Mannersdorf an der March

Mannersdorf an der March
Wappen Karte
Wappen von Angern an der March
Angern an der March (Österreich)
DEC
Angern an der March
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Niederösterreich
Politischer Bezirk Gänserndorf (GF)
Fläche 38,13 km²
Koordinaten 48° 23′ N, 16° 50′ O48.38333333333316.833333333333154Koordinaten: 48° 23′ 0″ N, 16° 50′ 0″ O
Höhe 154 m ü. A.
Einwohner 3.267 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 86 Einwohner je km²
Postleitzahl 2261
Vorwahl 02283
Gemeindekennziffer 3 08 03
AT126
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Bahnstraße 6
2261 Angern a d March
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Robert Meißl (SPÖ)
Gemeinderat (2005)
(23 Mitglieder)
17 SPÖ, 6 ÖVP
Lage der Marktgemeinde Angern an der March
Karte

Angern an der March ist eine Marktgemeinde im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt am Nordrand des Marchfeldes und gleichzeitig am südlichen Ende des Weinviertels circa 40 Kilometer nordöstlich von Wien. Der Grenzfluss March trennt die Ortschaft von der Slowakei. Früher verband eine Brücke die beiden Länder und seit einigen Jahren gibt es eine Fähre, die jedoch im Falle von Hochwasser - welches meist durch Schneeschmelze und starken Regen bedingt ist - gesperrt werden muss. Im Jahr 2007 wurde allerdings der Bau einer neuen Straßenbrücke beschlossen. Der Bau soll 2010 begonnen werden [1]


Gemeindegliederung

Die Gemeinde Angern an der March teilt sich in fünf Katastralgemeinden:

  • Angern (1254 EW)
  • Grub (306 EW)
  • Mannersdorf (435 EW)
  • Ollersdorf (837 EW)
  • Stillfried (318 EW)

Ein weiterer Ort ist Wutzelburg mit nur 26 Einwohnern (Quelle: Statistik Austria)

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 38,13 Quadratkilometer. 13,1 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Geschichte

Angern an der March wurde erstmals im Jahre 1260 als Anger urkundlich erwähnt.

Das Marktrecht wurde erstmals 1465 und das zweite Mal 1819 erwähnt. Es wurde 1970 neu verliehen. Das örtliche Schloss Angern wurde im Jahre 1945 zerstört und später zur Gänze abgetragen. Heute steht nur noch ein kleiner Teil der Mauer als Erinnerung.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner
2006 3289
2001 3176
1991 2872
1981 2958
1971 3172

Quelle: Bevölkerungsentwicklung 1869 - 2007 der Statistik Austria

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Robert Meißl. Sein Vorgänger war Ing. Leopold Abraham. Jede Katastralgemeinde - mit Ausnahme von Angern - stellt einen Ortsvorsteher. Im Marktgemeinderat ergibt sich bei 23 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 6. März 2005 folgende Mandatsverteilung: ÖVP 6, SPÖ 17.

Im Oktober 2007 wurde eine Volksbefragung über den Neubau einer Brücke zwischen Záhorská Ves und Angern auf dem vorgeschlagenen Standort abgehalten. Stimmberechtigt waren alle Einwohner der gesamten Großgemeinde Angern (Angern, Mannersdorf, Ollersdorf, Stillfried-Grub). Im Vorfeld gab es einen heftigen Schlagabtausch zwischen einer Bürgeriniative und der Gemeinde (mehrere Flugblätter mit div. Vorwürfen, Behauptungen und Richtigstellungen), wobei es vorrangig um den Standort der neuen Brücke ging - Bundesstraße 49 zwischen Angern und Mannersdorf. Die Bürgerinitiative fordert eine wirtschaftlich sinnvolle Marchquerung mit anschließender Ortsumfahrung während der Gemeinderat für eine kostengünstigere Variante inmitten des Ortsgebietes eintritt.

Wappen

Blasonierung: auf rotem, mit einem silbernen Schrägbalken belegten Grund, eine goldene Schnitterin, in der Rechten eine Sichel, in der Linken einen Rechen haltend.

Das aus dem Jahr 1806 stammende Siegel des Marktes zeigt bereits eine solche Schnitterin im Ährenfeld.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeinde ist charakterisiert durch land- und forstwirtschaftliche Betriebe welche laut einer Erhebung 1999 136 betrugen. Im Jahr 2001 gab es 76 non-agrare Arbeitsstätten. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug 1367. Die Erwerbsquote lag bei 44,08 Prozent.

Angern hat durch die Anbindung an die Nordbahn und das Bundesstraßennetz (B 8/B 49) recht gute Verkehrsverbindungen, ist leicht erreichbar und hat angenehme Voraussetzungen für Pendler in der Bevölkerung.

Sehenswürdigkeiten

  • Im Museum für Ur- und Frühgeschichte' in der Katastralgemeinde Stillfried sind Funde aus 30 000 Jahren Geschichte zu sehen, die seit 1874 bei archäologischen Ausgrabungen in Stillfried und Umgebung gemacht worden sind.
  • Es gibt als Grenzübergang einen Fährbetrieb zwischen Záhorská Ves (Slowakei) und Angern. Die Transportkapazität liegt bei 6 PKW samt Insassen.

Persönlichkeiten

  • Leopold Abraham

Der ehemalige Bürgermeister wurde österreichweit und auch international durch das Grubenunglück im Sommer 1998 in Lassing (Steiermark) bekannt. Damals übernahm er die Leitung über die Rettungsbohrungen zu den elf verschütteten Bergarbeitern, von denen nach neun Tagen aber nur einer gerettet werden konnte. Bekannt wurde dies als "das Wunder von Lassing".

Eine weitere bekannte politische Persönlichkeit der Großgemeinde Angern war Mag. Roland Minkowitsch (geboren in Spittal an der Drau 1920). Der Landwirt begann seine politische Karriere in der ÖVP Gänserndorf und im Niederösterreichischen Bauernbund. Von 1970 bis 1980 war er Präsident des Österreichischen Bauernbundes. Von 1963 bis 1986 war Minkowitsch Abgeordneter zum Nationalrat. Zwischen 1968 und 1970 war er Staatssekretär im Bundesministerium für Inneres unter Minister Franz Soronics und ab 1975 bis zu seinem Tod am 22. Jänner 1986 in Mannersdorf war Minkowitsch Zweiter Präsident des Nationalrates. 1980 schloss er ein Studium der Rechtswissenschaften mit der Sponsion zum Magister ab.

Literatur

  • Walpurga Antl-Weiser: Angern an der March – Ollersdorf – Mannersdorf – Stillfried – Grub an der March. Eine Ortsgeschichte. Hrsg. v. Marktgemeinde Angern an der March, Angern an der March 1989
  • Walpurga Antl-Weiser: Stillfried - Zentrum der Urzeit, Stillfried 2007
  • Walpurga Antl-Weiser: Angern - Mannersdorf - Ollersdorf - Stillfried/Grub in alten Ansichten. 2006
  • Leonhard Franz: Stillfried an der March. Reihe Heimatkundliche Wanderungen, Heft 6. Österreichischer Schulbuchverlag, Wien 1926

Einzelnachweise

  1. Angern bekommt Brücke in die Slowakei auf ORF vom 21.10.2007 abgerufen am 24.12.2008

Weblinks


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