Manis javanica

Manis javanica
Malaiisches Schuppentier
Malaiisches Schuppentier

Malaiisches Schuppentier

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Pholidota
Familie: Schuppentiere (Manidae)
Gattung: Schuppentiere (Manis)
Art: Malaiisches Schuppentier
Wissenschaftlicher Name
Manis javanica
Linnaeus, 1758

Das Malaiische Schuppentier (Manis javanica) ist eine Säugetierart aus der Familie der Schuppentiere (Manidae). Es lebt in Südostasien.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Wie bei allen Schuppentieren ist bei den Malaiischen Schuppentieren die Oberseite des Kopfes, der Rücken und die Flanken, die Außenseiten der Gliedmaßen sowie der Schwanz mit Hornschuppen bedeckt. Diese Schuppen sind braun oder schwarzbraun gefärbt, sie sind einzeln beweglich und mit scharfen Kanten versehen. Die Haut, die beispielsweise am ungeschützten Bauch sichtbar ist, ist weißlich und mit schwarzen Haaren bestanden. Die Vorderfüße tragen große Grabkrallen, auch die Hinterfüße weisen Krallen auf. Der Kopf ist wie bei allen Schuppentieren sehr einfach gebaut und zahnlos, die Zunge sehr lang. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 50 bis 60 Zentimetern, wozu noch ein 40 bis 80 Zentimeter langer Schwanz kommt. Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen.

Verbreitung und Lebensraum

Malaiische Schuppentiere sind im südlichen Südostasien (ab Myanmar und dem südlichen Laos und Vietnam) über die Malaiische Halbinsel bis zu den Inseln Sumatra, Borneo und Java verbreitet. Die Bestände der Philippinen gelten heute als Palawan-Schuppentier als eigene Art. Sie bewohnen eine Reihe von Lebensräumen, darunter Wälder, buschbestandene Grasländer und Savannen, kommen aber auch in Gärten und Plantagen vor.

Lebensweise

Malaiische Schuppentiere sind scheue, vorwiegend nachtaktive, einzelgängerisch lebende Tiere. Sie graben selbst Erdbaue oder übernehmen die anderer Tiere, in denen sie den Tag verbringen. Ihre Nahrung suchen sie am Boden oder auf den Boden. Am Boden bewegen sie manchmal nur mit den Hinterbeinen fort und benutzen den Schwanz zur Balance. In den Bäumen klettern sie mit Hilfe ihrer Krallen und ihres kräftigen Schwanzes, der auch als Greifschwanz fungiert. Im Bedrohungsfall können sie sich zu einer Kugel einrollen, die auch aufgrund der scharfen Kanten der Hornschuppen kaum aufzubrechen ist.

Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen und Termiten. Mit den Krallen der Vorderfüße können sie die Baumrinde oder Tierbauten aufbrechen, mit der langen, klebrigen Zunge nehmen sie ihre Beute zu sich. Sie haben keine Zähne und zermahlen ihre Beute mit dem Magen.

Nach einer rund 130-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses hat zunächst noch weiche Schuppen, die in den ersten Lebenstagen verhärten. Zunächst lebt das Neugeborene im Bau der Mutter, später trägt sie es auf ihrem Schwanz. Mit rund drei Monaten wird das Jungtier entwöhnt und ist mit rund einem Jahr geschlechtsreif.

Bedrohung

In der Chinesischen Medizin werden die Schuppen der Schuppentiere zur Behandlung von Hautkrankheiten eingesetzt, ebenso gilt ihr Fleisch als Delikatesse. Aus diesen Gründen wurden Malaiische Schuppentiere bejagt. Seit 2000 ist der Handel mit diesen Tieren oder deren Körperteilen gemäß dem Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen (CITES) verboten. Es dürfte aber weiterhin ein Schwarzmarkt existieren, immer wieder werden geschmuggelte Tiere oder Körperteile entdeckt. Vermutlich stellt auch die Lebensraumzerstörung eine Bedrohung für die Tiere dar. Die IUCN listet die Art zwar als ungefährdet, das ist aber veraltet.

Systematik

Das Malaiische Schuppentier wird innerhalb der Schuppentiere in die Untergattung Paramanis eingeordnet. In jüngster Zeit wurde das Palawan-Schuppentier als eigene Art abgetrennt, was aber noch nicht unumstritten ist.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks


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