Marenopuntia

Grusonia
Grusonia parishii
Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen- Zweikeimblättrige (Rosopsida) Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae) Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Kakteengewächse (Cactaceae) Unterfamilie: Feigenkakteen (Opuntioideae) Gattung: Grusonia
Wissenschaftlicher Name
Grusonia
F.Rchb. ex Britton & Rose

Grusonia invicta

Grusonia ist eine Pflanzengattung in der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Synonyme zur Gattung sind Corynopuntia, Micropuntia und Marenopuntia. Die Typusart ist Cereus bradtianus J.M.Coult. Die Gattung wurde nach dem deutschen Erfinder und Unternehmer Hermann Gruson benannt.

Beschreibung

Die Pflanzen sind entweder kurzzylindrisch und gruppenbildend oder strauchig bzw. baumartig. Die Wurzeln sind in der Regel rübenartig, aber manchmal auch faserig. Die Triebe sind meist in zylindrische bis kugelige Segmente gegliedert, die manchmal gehöckerte Rippen aufweisen. Aus den Areolen entspringen Haare, Dornen und Glochiden.

Die rosafarbenen, purpurnen, gelben oder weißen Blüten erscheinen seitlich oder fast an der Triebspitze und öffnen sich am Tag.

Die trockenen oder fleischigen Früchte sind manchmal aufreißend und oft steril. Sie enthalten weißliche bis gelbliche Samen von etwa 2,5 bis 5 Millimeter Länge.

Verbreitung und Systematik

Die Gattung Grusonia ist im Südwesten der Vereinigten Staaten, der Halbinsel Baja California und einigen Bundesstaaten im Norden Mexikos verbreitet.

Eine erste grundlegende Bearbeitung der Gattung erfolgte 1973 als Harold Ernest Robinson sieben Arten der Gattung Corynopuntia zur Gattung Grusonia stellte.^[1][2] Edward Frederick Anderson erweiterte die Anzahl der Arten 1999 ein weiteres Mal.^[3]

Der taxonomische Status der Gattung ist nicht vollständig geklärt. Es gibt Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass die Gattung Grusionia in die Gattung Cylindropuntia eingegliedert werden sollte.^[4]

Die Gattung gliedert sich in die folgenden Untergattungen mit den Arten:^[5]

• Untergattung Corynopuntia (F.M.Knuth) Stuppy
  • Grusonia aggeria (Ralston & Hilsenb.) E.F.Anderson
  • Grusonia agglomerata (A.Berger) E.F.Anderson
  • Grusonia bulbispina (Engelm.) H.Rob.
  • Grusonia clavata (Engelm.) H. Rob.
  • Grusonia dumetorum (Berger) E.F.Anderson
  • Grusonia emoryi (Engelm.) Pinkava
  • Grusonia grahamii (Engelm.) H. Rob.
  • Grusonia invicta (Brandegee) E.F.Anderson
  • Grusonia kunzei (Rose) Pinkava
  • Grusonia moelleri (A.Berger) E.F.Anderson
  • Grusonia parishii (Orcutt) Pinkava
  • Grusonia reflexispina (Wiggins & Rollins) E.F.Anderson
  • Grusonia schottii (Engelm.) H.Rob.
  • Grusonia vilis (Rose) H. Rob.

• Untergattung Grusonia
  • Grusonia bradtiana Britton & Rose

• Untergattung Marenopuntia (Backeb.) Stuppy
  • Grusonia marenae (S.H.Parsons) E.F.Anderson

• Untergattung Micropuntia (Daston) Stuppy
  • Grusonia pulchella (Engelm.) H.Rob.

Botanische Geschichte

Der Gattungsname erschien das erste Mal in einem Gartenkatalog von Johannes Nicolai, der darin eine Art als Grusonia cereiformis aufführte. Karl Moritz Schumann schrieb 1894 in der Monatsschrift für Kakteenkunde zwei Beiträge über die Art, gab jedoch keine gültige Beschreibung. Die erste gültige Beschreibung erfolgte als Cereus bradtianus durch John Merle Coulter (1851-1928) nach von Anna B. Nickles gesammelten Exemplaren.^[6][7]

1896 wurde die Gattung Grusonia schließlich gültig publiziert.^[8]

Nachweise

Literatur

• Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005 (übersetzt von Urs Eggli), ISBN 3-8001-4573-1, S. 304–308. 
• Curt Backeberg: Die Cactaceae: Handbuch der Kakteenkunde. 2. Auflage. Band I, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart New York 1982, ISBN 3-437-30380-5, S. 206–210. 
• N. L. Britton, J. N. Rose: The Cactaceae. Descriptions and Illustrations of Plants of the Cactus Family. Band I, The Carnegie Institution of Washington, Washington 1919, S. 215. 
• Walther Haage: Kakteen von A bis Z. 3. Auflage. Quelle & Meyer Verlag, Heidelberg 1986, ISBN 3-494-01142-7, S. 236–237. 

Einzelnachweise

1. ↑ Walther Haage: Kakteen von A bis Z. 3. Auflage, Quelle & Meyer Verlag: Heidelberg, 1986, S. 236
2. ↑ Harold Ernest Robinson: In: Phytologia Band 26, Nr. 3, 1973
3. ↑ Edward F.Anderson: Some nomenclatural changes in the Cactaceae, subfamily Opuntioideae. In: Cactus and Succulent Journal. Band 71, Nr. 6, Nov.-Dez., 1999
4. ↑ Wolfgang Stuppy: Seed characters and generic classification of Opuntioideae. In: D. Hunt, N. Taylor (Herausgeber): Studies in the Opuntioideae (Cactaceae). Succulent Plant Research, Band 6, 2002, S. 25-58
5. ↑ Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005 (übersetzt von Urs Eggli), ISBN 3-8001-4573-1, S. 304–308. 
6. ↑ Curt Backeberg: Die Cactaceae Band I, S. 206f.
7. ↑ N. L. Britton, J. N. Rose: The Cactaceae Band I, S. 215
8. ↑ Friedrich Reichenbach: Monatsschrift für Kakteenkunde. 6. Jahrgang, S. 177, 1896

Weblinks