Maria Dreieichen

Maria Dreieichen

Maria Dreieichen ist ein Wallfahrtsort in Niederösterreich, in der Nähe von Horn an der Straße nach Eggenburg. Die Kirchensiedlung Maria-Dreieichen, die zur Ortschaft Mold der Gemeinde Rosenburg-Mold gehört, schreibt sich offiziell mit Bindestrich.

Geschichte

Basilika Maria Dreieichen

„Um das Jahr 1656“ wurde der Legende nach vom Horner Kürschnermeister Mathias Weinberger (es soll sich um einen historisch nachweisbaren Mathias Weingartner handeln) auf dem Molderberg an der Straße von Horn nach Eggenburg an einer dreistämmigen Eiche ein wächsernes Vesperbild angebracht. Nach Zerstörung dieses Bildes durch einen Brand ließ der Horner Bürgermeister Sebastian Friedrich eine neue Gnadenstatue aus Holz anfertigen. Da der Wallfahrtsstrom rasch zunahm, errichtete 1700 Graf Hoyos als Herrschaftsbesitzer eine Einsiedelei beim „Bründl“, um eine ständige Betreuung des Gnadenbildes sicherzustellen. Diese Einsiedelei bestand bis zur Aufhebung durch Kaiser Joseph II. im Jahr 1782.

1730 erfolgte die Grundsteinlegung für den ersten Kapellenbau, der 1735 benediziert werden konnte, 1737 weihte man den Ort der schmerzhaften Gottesmutter. Initiatoren waren das Stift Altenburg und der Horner Herrschaftsbesitzer Philipp Josef Graf Hoyos. Unter Abt Placidus Much wurde ab 1744 die Kirche völlig neu erbaut. Sie gehörte zur Pfarre Riedenburg-Horn, die dem Stift Altenburg übertragen war. Erst 1783 wurde Maria Dreieichen selbst Pfarre mit den Orten Mold, Mörtersdorf und Zaingrub. Die Kirche wurde 1957 zur Basilica minor erhoben.

1983 gestaltete der akademische Maler Herbert Puschnik die Kreuzwegstationen am Bründlweg. Es handelt sich dabei um sehr beeindruckende Mosaikarbeiten von hohem künstlerischem Rang.

Maria Dreieichen gehörte seit 1785 zum Dekanat Horn und kam im Jahre 1908 zum Dekanat Eggenburg.

Maria Dreieichen ist auch heute noch ein sehr aktiver Wallfahrtsort. Dafür zeugen die zahlreichen Wallfahrer, die das ganze Jahr ankommen und auch die hier noch vorhandenen Devotionalbuden.

Das dreihundertfünfzigjährige Jubiläum der Entstehung dieser Wallfahrt wurde im Jahre 2006 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und hoher Würdenträger feierlich begangen. Organisator war der Wallfahrtspfarrer P. Robert Bösner.

Literatur

  • COMPENDIUM HISTORICUM Von dem Ursprung des Marianischen Wallfahrts=Ort zu Drey Eichen auf den sogenannten Molder=Berg unweit Horn. Rötz 1770.
  • Friedrich Endl, Die Wallfahrstkirche zu Dreieichen bei Horn (O.M.B.), Wien 1894.
  • Stephan Biedermann: Maria Dreieichen. Ursprung u. Beschreibung der Gnadenkirche. Eggenburg 1931.
  • Gregor Schweighofer: Maria Dreieichen. Horn 1952.
  • Odilio Flagel: Die Basilika Maria Dreieichen. Maria Dreieichen 1965.
  • Bernhard Naber, Berthold Koppensteiner: Wallfahrtskirche Maria Dreieichen. Wien 1998.
  • Robert Bösner, Alexander Weiger: Wallfahrts- und Pfarrkirche Maria Dreieichen. In: Christliche Kunststätten Österreichs. Nr. 346, Salzburg 2000.
  • Hermann Maurer: Zeichenstein und Wunderbaum. Österreichs Kirchen und Klöster in ihren Ursprungslegenden. Stiftsmuseum Klosterneuburg 2000, S. 102ff.
  • Helmut Leber: Das Wunder vom Molderberg. Horn o.J. (2003)
  • Hermann Maurer: Wallfahrten zum Bründl von Maria Dreieichen. In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. LIX/108, Wien 2005, 43ff.
  • Hermann Maurer: Wallfahrtsandenken von Maria Dreieichen - Zeugnisse ab der Barockzeit. In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. LX/109, Wien 2006, S. 435ff.
  • Robert Bösner: 350 Jahre Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes von Maria Dreieichen. Salzburg 2006

Weblinks

48.64929888888915.7170587Koordinaten: 48° 38′ 57″ N, 15° 43′ 1″ O


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