- Mallorca-Tsunami
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Das Seebeben vor Algerien 2003 war ein Erdbeben im Mittelmeer am 21. Mai 2003 vor der Küste Algeriens, durch das 2266 Menschen starben. Es entstand ein Tsunami („Flutwelle“, wörtlich „Hafenwelle“), der die Balearen erreichte und dort Sachschäden verursachte, weshalb er in der jüngeren Reiseliteratur auch als Mallorca-Tsunami bezeichnet wird.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Am 21. Mai 2003 kam es um 19.51 Uhr im Meer vor Algerien zu einem Seebeben der Stärke 6,8 auf der Richterskala. Die seismischen Stöße ließen unzählige Gebäude in den Küstenregionen des afrikanischen Landes einstürzen – 2266 Menschen starben und hunderte wurden verletzt.
Durch die Schockwellen wurde ein Tsunami ausgelöst, der mit 300 km/h durch das Mittelmeer zog. 54 Minuten später, um 20.45 Uhr, zog sich an den Küsten des Balearen-Archipels, der etwa 272 Kilometer vom Epizentrum entfernt liegt, das Wasser bis zu 150 Meter zurück. Kurz darauf rollten zwei aufeinanderfolgende, circa zwei Meter hohe Wellen heran und überschwemmten die Strände und einige Strandstraßen.
Auswirkungen
Das Beben vor Algerien war nicht sehr stark, wodurch nicht allzu viel Energie auf den Tsunami übertragen werden konnte. So erreichte er nur eine geringe Höhe. Trotzdem wurden auf Mallorca (in Palma) und Ibiza (hier speziell in der Hafenstadt Santa Eulària) an die 200 Boote, einige Fischerhütten und dutzende Autos zerstört oder fortgespült. Menschen kamen nicht zu Schaden, da das Ozeanografische Institut von Palma de Mallorca vor dem Auftreffen der Welle die Meeresspiegelschwankung festgestellt und eine Warnung verbreitet hatte.
Konsequenzen
Zwar war dies nicht der erste Tsunami im Mittelmeer (schon 1908 hatte das Erdbeben von Messina eine sehr viel verheerendere Flutwelle ausgelöst), doch nach dem Bekanntwerden des Vorfalls begann eine öffentliche Diskussion über Schutzmaßnahmen und Frühwarnsysteme für den Mittelmeerraum, der eine stark erdbebengefährdete Zone ist. Denn im Mittelmeer bleibt nur sehr wenig Zeit für eine Warnung und anschließende Evakuierung. Während die Tsunamis im Pazifik zum Teil über sieben Stunden brauchen, um quer durch den Ozean zu wandern, können sie im Mittelmeer schon innerhalb von 30 Minuten die gegenüberliegende Küste treffen.
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