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Alfred Malige (* 11. Januar 1895 in Oels; † 21. Dezember 1985 in Leipzig) war ein deutscher Violinist und Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fred Malige studierte in Breslau und nach dem Ersten Weltkrieg am Leipziger Konservatorium. Seit 1923 war er Mitglied der KPD und gründete in den 20er-Jahren eine Blaskapelle des Roten Frontkämpferbundes, die er leitete und für die er Märsche und Lieder komponierte. Als Mitglied des Vorstandes des Deutschen Musikerverbandes setzte er sich für die künstlerischen und wirtschaftlichen Interessen von Orchestermusikern ein, seine politische Betätigung führte 1933 zur fristlosen Entlassung und Verfolgung durch die Nazis. Nach Arbeitslosigkeit und Betätigung als Tanz- und Unterhaltungsmusiker[1] war er ab 1940 Kapellmeister am Kattowitzer Opernhaus. Am 21. Mai 1943 spielte er mit diesem Orchester im KZ Auschwitz.[2] Von 1946 bis 1960 war er Geiger im Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig, zu dessen Mitbegründern er zählte.[3] 1950[1] (1952)[4] komponierte Malige Präludium und Fuge über F–D–G–B, dessen Uraufführung das Orchester des Berliner Rundfunks aus künstlerischen Gründen verweigerte.[5] Seit 1960 lebte er als freischaffender Komponist in Leipzig,[1] zuletzt in einem Pflegeheim.[6] Sein Nachlass befindet sich im Stadtarchiv Leipzig.[3]
Werke (Auswahl)
Instrumentalmusik
Orchestermusik
- 4 Ouvertüren über FDJ-Lieder, 1949
- Freundschaft, 1950
- Präludium und Fuge über F–D–G–B, 1950
- Deutsch–Polnische Freundschaft, 1951
- Für den Frieden der Welt, 1961
- Festliche Musik, 1954
- Markkleeberger Serenade, 1954
- 2 Sinfonien, 1964, 1969
Kammermusik
- 5 Streichquartette, 1954, 1962, 1963, 1966, 1973
- 3 Miniaturen für Streichtrio, 1956
- 4 Bläserquintette, 1957, 1964, 1968, 1972
- Variationen über „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“ für Streichquartett, 1959
- 3 Vortragsstücke für Posaune und Klavier, 1970
- Sonata recitativo für Violine und Viola, 1970
- Studien für 2 Violinen, 1973
- Kleines Konzert für Kontrabass, 1979
Klaviermusik
- Studien im Stil alter Tanzformen für 2 Klaviere, 1972
Vokalmusik
- Kantate von der Republik, 1950
- Lenin–Kantate, 1952[2]
- Leipziger Messe-Historie, Oratorium für Soli, Sprecher, Chor und Orchester, 1960
Literatur
- Komponisten und Musikwissenschaftler der Deutschen Demokratischen Republik. Kurzbiographien und Werkverzeichnisse. Verlag Neue Musik, Berlin 1966, S. 240.
- Horst Seeger: Musiklexikon Personen A–Z. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig (1981), S. 486 ff.
- Biographien, Werkverzeichnisse, Bibliographien der Mitglieder und Kandidaten. Hrsg.: Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR Bezirk Leipzig. Leipzig 1989.
Weblinks
- Einträge zu Fred Malige im Katalog des Deutschen Musikarchivs
Einzelnachweise
- ↑ a b c Horst Seeger: Musiklexikon Personen A–Z, a.a.O.
- ↑ a b Ernst Klee, Heitere Stunden in Auschwitz – Wie deutsche Künstler ihre mordenden Landsleute im besetzten Polen bei Laune hielten in Lagergemeinschaft Auschwitz - Freundeskreis der Auschwitzer, 27. Jahrgang, Heft 1 Mitteilungsblatt, Juni 2007, Seite 16 ff.
- ↑ a b Bestände und Teilbestände des Stadtarchivs Leipzig, 2.4.1.5 Nachlass Alfred (Fred) Malige - NL Malige, Seite 103
- ↑ Eberhard Lämmert, Die erzählerische Dimension – Eine Gemeinsamkeit der Künste, Akademie Verlag 1999, Seite 311, ISBN 3050033045
- ↑ Bundesstiftung Aufarbeitung, Kalendarium – 27. April
- ↑ Barbara Steingiesser, Das Alter in der Kunst, Rheinische Post-Online, 23. Februar 2007
Personendaten NAME Malige, Fred ALTERNATIVNAMEN Malige, Alfred KURZBESCHREIBUNG deutscher Violinist und Komponist GEBURTSDATUM 11. Januar 1895 GEBURTSORT Oels STERBEDATUM 21. Dezember 1985 STERBEORT Leipzig
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