Manganblende

Manganblende
Alabandin
Chemische Formel MnS
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
II/C.15-30 (8. Aufl.) ; 2.CD.10 (9. Aufl.) (nach Strunz)
2.8.1.4 (nach Dana)
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse hexakisoktaedrisch 4/m\ \bar{3}\ 2/m
Farbe schwarz, stahlgrau, bräunlichschwarz
Strichfarbe grün
Mohshärte 3,5 bis 4
Dichte (g/cm³) 3,95 bis 4,04
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben
Spaltbarkeit vollkommen nach (100)
Habitus kubische, oktaedrische Kristalle; körnige, massige Aggregate
Häufige Kristallflächen (111), (100), (110), (211)
Zwillingsbildung nach (111)
Weitere Eigenschaften
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch

Alabandin (Manganblende, Manganglanz, Braunsteinblende, Braunsteinkies) ist ein selten vorkommendes Mangansulfid-Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur = 1 : 1. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung MnS und entwickelt meist würfelförmige oder oktaedrische Kristalle, aber auch körnige bis massige Aggregate in schwarzer, stahlgrauer oder bräunlichschwarzer Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Alabandin ist dimorph mit Rambergit.

Das Mineral ist gewöhnlich undurchsichtig und zeigt auf den Kristallflächen nur in frischem Zustand metallischen bis halbmetallischen Glanz. Nach einiger Zeit läuft es bräunlichschwarz an und wird matt.

Alabandin ist vor der Lötlampe nur schwer schmelzbar.

Etymologie und Geschichte

Alabandin wurde nach seiner Typlokalität Alabanda benannt. Erstmals entdeckt und beschrieben wurde es 1784 von Franz Joseph Müller von Reichenstein. [1]

Bildung und Fundorte

Alabandin bildet sich auf hydrothermalem Wege in Ganglagerstätten (Erzgängen), wobei es oft in Paragenese mit Galenit, Pyrit, Sphalerit, Rhodochrosit, Calcit und anderen zu finden ist.

Fundorte sind neben seiner Typlokalität noch Brasilien, Baia de Arieș, Kapnik, Nagyag, Offenbanya, Săcărîmb und Roșia Montana in Rumänien, Gersdorf in Deutschland, Mexiko, sowie Arizona (Lucky Cuss Mine) und Colorado (Queen of the West Mine) in den USA.

Struktur

Alabandin kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Raumgruppe \ Fm3m. Der Wert des Gitterparameters a beträgt 5,2236 Å.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.mineral.hermuz.hu - A Kárpát-övezetben felfedezett ásványok

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0 (S. 34)
  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag 1978, ISBN 3-432-82986-8 (S. 439)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Manganblende — (Manganglanz, Glanzblende), Mineral, krystallisirt in Würfeln u. Octaedern, erscheint meist derb in körnigen Massen, eingesprengt; Härte 3 bis 4; spec. Gew. 3,9 bis 4; eisenschwarz od. dunkel stahlgrau, bräunlichschwarz an laufend, Strich grün,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Manganblende — (Manganglanz, Alabandin), Mineral, Schwefelmangan MnS mit 63,22 Proz. Mangan, findet sich in regulär tetraedrischen Kristallen, häufiger in körnigen Aggregaten, eisenschwarz bis dunkel stahlgrau, bräunlichschwarz anlaufend, halbmetallisch… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Manganblende — Manganblende, Manganglanz, Alabandin, reguläres, eisenschwarzes bis stahlgraues, halbmetallisch glänzendes Mineral, besteht aus Mangan und Schwefel …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Manganblende — Manganblende,   das Mineral Alabandin …   Universal-Lexikon

  • manganblende — man·gan·blende …   English syllables

  • manganblende — ˈmaŋgənˌblend noun Etymology: German, from mangan manganese + blende : alabandite …   Useful english dictionary

  • Alabandin — Alabandit Kristallstufe aus der Uchucchacua Mine, Provinz Oyon, Peru Gesamtgröße der Stufe ca. 7,5 x 3,8 cm; größter Einzelkristall ca. 2,5 cm Chemische Formel α MnS …   Deutsch Wikipedia

  • Blende (Mineralogie) — Blende ist in der Mineralogie seit dem 16. Jahrhundert ein belegter Bergmannsbegriff für Mineralien und Erze, die aufgrund ihres Gewichts und Glanzes einen hohen Metallgehalt vermuten ließen, der aber wegen der damaligen Analyse und… …   Deutsch Wikipedia

  • Braunsteinblende — Alabandin Chemische Formel MnS Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze II/C.15 30 (8. Aufl.) ; 2.CD.10 (9. Aufl.) (nach …   Deutsch Wikipedia

  • Braunsteinkies — Alabandin Chemische Formel MnS Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze II/C.15 30 (8. Aufl.) ; 2.CD.10 (9. Aufl.) (nach …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”