- Maloya (Tanz)
-
Maloya ist neben der Séga das Hauptmusikgenre[1] und auch einen Tanzstil[2] auf der Insel Réunion im Indischen Ozean.
Der Maloya zeichnet sich durch komplizierte Perkussion-Rhythmen aus. Neben der Baßgitarre spielen traditionelle Musikinstrumente wie Kayamb (eine mit Paternostererbsen- oder Canna-Samen gefüllte, flache Gefäßrassel aus Zucker- oder Schilfrohr, die geschüttelt wird), Roulèr (eine große zylindrische Trommel, die aus einem ausgehöhlten Baumstamm gefertigt wurde) und Bobre (ein einsaitiger Musikbogen mit Kalebassenresonator ähnlich dem Berimbau) eine wichtige Rolle.
Das Wort „Maloya“ kommt aus dem Madagassischen „Maloy aho“, was so viel wie „aussprechen“, „plaudern“ oder „quatschen“ bedeutet. Maloya kann sowohl als Arbeits-, als auch als Klagelied (Moritat) gedeutet werden.
Er entstand bei den Sklaven, die bei der Zuckerrohrernte arbeiteten, und wird manchmal wegen seiner Entstehungsgeschichte mit dem Blues der nordamerikanischen Baumwollpflücker verglichen.[3]
Lange Zeit führte Maloya eine Art Schattendasein und war zeitweise sogar durch die Kolonialverwaltung und die Sklavenhalter verboten. In den 1970er Jahren wurde Maloya von réunionesischen Musikern „wiederentdeckt“. Einer der bekanntesten Künstler des Maloya ist Danyel Waro. 2009 wurde Maloya als Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit von UNESCO für Frankreich genannt.[2]
Literatur
Carsten Wergin: Kréol Blouz: Musikalische Inszenierungen von Identität und Kultur (mit Musik-CD). Böhlau, Köln, Weimar, Wien, 2010, ISBN 978-3-412-20442-6.
Weblinks
Commons: Maloya – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Benjamin Lagarde: Un monument musical à la mémoire des ancêtres esclaves : le maloya (île de la Réunion). In: Conserveries mémorielles. 2007. Abgerufen am 2. Mai 2010.
- ↑ a b http://www.unesco.org/culture/ich/index.php?RL=00249
- ↑ Richard Nidel: World music: the basics. Routledge 2005, ISBN 0415968003, 9780415968003 (Zugriff am 31. Juli 2009)
Wikimedia Foundation.