Makasar

Makasar
Stadtwappen von Makassar

Makassar (indonesisch: Kota Makassar) ist eine indonesische Stadt im Süden der Insel Sulawesi. Sie hat rund 1,25 Millionen Einwohner und ist die Hauptstadt der Provinz Sulawesi Selatan. Bis 2003 hieß die Stadt Ujung Pandang, dann erhielt sie ihren früheren Namen wieder.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt auf der südwestlichen Hälfte von Sulawesi an der Küste der Straße von Makassar. Im Norden mündet der Fluss Tallo und im Süden der 70 Kilometer lange Jeneberang in die Meerenge.

Klima

Klimadiagramm von Makassar

Da sich Makassar in Äquatornähe befindet wird das Gebiet zur tropischen Klimazone gerechnet. Die durchschnittlichen Jahrtemperaturen liegen zwischen 25°C und 32°C bei einer Luftfeuttigkeit zwischen 73 und 93 Prozent.

Jährlich regnet es etwa an 149 Tagen mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von 2860 Millimeter. Trockenster Monat ist der August mit einer Menge von durchschnittlich 11,4 Millimetern; im Januar fallen bis zu 660 Millimeter.

Nachbarbezirke

Makassar wird von den drei Bezirken Pangkajene, Gowa und Maros im Uhrzeigersinn umgeben.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 175,77 Quadratkilometern und ist in 14 Stadtteile mit 142 Ortsteilen untergliedert, mit insgesamt 4221 Vierteln.

Geschichte

Pinisis in Paotere, dem Hafen von Makassar

Etwa im 13. Jahrhundert bildeten sich in der Region um Makassar kleine indisch-hinduistische Königreiche der hier siedelnden Bugis- und Makassar-Stämme. Sie waren gefürchtete Seefahrer, die die Meerenge der Straße von Makassar kontrollierten. Ab dem 16. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zum führenden Handelszentrum des östlichen Indonesien. Die Herrscher der Stadt verfolgten eine Politik des freien Handels und erlaubten allen europäischen Handelsmächten die Errichtung von Niederlassungen.

Mit Verlust von Malakka 1641, stieg die Bedeutung von Makassar für die Portugiesen als Handelszentrum für Seide, Sandelholz und Diamanten. Der Handelsposten war 1521 gegründet worden und arbeitete unter dem Schutz des Sultans. In den 1620ern lebten 500 portugiesische Händler ständig in Makassar, 1660 waren es 2000. 1660 griff eine starke niederländische Flotte Makassar an. Das Fort Panakkukang wurde gestürmt und der Sultan gezwungen, einen Vertrag zu unterzeichnen, der die Ausweisung der Portugiesen verlangte. Der Sultan zögerte dies aus wirtschaftlichen Gründen bis 1665 hinaus, doch dann verließen die letzten Portugiesen die Stadt.

1669 übernahmen die Niederländer endgültig die Kontrolle über die Stadt. Die Festung wurde in Fort Rotterdam umbenannt. Sie wurde in holländischer Zeit gründlich umgebaut und diente als militärisches und administratives Zentrum für Süd-Sulawesi. Der danach beginnende Niedergang endete erst im 19. Jahrhundert, als die Holländer die Stadt erneut zum Wirtschafts- und Verwaltungszentrum des südlichen Sulawesi aufbauten. Im Zweiten Weltkrieg war Makassar japanisch besetzt, im seit 1949 unabhängigen Indonesien entwickelte es sich zur Millionenmetropole.

Politik

Der Bürgermeister ist seit 2004 Ilham Arief Sirajuddin von der Partei Golkar. Er ist noch bis 2009 im Amt. Sein Stellvertreter ist Ir. H. Andi Herry Iskandar.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulinarische Spezialitäten

Einer der vielen Warungs, die Coto Makassar anbieten

Makassar ist bekannt für sein zahlreiches Angebot an Meeresfrüchte. Fisch wird meist gegrillt oder gebraten mit Reis und Gemüse angeboten.

Eine typische Vorspeise ist Otak-Otak, eine aus Fisch herstellte Rolle, eingewickelt in ein Bananenblatt, die zusammen mit verschiedenen Soßen serviert wird.

Die Rindfleischsuppe Coto Makassar ist eine Spezialität der Region und wird meist zusammen mit der Reisspeise Ketupat gegessen.

Da die große Mehrzahl der Einwohner der muslimischen Glaubensrichtung angehören, essen die Einheimischen vornehmlich Geflügel zusammen mit Reis, ein für Indonesien typisches Grundnahrungsmittel.

Wirtschaft und Infrastruktur

Makassar besitzt einen der größten Häfen Indonesiens und ist ein wichtiger Handels- und Warenumschlagplatz. Exportiert werden unter anderem Kaffee, Teak, Gewürze, Gummi und Rattan. Das auf der ganzen Welt sehr geschätzte Makassar-Ebenholz (Diospyros celebica) erhielt seinen Namen von diesem Hauptausfuhrhafen. Wichtigste Industriezweige sind die Zementindustrie und der Schiffbau. In der Stadt befindet sich auch die größte Universität der Insel, die Hasanuddin-Universität.

Fernverkehr

Flughafen Makassar

Der internationale Flughafen Ujung Pandang Hasannuddin International Airport liegt nördlich von Makassar. Er wird von allen namhaften Fluggesellschaften Indonesiens angeflogen (darunter Garuda Indonesia, Merpati usw.). Nur noch die längere der beiden Start- und Landebahnen ist in Betrieb. Der Anflug birgt wegen kleiner Erhebungen Schwierigkeiten und ist unter indonesischen Flugkapitänen bekannt.

Seit 2002 fliegt die einzige internationale Fluggesellschaft Silk Air nicht mehr den Flughafen an, nachdem die Flughafenbetreibergesellschaft die Landegebühren für internationale Airlines erhöhte.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Literatur

  • Maria Blechmann-Antweiler: Ohne uns geht es nicht - Ein Jahr bei Frauen in Indonesien. Der einjährige Aufenthalt in einer indonesischen Familie am Stadtrand von Makassar (Ujung Pandang) auf Sulawesi wird lebhaft beschrieben, LIT-Verlag, ISBN 3-8258-5645-3
  • Jürgen G. Nagel: Der Schlüssel zu den Molukken - Makassar und die Handelsstrukturen des Malaiischen Archipels im 17. und 18. Jahrhundert - eine exemplarische Studie, Verlag Dr. Kovač, ISBN 3-8300-1081-8

Weblinks

-5.15119.433333333337Koordinaten: 5° 9′ S, 119° 26′ O


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