Marattiopsida

Marattiopsida
Marattiaceae
Angiopteris evecta

Angiopteris evecta

Systematik
Reich: Pflanzen (Plantae)
Unterreich: Gefäßpflanzen (Tracheobionta)
Abteilung: Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta)
Klasse: Marattiopsida
Ordnung: Marattiales
Familie: Marattiaceae
Wissenschaftlicher Name der Klasse
Marattiopsida
Doweld
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Marattiales
Link
Wissenschaftlicher Name der Familie
Marattiaceae
Kaulf.

Die Marattiaceae sind eine Familie der Farne und bilden alleine die Klasse Marattiopsida.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Wurzeln und Stamm

Die rezenten Arten besitzen große fleischige Wurzeln mit polyarchem (vielstrahligem) Xylem. Die Wurzelhaare sind mehrzellig. Alle Organe sind von Schleimkanälen durchzogen. Das Rhizom ist fleischig, kurz, aufrecht oder kriechend, und hat eine polyzyklische Diktyostele. Andere Arten haben einen kurzen, knolligen Stamm (Angiopteris). Der junge Stamm hat eine Protostele. Später teilt sie sich zu einer Polystele, wobei der Stamm an Dicke zunimmt. Der Farnstamm hat daher eine Kegelgestalt mit der Spitze nach unten, sekundäres Dickenwachstum fehlt. Manche rezente Formen haben eine Siphonostele. Die Stammbasis wir durch die Blattfüße verstärkt, die nach dem Blattfall stehenbleibenden Blattbasen. Auch Adventivwurzeln tragen zur Stabilität bei.

Blätter und Sporangien

junges Blatt (Angiopteris evecta

Am Stamm sitzt ein Bündel von Blattwedeln. Diese sind einige Meter lang und meist ein- bis mehrfach gefiedert. Einige Arten, wie Danaea simplicifolia, haben ungeteilte Blätter. In der Jugend sind die Blätter eingerollt und haben am Grund ein großes, fleischiges Nebenblatt-Paar. Die Blätter sind fleischig. Am Blatt wie an den Fiedern sitzen Gelenke (Pulvini). Die Blattnervatur ist offen. Das Xylem des Blattstiels ist polyzyklisch. Stamm und Blattspreiten sind von Schuppen besetzt.

Die Sporangien sitzen auf der Blattunterseite. Es gibt also keine Trennung in sterile und fertile Blätter, es sind Sporotrophophylle. Die Sporangien sind isospor. Bei manchen Gattungen sind sie seitlich zu Synangien verwachsen: diese sind kapselartig, gefächert und springen bei Reife auf. Bei anderen sind die Sporangien frei oder in Haufen (Sori) zusammengefasst. Die Sporangienwand besteht aus mehr als einer Zellschicht (eusporangiat) und haben keinen Anulus. Jedes Sporangium bildet 1000 bis 7000 Sporen.

Gametophyt

Die Prothallien sind langlebig (bis mehrere Jahre) und haben endophytische Mykorrhizapilze. Im Gegensatz etwa zu den Psilotopsida sind sie aber grün und autotroph. Der Thallus ist mehrschichtig, lebermoosähnlich und von Anfang an flächig entwickelt. Die Antheridien und Archegonien sitzen an der Unterseite und sind eingesenkt.

Die Chromosomenzahl beträgt x = 40 (39).

Vorkommen

Die Marratiaceae wachsen in tropischen Wäldern. Marattia ist pantropisch verbreitet, Angiopteris und Christensenia sind in Ost- und Südost-Asien heimisch, Danaea in Südamerika. Die größte Artenvielfalt erreichen sie im malaiischen Raum. Sie wachsen terrestrisch, selten auf Gestein.

Paläontologie

Die ältesten Fossilien der Marattiales sind aus dem Karbon bekannt. Besonders im Rotliegenden waren sie recht artenreich. Sie bildeten Bäume, deren Stämme wurzelumkleidet waren und bis zehn Meter hoch wurden (Asterotheca arborescens). Damals dominierten sie über die heute vorherrschenden leptosporangiaten Farne. Megaphyton zeichnete sich durch zweizeilig angeordnete Wedel aus.

Systematik

Es gibt vier rezente Gattungen mit rund 150 Arten. Die Gruppe ist monophyletisch.[1]

  • Angiopteris
  • Christensenia
  • Danaea
  • Marattia

Manche Autoren führen eine fünfte Gattung Archangiopteris, diese wird jedoch zu Angiopteris gestellt. Danaea und Christensenia werden manchmal in eigene Familien gestellt.

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

  • P. Sitte, E. W. Weiler, J. W. Kadereit, A. Bresinsky, C. Körner: Strasburger – Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 35. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X
  • A.R. Smith, K. M. Pryer, E. Schuettpelz, P. Korall, H. Schneider, P.G. Wolf: A classification for extant ferns. Taxon 55 (3), 2006, Seiten 705-731. PDF
  • W. Zimmermann: Phylogenie der Pflanzen. 2. Auflage, G. Fischer, Stuttgart 1959, S 289-295. (ohne ISBN)

Einzelnachweise

  1. Smith et al.: A classification for extant ferns, 2006.

Weblinks


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