Margarethe von der Pfalz-Mosbach

Margarethe von der Pfalz-Mosbach

Margarethe von Pfalz Mosbach (* 2. März 1432; † 14. September 1457) war die Tochter von Pfalzgraf Otto I. von Pfalz-Mosbach. Sie heiratete am 11. Juli 1446 den Grafen Reinhard III. von Hanau, der seinem Vater 1451 in der Regierung der Grafschaft Hanau folgte.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Aus der Ehe gingen hervor:

  1. Philipp (* 20. September 1449 in Windecken; † 26. August 1500)
  2. Margarethe (* 1452, † 14. März 1467), verlobt mit Philipp von Eppstein, starb vor der Vermählung

Position in der Landesteilung

Ausgangssituation

Dass mit dem Tod ihres Mannes der erst vierjährige Philipp I. (der Jüngere) die Grafschaft erbte, brachte die Familie in einen Konflikt:

  • Entweder wurde die seit 1375 im Hause Hanau zu beachtende Primogenitur befolgt und abgewartet, ob Graf Philipp I. (der Jüngere) das Erwachsenenalter erreichte, Nachkommen zeugte und die Dynastie fortsetzte. Diese Variante hatte den Vorteil, dass Besitz, Bedeutung und Macht der Familie in einer Hand erhalten wurde, hatte aber den Nachteil, dass, sollte Graf Philipp I. (der Jüngere) versterben, ohne dass er Nachkommen gezeugt hatte, die Dynastie aussterben würde.
  • Oder die Familie missachtete das Primogeniturgebot, erlaubte dem nächsten Agnaten, Philipp I. von Hanau-Lichtenberg (der Ältere), Schwager von Katharina, zu heiraten. Dieser war zum Zeitpunkt der Verhandlungen um die Teilung der Grafschaft schon 40 Jahre alt. Ein solches Vorgehen hatte den Vorteil, die Chancen für einen Fortbestand der Dynastie erheblich zu erhöhen, aber den Nachteil, dass dazu die Grafschaft geteilt werden musste, denn in der zeitgenössischen Vorstellung war eine reine Apanagierung eines Nachgeborenen, also eine finanzielle Ausstattung ohne dass zugleich Territorium zugewiesen wurde, noch nicht vorstellbar.

Kampf um die Teilung

Margarethe verfolgte in diesem Konflikt, unterstützt durch ihren Vater, die Primogeniturlösung, die zugunsten ihres Sohnes das gesamte Erbe auf ihn konzentrieren würde. Die Gegenpartei formierte sich um ihre Schwiegermutter Katharina von Nassau-Beilstein. Dieser konnte es gleichgültig sein, ob ihr zweitgeborener Sohn, Philipp I. (der Ältere) oder ihr Enkel, Philipp I. (der Jüngere) die Linie fortsetzte. Sie schätzte die Gefahr für den Bestand des Hauses Hanau geringer ein, wenn dem zeugungsfähigen (er hatte damals schon mindestens einen außerehelichen Sohn) Philipp I. dem Älteren schnellstmöglich die Heirat ermöglicht würde, statt einzig auf den Enkel zu setzen. Es gelang ihr, die Verwandten, die wichtigsten Kooperationen ihrer Untertanen – vor allem die vier Städte der Grafschaft Hanau, Windecken, Babenhausen und Steinau, und die Verbände der Burgmannen in Babenhausen und Gelnhausen – und Vasallen der Grafen von Hanau hinter sich zu bringen.

Zunächst setzte sich aber doch Margarethe durch. Erst als sie 1457 starb, konnte Katharina ihren Plan und die Teilung der Grafschaft durchsetzen. Schon im Januar 1458 wurde ein Familienvertrag besiegelt, der alle Teile der Grafschaft, die südlich des Mains lagen, vor allem also die Ämter Babenhausen, Schaafheim und den hanauischen Anteil an Umstadt, Philipp I. dem Älteren zusprach, ebenso das Recht zu heiraten. Davon macht er noch im gleichen Jahr Gebrauch.

Tod

Katharina wurde in der Marienkirche in Hanau beigesetzt.

Literatur

  • Reinhard Dietrich: Die Landesverfassung in dem Hanauischen = Hanauer Geschichtsblätter 34. Hanau 1996. ISBN 3-9801933-6-5
  • Reinhard Dietrich: Die Abdankung Ulrichs V. von Hanau – Ursachen und Folgen. In: Hanauer Geschichtsblätter 31. Hanau 1993.
  • Fried Lübecke: Hanau. Stadt und Grafschaft. Köln 1951. S. 95f.
  • Reinhard Suchier: Genealogie des Hanauer Grafenhauses. In: Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier am 27. August 1894, Hanau 1894.
  • Günther Wüst: Pfalz-Mosbach (1410-1499). Geschichte einer pfälzischen Seitenlinie des 15. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Territorialpolitik. Diss. Heidelberg 1976.
  • Ernst J. Zimmermann: Hanau Stadt und Land. 3. Auflage, Hanau 1919. ND 1978.



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