Marinemaler

Marinemaler
Hendrick Cornelisz. Vroom: Niederländisches Schiff und Fischerboot in frischer Brise
Claude Lorrain: Seehafen mit der Einschiffung der Königin von Saba, 1648
Kampf des englischen Linienschiffs HMS Tremendous und einer britischen Fregatte gegen die französische Fregatte La Canonniere, Pierre-Julien Gilbert, 1806
Peter Lely: Peter Pett and the Sovereign of the Seas, ±1645–1650
Caspar David Friedrich: Lebensstufen, 1835
William Turner: Brennendes Schiff, um 1830
William Turner: Das Kriegsschiff Temeraire, 1838
Philippe Dubois: Eole, um 1989

Die Marinemalerei ist ein Bereich der Malerei, der maritime Themen auf Gemälden zeigt. Bis ins 19. Jahrhundert wurde die See, beziehungsweise das Meer, nie allein dargestellt; Wasserfahrzeuge aller Art, Größe und Vielzahl waren die Hauptthemen. Die Marinemalerei als Sujet wird sehr weit gefasst, kann damit auch Landschaften, Personen und Ereignisse zeigen und reicht so in mehrere Bildgattungen hinein. Die Entwicklung als eigenständiges Thema begann im 16. Jahrhundert und gelangte im 17. Jahrhundert in den Niederlanden zu einer ersten Blüte.

Inhaltsverzeichnis

Begrifflichkeit

Der Begriff „Marine“-Malerei für Gemälde mit maritimen Inhalt etablierte sich im deutsch sprachigen Raum erst am Ende des 19. Jahrhunderts. Besonders die Teilhabe an der Propaganda für die wilhelminischen Flottenpläne trug dazu bei. Vorher wurden die Inhalte einzeln bezeichnet, z. B. Seesturm, Seeschlacht, Strandstück. Allerdings wurden bereits in Frankreich im 18. Jahrhundert maritime Gemälde summarisch mit marine (fr.) bezeichnet. Es waren eher ästhetische, den maritimen Landschaften zurechenbare Werke. Möglicherweise stammt der Begriff „Marine“-Malerei auch auf diesem Weg aus der französischen Sprache, der angesehenen Sprache des bürgerlichen und höheren Standes. Seit 1830 gibt es in Frankreich sogar einen Peintre Officiel de la Marine. Im Laufe des 19. Jahrhunderts bürgerte sich der Begriff Marine für die Seestreitkräfte eines Landes ein. Als Kontrast dazu und vor dem Hintergrund der Nationalstaatsidee gebrauchte man für die Handelsschiffahrt auch den Begriff Handelsmarine. Damit war es möglich, für alle Varianten von maritimen Gemälden mit irgendwelchen Wasserfahrzeugen den Begriff Marinemalerei zu verwenden. Dieser Begriff übertrug sich dann auch auf alle Formen von maritimen Darstellungen. Synonym wird auch Seemalerei verwendet und international sea art, marine art, zeeschilderkunst, peinture marine.

Thematische Abgrenzung

Dadurch, dass sich die Marinemalerei nur durch die Betonung eines maritimen Hauptmotivs von anderen Themen der Malerei unterscheidet, ist eine Abgrenzung von anderen Bereichen schwer möglich. Es gibt zudem keine Literatur, die sich einer globalen Überblicksdarstellung widmet. Die vorhandenen Studien beziehen sich entweder auf eine Epoche, eine Region oder eine Thematik innerhalb der Marinemalerei. In der Kunstgeschichtsforschung wird dann auch die Marinemalerei in mehreren Bildgattungen behandelt. Bevorzugt wird hier die Landschaftsmalerei als übergeordnetes Thema verwendet, oft mit dem Hinweis, dass z. B. Darstellungen von Seeschlachten zu anderen Bildgattungen zu zurechnen sind. Diese können, je nach Qualität, Aktualität und Verwendungszweck, mit Ereignisbildern, der Historienmalerei und Repräsentation oder Memoria verglichen werden. Ein weiteres wichtiges Thema in der Marinemalerei war die Religion und Mythologie. Themen aus der Bibel, z. B. Jonas und der Wal, Jesus auf dem See Genezareth, die Arche Noahs, oder der Antike, z. B. Sturz des Ikarus, Odysseus oder der Kampf um Troja, wurden in immer neuen Aspekten und Ansichten verwandt. Einzelne Werke können auch Stillleben und Porträts zugerechnet werden. Allerdings sinkt der maritime Anteil vom Bedeutungs-Zusammenhang auf Darstellungen des Bedeutungs-Hintergrundes oder Bild-Hintergrundes. Ähnliches ließe sich über Hafen-, Stadt-, Strand- und Flußansichten in Bezug auf die Landschaftsmalerei sagen.

Da gerade im 17. Jahrhundert die Emblematik eine bedeutende Rolle in der Kunst spielte, können für viele Marinebilder ebenfalls allegorische Interpretationen angenommen werden. Zumal das Schiff in mehrfacher Hinsicht als Symbol gesehen werden kann. Sei es, dass Werke als Schiff des Lebens in Sturmbildern oder als Staat als Schiff in Seeschlachten gelesen werden können. Deshalb ist die Verzierung und Beflaggung der gezeigten Schiffe oft zweideutig. Es können real existierende Fahrzeuge dargestellt sein, die in einer Art Vedute arrangiert sind. Es ist aber auch möglich, lediglich Phantasieprodukte in Anlehnung an die Wirklichkeit zu sehen sind. Das Problem in allen diesen Fällen ist, dass die Schiffe des 17. und 18. Jahrhunderts auch Kunstwerke sind und ebenfalls dreidimensionale Allegorien darstellen.[1]

Ein besonderer Bereich der Marinemalerei ist das Kapitänsbild.

Nachdem schon die thematische Abgrenzung der Marinemalerei schwer ist, ist die nachträgliche Bezeichnung von Künstlern als Marinemaler noch fragwürdiger. Denn viele zeigen auch Motive aus anderen Bereichen. Deshalb ist die Zuschreibung, z. B. von Turner, Vernet oder C.D. Friedrich, als Marinemaler nur für Teile ihres Œvres gültig. Bei anderen Künstlern, mit einzelnen auch bedeutenden und bekannten maritimen Motiven in ihrem Werk, ist die Beschreibung als Marinemaler eher abzulehnen. Beispiele seien hier Peter Lely und Lyonel Feininger.[2]

Besonders viele und auch bedeutende Werke sind neben Kunst- oder Kunsthistorischen Museen, auch in historischen und speziell schifffahrtsgeschichtlichen Sammlungen vorhanden.[3] Diese Werke wurden oft aus einem dokumentarischen Blickwinkel betrachtet. Dadurch gingen tatsächlich vorhandene Bedeutungen (z. B. Allegorie) verloren und andererseits wurde die Kritik an historischen Unrichtigkeiten überbewertet. Mit dieser Ausblendung aus dem kunstwissenschaftlichen Betrieb sank der Stellenwert der Marinemaler innerhalb der Kunst und wurde von der Kunstgeschichte wenig beachtet. Erst seit den 1980er Jahren wurde die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit von Kunst- und Schifffahrtsgeschichte auch in Deutschland erkannt und umgesetzt.

Entwicklung

16. Jahrhundert

Gemälde mit maritimen Themen gab es auch schon in diesem Jahrhundert und stellen meist Allegorien aus christlichen oder antiken Mythologien dar. Hierbei besteht aber das Problem, dass die Künstler zeitgenössische Schiffe darstellen und nur über andere Details der eigentlich gemeinte Bildinhalt für heutige Betrachter erkennbar ist. Daneben sind auch Werke bekannt, die sich zeitgenössischen reallen Situationen widmen.[4] Neben der Mythologie und dem Herrscherlob sind in diesem Jahrhundert auch kartographische Gemälde für die Marinemalerei von Bedeutung. Sie zeigen meist Städte und die Quelle ihres Reichtums oder ihrer besonderen Bedeutung in Form von lebhafter Schifffahrt.[5]

17. Jahrhundert

Zu einem eigenen Thema entwickelte sie sich im 16. Jahrhundert in den Niederlanden und gelangte im 17. Jahrhundert zu einer ersten Blüte. Als einer ihrer Begründer gilt Hendrick Cornelisz. Vroom. Die Marinemalerei in den Niederlanden des Gouden Eeuw, des Goldenen Jahrhunderts, wird meist in drei Zeitabschnitte strukturiert. Vroom gilt dabei als Vertreter der ersten, farbig dokumentarischen Periode. Porcellis und de Vlieger als Exponenten der mittleren, tonalistischen Etappe. Daran soll wieder eine Phase der Farbigkeit bis Buntheit anschließen. Als Beispiel für diesen Zeitraum kann man Abraham Storck nennen.

Für die Marinemalerei der Niederlande gewann das Verhältnis Künstler-Käufer besondere Bedeutung – anders als in übrigen europäischen Regionen. Nur hier gelang dem Künstler, auch auf Vorrat und ohne Bestellung Werke absetzen zu können. Diese kleineren und weniger anspruchsvollen Werke verkaufte man in großen Mengen, auch auf Jahrmärkten. Deshalb produzierten die Künstler nicht ausschließlich Werke eines speziellen Genres. Viele Produzenten blieben daher unbekannt und verschwanden hinter größeren Namen. Ebenfalls ein Phänomen der Niederlande bildete die „Laienmalerei“: Künstler, die nicht zum Lebensunterhalt malten, aber trotzdem professionelle Werke schufen.

Für das 17. Jahrhundert sind aus anderen europäischen Regionen Werke, die als Marinemalerei ansprechbar sind, nur in einzelnen Exemplaren bekannt. Es fehlte entweder an einer breiteren Käuferschicht für dieses Thema oder für Aufträge gab dieses Thema nicht den erwarteten Prestigegewinn. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass keine auf maritime Szenen spezialisierte Künstler feststellbar sind. Gerade für spezielle Aufträge vergab man diese an die bekannteren niederländischen Künstler. Andersherum, waren Künstler aus den Niederlanden bemüht, der Konkurrenz ins Ausland zu entfliehen. Aus heutiger Sicht sind für dieses Jahrhundert die Künstler Ludolf Backhuysen und Vater und Sohn Willem van de Velde am bekanntesten.

Mit der Änderung der politischen und sozialen Lage im Europa des letzten Drittels des 17. Jahrhunderts, fiel die Nachfrage, dafür eröffneten sich in England und Frankreich die Höfe für dieses Thema. Beide Königreiche schenkten ihren Flotten verstärkte Aufmerksamkeit und investierten. Damit dies nicht nur im Hafen und im Budget sichtbar wurde, sondern auch bei Hofe und für deren Gäste, wurden nicht mehr nur einzelne Arbeiten in Auftrag gegeben, sondern sogar Künstler als königliche Marinemaler (Willem van de Velde der Ältere und Jüngere) angestellt. Besonders nach England gingen niederländische Marinemaler oder verkauften dorthin hauptsächlich ihre Werke, während Frankreich lediglich Vorbilder für die eigenen Künstler suchte. So entwickelt sich in beiden Ländern die Marinemalerei sehr unterschiedlich. Während man für England, bzw. Großbritannien, von einer Traditionslinie von der Kunst der van de Veldes und Backhuysen sprechen kann, besteht die französische Marinemalerei auf eigene Akzente.

18. Jahrhundert

Die Fortsetzung der niederländischen Marinemalertradition in Großbritannien zeigt sich z. B. in den Werken von Isaac Sailmaker, Adrien van Diest und Jacob Knyff. Die nachfolgende Generation von Marinemalern in Großbritannien waren nicht mehr mit den Niederlanden verbunden. Sowohl Peter Monamy als auch Samuel Scott (ca. 1702–1772) probierten sich durch kopieren und neu interpretieren der Werke aus dem Studio der van de Veldes. Beide legten dabei eine eigene Betrachtungsweise in ihre Arbeiten. Selbst nachfolgende Marinemaler wie Charles Brooking, Robert Dodd und die Familien Clevely und Serres bedienen sich für Vorlagen bei den Niederländern, besonders van de Velde und Backhuysen. Nachdem letzterer erfolgreich eine Stichserie seiner Werke publizierte, sind auch im 18. Jahrhundert von Marinemalern Stiche ihrer Werke zu finden.[6]

Auffallend für die Werke aller britischer Marinemaler des Jahrhunderts ist der hohe Anteil militärischer Darstellungen. Neben einzelnen Kriegsschiffen sind Flottenrevuen, Einzelgefechte und Seegefechte zu finden. Selbst bei Seestürmen sind überwiegend militärische Fahrzeuge zu beobachten. Bei ruhigen Seestücken ist die Küstendarstellung überwiegend. Allen gemeinsam ist die betont naturalistisch scheinende Wirkung in der Zeichnung und Farbgebung. Häufiger werden in der Marinemalerei Nachtstücke, Hafenkulissen und speziell Marineanlagen oder administrative Gebäude gezeigt. In den Nachtstücken wird besonderer Wert gelegt auf den Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit. Neu ist hier aber die Wiedergabe der konkreten Lichtquelle: Mondlicht, Kanonenschüsse oder brennende Schiffe. Das Spektrum der dargestellten Themen wurde besonders durch John Clevely dem Älteren (ca. 1712–1777) erweitert. Szenen die Docks, Stapelläufe und Schiffsmodelle und Porträts von Schiffen und Häfen zeigen sind neu.

Während in Großbritannien eine größere Zahl Marinemaler bekannt ist, ist die Anzahl in Frankreich deutlich geringer. Der bedeutendste Vertreter ist Claude Joseph Vernet (1714–1789). Neben dem königlichen Großauftrag die französischen Marinehäfen zu zeigen, ist er durch seine Sturmdarstellungen bekannt geworden. Seine Werke sind eher maritime Landschaftsbilder als eigentliche Seestücke. Sowohl seine dramatischen Seestürme als auch seine ruhigen Werke zeigen einen sentimentalen und moralisierenden Blick. Sie gehören in die Tradition des Schäferidylls und der Italienisanten. Bei ihm rücken die Genredarstellungen in den Mittelpunkt und verbinden so die Landschaftsmalerei mit der Historiendarstellung. Seine Arbeiten beeinflussten britische Marinemaler, z. B. Dominic Serres und die Clevely Familie. Ein französischer Vertreter des dokumentarischen und naturalistischen Stiles ist Nicolas Ozanne.

Erst mit den Künstlern Philipp Jakob Loutherbourg der Jüngere (1740–1812) und Joseph Mallord William Turner (1775–1851) kommt man in der Marinemalerei ab von der Tradition dokumentarischen Darstellung und eine persönlichere expressivere Form wird eingeführt. Nautische Details weichen emotionalen Effekten. Mit den Schiffbruchdarstellungen Vernets beginnend, wandeln sich die Figuren im Bild von einer Allegorie für die Menschheit, über die Vedute zum Handlungsträger im Bild. Von der Aufklärung beeinflusst, werden die Personen als handelnde Menschen dargestellt. Im 18. Jahrhundert wird noch der Rettungsaspekt überwiegen.

19. Jahrhundert

Aber bereits bei dem „Floß der ‚Medusa’“ von Théodore Géricault von 1818/19 werden alle menschlichen Gefühle aufgezeigt.[7] Dabei ist die gezeigte Szene, ein Rettungsfloß auf freier See, nur die Folie für das Zeigen der menschlichen Gefühlsregungen. Der Künstler verwendete für diese Arbeit viele Arbeiten von früheren Künstlern. Caspar David Friedrich (1774–1840) zeigt dagegen die Landschaft als Metapher für das Leben. Der Romantik verpflichtet bieten seine Werke emotional ansprechende Werke.

Dem Verständnis der Romantik und des Historismus folgend, bemühten sich viele Marinemaler, Episoden und Ereignis aus ihrer nationalen Vergangenheit darzustellen. Für dieses Jahrhundert ist große Vielfalt an individuellen Interpretationen bekannter maritimer Themen (Sturm, Untergang, Windstille, Seeschlacht) auffallend. Nach einer Zeit mit besonders vielen dramatisch zugespitzten Motiven (Seeschlacht, Schiffbruch, Untergang) werden sie von ruhigeren und realeren Szenen abgelöst. Diese vorbildgetreueren Darstellungen münden in einen Alltagsrealismus und Milieuschilderungen. Neu ist die Darstellung der „leeren See“. Im Bemühen der Romantiker die Unendlichkeit der Welt zu zeigen, verfügten die Gemälde immer weniger Beiwerk. Friedrich gab seinen Werken durch gezieltes Licht einen symbolischen Gehalt von Unendlichkeit. Andere Künstler interessierte die Darstellung der Kraft der Wellen und Wasser. Dafür waren die Wogen am Felsen wirkungsvoller als Schiffe und Menschen.

Nach den Napoleonischen Kriegen werden überall in Europa nationale Gefühle erweckt. Auch in der Marinemalerei sind diese allgemeinen Tendenzen wiederauffindbar. Mittlerweile hat fast jedes Land mit einer Seeküste Marinemaler. Nach einem Jahrhundert der Bedeutungslosigkeit, greifen in den Niederlanden Künstler traditionelle maritime Themen mit dokumentarischer Genauigkeit auf. Maler wie Hermanus Koekkoek (1815–1882), Martinus Schoumann und Johannes Christiaan Schotel schließen sich dabei bewusst an die große Zeit der niederländischen Marinemalerei an. Ebenso wie diese Niederländer hat auch Johan Christian Clausen Dahl, als skandinavischer Marinemaler, seinen Werken eine reale geographische Identifizierung gegeben. Diese Arbeiten sind topographisch und als Handlung („Medusa“ Géricault) identifizierbar. Diese Realitätstreue wird sich im Laufe des Jahrhunderts noch verstärken.

In Russland ist als bedeutendster Vertreter dieser Richtung Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski (1817–1900) zu nennen. Daneben geben viele Künstler auch historisch ruhmreiche oder bedeutende Ereignisse der maritimen Geschichte ihres Landes wider. Théodore Gudin sei hier als französisches Beispiel genannt.[8]

Mit der technischen Entwicklung und gesellschaftlichen Veränderungen ab der Mitte des Jahrhunderts ändert sich auch das Bild in der Marinemalerei und neue Themen werden behandelt. Neben den „leeren Seen“ (nur Wasser und Himmel, keine Menschen, Schiffe oder Land)[9] wird auch die menschliche Arbeit als schwere körperliche Anstrengung gezeigt[10] und auch die technische Entwicklung als „Fortschritt“ dargestellt. Es werden Schiffe mit Dampfantrieb gezeigt, wie diese gegen den Wind manövrieren, während Segelschiffe im Hintergrund diesen Kurs nicht halten können.[11]

20. Jahrhundert

Trivia

Wiederholt wurden für Marinemaler Schiffsmodelle oder Teilmodelle erwähnt. Über die dokumentarische Qualität oder dem Erbauer waren keine Aussagen zu finden. Inwieweit sich diese Modelle unter den Sammlungsstücken maritimer Museen befinden, ist ungewiss. Das teuerste Malermodell soll nach Johann Wolfgang von Goethes Auskunft, das von Jakob Philipp Hackert gewesen sein. Um Hackert einen exklusives Vorbild eines explodierenden Schiffes zu geben, wurde ein altes Schiff aus der Flotte der Zarin in Livorno in Brand gesteckt.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts arbeiteten verschiedene Marinemaler auch als Maler, Schnitzer und Dekorateure auf Werften. Ebenso sind ihre Arbeiten nicht auf Gemälde beschränkt. Ihre maritimen Motive sind auch auf Särgen, Tapisserien, Grabmälern und Seekisten zu finden. Es sind auch Gemeinschaftsarbeiten mit Porträtisten bekannt, wo sie dann den maritimen Hintergrund gestalteten.

Literatur

  • Laurens J. Bol: Die holländische Marinemalerei des 17. Jahrhunderts. Würzburg 1973.
  • Alain Boulaire: Voiles et voiliers au temps de Louis XV et Louis XVI. Gravures et dessins des frères Ozanne. Peintures de Joseph Vernet (Voiliers des Côtes de France). Paris 1992, ISBN 2-906450-84-7.
  • F. B. Cockett: Peter Monamy 1681–1749 and his Circle. Woodbridge 2000, ISBN 1-85149-339-5.
  • David Cordingly: Nicholas Pocock 1740–1821 (Conway’s Marine Artists 1). London 1986, ISBN 0-87021-993-6.
  • Jeroen Giltaij, Jan Kelch (Hrsg.): Herren der Meere, Meister der Kunst. Das holländische Seebild im 17. Jahrhundert. Berlijn, Rotterdam 1996, ISBN 90-6918-174-6.
  • David Joel: Charles Brooking 1723–1759 and the 18th Century British Marine Painters. Woodbridge 2000, ISBN 1-85149-277-1.
  • George S. Keyes: Mirror of empire. Dutch marine art of the seventeenth century. Minneapolis 1990, ISBN 0-521-39328-0.
  • Sabine Mertens: Seesturm und Schiffbruch. Eine motivgeschichtliche Studie. Rostock 1987, ISBN 3-356-00089-6.
  • Margareta Russel: Willem van de Velde de Jonge. Het IJ voor Amsterdam met de Gouden Leeuw (Palet Serie 2). Bloemendaal 1992, ISBN 90-230-0768-9.
  • Margareta Russel: Visions of the sea. Hendrick C. Vroom and the origins of Dutch marine painting (Publications of thr Sir Thomas Browne Institute Leiden; werkgroep engels-nederlandse betrekkingen, new series 2). Leiden 1983, ISBN 90-04-06938-0.
  • Alan Russett: Dominic Serres R.A. 1719–1793. War Artist to the Navy. Woodbridge 2001, ISBN 1-85149-360-3.
  • Helge Siefert: Claude-Joseph Vernet 1714–1789. München 1997.
  • Werner Timm: Schiffe und ihre Schicksale. Maritime Ereignisbilder. Rostock 1976.
  • Michel Vergé-Franceschi, Eric Rieth: Voiles et voiliers au temps de Louis XIV. Edition critique des deux Albums dits de Jouve et de l’Album de Colbert (Voiliers des Côtes de France). Paris 1992, ISBN 2-906450-69-3.
  • Martin Faass u. a. (Hrsg.): Seestücke. Von Caspar David Friedrich bis Emil Nolde. Prestel, München 2005, ISBN 3-7913-3486-7.
  • Jörgen Bracker, Peter Tamm u. a: Maler der See: Marinemalerei in drei Jahrhunderten. ISBN 3-7822-0241-4.
  • Hans Jürgen Hansen: Deutsche Marinemaler: Schiffsdarstellungen, maritime Genrebilder. 1977.
  • Boye Meyer-Friese: Marinemalerei in Deutschland im 19. Jahrhundert (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums). 1981.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Die Aussagen der einzelnen Skulpturelemente an Bord der Vasa (1628) werden seit langem untersucht und auch hinsichtlich der Farbgebung in ihrem Aussagewert erforscht: http://www.vasamuseet.se/InEnglish/Exhibitions/vasa_model.aspx
  2. Bildbeispiel: Segelboote, 1929, eingesehen am 16. Dezember 2008
  3. Das National Maritime Museum, London, beherbergt die größte Sammlung
  4. The Embarkation of Henry VIII
  5. Battle off the Port of Naples
  6. Ludolf Backhuysen: D’Y stroom en zeegezichten
  7. Le Radeau de la Meduse
  8. Jacques Cartier découvre le fleuve Saint-Laurent.1535
  9. Margate (?), from the Sea
  10. Bildbeispiel
  11. The steam auxiliary Indiaman 'Earl of Hardwick' under way

Weblinks


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