Maria Magdalena Angelica Catharina Schmitz

Maria Magdalena Angelica Catharina Schmitz
Maria Schmitz, Foto veröffentlicht 1902

Maria Schmitz (Maria Magdalena Angelica Catharina Schmitz, geb. Köhler, Pseudonyme Angelika Harten und R. Fabri de Fabris, * 25. Februar 1858 in Neuss; † nach 1935 in Aachen[1]) war eine deutsche Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Maria 12 Jahre alt war, wurde der Vater Dr. Joseph Köhler, ein Gymnasialdirektor und späterer Landtagsabgeordneter, an das Jesuitenkolleg in Münstereifel versetzt. 1875 ging er nach Emmerich. Maria blieb in Münstereifel und besuchte die dortige Pensionatsschule der Ursulinen von St. Salvator. Über diese Zeit hat die Schriftstellerin unter dem Pseudonym Angelika Harten später in der Backfischerzählung „Wildfang im Pensionat“ (1897) ausführlich geschrieben. Maria legte mit 18 Jahren das Examen als Lehrerin ab und war zunächst an der Töchterschule in Bochum und später für vier Jahre an der St. Leonhard-Schule in Aachen im Schuldienst tätig. 1882 heiratete sie den Aachener Fabrikdirektor Joseph Schmitz, mit dem sie mehrere Kinder hatte.

Der Literaturhistoriker P. Wilhelm Kreiten S.J. ermunterte die junge Frau zum Schreiben, sodass 1895 ihr erstes Buch „Was die Blumen erzählen“ unter dem Pseudonym R. Fabri de Fabris erschien. Es folgten ausgedehnte Reisen durch Deutschland, die Niederlande und den Norden Frankreichs. Nachdem ihr Ehemann im Jahre 1897 gestorben war, lebte die Witwe sehr zurückgezogen und widmete sich neben der Erziehung ihrer Kinder ganz der Schriftstellerei. Unter ihren Pseudonymen erschienen nun jährlich Jungmädchenbücher, Märchenbücher und Romane. Besonders die „Wildfangbände“ erreichten hohe Auflagen. 1922 wurde „Das Jüngferlein von Avalon, Geschichte einer Jugend“ mit dem Graf-Schaffgotsch-Preis des Borromäusvereins ausgezeichnet.

Über 40 Bücher sind von der Schriftstellerin bekannt. Dazu kommen zahlreiche Veröffentlichungen von Erzählungen und Märchen in Anthologien und Zeitschriften der damaligen Zeit, wie zum Beispiel in „Der Gral“.

Werke

Unter dem Pseudonym Angelika Harten

  • 1896 Aus Wildfangs Kinderjahren. Erzählung für Mädchen
  • 1896 Draußen in der Welt. Eine Mädchengeschichte
  • 1897 Wildfang im Pensionat. Für junge Mädchen
  • 1899 Am Wichtelborn. Neue Märchen
  • 1901 Aus Wildfangs Brautzeit. Der jungen Damenwelt erzählt
  • 1901 Fräulein Übermeer. Die Geschichte eines jungen Mädchens
  • 1903 Heimchen. Eine Mädchengeschichte
  • 1904 Zur Sonnwendzeit. Neue Märchen
  • 1906 Im Zauberland. Neue Märchen und Geschichten
  • 1906 Swanhilde. Märchen
  • 1908 Im Waldparadies. Eine Geschichte für die Jugend
  • 1908 Von stillen Leuten. Geschichten und Bilder
  • 1909 Die Goldmarie. Eine Kleinstadtgeschichte


(auch unter dem Pseudonym R. Fabri de Fabris)

  • 1916 Die Wasserfrau. Drei Märchen
  • 1922 Das Jüngferlein von Avalon. Die Geschichte einer Jugend
  • 1925 Auf der Waldwiese. Geschichten und Märchen

Unter dem Pseudonym R. Fabri de Fabris

  • 1895 Was die Blumen erzählen. Geschichten und Bilder
  • 1898 Lieb und Leid. Geschichten und Bilder
  • 1899 Aus dem Bilderbuch des Lebens. Erzählungen
  • 1905 Von der Wanderstraße. Geschichten und Bilder
  • 1906 Schlichte Geschichten. Noveletten und Skizzen
  • 1907 Im Wandel des Lebens. Erzählungen
  • 1907 Die da wandern und irren. Roman
  • 1908 Von stillen Leuten. Erzählung
  • 1911 Ruth Hergarten. Ein Buch vom Sonnenschein
  • 1912 Die Wacholderleute. Roman
  • 1913 Der hässliche Waldemar. Erzählung
  • 1913 Sommerlaub. Erzählung
  • 1913 Kehr’ wieder. Geschichten und Bilder von der Wanderstraße
  • 1919 Im Frührot. [Biographische Erzählung], in: Maria Köchling Hg.: Dichters Werden
  • 1919 Zerstörtes Glück. Erzählung. Hrsg. Johannes Mumbauer
  • 1919 Im Schatten der Schuld. Roman
  • 1923 Wandlungen. Roman
  • 1925 Zwischen Himmel und Erde. Skizzen
  • 1926 Gradje. Novellen

Unklar unter welchem Pseudonym erschienen

  • 1900 Besserweiß und Dummerchen. Erzählung
  • 1917 Der Heckenschütze und andere Kriegserzählungen aus der Wallonie und Flandern
  • 1921 Schnurri. Geschichten von Kindern und Kätzchen
  • 1921 Die Zauberburg. Märchen
  • 1921 Susaheide, wir reiten über die Heide. Gedichte
  • 1921 Prinzessin Tausendschön. Märchen

Literatur

  • Friedrich Wienstein (Hrsg.): Lexikon der katholischen deutschen Dichter vom Ausgange des Mittelalters bis zur Gegenwart. Breer & Thiemann, Hamm i.W. 1899
  • E.M. Haman: R. Fabri de Fabris = Angelica Harten. In: Leo Tepe van Hemsteede: Dichterstimmen der Gegenwart. Feyel, Überlingen 1902
  • Karl Menne: Keiters Katholischer Literatur-Kalender: Fredebeul & Koenen, Essen 1910
  • Katholischer Literaturkalender. Herder, Freiburg, Br. 1926
  • Kleiner Führer durch die katholische Literatur der Gegenwart. Borromäusverein, Bonn 1931
  • Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 1937/38. De Gruyter, Berlin 1938
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Francke, Bern 1956
  • Sophie Lange: Die Eifel als literarische Wahlheimat von drei Dichterinnen. In: Eifel-Jahrbuch. Eifelverein, Düren 1994
  • Gisela Wilkending (Hrsg.): Mädchenliteratur der Kaiserzeit. Metzler, Stuttgart 2003, S. 308f., ISBN 3-476-01963-2

Einzelnachweise

  1. Der in Literaturlexika angegebene Geburtstag 26. Februar 1858 ist nach der Geburtsurkunde nicht der Tag der Geburt, sondern der Tag der Anmeldung. Das Sterbedatum ist unbekannt, da 1944 alle diesbezüglichen Unterlagen in Aachen verbrannt sind. Ihr Tod wird daher „nach 1935“ vermutet, Wilkending gibt 1935 als Todesjahr an.

Weblinks


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