- Maiwein
-
Eine Maibowle (auch: Waldmeisterbowle, Maiwein oder Maitrank) ist eine Bowle, die mit dem typischen, intensiven Aroma des Waldmeisters versetzt wird.
Das Aroma stammt von dem Inhaltsstoff Cumarin und entwickelt sich besonders bei welkenden oder trockenen Blättern. Cumarin liegt im Waldmeister eigentlich als Cumaringlykosid vor und erst beim Trocknen wird das aromatisch duftende Cumarin abgespalten. Meist wird der Waldmeister vor der Blüte gesammelt, da der Cumaringehalt des Waldmeisters dann niedriger als später ist. Es wird empfohlen, nicht mehr als drei bis fünf Gramm Waldmeister pro Liter Bowle zu verwenden, da das schwachgiftige Cumarin ansonsten zu Kopfschmerzen führen kann.
Vor dem Ansetzen der Bowle werden die Pflanzen für eine halbe Stunde ins Tiefkühlfach gelegt oder so lange liegengelassen, bis sie leicht angewelkt sind. Die Blätter der zusammengebundenen Pflanzen werden dann in trockenen Weißwein gehängt. Die Stängelenden sollten nicht in den Wein tauchen, da sonst neben dem Aroma auch unerwünschte Bitterstoffe freigesetzt werden könnten. Nach 30 Minuten wird der Waldmeister herausgenommen, damit die Bowle nicht bitter wird. Anschließend wird die Bowle mit Weiß- oder Roséwein und Sekt im Verhältnis 2:1 aufgefüllt, eventuell gezuckert und bei Bedarf mit Eis gekühlt. Statt Sekt kann auch Mineralwasser benutzt werden.
Die erste Erwähnung des Maiweins erfolgte durch den Benediktinermönch Wandalbertus aus dem Kloster Prüm im Jahre 854. Der Maiwein wurde als medizinisches Getränk zur Stärkung von Herz und Leber im Kloster ausgeschenkt.
Wikimedia Foundation.