Mansarovar

Mansarovar
Manasarovar
Satellitenbild mit den Seen Manasarovar (rechts), Rakshastal (links) und dem Kailash im Hintergrund. (NASA World Wind)
Satellitenbild mit den Seen Manasarovar (rechts), Rakshastal (links) und dem Kailash im Hintergrund. (NASA World Wind)
Geographische Lage: zwischen den Gebirgsketten Transhimalaya und Himalaya
Daten
Koordinaten 30° 40′ 24″ N, 81° 28′ 8″ O30.67333333333381.4688888888894490Koordinaten: 30° 40′ 24″ N, 81° 28′ 8″ O
Manasarovar (China)
DEC
Manasarovar
Höhe über Meeresspiegel 4.490 m
Fläche 412 km²
Maximale Tiefe 77 m

Der See Manasarovar, offiziell Mapam Yumco, befindet sich im Kreis Burang, Regierungsbezirk Ngari auf dem Dach der Welt im Südwesten des Autonomen Gebiets Tibets in der Volksrepublik China.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der zwischen den Gebirgsketten Transhimalaya (im Norden) und Himalaya (im Süden) gelegene Manasarovar ist einer der höchstgelegenen Süßwasserseen der Welt mit einer Höhe von 4490 Metern über Normalnull. Er hat eine Wasseroberfläche von durchschnittlich 412 km² und ist bis zu 77 Meter tief. Der See liegt auf einer Hochebene, die durch die markanten Berge Kailash (6714 m) und Gurla Mandhata (7728 m) eingerahmt wird.[1]

Vier große Flüsse entspringen in unmittelbarer Nähe des Sees:

  • Satluj im Westen (bei Hochwasser gibt es auch eine direkte Verbindung über die Verbindungs-Wadi Ganga Chu zwischen Manasarovar und Rakshastal),
  • Indus im Norden,
  • Brahmaputra (Yarlung Zangbo) im Osten und
  • Karnali im Süden.

Namen

Auf Tibetisch heißt der See Mapam Yumco (in Wylie-Transkription ma pham g.yu mtsho); der Name bedeutet "unbesiegbarer Türkis-See". Die chinesische Bezeichnung Mǎpáng Yōngcuò 玛旁雍错 (auch: Mǎfǎ Mùcuò 玛法木错) ist aus dem Tibetischen entlehnt. Weitere tibetische Namen für den See sind Coqên Mapam Yumco, Co Mapam, Co Rinboqê, Bama Lhaco ("göttlicher Lotos-See") und Co Mazhoiba ("ewig kühler See"). "Manasarovar" ist Sanskrit, zusammengesetzt aus manas "Geist" und sarovar "See"; eine weiterer Sanskrit-Name ist Anavatapta.

Der See wird "unbesiegbar" bzw. "unübertroffen" genannt, weil nur sein Wasser die "Acht Eigenschaften perfekten Wassers" besitzen soll: kühl, süß, leicht, weich, klar, rein, weder Magen noch Hals reizend. Er heißt auch "ewig kühl", weil der Wassergott (naga) Anavatapta (Pali: Anotatta, Tibetisch: Mazhoiba; "der sich niemals erhitzt") hier leben soll. Die Bezeichnung "göttlicher Lotos-See" geht auf einen Vergleich seiner Wasserfläche mit einer geöffneten Lotosblüte zurück.

Religiöse Bedeutung

Blick vom Chiu Kloster auf den Manasarovar See. (2006)

Der Manasarovar ist ein Heiligtum der Hindus und der Buddhisten und so auch wichtiges Ziel von Pilgern. Er zählt zu den drei heiligen Seen in Tibet. Nach der hinduistischen Mythologie wurde der See vom Gott Brahma erdacht ("manas"). Im hinduistischen Epos Ramayana heißt es:

»Wann immer einer den Boden um den Manasarovar berührt oder wenn er in dem See badet, so wird er ins Paradies des Brahma eingehen; und der, der von seinen Wassern trinkt, wird in Shivas Himmel eingehen und wird von den Sünden von hundert Wiedergeburten erlöst werden.« 

Entlang des Seeufers befanden sich früher entsprechend der acht Speichen des buddhistischen Lebensrads die Gompas (Klöster) Chiu (auf einem Felsen gebaut), Cherkip, Langpona, Bönri, Seralung, Yerngo, Trügo und Gösul, von denen fünf noch existieren. Der Rundweg auf dem traditionellen Pilgerweg misst 103 km (Manasarovar Parikrama), für den die Pilger zwischen zwei und vier Tagen benötigen.[2]

Während in der Mystik mit dem Manasarovar die Attribute leicht, positiv und männlich verbunden werden, sind dies beim westlichen Nachbarn Raksastal die Attribute dunkel, negativ und weiblich. Da die beiden Seen von den Tibetern auch als Bräutigam und Braut angesehen werden, wird es als glücksverheißend angesehen, wenn der Verbindungskanal Ganga Chu Wasser führt.[3]

Sonstiges

Der See ist Namensgeber des Bollywood-Films Wiedersehen am See Manasarovar, Anup Kurian (2004).

Literatur

  • Paolo Gondoni, Karte Kailas 1:250.000, Route from West Nepal to Tibet, Simikot - Purang - Manasarovar - Kailas, Nepa Maps for extreme and soft trekking
  • Andreas Gruschke: Manasarovar (Mapam Tso), in: Die heiligen Stätten der Tibeter. Mythen und Legenden von Kailash bis Shambhala. Diederichs Verlag, München 1997, S. 115-118, 130f. ISBN 3-424-01377-3
  • John Snelling, The Sacred Mountain; Travellers and Pilgrims at Mount Kailas in Western Tibet and The Great Universal Symbol of The Sacred Mountain; Revised and Enlarged Edition including: Kailas-Manasarovar Travellers' Guide; East-West Publications, London and The Hague 1990, ISBN 0-85692-173-4

Einzelnachweise

  1. Höhenangaben: siehe Paolo Gondoni, Karte Kailas
  2. Siehe John Snelling, S. 61f
  3. Siehe John Snelling, S. 66f

Weblinks

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