Maricica Puica

Maricica Puica

Maricica Puică (* geb.Maricica Luca; * 29. Juli 1950 in Iaşi) ist eine ehemalige rumänische Mittel- und Langstreckenläuferin und Olympiasiegerin.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Puică konnte in jungen Jahren kaum Erfolge erzielen. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal schied sie über 1500 Meter im Vorlauf aus. Erst mit 27 Jahren wurde sie 1978 bei der Weltmeisterschaft im Crosslauf Dritte und gewann zusammen mit der Mannschaft die Goldmedaille. Im Sommer erreichte sie bei der Europameisterschaft 1978 in Prag zweimal das Finale. Nachdem sie in 8:40,9 Minuten Vierte über 3000 Meter geworden war, belegte sie über 1500 Meter den elften Platz. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau erreichte sie das 1500-Meter-Finale, 4:01,26 Minuten reichten aber nur zum siebten Platz.

1982 trat Puică erstmals bei einer Halleneuropameisterschaft an, in Mailand belegte sie über 3000 Meter in 8:54,26 Minuten den zweiten Platz hinter der Italienerin Agnese Possamei. Bei der Crossweltmeisterschaft wenige Wochen später gewann sie die Goldmedaille in der Einzelwertung. Im Sommer lief sie bei der Europameisterschaft 1982 in Athen in beiden Finales. In 8:33,33 Minuten wurde sie über 3000 Meter Zweite hinter Swetlana Ulmasowa, hatte allerdings über drei Sekunden Rückstand. Über 1500 Meter wurde sie Vierte in 3:59,31 Minuten, drei Zehntelsekunden fehlten zur Bronzemedaille von Gabriella Dorio.

1984 siegte Puică zum zweiten Mal in der Einzelwertung bei der Crossweltmeisterschaft. Im Sommer 1984 fuhren die rumänischen Mittel- und Langstrecklerinnen um Doina Melinte und Puică als Mitfavoritinnen zu den Olympischen Spielen 1984 nach Los Angeles, da die russischen Läuferinnen wegen des Olympiaboykotts fehlten. Puicăs olympisches Programm begann am 8. August mit dem Vorlauf über die erstmals olympischen 3000 Meter, Puică gewann den dritten Vorlauf in 8:43,32 Minuten. Am 9. August waren die Vorläufe über 1500 Meter, Puică belegte im zweiten Vorlauf in 4:05,30 Minuten den zweiten Platz hinter Gabriella Dorio. Am 10. August fand das Finale über 3000 Meter statt. Die Weltmeisterin Mary Decker aus den USA lief von vorn, verfolgt von der britischen Südafrikanerin Zola Budd. Nachdem bei einer Rangelei zwischen beiden Mary Decker hinfiel und aufgab, übernahm Puică die Spitze und siegte letztlich sicher in 8:35,96 Minuten vor der Britin Wendy Sly und der Kanadierin Lynn Williams; Budd wurde Sechste. Tags darauf, am 11. August trat Puică als einzige Teilnehmerin des 3000-Meter-Finales auch zum Endlauf über 1500 Meter an, in 4:04,15 Minuten gewann sie die Bronzemedaille hinter Dorio und Melinte.

In den folgenden drei Jahren gehörte Puică zu den Stars bei den großen Sportfesten. 1986 gewann sie die Grand-Prix-Wertung über 1500 Meter und wurde Zweite in der Gesamtwertung, 1987 gewann sie die Grand-Prix-Wertung über 3000 Meter. Bei der Europameisterschaft 1986 gewann sie in 8:35,92 Minuten über 3000 Meter Silber hinter Olga Bondarenko aus der UdSSR. Drei Tage später belegte sie in 4:03,90 Minuten den fünften Platz über 1500 Meter. 1987 trat sie bei der ersten offiziellen Hallenweltmeisterschaft in Indianapolis an, in 8:47,92 Minuten gewann sie über 3000 Meter Bronze hinter Tetjana Samolenko und Olga Bondarenko. Bei der Freiluft-Weltmeisterschaft 1987 in Rom gewann erneut Samolenko, Puică lag in 8:39,45 Minuten knapp dahinter und erhielt Silber. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul 1988, ihrer vierten Teilnahme, stieg sie im 3000-Meter-Vorlauf 200 Meter vor dem Ziel aus. Ihre letzte internationale Medaille gewann sie bei der Halleneuropameisterschaft 1989 in Den Haag. In einem Rennen mit fünf Teilnehmerinnen, von denen vier das Ziel erreichten, wurde sie in 9:15,49 Minuten Dritte mit über fünf Sekunden Rückstand auf die Siegerin Elly van Hulst.

In ihrer Laufbahn stellte sie 3 Weltrekorde auf: 1982 in Rieti im Meilenlauf mit einer Zeit von 4:17,44 min, 1979 in Bukarest über 2000 m in 5:33,5 min und 1986 in London, ebenfalls über 2000 m mit einer Zeit von 5:28,69 min.

Bei den rumänischen Landesmeisterschaften gewann sie 1982 über 1500 Meter, 1977, 1980, 1981 sowie 1984 und 1985 siegte sie über 3000 Meter; 1987 kam noch ein Titel über 10.000 Meter hinzu.

Bei einer Körpergröße von 1,68 m betrug ihr Wettkampfgewicht 54 kg.

Bestzeiten

  • 800 Meter: 1:57,8 Minuten (1979)
  • 1000 Meter: 2:31,5 Minuten (1986)
  • 1500 Meter: 3:57,22 Minuten (1984)
  • Meilenlauf: 4:17,33 Minuten (1985)
  • 2000 Meter: 5:28,69 Minuten (1986)
  • 3000 Meter: 8:27,83 Minuten (1985)
  • 5000 Meter: 15:06,04 Minuten (1985)
  • 10.000 Meter: 33:32.97 Minuten (1987)

Literatur

  • Peter Matthews (Hrsg.): Athletics 89/90. London 1989, ISBN 0-948209-33-X

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