Maria Cristina Kiehr

María Cristina Kiehr (* 1965) ist eine aus Argentinien stammende Sopranistin, die sich besonders auf den Barockgesang und die Alte Musik spezialisiert hat. Sie stammt von dänischen Vorfahren ab. Nach einer musikalischen Ausbildung (Geige, Gesang) in Argentinien, ging sie 1983, mit 18 Jahren, zu Gesangsstudien nach Basel, wo sie auch heute lebt und mit dem Cellisten Orlando Theuler verheiratet ist. ^[1]

Ihre erste musikalische Ausbildung (Geige) erhielt María Cristina Kiehr in ihrer argentinischen Heimatstadt Tandil. Mit 17 Jahren entdeckte sie ihre weiche, zarte Stimme und die Liebe zur Alten Musik. Nach nur einem Jahr Gesangsunterricht in Argentinien entschloss sie sich 1983 zu weiteren Gesangsstudien nach Europa zu gehen, um sich bei René Jacobs und in der Schola Cantorum Basiliensis im Barockgesang weiterzubilden. Zur gleichen Zeit studierte sie bei der Opernsängerin Eva Krasznai-Gombos in Basel Gesangstechnik. Maria Crístina Kiehr gehört heute zu den unumstrittenen Größen des Barockgesangs und der Alten Musik. Sie hat bei zahlreichen Konzerten und Aufnahmen mitgewirkt, unter anderem mit dem Concerto Vocale unter René Jacobs, dem Concerto Köln, dem Cantus Cölln, Hespèrion XX (jetzt Hesperion XXI) unter Jordi Savall und dem Ensemble Concerto Soave mit dem Cembalisten Jean-Marc Aymes. Letzteres Ensemble widmet sich insbesondere der italienischen Musik des frühen 17. Jahrhunderts. Besonders engagiert sich Maria Cristina Kiehr für die Musik des Frühbarocks. Sie hat das Ensemble La Colombina mitbegründet, das sich hauptsächlich auf das Repertoire der spanischen und lateinamerikanischen Renaissance konzentrierte. Ihr Operndebüt hatte Kiehr in Innsbruck in Cavalli’s Giasone unter René Jacobs. Zu ihrem Opernrepertoire gehören alle wichtigen Partien von Monteverdi, Purcell, Telemann, Gluck und Vivaldi. Sie stand aber auch in vielen unbekannteren Werken auf der Bühne. Darüber hinaus betreibt sie Quellenforschung, Rekonstruktion und Neuentdeckungen sowie deren Uraufführungen hinsichtlich der Alten Musik. Zahlreiche ihrer CD-Einspielungen wurden ausgezeichnet. Ihre Aufnahme von Caldara’s "Maddalena ai Piedi di Cristo" (Kiehr in der Rolle der Maria Magdalena) unter René Jacobs gewann 1997 den Grammophon Award.

Diskographie

1. Concerto Soave, dir. Jean-Marc Aymes, María Cristina Kiehr (Sopran) und andere: Lamentazioni per la Settimana Santa, Harmonia Mundi, Arles 2007, HMC 901952, LC 7045
2. René Jacobs, Nederlands Kammerkor, Concerto Vocale, Barbara Borden, María Cristina Kiehr, Jean Tubéry und andere: Monteverdi: Marienvesper, Harmonia Mundi CD, 1996 (Aufnahme von 1990)

Fußnoten

1. ↑ Die Informationen zu María Cristina Kiehr stammen aus dem Begleitheft der CD: María Cristina Kiehr / Concerto Soave (Jean-Marc Aymes): Lamentazioni per la Settimana Santa, p. 34, Arles 2007, Harmonia Mundi,HMC 901952 und aus den unter Weblinks angegebenen Künstlerbiographien

Weblinks

• Harmonia Mundi - Künstler Biographie
• Musikhochschule Trossingen - Künstler Biographie
• Bach_Cantatas - Ausführliche Künstler Biographie (englisch)
• María Cristina Kiehr - Diskographie (Luk Hostens)
• María Cristina Kiehr - Diskographie (Chris Helsey)
• María Cristina Kiehr - Diskographie (medieval.org; mit Detailangaben)

Personendaten
NAME	Kiehr, María Cristina
KURZBESCHREIBUNG	argentinische Sopranistin
GEBURTSDATUM	1965
GEBURTSORT	Tandil, Argentinien