Mansur Mahdavi

Mansur Mahdavi

Mansur Madavi (* 1942 in Mianeh, Aserbaidschan) ist ein österreichischer Filmregisseur und -produzent aserbaidschanischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

In einem kleinen Ort nahe Ararat geboren, zog er in seiner Kindheit mit seiner Familie nach Wien, wo er an einem Realgymnasium maturierte. Er begann ein viersemestriges Medizinstudium und wechselte anschließend an die Grafikabteilung der Akademie der bildenden Künste. Schließlich studierte an der Filmakademie die Fächer Regie und Kamera, die er beide 1970 mit Auszeichnung abschloss. Seine ersten KurzfilmeSparringpartner, Die Schere, Das Guckloch und Anthropos – entstanden bereits während der Studienzeit.

Neben Kurzfilmen entstehen in den ersten Jahren nach Abschluss der Filmakademie Dokumentar- und Kulturfilme für das Fernsehen. Sein Spielfilmdebüt lieferte er 1974 mit Die glücklichen Minuten des Georg Hauser ab. Seine Spielfilme sind zumeist Dramen, die sich mit tragischen Einzelschicksalen und sozialen und gesellschaftlichen Aspekten der Gegenwart auseinandersetzen. So handelt der 1976 erschienene Film Notausgang von den Möglichkeiten der Freiheit in der westlichen Gesellschaft. In Die blinde Eule (1978) wiederum erzählt er von einem Mädchen, das aus einem Erziehungsheim flieht. Es ist einer der ersten österreichischen Filme, der sich mit dem Leben von in irgendeiner Weise weggesperrten Personen beschäftigt – ein Thema, das im österreichischen Filmschaffen des folgenden Jahrzehnts häufig behandelt wurde. 1982 inszenierte Madavi den gesellschaftskritischen Film Ein wenig Sterben, mit Alfred Solm als alten Mann, der gegen die Vertreibung aus seiner Wohnung kämpft.

Madavis Filme wurden unter anderem an den internationalen Filmfestivals von Karlsbad, Locarno, Moskau, Warna, Oberhausen, Teheran, Tunis, Karthago, San Sebastian, San Remo und London gezeigt.

Als Leiter der von ihm gegründeten Mahdavi Films ist er auch als Filmproduzent tätig.

Filmografie

Filme, bei denen Mansur Madavi Regie geführt hat, sofern nicht anders angegeben:

  • 1967: Sparringpartner (Kurzfilm)
  • 1968: Die Schere (Kurzfilm)
  • 1969: Das Guckloch (Kurzfilm)
  • 1970: Anthropos (Kurzfilm)
  • 1970: Warum singst du nicht
  • 1971: Bora Bya
  • 1974: Das Manifest (als Kameramann; Regie: Antonis Lepeniotis)
  • 1974: Die glücklichen Minuten des Georg Hauser
  • 1976: Notausgang
  • 1979: Die blinde Eule
  • 1980: Ein wenig sterben
  • 1984: Dicht hinter der Tür
  • 1990: Lange Schatten
  • 1999: Mit geschlossenen Augen

Auszeichnungen

(Angaben unvollständig)

  • Fantasporto, Portugal, 1985:
    • Critics' Award - Special Mention für Dicht hinter der Tür
    • International Fantasy Film Special Jury Award für Dicht hinter der Tür
    • Nominierung zum International Fantasy Film Award für Dicht hinter der Tür

Literatur

  • Walter Fritz: Im Kino erlebe ich die Welt – 100 Jahre Kino und Film in Österreich, Verlag Christian Brandstätter, Wien 1996, Anhang Filmografien
  • Olaf Möller in filmarchiv, Mitteilungen des Filmarchiv Austria, Ausgabe 03/07, S. 13

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mansur Mahdawi — Mansur Madavi (* 1942 in Mianeh, Aserbaidschan) ist ein österreichischer Filmregisseur und produzent aserbaidschanischer Herkunft. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Filmografie 3 Auszeichnungen 4 Literatu …   Deutsch Wikipedia

  • Mansur Madavi — (* 1942 in Mianeh, Ost Aserbaidschan) ist ein österreichischer Filmregisseur, Kameramann, Autor und Produzent. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Filmografie 3 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Mahdavi-Kani — Mohammed Reza Mahdavi Kani (auch Mahdawi Kani, * 1934) ist ein schiitischer Geistlicher mit dem religiösen Titel Ayatollah und ehemaliger Innenminister sowie Ministerpräsident der Islamischen Republik Iran. Mahdavi Kani gehörte bereits 1978 zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Mahdavi Kani — Mohammed Reza Mahdavi Kani (auch Mahdawi Kani, * 1934) ist ein schiitischer Geistlicher mit dem religiösen Titel Ayatollah und ehemaliger Innenminister sowie Ministerpräsident der Islamischen Republik Iran. Mahdavi Kani gehörte bereits 1978 zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Mohammad-Reza Mahdavi Kani — محمدرضا مهدوی کنی Mahdavi Kani Chairman of the Assembly of Experts Incumbent Assumed office 8 March 2011 Deputy Mohammad Yazdi Preceded by …   Wikipedia

  • Hassan Ali Mansur — Hasan Ali Mansour Premierminister des Iran, 1964 Hasan Ali Mansur (persisch ‏حسنعلی منصور‎‎; * 1923 in Teheran; † 27. Januar 1965) war von 1963 bis 1965 Premierminister Irans. Er übernahm sein Amt zu Beginn der Weißen Revolution …   Deutsch Wikipedia

  • Mohammad Reza Mahdavi Kani — Mohammed Reza Mahdavi Kani (auch Mahdawi Kani, * 1934) ist ein schiitischer Geistlicher mit dem religiösen Titel Ayatollah und ehemaliger Innenminister sowie Ministerpräsident der Islamischen Republik Iran. Mahdavi Kani gehörte bereits 1978 zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Ali Mansur — 41st 57th Prime Minister of Iran In office 26 June 1940 – 27 August 1941 Preceded by …   Wikipedia

  • Malek Mansur Mirza Shao es-Saltaneh — Prime Minister of Iran In office 12 October 1921 – 20 January 1922 Preceded by Ahmad Qavam Succeeded by Hassan Pirnia …   Wikipedia

  • Madavi — Mansur Madavi (* 1942 in Mianeh, Aserbaidschan) ist ein österreichischer Filmregisseur und produzent aserbaidschanischer Herkunft. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Filmografie 3 Auszeichnungen 4 Literatu …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”