facto sicher. Als Tabellensechzehnter mussten die Mainzer die erste Liga nach drei Jahren verlassen.

Nach der Saison 2007/08 und dem mit dem vierten Tabellenplatz verpassten Wiederaufstieg in die Bundesliga verließ Jürgen Klopp den Verein und nahm ein Angebot von Borussia Dortmund an. Zu seinem Abschied auf dem Gutenbergplatz kamen circa 15.000 Fans. Die Trainerstelle beim 1. FSV Mainz 05 übernahm Jörn Andersen.

Bedeutende Spiele dieser Zeit
Ausschnitt aus der Choreografie zum 100. Vereinsjubiläum

Eines der besten Spiele der Mainzer Vereinsgeschichte war wohl 2:1-Sieg über den FC Schalke 04 am 20. März 2005. Vier Tage nach den offiziellen Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum trat der Tabellenführer der Bundesliga unter außergewöhnlichen Umständen am Bruchweg an: Schalke-Manager Rudi Assauer hatte am Vorabend im ZDF-Sportstudio den Ablösestreit um Mimoun Azaouagh, der drei Monate zuvor von Mainz zu Schalke gewechselt war, eskalieren lassen. Noch inmitten der Jubiläums-Choreografie der 05-Fans, an der sämtliche Tribünen beteiligt waren, erzielte Fabian Gerber nach 20 Sekunden die Mainzer Führung. Lincoln glich in der 70. Minute per Foulelfmeter aus, ehe Michael Thurk in der 79. Minute der Siegtreffer gelang. Schalke verlor durch diese Niederlage die erst eine Woche zuvor erreichte Tabellenführung.

Eine ähnlich dramatische Vorgeschichte hat der 6:2-Sieg beim VfL Bochum im viertletzten Spiel der Saison 2004/05. Der Bochumer Trainer Peter Neururer hatte diese Partie bereits Wochen vorher zum entscheidenden Spiel im Abstiegskampf erklärt und in den Tagen vor dem Spiel in etlichen Interviews die Chancenlosigkeit der Mainzer betont. Angeführt vom überragenden Antonio da Silva, der zum 4:1 traf, das 2:1 und 3:1 direkt vorbereitete und an den anderen drei Mainzer Toren beteiligt war, holten die 05er im Ruhrstadion die entscheidenden Punkte zum Klassenverbleib. Bochum stieg ab. Pikant: Im Stadionheft zu diesem Spiel veröffentlichten die Bochumer einen Comic, der tatsächlich ein 6:2 vorhersagte – allerdings für die Bochumer.

Wenig spektakulär, aber für die Mainzer Geschichte umso bedeutsamer war der 2:0-Sieg der Mainzer beim langjährigen Rivalen 1. FC Kaiserslautern am 21. September 2005. In der Mainzer Vereinsgeschichte war es nach drei Unentschieden und 20 Niederlagen der erste Pflichtspielsieg auf dem Betzenberg.

Elf der Ära Kriterien

Dimo WacheRobert Nikolic, Manuel Friedrich, Nikolce Noveski, Marco RoseFabian Gerber, Christof Babatz, Antonio da SilvaMichael Thurk, Benjamin Auer, Andrij Woronin. Trainer: Jürgen Klopp.

Ligazugehörigkeit

  • Bis 1914: diverse regionale Ligen
  • 1914–19: kein Spielbetrieb
  • 1919–23: Kreisliga Rhein / Hessen / Wiesbaden (jeweils erstklassig)
  • 1923–25: Kreisliga Rhein/Nahe (zweitklassig)
  • 1925–33: Bezirksliga Hessen bzw. Rheinhessen-Saar (erstklassig)
  • 1933/34: Gauliga Südwest (erstklassig)
  • 1934–44: diverse unterklassige Ligen
  • 1944/45: kein Spielbetrieb

Mainz 05 im DFB-Pokal

Große Erfolge im DFB-Pokal blieben den 05ern bislang verwehrt. 1964/65, 1999/00 und 2005/06 erreichten sie jeweils das Viertelfinale. 1999 und 2006 schieden die 05er jeweils auswärts beim hochfavorisierten FC Bayern München aus, den sie beim zweiten Mal immerhin in die Verlängerung zwangen. In der Saison 2008/09 gelang durch einen 1:0-Sieg gegen den FC Schalke 04 erstmals der Einzug in das Halbfinale des Wettbewerbs.

Bei der zweiten Teilnahme unterlagen die Mainzer 1965 zuhause dem 1. FC Nürnberg 0:3, stellten aber immerhin einen bis heute gültigen Zuschauerrekord im Stadion am Bruchweg auf: 24.000 Zuschauer sahen teilweise auf kurzfristig errichteten Zusatztribünen das Spiel gegen die Franken. In den vorherigen Runden hatten sich die 05er gegen den späteren Deutschen Meister Werder Bremen (1:0 in Mainz) und den Titelverteidiger TSV 1860 München (2:2 n. V. in Mainz, 2:1 in München) durchgesetzt. Auf die nächste Teilnahme mussten die Mainzer acht Jahre warten. 1973 unterlagen sie ebenfalls den Nürnbergern 1:4.

Von 1973 an bis zum Aufstieg in die 2. Bundesliga, der für die Mainzer ab 1991 die Teilnahme am DFB-Pokal garantierte, spielten die 05er regelmäßig im Pokal mit, überstanden aber nie die zweite Runde. Die besten Ergebnisse des damaligen Drittligisten waren 1983 ein knappes 0:1 gegen den späteren Deutschen Meister VfB Stuttgart, im Jahr zuvor ein 3:6 n. V. gegen den Bundesligisten FC Schalke 04, gegen den die 05er einen 0:2-Rückstand ausgeglichen und bis in die 106. Minute noch 3:2 geführt hatten, und schließlich die Revanche gegen Schalke, ein 1:0 in der Saison 1986/87.

Seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga scheiden die 05er regelmäßig gegen Amateurvereine aus. Die erste einigermaßen erfolgreiche Pokalsaison seit 1965 begann 1994 mit einem knappen Sieg bei den Amateuren von Werder Bremen. Anschließend setzten sich die 05er beim Bundesligisten MSV Duisburg 2:0 durch und lieferten im Achtelfinale nach 1:0-Führung und 2:5-Rückstand Borussia Mönchengladbach einen heißen Kampf: Christian Hock und „Schorsch“ Müller brachten den Zweitligisten innerhalb von 120 Sekunden auf 4:5 heran. Nach mehreren vergebenen Ausgleichschancen gelang Stefan Effenberg gegen die mit elf Mann stürmenden 05er erst in der Nachspielzeit das 6:4 für den späteren Pokalsieger.

Ähnlich spektakulär wie ihre Vorgänger in den 60ern traten die 05er in der Saison 1999/00 auf. Nach einem Freilos in der ersten Runde und einem 2:1 gegen den VfL Halle 96 in der zweiten Runde schalteten die Mainzer erst den Bundesliga-Dritten Hamburger SV (2:0) und dann in Unterzahl den Champions-League-Teilnehmer Hertha BSC (2:1 n. V.) aus: Kurz nach der Berliner Führung wurde Jürgen Klopp mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen, in der 99. Minute direkt nach seinem Tor zum 2:1 auch der brasilianische Stürmer Marcio Rodrigues. Dennoch brachten neun Mainzer die Führung gegen elf Berliner über die Zeit. Im Viertelfinale hatten die 05er bei Bayern München keine Chance. Immerhin waren die 8000 Mainzer unter den 11.200 Zuschauern, die im Olympiastadion zwei Tage vor Heiligabend bei −15° das Spiel sahen, deutlich in der Überzahl.

Zwei Jahre später gelang den 05ern in der zweiten Runde der bis heute letzte Sieg gegen den Angstgegner SpVgg Greuther Fürth (3:2), ehe sie dem 1. FC Kaiserslautern im Achtelfinale 2:3 unterlagen, dabei in Unterzahl mehrere Möglichkeiten hatten, ein 0:3 auszugleichen.

2005 schafften die 05er es zum dritten Mal ins Viertelfinale. Dabei setzten sie sich jeweils im Elfmeterschießen – jahrelang die große Schwäche der 05er – beim VfL Osnabrück und beim 1. FC Kaiserslautern durch. Dem Sieg in Kaiserslautern folgte ein wochenlanger Streit. Der FCK versuchte, in zwei Instanzen beim DFB die Spielwertung anzufechten, da der Schuss des FCK-Spielers Ferydoon Zandi im Elfmeterschießen, der von der Querlatte hinter die Torlinie gesprungen war, als Tor hätte gewertet werden müssen. Umstritten blieb, ob der Ball dies mit vollem Umfang getan hatte. Der Einspruch wurde zweimal abgewiesen, da es sich laut Urteilsbegründung um eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters handelte. Im Viertelfinale reisten die 05er erneut zu den Bayern. Diesmal gingen sie früh in Führung und mussten erst in der Schlussphase den Ausgleich hinnehmen. In der Verlängerung glichen die Mainzer die Bayern-Führung aus, verloren aber dennoch 2:3.

2009 kamen die 05er nach einem 3:1-Auswärtssieg im Achtelfinale beim Ligakonkurrenten SC Freiburg zum vierten Mal ins Viertelfinale. Zuvor hatten sie den SV Babelsberg 03 und den 1. FC Köln ausgeschaltet. Am 3. März 2009 gewann Mainz zu Hause im Viertelfinale gegen Schalke 04 mit 1:0 und erreichte so erstmals in der Vereinsgeschichte das Halbfinale des Wettbewerbs. Im Halbfinale verlor Mainz jedoch bei Bayer Leverkusen mit 1:4 n.V.

Erfolge

Meisterschaften
  • Amateurmeister: 1982
  • Hessenmeister und Teilnehmer an der süddeutschen Meisterschafts-Endrunde: 1920, 1926, 1932, 1933.
  • Südwestmeister und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga: 1973
  • Südwestmeister und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga: 1978, 1988, 1990
  • Südwestmeister: 1981
Aufstiege
  • Aufstieg in die Bundesliga: 2004
  • Aufstieg in die Zweite Bundesliga: 1988, 1990
  • Aufstieg in die Bezirksliga (damals erstklassig): 1925
Pokal-Wettbewerbe
  • Erreichen des UEFA-Cups: 2005
  • Erreichen des DFB-Pokal-Halbfinales 2008/09
  • Südwestpokalsieg: 1962, 1965, 1974, 1979, 1980, 1982 und 1986

Rivalitäten und Freundschaften

Die ersten großen Rivalen der 05er waren die lokalen Konkurrenten. In der Vorkriegszeit gilt das vor allem für den SV Weisenau, aber auch den großen Nachbarn SV Wiesbaden, der in Mainz von 1925 bis 1934 jedes Jahr verlor, zuhause aber auch nur vier Punkte abgab.

Die Rivalität mit Wormatia Worms entwickelte sich aus dem Kopf-an-Kopf-Rennen um die rheinhessische Bezirksligameisterschaft in der Saison 1926/27, das von einem Stellvertreterkampf in den Zeitungen (auf Wormser Seite: Richard Kirn, später hochrangiger Journalist im kicker-Vorgänger „Sportmagazin“) begleitet wurde. Die 05er gewannen den Titel 1926, die Wormser anschließend viermal hintereinander. Eine Anekdote aus dem Frühjahr 1932 verdeutlicht die Schärfe dieser Rivalität: Nachdem die Hessenmeisterschaft 1931/32 wieder nach Mainz gegangen war, die 05er aber im Gegensatz zu den Wormsern in der Süddeutschen Endrunde chancenlos waren, veröffentlichte der Mainzer Anzeiger den Leserbrief zweier Wormatia-Spieler, die herausarbeiten wollten, dass die Mainzer Meisterschaft Zufall sei und die Wormatia wahrer Hessenmeister. Wochen später verpasste die Wormatia die gesamtdeutsche Meisterschaftsendrunde durch eine Niederlage bei den 05ern, die so in den vier Saisonspielen gegen Worms ungeschlagen blieben. „Hessenmeister zu Recht!“ triumphierte darauf der Mainzer Anzeiger. Die Rivalität zur Wormatia setzt sich in den Oberligaspielen der Wormser gegen die zweite Mannschaft der Mainzer fort. Eine eher freundschaftliche Rivalität entwickelte sich in den 80ern zwischen dem Südwestverein Mainz 05 und der hessischen FVgg. Kastel 06. Die jährlichen Vergleichsspiele zwischen dem links- und dem rechtsrheinischen Mainzer Oberligisten, die im Ligaspielbetrieb nicht aufeinandertreffen konnten, zogen regelmäßig viele Zuschauer an.

Zu Zweitligazeiten etablierten sich Rivalitäten mit dem SV Darmstadt 98, SV Waldhof Mannheim und dem 1. FC Saarbrücken, die aber mangels Berührungspunkten ebenfalls kaum noch wahrgenommen werden. Die aktuellen Rivalitäten zu Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern sind vergleichsweise jüngeren Datums.

Seit dem 4:6 im DFB-Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach am 25. Oktober 1994 entwickelte sich eine Fanfreundschaft zwischen 05ern und Borussen, die aber schon nach wenigen Jahren brüchig wurde und heute nur noch von wenigen Fans gepflegt wird. Nie besonders verbreitet, dafür umso dauerhafter ist die Freundschaft zur TuS Koblenz, die noch aus gemeinsamen Oberligazeiten stammt.

Personalien

Kader der Saison 2008/09

Name Trikot Nationalität
Torwart
Dimo Wache 1 Deutscher
Christian Wetklo 29 Deutscher
Daniel Ischdonat 30 Deutscher
Abwehr
Bo Svensson 2 Däne
Peter Van der Heyden 3 Belgier
Nikolce Noveski 4 Mazedonier
Christian Demirtas 5 Deutscher
Tim Hoogland 6 Deutscher
Robert Fleßers 14 Deutscher
Roman Neustädter 15 Deutscher
Marco Rose 17 Deutscher
Zsolt Löw 24 Ungar
Niko Bungert 26 Deutscher
Jan Kirchhoff 39 Deutscher
Mittelfeld
Markus Feulner 7 Deutscher
Milorad Peković 13 Montenegriner
Florian Heller 16 Deutscher
Jahmir Hyka 18 Albanier
Elkin Soto 19 Kolumbianer
Miroslav Karhan 21 Slowake
Mario Vrančić 25 Deutscher
Daniel Gunkel 27 Deutscher
Nejmeddin Daghfous 33 Deutscher
Angriff
Srđan Baljak 8 Serbe
Félix Borja 9 Ecuadorianer
Delron Buckley 11 Südafrikaner
Chadli Amri 22 Algerier
Aristide Bancé 23 Burkinier
Dragan Bogavac 32 Montenegriner

Trainerstab 2008/09

Name Funktion Nationalität
Jørn Andersen Chef-Trainer Norweger
Jürgen Kramny Co-Trainer Deutscher
Stephan Kuhnert Torwart-Trainer Deutscher

Vorstand

Vereinspräsident ist seit 1988 Harald Strutz. Seine Vizepräsidenten sind Peter Arens, Jürgen Doetz und Karl-Heinz Elsäßer, die weiteren Vorstandsmitglieder Schatzmeister Friedhelm Andres, Jugendleiter Hubert Friedrich, Bernhard Geitel, Manfred Thöne und Manager Christian Heidel.

Nationalspieler

Der einzige Spieler, der für den FSV in der deutschen A-Nationalmannschaft auflief, ist Manuel Friedrich, der am 16. August 2006 debütierte. Deutsche Ex-Nationalspieler im 05-Trikot waren Kurt Diemer, Karl Scherm, Helmut Schneider, Erich Bäumler und Hanno Balitsch. Franco Foda, der zwei Mal für das DFB-Team spielte, wurde bei den Mainzer Junioren ausgebildet. Aktuelle ausländische Nationalspieler im Kader der Mainzer sind derzeit Félix Borja (Ecuador), Elkin Soto (Kolumbien), Chadli Amri (Algerien), Milorad Peković (Montenegro), Nikolce Noveski (Mazedonien), Jahmir Hyka (Albanien), Aristide Bancé (Burkina Faso) und Peter Van der Heyden (Belgien). Vorher spielten bereits die Nationalspieler Spasoje Bulajič (Slowenien), Igoris Morinas (Litauen), Blaise Nkufo (Schweiz), Tamás Bódog (Ungarn), Conor Casey (USA), Andrij Woronin (Ukraine), Cha Du-Ri (Südkorea), Otto Addo (Ghana), Imre Szabics (Ungarn), Mohamed Zidan (Ägypten) und Leon Andreasen (Dänemark) für die 05er. In deutschen Juniorennationalmannschaften spielten zuletzt Mario Vrančić (U20), Roman Neustädter (U20) und Jan Kirchhoff (U19).

Trainer

Name Amtszeit Name Amtszeit Name Amtszeit
Tibor Hesser 1926/1927 Horst Zaro 1966–11/1966 Josip Kuže 1992–10/1994
Atwood 1928/1929 Walter Sonnenberger 12/1966–1967 Hermann Hummels 10/1994–4/1995
Julius Etz 1929/1930 Erich Bäumler 1967/1968 Horst Franz 4/1995–9/1995
Paul Oßwald 1933/1934 Karlheinz Wettig 1968/1969 Wolfgang Frank 9/1995–3/1997
Clemens Weilbächer 1936/1937 Erich Gebauer 1969–1971 Reinhard Saftig 3/1997–8/1997
Helmut Schneider 1946–1948 Bernd Hoss 1971–1974 Didi Constantini 9/1997–4/1998
Albert Heitz 1948–1950 Uwe Klimaschefski 1974–9/1974 Wolfgang Frank 4/1998–4/2000
Dr. Berno Wischmann 1950–10/1950 Gerd Menne 10/1974–12/1975 Dirk Karkuth 4/2000–2000
Hans Geiger 10/1950–1952 Horst Hülß 1/1976–1980 René Vandereycken 2000–11/2000
Georg Beyerer 1952/1953 Herbert Dörenberg 1980–3/1983 Eckhard Krautzun 11/2000–2/2001
Emil Izsó 1953–12/1954 Lothar Emmerich 3/1983–1984 Jürgen Klopp 2/2001–2008
Gerd Higi 1/1955–1957 Horst-Dieter Strich 1984–1988 Jørn Andersen seit 2008
Josef Kretschmann 1957–1959 Horst Hülß 1988–2/1989
Heinz Baas 1959–1966 Robert Jung 2/1989–1992

Zweite Mannschaft

Saison Platz
(von)
Tore,
Punkte
1999/00 04 (19) 66:33, 63
2000/01 07 (21) 71:43, 64
2001/02 02 (18) 65:23, 69
2002/03 01 (19) 70:23, 73
2003/04* 14 (18) 40:48, 42
2004/05* 16 (18) 29:46, 33
2005/06 03 (17) 55:35, 56
* in der Regionalliga Süd

In der Geschichte des 1. FSV Mainz 05 gab es zwei Zweite Mannschaften.

Die erste dieser beiden Abteilungen stieg 1956 aus der rheinhessischen A-Klasse, Gruppe Nord, in die II. Amateurliga (damals die dritthöchste Spielklasse) auf. Ein Jahr darauf gelang der erneute Aufstieg in die I. Amateurliga. Der Höhenflug hielt nicht lange an – zwei Jahre nach dem zweiten Aufstieg spielte das Team wieder in der A-Klasse, ab 1964 sogar in der B-Klasse, der fünfthöchsten Liga. Einige Jahre später wurde die Mannschaft aufgelöst.

Wieder ins Leben gerufen wurde der 1. FSV Mainz 05 (A) vom späteren Manager Christian Heidel. Die Mannschaft startete 1992 in der untersten Liga. Nach vier Meisterschaften in Folge (die erste ohne Punktverlust) erreichten die Amateure 1997 die Verbandsliga Südwest. Nach dem dritten Platz 1998 stiegen sie 1999 sogar in die Oberliga Südwest auf.

Auch hier gehörten die Mainzer zu den Spitzenmannschaften. Nach dem vierten, siebten und zweiten Platz stiegen sie im vierten Jahr (2003) in die Regionalliga auf, in der sie im ersten Jahr den Ligaverbleib schafften. Durch den Aufstieg der Profimannschaft hatte der 1. FSV Mainz 05 in der Jubiläumssaison 2004/05 erstmals alle Mannschaften von den Profis bis in die unteren Jugendmannschaften in der höchsten möglichen Liga, musste aber am Saisonende den Abstieg der Amateure und der A-Junioren hinnehmen.

Der derzeit von Ex-Profi Peter Neustädter trainierte und in der Saison 2007/08 in die Regionalliga West aufgestiegene 1. FSV Mainz 05 II wurde zudem von 2001 bis 2005 fünf Mal in Folge SWFV-Pokalsieger. In den daraus resultierenden DFB-Pokalspielen erreichte die zweite Mannschaft zwei Mal das Elfmeterschießen (2001 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach, 2003 3:4 gegen den Karlsruher SC), kam aber nie in die zweite Runde.

Erfolge

  • Südwestmeisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga: 2003
  • Südwestpokalsieg: 2001, 2002, 2003, 2004 und 2005
  • Aufstieg in die Regionalliga West: 2008

Junioren

Die Juniorenabteilung der 05er zählt im Südwesten zu den „großen Drei“ mit dem meist dominierenden 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Saarbrücken. Die B-Junioren wurden unter den Trainern Willi Löhr und ab März 2005 Stefan Hofmann 2004 und 2005 Südwestmeister vor dem FCK. Im Viertelfinale der Deutschen Jugendmeisterschaft schieden sie 2004 gegen den späteren Meister VfB Stuttgart (u. a. mit Sami Khedira) durch zwei Niederlagen aus. 2005 erreichten sie gegen Borussia Dortmund (u. a. mit Nuri Şahin) trotz einer 0:3-Hinspielniederlage im Rückspiel das Elfmeterschießen, unterlagen aber mit 7:8.

Die A-Junioren wurden 1997/98 zum einzigen Mal Südwestmeister. 2003 waren sie Gründungsmitglied der U19-Bundesliga, aus der sie nach zwei Jahren abstiegen. 2006 wurden sie Südwestmeister und stiegen im Playoff gegen den Hessenmeister Kickers Offenbach (5:0, 2:1) wieder in die Bundesliga auf, wo sie 2006/07 der Spitzengruppe angehörten und erst am letzten Spieltag die Qualifikation zur Deutschen U19-Meisterschaft verpassten. Trainer der A-Junioren ist Thomas Tuchel, der den zum Co-Trainer der Profimannschaft berufenen Jürgen Kramny ablöste.

Die B-Junioren qualifizierten sich zur Spietzeit 2007/08 für die neu gegründete U17-Bundesliga.

Die Bundesligaspieler Mimoun Azaouagh, Axel Brummer, Christian Demirtas, Franco Foda, Manuel Friedrich, Fabrizio Hayer und Markus Kreuz, Damir Vrančić und Mario Vrančić wurden bei den 05-Junioren ausgebildet.

Da der Verein neben dem Hauptspielfeld im Stadion, das von den beiden Seniorenmannschaften beansprucht wird, über keine tauglichen Rasenplätze verfügt und die Stadt Mainz keinen Ausweichplatz zur Verfügung stellen kann, spielen ab 2007 die A-Junioren am Nieder-Olmer Engelborn und die B-Junioren im Alzeyer Wartberg-Stadion

Ihre größten Erfolge feierte die Jugendabteilung von Mainz 05 in der Zeit von 1976 bis 1978. Nicht nur wurden die A-, B- und C-Jugend-Mannschaften regelmäßig Südwestmeister, A-Jugend und B-Jugend standen auch im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Dabei schied die A-Jugend 1977 gegen den MSV Duisburg nach einem 4:1-Sieg im Hinspiel und einem 0:4 im Wedaustadion vor 22.000 Zuschauern 0:4 aus, die B-Jugend wurde 1977 und 1978 jeweils Dritter der Deutschen B-Jugendmeisterschaft, musste sich in den Halbfinalspielen aber jeweils Schalke 04 mit 2:5 bzw. 1:2 geschlagen geben. In den Spielen um den dritten Platz konnte man sich gegen Hertha BSC und Eintracht Frankfurt durchsetzen.

Trainer der A-Jugend war damals Heinz Hinkel, der 1979 als Jugendkordinator zum 1. FC Kaiserslautern wechselte und viele gute Spieler mit nach Kaiserslautern nahm. Trainer der B-Junged war Udo Hertlein. Spiele in der Südwestliga fanden in der Regel vor 1.000 und mehr Zuschauern auf dem Hartplatz hinter dem Stadion statt.

05er-KidsClub

Seit Juni 2006 führt der 1. FSV Mainz 05 das bundesweit einzigartige soziale Projekt „05er-KidsClub – Lernen und Erleben wie die Profis“ durch. Es handelt sich um eine Plattform für Kinder und Jugendliche unabhängig von sozialer Herkunft oder sportlichen Talenten, bei der soziale Werte altersgerecht und erlebnispädagogisch vermittelt werden. Die Schirmherrschaft hat die Kinderbuchautorin Ulla Klopp übernommen.

Stadion

Stadion am Bruchweg

Seit Oktober 1938 trägt der FSV seine Heimspiele im Stadion am Bruchweg aus. Das reine Fußballstadion am Dr.-Martin-Luther-King-Weg (früher Bretzenheimer Bruchweg) nahe der Mainzer Universität hat derzeit nach mehreren Umbauten 20.300 größtenteils überdachte Plätze, darunter ca. 10.400 Sitzplätze. Zum Stadiongelände gehören ein neu angelegter Kunstrasenplatz, ein weiterer Rasenplatz, der seit Jahren in ziemlich schlechtem Zustand ist, ein Rasen-Kleinfeld und ein Hartplatz.

Nach eigenen Angaben ist der Verein aus wirtschaftlichen Gründen auf ein größeres Stadion angewiesen, wobei ein Ausbau des jetzigen Stadions nicht möglich sei. Geplant wird deshalb derzeit ein Stadionneubau südlich des Europakreisels rund zwei Kilometer westlich des jetzigen Standorts.[7] Das neue Stadion soll rund 35.000 Zuschauer fassen und ab der Saison 2009/10 die Spielstätte der 05er sein. Die Kosten des Stadionbaus werden auf 45 Millionen Euro veranschlagt, dazu kommen noch maximal 15 Millionen Euro für zusätzliche Bau- und Erschließungskosten sowie für den Erwerb der Baufläche.[8] Das neue Fußballstadion, soll nach einer Vereinbarung mit Coface Deutschland den Namen „Coface-Arena“ tragen. [9]

Vor dem Umzug spielten die 05er 500 Meter südlich des heutigen Stadions auf dem in Eigenarbeit angelegten Sportplatz am Fort Bingen, der 1920 mit einem Freundschaftsspiel gegen Vasas Budapest vor 5.000 Zuschauern eingeweiht wurde. Nach der Erweiterung zur Saison 1926/27 bot die moderne Kampfbahn mit Tribüne und ausgebauten Stehtraversen Platz für mehr als 10.000 Zuschauer. 1937 musste dieses erste vereinseigene Stadion einer Flak-Kaserne weichen, die heute den Haupteingang der Universität bildet. Als Entschädigung für den Verlust der Anlage mit drei Spielfeldern, Tribünen und Umkleidekabinen, in die mehrere hunderttausend Mark investiert worden waren, erhielt der Verein lediglich 3.000 Mark. Die 05er spielten zunächst an der Pariser Straße auf dem Platz des MTV 1817, ab 1938 in der Herbert-Norkus-Kampfbahn, wie das städtische Stadion am Bruchweg im Dritten Reich hieß.

Vor der Errichtung des Sportplatzes am Fort Bingen musste der Verein unterschiedliche Sportplätze nutzen. Zu Hassia-Zeiten spielte man auf freien Flächen der Befestigung am Gautor, große Spiele wurden auf der 1897 errichteten Radrennbahn am nahegelegenen Fichteplatz ausgetragen. 1910 zog der Verein auf den Platz des Mainzer SV 08 an der Hattenbergstraße um. Nach dem Krieg und der Fusion mit den 08ern musste der Klub zunächst auf den ungeeigneten Schützenfestplatz oberhalb des Stadtparks ausweichen, bis die Kampfbahn am Fort Bingen fertiggestellt war.

Bei den Heimspielen des 1. FSV Mainz 05 wird jedes Tor der eigenen Mannschaft mit den ersten Takten des Narrhallamarsch als Tusch gefeiert.

Handballabteilung

Die Handballabteilung der 05er entstand erst 1926, als unter anderem die Juniorenabteilung des Wartburgverein Mainz geschlossen zum FSV wechselte und sich zwei Herren-, ein Damen- und ein Junioren-Feldhandballteam formierten. Bereits 1927 wurde die Mainzer Herrenmannschaft Bezirks- und Rhein-Saar-Meister. Bis 1930 folgten zwei weitere Bezirksmeisterschaften. Überregional scheiterten die Mainzer regelmäßig am SV Darmstadt 98. Wie die Fußballabteilung brachen auch die Handballer nach dem Verlust des Vereinsgeländes ab 1938 zusammen.

Nach dem Krieg konnten die neuformierten Handballer nicht an die alten Erfolge anknüpfen. Erst 1972 gelang mit der Rheinhessenmeisterschaft der Junioren und dem anschließenden zweiten Platz bei der Südwestmeisterschaft wieder ein Titel.

Die Herrenmannschaft erreichte 1977 die Oberliga, aus der sie 1983 wieder abstieg. Bis 1985 und von 1988 bis 1993 spielte das Team in der Verbandsliga.

Eine Damenmannschaft gibt es erst seit 1978 wieder. Von 1992 bis 1996 traten die 05-Spielerinnen in der Regionalliga an. Die Erweiterung der Regionalliga Südwest um Hessen und Thüringen schmälerte die Wiederaufstiegschancen. Trotz mehrerer Meisterschaften in der Oberliga scheiterte das Team regelmäßig im Aufstiegs-Play-off.

Die bis Oktober 2006 vom „Magier“ Vlado Stenzel trainierten Damen stiegen 2008 in die Regionalliga Südwest auf, die Herren spielen nur noch in der B-Klasse, zuletzt in einer Spielgemeinschaft mit dem Mombacher Turnverein.

Tischtennisabteilung

Die Tischtennisabteilung des 1. FSV Mainz 05 entstand 1949, als acht Jugendliche des Mainzer Rudervereins, für die nach der Währungsreform die Mitgliedsbeiträge zu hoch wurden, zu den 05ern wechselten. Bereits im ersten Jahr nahmen drei Spieler an den Deutschen Einzelmeisterschaften teil.

Der erste Star des 05-Tischtennis war der mehrfache indische Meister Cudhir Kakhar, der sich in den frühen 50ern dem FSV anschloss und den Topspin in Deutschland einführte.

1954 waren die Mainzer Gründungsmitglied der Oberliga Südwest, der sie bis 1972 und erneut von 1976 bis 1978 angehörten. 1956 spielten sie um die Deutsche Meisterschaft mit. 1968 verpasste Mainz 05 als Oberligazweiter hinter der TGS Rödelheim nur knapp die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Tischtennis-Bundesliga.

Mit Dieter Köhler stellten die 05er 1956 den deutschen Jugendmeister im Einzel und Doppel sowie den internationalen Jugendmeister. Bei der Weltmeisterschaft 1959 bezwang Köhler den chinesischen Asienmeister Wang Chuan-Yao. Bis heute ist Köhler der erfolgreichste Tischtennisspieler des 1. FSV Mainz 05. Bis 1965 stellten die 05er jedes Jahr den Verbandsmeister Rheinhessens.

Nach dem Wiederaufstieg 1980 waren die 05er auch Gründungsmitglied der 2. Bundesliga, aus der sie im Zuge der Staffelreduzierung 1988 wieder abstiegen. 1991 spielten die Mainzer nur noch viertklassig. Wayne Estwick, Nationalspieler von Trinidad und Tobago, sollte ein Schlüsselspieler beim Wiederaufstieg werden, kam aber noch vor seinem ersten Einsatz bei einem Raubüberfall auf den Mainzer Tischtennis-Abteilungsleiter ums Leben.

Der bekannteste Mainzer Tischtennisspieler der letzten Jahre ist der Chinese Li Bing, der von 1994 bis 2004 acht Mal bester Einzelspieler der Liga wurde und den Verein wieder in die Regionalliga brachte. Seit seinem Wechsel nach Mainz verpasste er kein einziges Meisterschaftsspiel (Stand: 2005). 2001 brachten die 05er einen weiteren Spitzenspieler heraus. Der damals 15-jährige Patrick Baum wurde in seiner Altersklasse Deutscher und Europameister. Nach der Regionalligameisterschaft 2002 scheiterten die Mainzer in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga.

Die Saison 2005/06 schlossen die Mainzer als Zweitplatzierter der drittklassigen Regionalliga Südwest ab.

Literatur

  • Reinhard Rehberg, Jörg Schneider, Christian Karn u. a.: 100 Jahre 1. FSV Mainz 05: Das Buch zum Jubiläum. Herausgeber: 1. FSV Mainz 05, Eigenverlag, Mainz 2005
  • Michael Bonewitz: Der Aufstieg. Mainz 05 – tolle Fans – packende Momente – aufregende Bilder. Bonewitz Communications, Mainz 2004, ISBN 3-00-014036-0
  • Norman Hänsler: Ermittlung zuschauerorientierter Leistungen im Fußball mittels adaptiver Conjoint Analyse – Eine sozioökonomische Untersuchung am Beispiel des Fußballzweitligisten Mainz 05. Magisterarbeit, Diplomica. 2001. ISBN 3-8324-4510-2

Einzelnachweise

  1. Coface Arene bei mainz05.de
  2. Mainzer Anzeiger vom 18. August 1905
  3. Mainzer Anzeiger vom 23. November 1925
  4. Mainzer Anzeiger vom 20. Dezember 1945
  5. Allgemeine Zeitung vom 7. Dezember 1970
  6. Rehberg, Schneider, Karn u. a.: 100 Jahre 1. FSV Mainz 05. Seite 147f.
  7. Stadionbau in Mainz ist endgültig klar – Standort in Uni-Nähe / 2010 fertig? in der Allgemeinen Zeitung Mainz vom 19. Februar 2008
  8. mainz05.de: Neuer Standort für die Coface Arena gefunden - News vom 19. Februar 2008
  9. Mainzer Stadion wird Coface Arena

Fußnote

Nominierungskriterien zur Elf der Ära:

  • Tor, Abwehr, Mittelfeld: die meisten Einsätze im jeweiligen Zeitraum
  • Angriff: die meisten Tore im jeweiligen Zeitraum

Weblinks

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