Manfred Mann's Earth Band

Manfred Mann's Earth Band
Manfred Mann's Earth Band
Manfred Mann's Earth Band 2007 in St. Leon-Rot.
Manfred Mann's Earth Band 2007 in St. Leon-Rot.
Gründung 1971
Auflösung 1988
Wiedervereinigung 1992
Genre Rock, Progressive Rock
Website http://www.manfredmann.co.uk/
Gründungsmitglieder
Keyboards, Gesang Manfred Mann (seit 1971)
Gitarre, Gesang Mick Rogers (1971-1975; seit 1983)
Bass Colin Pattenden (1971 - 1978)
Schlagzeug Chris Slade (1971-1978)
Aktuelle Besetzung
Keyboards, Gesang Manfred Mann (seit 1971)
Gesang Noel McCalla (seit 1991)
Gitarre, Gesang Mick Rogers (1971-1975; seit 1983)
Bass Steve Kinch (seit 1986)
Schlagzeug Jimmy Copley (seit 2007)
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug Clive Bunker (1991 -1993)
Schlagzeug Pete May (2001- 2002)
Gesang Chris Thompson (1975 - 1979; 1981 - 1997;)
Bass Pat King (1977 - 1982)
Gitarre, Gesang Steve Waller (1979 - 1983)
Schlagzeug John Lingwood (1979 - 1986)
Gesang Shona Laing (1981 - 1982)
Bass Matt Irving (1981 - 1986)
Gitarre Dave Flett (1975 - 1978)
Schlagzeug Richard Marcangelo (2000 - 2001)
Schlagzeug Geoff Dunn (2002 - 2007)
Gesang Maggie Ryder (1987)

Manfred Mann's Earth Band (kurz MMEB) ist eine britische Rockband um den südafrikanischen Keyboarder Manfred Mann.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach großen Erfolgen mit seiner Band "Manfred Mann" in den 1960er-Jahren gründete Manfred Mann 1971 zusammen mit Colin Pattenden, Chris Slade und Mick Rogers seine Earth Band.

Das erste Album, das schlicht unter dem Titel Manfred Mann's Earth Band erschien, zeigt noch deutliche Einflüsse aus Manns R&B-Zeit in den 1960er-Jahren. Der Stil ist am ehesten als Blues Rock zu beschreiben, allerdings finden sich deutliche Anleihen beim Jazz Rock (Miles Davis' Album In a Silent Way hatte 1969 für den Brückenschlag zwischen Jazz und Rock gesorgt), Rythm & Blues und experimenteller Musik. Die Songs sind zum Teil selbst geschrieben, zum Teil gecovert. Mit Please Mrs Henry findet sich auf dem Album auch das erste Bob Dylan-Cover der Earth Band, in spätere Konzert-Setlists sollte es aber nur Captain Bobby Stout schaffen, geschrieben von Lane Tietgen, der der Earth Band 1978 mit Marthas Madman einen jahrzehntelangen Konzert-Klassiker liefern sollte.

1972 folgt mit Glorified Magnified das zweite Album, das bereits deutlich mehr in Richtung des Stils weist, der für die Earth Band später markant werden sollte: Lange, rhythmisch ausgefeilte Instrumentalteile. Die Basis bilden überwiegend selbstgeschriebe Songs, die Mann zusammen mit Ko-Produzent Dave Hadfield komponierte. Außerdem findet sich auf dem Album eine Cover-Version des Dylan-Klassikers It's All Over Now Baby Blue.

Im Folgejahr erschien mit Messin' ein Album, das sich wieder zunehmend am Blues Rock orientierte. Den namensgebende Song hatte Mann noch vor Gründung der Earth Band zusammen mit Mike Hugg für deren damalige Band Chapter III geschrieben. Unüberhörbar sind aber auch die musikalischen Anleihen von den beiden Vorgängeralben.

Ebenfalls 1973 erscheint das vierte Album der Band, Solar Fire, mit dem die Band in eine neue musikalische Phase eintritt: Das Album stellt eine Rock-Adaption von Gustav Holsts Orchestersuite Die Planeten dar. Als Eröffnungsstück dient ein aufwändiges Arrangement des Stückes Father of Day, Father of Night von Bob Dylan. Die Musik ist am ehesten dem Progressive Rock zuzuordnen, die Einflüsse von Bands wie Emerson, Lake and Palmer und Yes sind unüberhörbar. Der Stil der Band hat sich entscheidend verändert. Signifikant sind nun lange, von Orgel, Mini Moog und E-Gitarre bestimmte Instrumentalteile. Das Markenzeichen der Earth Band wird ab diesem Zeitpunkt immer mehr, Kompositionen anderer Künstler zu covern und ihnen ihren eigenen unverwechselbaren Bandsound zu verleihen.

Das folgende Album The Good Earth (1974) führt das mit Solar Fire aufgenommene Konzept konsequent fort. Dem mit dem Vorgängeralbum aufgegriffenen kunstvollen Sound werden erneut Blues Rock-Anleihen beigemischt. Mit I'll Be Gone und Launching Place covert die Earth Band A- und B-Seite einer Single der australischen Band Spectrum, die in ihrem Heimatland in den 70er Jahren erfolgreich war.

Das sechste Album der Band, das 1975 erscheint, Nightingales and Bombers, enthält mit Spirits in the Night das erste Bruce Springsteen-Cover der Earth Band. Der Sound des Albums folgt dem Titel dieses Songs und enthält durchweg ein düsteres und geheimnisvolles Flair. Solistisch dominiert Manfred Mann's Mini Moog, den er von diesem Zeitpunkt an verstärkt mit Resonanzfilter nutzt. Besonders gut zu hören ist dies in den Instrumental-Stücken As Above so Below und Crossfade.

1976 kommt es zu großen Veränderungen: Sänger und Gitarrist Mick Rogers verlässt die Band. Er wird durch Chris Thompson als Sänger und Dave Flett an der Gitarre ersetzt. Dem personellen Umbruch sollte langsam ein musikalischer Stilwechsel folgen. Zwar sollte das musikalische Erbe von Solar Fire bis in die 80er Jahre als Kern des Bandsounds erhalten bleiben, man wendet sich aber zunehmend dem Mainstream zu.

Die größten kommerziellen Erfolge folgen für Manfred Mann's Earth Band 1976 und 1978 mit den Alben The Roaring Silence und Watch. Auf diesen Platten finden sich Songs wie Blinded by the Light (ein weiteres Springsteen-Cover) und Davy's on the Road again, die international zu Chart-Hits wurden. Blinded by the Light erreichte Platz 1 der Single Charts in den USA.

Auch in den Folgejahren bleibt die Band kommerziell erfolgreich. Die Alben Angel Station (1979), Chance (1980) und Somewhere in Afrika (1982) tendendieren zunehmend in Richtung Pop-Musik. Chance enthält das Springsteen-Cover For You und Somewhere in Afrika den Police-Song Demolition Man. Bereits 1979 hatte mit Chris Slade das letzte Mitglied von Manns ursprünglicher Formation die Band verlassen. Mit ihm ging auch Lead-Gitarrist Dave Flett. Für diese kamen Steve Waller (Gitarre) und John Lingwood (Schlagzeug) neu in die Band.

1983 erscheint ein Konzert in Budapest als LP unter dem Namen Budapest Live. Es enthält (mit Ausnahme von Spirits in the Night vom Nightingales and Bombers-Album) ausschließlich Songs aus der kommerziell erfolgreichen Phase seit 1978.

Nach 1983 wird es still um die Earth Band. Erst 1986 erscheint mit Criminal Tango ein neues Album, auf dem wieder Mick Rogers mitwirkt. 1987 folgt Masque, das eine Neuaufnahme des Songs Joybringer enthält, welcher als Single zum Solar Fire-Album der erste kommerzielle Erfolg für die Earth Band war. Außerdem wirkt Maggie Ryder als Sängerin mit und ersetzt Chris Thompson, der sich auf seine Solo-Karriere konzentriert und für John Farnham unter anderem den Welthit You're the voice schreibt. Beide Alben erreichen jedoch nicht mehr die Verkaufszahlen der Vorgänger. 1988 löst sich die Earth Band auf.

1992 schaffte es Manfred Mann, die Band mit Mick Rogers neu zu formieren. Die 90er Jahre waren hauptsächlich von Tourneen und Live-Auftritten geprägt, bei denen die Sänger Noel McCalla und Chris Thompson den Sound der Band ergänzten. In der Folge wurden in den 90er Jahren ein neues Studio- und ein Livealbum (Soft Vengeance, 1996 und Mann Alive, 1998) veröffentlicht. Chris Thompson verließ die Band nach Mann Alive erneut.

Im Jahr 2004 veröffentlichte Manfred Mann erneut ein Studioalbum mit dem Namen 2006, in dem er neue musikalische Wege geht und auf dem er sich selbst den neuen Alias "Manfred Mann '06" gibt, um sich von seiner bisherigen Arbeit mit MMEB für dieses Projekt abzugrenzen. Der Name ist nach seiner eigenen Aussage als Witz gemeint: Die CD erschien in allen Ländern in den Jahren 2004 und 2005. Auf dem Album, welches unter Manfred Mann and Earth Band erschien, ist neben den damaligen Bandmitgliedern auch Chris Thompson zu hören. Außerdem hat der Rapper Thomas D. zwei Gastauftritte.

Manfred Mann's Earth Band tritt vor allem in Mitteleuropa weiter regelmäßig auf. Die Besetzung entspricht der Formation aus den 90er Jahren, zuletzt wechselte aber mehrmals der Schlagzeuger. Seit 2007 sitzt Jimmy Copley am Schlagzeug.

Diskografie

Die Jahresangaben beziehen sich auf die Erstveröffentlichungen in Europa.

Original-Alben

  • 1972: Manfred Mann's Earth Band
  • 1972: Glorified Magnified
  • 1973: Messin'
  • 1973: Solar Fire
  • 1974: The Good Earth
  • 1975: Nightingales & Bombers
  • 1976: The Roaring Silence
  • 1978: Watch
  • 1979: Angel Station
  • 1980: Chance
  • 1982: Somewhere In Afrika
  • 1983: Budapest Live
  • 1986: Criminal Tango (with Chris Thompson)
  • 1987: Masque Songs And Planets
  • 1996: Soft Vengeance
  • 1998: "Mann Alive" (Doppel-Live-CD, inklusive 2 Songs aus dem 1991er Manfred Mann Solo-Album "Plains Music")
  • 2004: 2006

Wichtige Sampler

  • 1990: 20 Years of Manfred Mann's Earthband 1971- 1991
  • 1992: Blinded By The Light / The Very Best Of Manfred Mann's Earth Band
  • 1999: The Best Of Manfred Mann's Earth Band Re-Mastered
  • 2001: The Best Of Manfred Mann's Earth Band Re-Mastered Volume II
  • 2005: Odds & Sods Mis-takes & Out-takes (4 CD Box Set/enthält auch Titel von "Manfred Mann Chapter Three" und "Manfred Mann's Plain Music")

DVDs

  • 2004 : Angel Station in Moscow (live 2000)
  • 2006 : Unearthed - The Best Of 1973-2005 (Videos und Fernsehauftritte)
  • 2007 : Budapest Live (DVD-Ausgabe der Konzertaufzeichnung von 1983)
  • 2008 : Watch The DVD (Musikvideos des Watch-Albums von 1978, Interviews und Live-Ausschnitte von 1979)

Weblinks


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