Markéta Babenberská

Markéta Babenberská
Margarete, Königin von Böhmen und Herzogin von Österreich (Zwettler Bärenhaut, 1310/20, Stift Zwettl)

Margarete von Babenberg, auch Margareta von Österreich, tschechisch Markéta Babenberská, (* 1204 oder 1205; † 29. Oktober 1266 auf der Burg Krumau am Kamp) war die Ehefrau des deutschen Thronfolgers Heinrich (VII.) und erste Ehefrau des böhmischen Königs Přemysl Ottokar II.

Leben

Sie war die Tochter des österreichischen Herzogs Leopold VI. von Babenberg und Theodora Angeloi, Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak II. Am 29. November 1225 heiratete sie König Heinrich (VII.), den Sohn Kaiser Friedrichs II. Ihre Krönung fand am 28. März 1227 in Aachen statt. Heinrich wurde nach der fehlgeschlagenen Erhebung gegen seinen Vater 1235 gefangen gesetzt und starb 1242; Margarete begab sich daraufhin nach Würzburg, wo sie in Abgeschiedenheit im Markuskloster lebte. Nach dem Tod ihres Bruders Friedrichs II. in der Schlacht an der Leitha 1246 versuchte sie ihre Erbansprüche gegenüber ihrer Nichte Gertrud auf die Herzogtümer Österreich und Steiermark durchzusetzen.

König Wenzel I. von Böhmen wollte diese Herzogtümer mit seinem Erstgeborenen Vladislav durch eine Hochzeit vereinnahmen. Dieser heiratete Friedrichs Nichte Gertrud und starb ein Jahr später. Nach ihrer zweiten Heirat mit dem badischen Markgrafen Hermann und dessen Tod 1250 dauerte die herrscherlose Zeit an.

Der österreichische Adel bot Ottokar II. die Herrschaft über die Herzogtümer an. Voraussetzung dafür war jedoch die Heirat mit einer Erbin. Ottokar verweigerte die Hochzeit mit der Witwe seines Bruders und ehelichte am 11. Februar 1252 Margarete in der Burgkapelle von Hainburg. Zu diesem Zeitpunkt war sie älter als ihr Schwiegervater König Wenzel I.

Dabei ließ sich Ottokar die mit einer goldenen Bulle besiegelten kaiserlichen Privilegien, das Privilegium minus und dessen Bestätigung durch Kaiser Friedrich II. aus dem Jahr 1245, übergeben. Dadurch übertrug sie die Herrschaft der Herzogtümer Österreich und Steiermark an ihren Ehemann. Papst Innozenz IV., der zuvor schon einige Male zwischen Gertrud und Margarete die Seiten gewechselt hatte, bestätigte die rechtmäßige Übergabe der beiden Herzogtümer am 6. Mai 1252. In einer Urkunde vom 16. Juni 1252, in der der Propstei Ardagger ihr Mautrecht gesichert wurde, nannte sie sich neben ihrem Titel Romanorum (quondam) regina zum ersten Mal auch ducissa Austrie et Stirie ac marchionissa Moravie. 1260 bezeichnet sie sich in einer Urkunde als domina regni Bohemie.

Als 50-jährige war sie aber außerstande mit ihm Erben zu zeugen. Ottokar versuchte über den Papst den unehelichen Sohn, den er mit einer von Margaretes Zofen hatte, als rechtmäßigen Nachfolger einzusetzen. Nachdem der Papst dies verweigerte, trennte sich Ottokar 1261 von Margarete. Sie ging nach Krumau am Kamp zurück und verbrachte die Winter in Krems. In Krumau bestätigte sie Urkunden ihres Bruders Friedrich und König Konrads III. und gewährte den Dörfern im Landgerichtsbezirk Pölla-Krumau die Freiheit vom Landgericht (que nostre iurisdictioni subiacent per omnes terminos de Polan quibus speciali iure dominamur). Dadurch mussten nur noch todeswürdige Verbrechen von den Amtsleuten des Klosters an den Richter ausgeliefert werden.

Nach ihrer Trennung von Ottokar nannte sie sich Romanorum quondam regina, behält aber den Titel ducissa Austrie et Stirie bei. Erst 1266 urkundet sie als quondam filia Livpoldi illustris ducis Austrie et Stirie et Romanorum regina und verweist so auf ihren Vater.

Aus dem Jahr 1266 stammt die letzte nachweisbare Urkunde Margaretes. Darin wird das Dorf Grafenberg aus der Pfarre Eggenburg an das Stift Lilienfeld geschenkt. Dieses Kloster hatte sie sich auch als Grabstätte ausgewählt. Der Zeitpunkt ihres Todes ist umstritten. Einige Quellen nennen 1266, während andere den 2. oder 12. Oktober 1267 belegen. Beigesetzt wurde sie ihrem Wunsch entsprechend an der Seite ihres Vaters im Stift Lilienfeld.

Literatur

  • Heinrich Ritter von Zeißberg: Margarethe von Österreich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 320 f.
  • Margarete von Babenberg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, S. 152–154.
  • Karl Lechner: Die Babenberger: Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 - 1246. 6., unveränderte Auflage. Böhlau, Wien, Köln, Weimar 1996, ISBN 3-205-98569-9

Weblinks


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