Manuel Maria Filipe Carlos Amélio Luís Miguel Rafael Gonzaga Xavier Francisco de Assis Eugénio de Bragança

Manuel Maria Filipe Carlos Amélio Luís Miguel Rafael Gonzaga Xavier Francisco de Assis Eugénio de Bragança
Emanuel II.

Manuel II. (Dom Manuel II) (* 15. November 1889 in Lissabon; † 2. Juli 1932 in Fullwell Park) war der letzte König von Portugal und regierte von 1908 bis 1910. Er stammte aus dem portugiesischen Zweig der Wettiner des Hauses Sachsen-Coburg-Gotha, der mit ihm ausstarb. Mit vollem Namen hieß er Manuel Maria Filipe Carlos Amélio Luís Miguel Rafael Gonzaga Xavier Francisco de Assis Eugénio de Bragança.

Leben

Das Wappen der portugiesischen Könige von Johann II. bis Manuel II.

Manuel II. war der zweite Sohn von Karl I. von Portugal und dessen Gemahlin Maria Amelie von Orléans. Die Umstände seiner Thronbesteigung waren dramatisch. Am 1. Februar 1908 waren sein Vater, der König, und sein älterer Bruder, Kronprinz Ludwig Philipp bei einem Attentat ums Leben gekommen. Emanuel bestieg so als 18-Jähriger den portugiesischen Thron.

Die Regierungszeit seines Vaters war durch einen rapiden Ansehensverlust der portugiesischen Monarchie und durch ein starkes Anwachsen republikanischer und sozialistischer Strömungen gekennzeichnet gewesen. Sein Vater hatte schließlich João Franco zum Ministerpräsidenten ernannt, der mit diktatorischen Mitteln regierte und die Republikaner mit harter Hand verfolgte. Als erste Handlung nach seiner Thronbesteigung entließ Manuel II. João Franco, dem er wegen seiner unbeugsamen Politik gegenüber den Republikanern eine Mitschuld am Tode seines Vaters und seines Bruders gab. Die neue von Manuel II. ernannte Regierung gab die Devise der „Politik der Beruhigung“ (Politica de Acalmação) aus. Die meisten anti-republikanischen Maßnahmen der Regierung Franco wurden widerrufen, auch die Zensur wurde aufgehoben. Neuwahlen wurden ausgerufen, bei denen die Republikaner ihren bisher größten Erfolg erringen konnten.

Manuel II. hatte sicherlich sein Bestes versucht, die portugiesische Monarchie zu retten, die sich allerdings schon in einer ausweglosen Krise befand. Seine Reformen kamen zu spät und waren zu wenig, um das Ruder noch einmal herumzureißen. Auch hatte der König damit zu kämpfen, dass die Vertreter der offiziellen monarchistischen Parteien heillos untereinander zerstritten waren.

Am 3. Oktober 1910 wurde Miguel Bombarda, ein Psychiater und Vordenker der republikanischen Bewegung, von einem psychisch kranken ehemaligen Patienten ermordet. Auch wenn die Tat anscheinend keinen politischen Hintergrund hatte, führt sie zu Aufständen in Lissabon und anderen großen Städten des Landes. Zwei Tage später wird eine provisorische Regierung unter Führung des Republikaners Teófilo Braga gebildet, am 6. Oktober 1910 in Porto die Republik ausgerufen. Manuel II. begab sich ins Exil nach England. Mit ihm endete die 771-jährige Geschichte der portugiesischen Monarchie.

Entwicklungen im Exil

1913, bereits im Exil, heiratete er Auguste Viktoria von Hohenzollern-Sigmaringen. Die Ehe blieb kinderlos. 1911, 1912 und besonders 1918 kommt es in Portugal zu Aufständen der Monarchisten gegen die erste Republik. 1918 wird sogar erneut das Königreich ausgerufen. Manuel II. kann sich jedoch nicht dazu entschließen, die Putschisten zu unterstützen, so dass sich die Republik dieser Umsturzversuche erwehren kann.

Neben Manuel II. gab es noch eine weitere exilierte portugiesische Königsfamilie, die so genannten Legitimisten, also die Abkömmlinge von König Michael I. Dieser hatte, nachdem er im Miguelistenkrieg ins Exil gezwungen worden war, nie offiziell abgedankt. Auch seine Nachkommen hielten den Anspruch auf den portugiesischen Thron aufrecht, erkannten also die Könige aus dem Hause Sachsen-Coburg-Gotha nicht an. 1921 war bereits absehbar, dass Manuel II. keine eigenen Kinder haben würde und die portugiesische Linie des Hauses Sachsen-Coburg-Gotha mit ihm endete. Manuel II. erkannte den Chef der legitimistischen Linie, Duarte II. Nuno von Braganza, einen Enkelsohn König Michaels, als seinen Nachfolger an. Damit waren die beiden verfeindeten Linien zumindest im Exil wieder versöhnt. Der heutige portugiesische Thronprätendent ist Duarte III. Pio, Sohn jenes Duarte II. Nuno.

Siehe auch: Geschichte Portugals, Zeittafel Portugal, Erste Portugiesische Republik


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