Manga-ka

Manga-ka
Phasen der Entstehung eines Bilds im Manga-Stil

Mangaka (jap. 漫画家), oder auch Manga-ka, sind professionell für einen Manga-Verlag arbeitende Manga-Autoren. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem Wort Manga für japanische Comics und der Endung -ka () im Sinne von „Macher“ oder „Schöpfer“. Die meisten Mangaka zeichnen ihre Geschichten nicht nur, sondern schreiben auch den dazugehörigen Text. In Japan sind Mangaka eine eigene Berufsgruppe.

Autoren, die nicht zeichnen, werden (Manga) Gensaku-sha ((漫画)原作者) genannt.

Inhaltsverzeichnis

Manga-Zeichner in Japan

Es gibt in Japan etliche Möglichkeiten, ein professioneller Mangaka zu werden. Junge Zeichner nehmen häufig an einem der regelmäßig ausgeschriebenen Zeichenwettbewerbe von Manga-Verlagen teil, wobei den Siegern Veröffentlichungen in professionellen Magazinen und zeitlich befristete Verträge winken. Manchmal muss man solche Wettbewerbe nicht einmal gewinnen: Immer wieder erhalten zusätzlich auch Zeichner eine Chance, die zum Beispiel schlechte Geschichten schreiben, aber dafür einen herausragenden Zeichenstil haben.

Das Einsenden von Präsentationsmappen mit selbst gezeichnetem Material an einen Verlag führt nur selten zum Erfolg, da jeder japanische Manga-Verlag pro Monat Tausende von Bewerbungen erhält.

Sehr beliebt ist das Veröffentlichen von selbst gezeichneten Fan-Manga (Dōjinshi) im Eigenverlag. Zahlreiche professionelle Mangaka haben als Dōjinshi-Zeichner begonnen, und in Japan ist daraus mittlerweile eine eigene Manga-Subkultur entstanden: Auf regelmäßigen Dōjinshi-Messen stellen Hobbyzeichner ihre neuesten Werke vor, die entweder Eigenerfindungen oder Anlehnungen an bekannte kommerzielle Serien sind. Die größte Dōjinshi-Messe Japans (und zugleich die größte Comic-Veranstaltung der Welt) ist der zwei Mal im Jahr stattfindende Comic Market (Comiket) in Tokio mit etwa 50.000 Ausstellern und über 600.000 Besuchern. Viele Manga-Verlage schicken auf der Suche nach neuen Talenten „Scouts“ auf solche Messen.

Ist ein Zeichner von einem Manga-Verlag akzeptiert worden, durchläuft er mehrere Stufen einer festgelegten Hierarchie. Zunächst beginnt er als Assistent in einem Zeichnerteam, das für einen bekannten Mangaka arbeitet (die wenigsten erfolgreichen Manga-Serien stammen von Einzelzeichnern). Die häufigsten „Anfängerarbeiten“ sind dabei das Gestalten und Zeichnen von Bildhintergründen und das Einfügen von Rasterungen in die Bilder. Mit zunehmender Erfahrung, ausreichendem Talent und zuverlässiger Arbeitsweise übernimmt ein Zeichner immer wichtigere Aufgaben innerhalb des Teams, zugleich bietet sich auch die Chance auf selbstständige kleinere Manga-Projekte. Für die meisten Zeichner geht es danach allerdings nicht mehr weiter: Nur wenige schaffen den Sprung zu namentlich bekannten und berühmten Mangaka mit eigenen, lang laufenden Manga-Serien und eigenen Teams.

Deutsche Mangastil-Zeichner

1997 begann mit der Veröffentlichung der Serie Dragonball der eigentliche Manga-Boom im deutschsprachigen Raum. Seither streben immer mehr Jugendliche danach, als Zeichner von einem Verlag unter Vertrag genommen zu werden.

Im Gegensatz zu Japan gibt es in Deutschland aber keinen festgelegten Ausbildungsweg für Zeichner: Statt wie in Japan zuerst als Assistenten in einem erfolgreichen Team arbeiten zu können und so die technischen und künstlerischen Grundlagen systematisch zu lernen, werden talentierte deutsche Zeichner sofort mit eigenen Projekten betraut. Aufgrund mangelnder Erfahrung kommen jedoch viele mit der Notwendigkeit eines täglichen festen Arbeitspensums und dem Termindruck im Verlagswesen nicht zurecht. Viele Werke werden daher nach kurzer Zeit abgebrochen oder gelangen gar nicht erst zur Veröffentlichung.

Zu den deutschen Mangastil-Zeichnern, die bereits seit längerem veröffentlichen, zählen zum Beispiel Christina Plaka, Judith Park (Sondermann-Preisträgerin 2005) und das Zeichnerinnen-Team DuO. Robert Labs, früher einer der deutschen „Vorzeige-Zeichner“ beim Zeichnen im Mangastil, verkündete im April 2005 seine Abkehr von dieser Art des Zeichnens und seine Hinwendung zum US-Comic.

Zeichenwettbewerbe

Mittlerweile werden in Deutschland jedes Jahr etliche regionale und nationale Manga-Zeichenwettbewerbe veranstaltet. Zu den größten zählt dabei der „Mangatalente“-Wettbewerb der Leipziger Buchmesse. Die Werke der Gewinner werden veröffentlicht, teilweise bekommen die Künstler auch die Chance für weitere professionelle Produktionen.

Siehe auch

Liste der Mangaka

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