Makrokephalie

Makrokephalie

Makrozephalie (griechisch 'makros' μακρός ‚lang, groß‘; kephalē κεφαλή ‚Kopf‘) bezeichnet eine überdurchschnittliche Größe des Schädels.

Natürliche Makrozephalie

Klassifikation nach ICD-10
Q75 Sonstige angeborene Fehlbildungen der Schädel- und Gesichtsschädelknochen
Q75.3 Makrozephalie
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Natürlich auftretende Makrozephalie ohne medizinische Ursache wurde lange Zeit und wird vereinzelt auch neuerdings wieder als Zeichen für eventuell hohe Intelligenz gewertet, allerdings ohne stichhaltige Beweise. Anders als z.B. Hydrocephalie, die auch mit Großköpfigkeit einhergeht, jedoch zum Teil auch mit kognitiver Behinderung.

Künstliche Makrozephalie

Künstlich deformierter Schädel

In früherer Zeit praktizierten einige Stämme und Völker (so die Hunnen in Europa und die Chinook in Nordamerika mit Hilfe einer scharnierartigen Lade) die Veränderung der Schädelform zu ästhetischen Zwecken. Die Azteken verwendenten spezielle Krippen, der Kopf wurde durch zwei Holzlatten fixiert. Bereits an den Neanderthalerfunden in der Shanidar-Höhle im Irak (43.000 v. Chr.) wurden Schädeldeformationen beobachtet. Hippokrates berichtete von einem Volk, das er Makrozephalen oder Langköpfe nannte: Bei ihnen wurden bereits den Kindern Bandagen um den Kopf gewickelt, um die Entwicklung des noch weichen Schädels in die gewünschte Form zu lenken. Andere Völker benutzten schwere Steine oder massierten den Schädel des Neugeborenen. Das ganze oft im Rahmen zeremonieller Handlungen wie in Südostasien. Ob die Häupter ägyptischer Herrscher manipuliert wurden, ist hingegen umstritten.

Literatur


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  • Makrokephalīe — (griech., Großköpfigkeit), eine über das normale Maß hinausgehende Größe des Schädels, findet sich mit einem entsprechend großen Gehirn bei geistig hochbegabten Männern. Virchow nannte den durch ansehnliche Größe ausgezeichneten Schädel Kephalon… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Makrokephalie — Makrokephalīe (grch.), Großköpfigkeit, angeborene Verbildung, bestehend in hoher, turmartiger Gestalt des Kopfes, durch Wasseransammlung oder abnorme Vergrößerung des Gehirns entstanden, bewirkt unheilbaren Blödsinn; auch eine bei manchen Völkern …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Makrokephalie — ◆ Ma|kro|ke|pha|lie 〈f.; Gen.: ; Pl.: unz.; Med.〉 anomale Vergrößerung des Kopfes; oV ; Syn. Megalokephalie; Ggs.: Mikrokephalie [Etym.: <Makro… + …kephalie]   ◆ Die Buchstabenfolge ma|kr… kann auch mak|r… getrennt werden …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Idĭotīe — (Idiotismus, griech.), der Zustand des höchsten Grades von angebornem oder in früher Jugend erworbenem Blödsinn. Das Wesen der I. beruht im allgemeinen auf einer Entwickelungshemmung des Gehirns, der die mannigfaltigsten krankhaften Veränderungen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Chinook (Volk) — Traditionelles Stammesgebiet der Chinook und heutige Reservationen im Nordwesten der USA (orange) Chinook bezeichnet einerseits eine Gruppe von Indianerstämmen in den nordwestlichen USA, genauer im Bundesstaat Washington, andererseits in einem… …   Deutsch Wikipedia

  • Großköpfigkeit — Großköpfigkeit, s. Makrokephalie …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Makrocephalīe — Makrocephalīe, s. Makrokephalie …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schädeldeformation — Schädeldeformation, künstliche Verunstaltung des Schädels, s. Makrokephalie …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schädelplastik — Schädelplastik, künstliche Verunstaltung des Schädels, s. Makrokephalie …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schädelverunstaltung — Schädelverunstaltung, s. Makrokephalie …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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