- Marientod
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Dormitio (lat.: Entschlafen) oder Marientod bezeichnet in der Kunstgeschichte einen bestimmten Bildtyp, der den Tod Marias im Kreise der Apostel darstellt.
Typische Elemente sind dabei Johannes, der die Sterbekerze überreicht, Petrus mit Weihwasserwedel und weitere Apostelfiguren, die aus einer Schriftrolle und aus Büchern lesen oder Weihrauch entzünden.
Auf manchen westlichen Darstellungen sowie auf orthodoxen Ikonen ist jeweils auch Christus in einer blauen Aureole zu sehen, der die Seele von Maria in Form einer Säuglingsgestalt empfängt.
Siehe auch: Mariä Aufnahme in den Himmel.
Literatur
- Leopold Kretzenbacher: Sterbekerze und Palmzweig-Ritual beim „Marientod“. Zum Apokryphen in Wort und Bild bei der koimesis, dormitio, assumptio der Gottesmutter zwischen Byzanz und dem mittelalterlichen Westen. Wien: Österr. Akademie der Wissenschaften, 1999
- Konstantin von Tischendorf: Apocalypses apocryphae Mosis, Esdrae, Pauli, Iohannis item Mariae dormitio. Additis Evangeliorum et actuum Apocryphorum supplementis. Hildesheim u.a.: Olms, 2001
- Gertrud Holzherr: Die Darstellung des Marientodes im Spätmittelalter, Tübingen 1971
Weblinks
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