- Marebbe
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Enneberg (ital.: Marebbe, lad.: Mareo) Bezirksgemeinschaft Pustertal Provinz: Bozen (Südtirol) Region: Trentino-Südtirol Staat: Italien Einwohner (VZ 2001 / 31.12.2004): 2.682 / 2.761 Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:3,95 % deutsch
2,75 % italienisch
93,30 % ladinischKoordinaten 46° 42′ N, 11° 56′ O46.711.933333333333Koordinaten: 46° 42′ N, 11° 56′ O Meereshöhe: 942 - 3.064, Zentrum 1.285 Fläche /
Dauersiedlungsraum:161,3 / 11,0 km² Fraktionen: Enneberg, Pederü, St. Vigil, Tamers, Welschellen, Zwischenwasser Nachbargemeinden: Abtei, Bruneck, Cortina d'Ampezzo, Wengen, Lüsen, Olang, Prags, St. Lorenzen, St. Martin in Thurn Partnerschaft mit: Postleitzahl: 39030 Vorwahl: 0474 ISTAT-Nummer: 021047 Steuernummer: 81004190211 Politik Bürgermeister (2005): Fortunato Ferdigg Enneberg (ladinisch Mareo, italienisch Marebbe) ist eine Gemeinde Südtirols in einem östlichen Seitental des Gadertals. Der deutsche Name Enneberg wird auf „von jenseits des Berges“ zurückgeführt, weist also darauf hin, dass Enneberg vom Pustertal aus über den Furkelpass hinweg besiedelt wurde.
An der Gadertalstraße liegt der Ort Zwischenwasser, das obere Ende des Tales heißt Rautal. Es endet mit der Schutzhütte Pederü (1540 m). Dort befindet sich ein Autoparkplatz und eine Bushaltestelle. Von dort aus können – teilweise auf Militärstraßen, die noch aus dem Ersten Weltkrieg stammen – Wanderungen in die umliegenden Bergmassive unternommen werden, zum Beispiel auf die Fanes-Alpe im Naturpark Fanes-Sennes-Prags.
Über den Furklpass besteht neben dem Gadertal eine zweite Straßenverbindung nach Norden Richtung Bruneck.
Enneberg gehört mit Corvara (Kurfar), Abtei, Wengen und St. Martin in Thurn zu den fünf ladinischen Gemeinden des Gadertales.
Im alten Hauptort Enneberg war lange Zeit der zentrale Gerichtsort des Klosters Sonnenburg. Jenseits der Gemeindegrenze in Runch (Wengen) gab es für einfache Streitsachen eine Dépandance dieses Gerichts. Das alte gotische Haus ist dort erhalten.
Inhaltsverzeichnis
Sagen und Schwänke
Der Grenzstreit
Im Osten grenzt an Enneberg die Gemeinde Cortina d'Ampezzo (die ebenfalls ladinisch war). Mit dieser gab es von Alters her immer Grenzstreitigkeiten um die Almen und Wiesen von Sennes. Ein Gottesgericht sollte den Streit schlichten. Vier Ampezzaner wuchteten einen schweren Stein über ihre Köpfe und begannen diesen nach Westen gen Enneberg zu tragen. Es war abgemacht, dass dort, wo sie diesen Stein abwerfen müssten, wenn ihnen schließlich die Kräfte ausgingen, die Grenze zwischen Ampezzo und Enneberg sein sollte. Was die Enneberger nicht wussten, war, dass die Ampezzaner mit dem Teufel im Bund waren. Sie hatten übermenschliche Kräfte. Sie trugen den Stein immer weiter Richtung Pederü. Entsetzt schrie eine Enneberger Sennerin auf: „Jesses, sie nehmen uns die ganz Alm!“ Bei dem Wort „Jesus“ versagte der Teufelszauber, der Stein fiel zu Boden und begrub die vier Ampezzaner unter sich. Er markiert heute die Grenze zwischen Enneberg und Ampezzo.
Geistesgegenwart rentiert sich
Die Äbtissin von Kloster Sonnenburg, die Landesherrin von Enneberg, gab einmal ein Gastmahl für ihre Gefolgsleute und Bauern in Enneberg. Doch bei all dem Essen und Trinken unterlief ihr ein peinliches und geräuschvolles Missgeschick. Geistesgegenwärtig sprang einer der Männer auf, tat so, als wäre er es gewesen, und entschuldigte sich bei der Versammlung. Zum Dank schenkte ihm die Äbtissin den Hof „Bühl“, der seitdem „Pfurzbühl“ heißt.
Persönlichkeit
St. Vigil ist der Geburtsort der Tiroler Freiheitsheldin Katharina Lanz und der Wohnort des Skirennläufers Manfred Mölgg, Gewinner des Slalom-Weltcups 2008.
Literatur
- Sagen, Märchen und Schwänke aus Südtirol, Band 1: Wipptal, Pustertal, Gadertal; gesammelt von Willi Mai, herausgegeben mit Anmerkungen und Kommentar von Leander Petzoldt im Auftrag der Gesellschaft für Tiroler Volkskultur, Tyrolia-Verlag Innsbruck, Wien 2000 ISBN 3-7022-2227-8
- Eugen Trapp (Bearb.): Kunstdenkmäler Ladiniens. Gadertal, Gröden, Fassatal, Buchenstein, Cortina d’Ampezzo, Micurà de Rü 2003
Weblinks
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