Marie-Angelique Memmie LeBlanc

Marie-Angelique Memmie LeBlanc

Marie-Angélique Memmie LeBlanc, das „wilde Mädchen von Châlons bzw. Songy“, war ein französisches Wolfskind ungeklärter Herkunft.[1]

Carl von Linné bezeichnete das Mädchen in Systema Naturae als Untertypen Puella campanica[2] seiner definierten Gattung des Homo ferus[3] (lat.: Wilder Mensch), der in wissenschaftlichen Abhandlungen lange Zeit Verwendung fand. Zur wissenschaftlichen Betrachtung sogenannter Wolfskinder vergleiche Wolfskinder - Wissenschaftlicher Hintergrund.

Memmie LeBlanc wurde 1731 in den Wäldern von Songy in Châlons-en-Champagne entdeckt. Das zehnjährige Mädchen soll französisch zu sprechen gelernt und sich selbst einen Namen gegeben haben, nach der Gemeinde Saint-Memmie. Sie wurde zuerst in Gesellschaft von einem zweiten Mädchen gesehen, das vor ihrer Ergreifung durch ein Unglück getötet wurde.

Der Autor Julien Offray de La Mettrie schrieb 1748 Die menschliche Maschine, wonach sie ihre Gefährtin gegessen haben soll. Es ist bis heute unbekannt, woher das Wolfskind stammte. Auch ungeklärt blieb, wo oder wann Marie Angélique Memmie LeBlanc starb.

Literatur

  • Douthwaite, Julia (Winter, 1994-1995). Rewriting the Savage: The Extraordinary Fictions of the „Wild Girl of Champagne“ (engl.), Eighteenth-Century Studies 28 (2): 163–192.
  • Julia Douthwaite: Rewriting the Savage: The Extraordinary Fictions of the „Wild Girl of Champagne“. In: Eighteenth-Century Studies. 28, Nr. 2, Winter, 1994-1995, S. 163-192
  • P. J. Blumenthal: Kaspar Hausers Geschwister- auf der Suche nach dem wilden Menschen, Piper Verlag GmbH, März 2005, ISBN 3-492-24101-8

Weblinks

Quellen

  1. David Crystal: The Cambridge Encyclopedia of Language (engl.) Cambridge: Cambridge University Press, 1987, S. 289:
  2. Dr. E. C. Séguin: Idiocy: And it´s treatment by the physiological method, Übersetzg. der engl. Version von 1907, Wien, 1912, S. 19.
  3. Carl von Linné: Systema naturae, 10. Aufl. von 1758

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