Maria Louise Merkert

Maria Louise Merkert
Maria Merkert
Gedenktafel für Maria Merkert in Neisse

Maria Louise Merkert (* 21. September 1817 in Neiße; † 14. November 1872 ebenda) war eine Mitgründerin der Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth und wurde am 30. September 2007 selig gesprochen. [1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Merkert schloss sich am 27. September 1842 mit Clara Wolff, Franziska Werner und Mathilde Merkert zu einer privaten religiösen Gemeinschaft zusammen, um auf eigene Kosten ambulant Kranke in deren Wohnungen zu pflegen. 1846 schlossen sie sich den Borromäerinnen an, die damals als Inbegriff eines Krankenpflegeordens galten. Franziska Werner und Maria Merkert verließen diesen Orden jedoch 1850 wieder, da sie ihre eigentliche Berufung in der ambulanten Krankenpflege sahen, während die Borromäerinnen überwiegend in Krankenhäusern arbeiteten.

Gründung des St. Elisabeth-Vereins

Gemeinsam mit Franziska Werner begann Maria Merkert am Fest der heiligen Elisabeth, dem 19. November 1850, erneut mit der ambulanten Krankenpflege in Neisse. Sie übernahm nun die Leitung der neu entstehenden Gemeinschaft. Dabei stieß sie teilweise auf Ablehnung, denn man betrachtete sie als ausgetretene Borromäerin, die die gute Arbeit dieses Ordens in der Stadt gefährdete. Da die Pfarrgemeinde sie nicht unterstützte, arbeitete sie mit der Stadtverwaltung zusammen. Der Bürgermeister setzte ein Kuratorium ein, das der Schwesterngemeinschaft eine Rechtsform gab, Spendengelder verwaltete und die Gründung auswärtiger Niederlassungen erleichterte. Dadurch wurden die Schwestern bekannt und gewannen allgemeines Ansehen.

Anerkennung als kirchliche Gemeinschaft

Der Breslauer Fürstbischof Heinrich Förster erkannte den St. Elisabeth-Verein am 4. September 1859 als kirchliche Gemeinschaft an. Der Verein hatte damals mehr als sechzig Mitglieder und verfügte über dreizehn Niederlassungen. Ihre Mitschwestern wählten Maria Merkert einstimmig zur ersten Generaloberin, und der Fürstbischof bestätigt sie in diesem Amt am 27. Dezember 1859. Ein Pfarrer, der sie gut kannte, schrieb über sie: „Im übrigen wüsste ich unter den Schwestern keine vorzuschlagen, welche sich besser zur Generaloberin eignete als die Schwester Maria Merkert. Sie ist von großer Liebe zu den Armen und Kranken entflammt, sie tötet sich ab, um anderen helfen zu können; sie ist klug und gewandt in den schwierigsten Lagen; sie genießt bei allen Schwestern eine große Achtung und Liebe und übt eine unbedingte Herrschaft über alle aus. Ihr Verdienst ist es, nächst der Gnade Gottes, dass der St. Elisabeth-Verein sich in der jetzigen Weise ausgebildet hat.“

Die Schwesterngemeinschaft erhielt am 8. Juni 1860 neue kirchliche Statuten. Die Hilfe des Kuratoriums der Neisser Stadtverwaltung benötigte sie nicht mehr. Obwohl Maria Merkert gedrängt wurde, den Sitz der Gemeinschaft an den Sitz des Bischofs nach Breslau zu verlegen, beließ sie die Zentrale in Neisse und ließ dort ein repräsentatives Mutterhaus bauen. Es wurde am 21. November 1865 eingeweiht. Als Träger für die soziale Arbeit des St. Elisabeth-Vereins gründete Maria Merkert am 8. Januar 1864 in Neisse die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth (KWA). Bald darauf brach der Dänische Krieg aus, und die Elisabethschwestern gehörten zu den ersten katholischen Ordensleuten, die Verwundete pflegten. Aufgrund ihrer Leistungen erkannte der preußische König Wilhelm I. die KWA am 23. Mai 1864 als juristische Person an.

Internationale Ausbreitung

Als die Schwesterngemeinschaft sich über die Grenzen Preußens hinaus international ausbreitete, bemühte sich Maria Merkert auch um die Anerkennung des Papstes. Am 7. Juni 1871 erhielt die Kongregation das Belobigungsdekret (Decretum Laudis) von Papst Pius IX. als erste Stufe der endgültigen päpstlichen Anerkennung.

Seit etwa 1866 litt Maria Merkert unter einem Leberleiden, das sich 1872 stark verschlimmerte. Sie starb am 14. November 1872 im Alter von 55 Jahren und hinterließ eine kirchlich und staatlich anerkannte Kongregation, der damals bereits über 440 Schwestern in 87 Niederlassungen angehörten.

Am 16. Juli 1964 wurden die sterblichen Überreste von Maria Merkert und Franziska Werner in die Krypta der St. Jakobus-Kirche in Nysa (Neisse) überführt. Am 19. September 1998 wurden sie in einer Seitenkapelle der Kirche beigesetzt. Am 19. Februar 1985 eröffnete Bischof Alfons Nossol von Opole (Oppeln) den Seligsprechungsprozess für Maria Merkert. Papst Johannes Paul II. erkannte am 20. Dezember 2004 ihren heroischen Tugendgrad an, und Papst Benedikt XVI. bestätigte am 1. Juni 2007 ein Wunder auf ihre Fürsprache. Sie wurde am 30. September 2007 in Nysa unter der Leitung von Kardinal José Saraiva Martins seliggesprochen.

Quellen

  1. Christliche Nachricht

Weblinks

Literatur

  • Barbara Albrecht: Maria Merkert. Profil und Werk. Der Mit-Gründerin und ersten Generaloberin der Schwestern von der heiligen Elisabeth. Reinbek 1995.

Weblinks


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