Marlis Dürkop

Marlis Dürkop

Marlis Dürkop-Leptihn (* 14. August 1943 in Braunschweig) ist eine deutsche Soziologin, Psychologin, Hochschullehrerin, Politikerin und Staatsrätin a.D..

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Leben und Wirken

Nach einer Lehre zum Reisebürokaufmann holte sie auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nach und studierte von 1966 bis 1971 an der Freien Universität Berlin (FU) Soziologie, Psychologie und Publizistik (Abschluss: Dipl. Soziologin). Folgend war sie wissenschaftliche Assistentin für Rechtswissenschaften an der FU Berlin (1973 - 1976) und für Kriminologie an der Universität Hannover (1976 - 1978). Zwischenzeitlich promovierte Marlis Dürkop im Fach Psychologie an der FU Berlin.

Am 1. August 1978 wurde sie zur Professorin (C3) an der heutigen Alice-Salomon-Fachhochschule in Berlin ernannt. Von 1986 bis 1990 war sie Rektorin dieser Ausbildungsstätte. 1992 wurde Marlis Dürkop zur ersten Präsidentin der Humboldt Universität (HU) zu Berlin nach der Wende[1] gewählt, die sie vier Jahre leitete. Zudem war sie von 1991 bis 1992 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, sowie wissenschaftspolitische Sprecherin des Bündnis 90/Die Grünen. Als eine erneute Wahl des Präsidenten der HU anstand, verzichtete sie auf eine Kanditatur für eine zweite Amtszeit, da sie die Umsetzung der Sparvorgaben des Senats, nach denen mehrere Studiengänge gestrichen werden sollten, nicht verantworten konnte[2]. Nach kurzer Tätigkeit als Universitätsprofessorin, Seminar für Kulturwissenschaften an der HU, wurde sie zum 1. Februar 1998 zur Staatsrätin für Wissenschaft/Forschung und Gleichstellung der Freien und Hansestadt Hamburg berufen. Bedingt durch den im November 2001 erfolgten Regierungswechsel erfolgte ihre Versetzung in den einstweiligen Ruhestand.

Dezember 2005 heiratete Marlis Dürkop den Journalisten und ehemaligen Redakteur der ARD Bernd Leptihn.

Mitgliedschaften, weitere Tätigkeiten:

  • Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates des Zentrums für Feministische Studien der Universität Bremen
  • Vorstand des Instituts für Finanzdienstleistungen e. V. am Department für Wirtschaft und Politik der Hamburger Universität
  • Mitglied im Hochschulrat der HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
  • Beraterin für Expertinnen-Beratungsnetze der Universität Hamburg sowie der Senatsverwaltung in Berlin (Karriereberatung für Frauen)
  • Dozentin im Studienmodul Bildungsrecht und Bildungspolitik Berufsbegleitender Internetgestüzter Masterstudiengang Bildungsmanagement an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Mitglied im Universitätsrat der Universität Wien[3]

Werke (Auswahl)

  • Frauen im Gefängnis, Frankfurt 1978
  • Leiden als Mutterpflicht. Mütter von strafgefangenen Jugendlichen berichten, Westdeutscher Verlag 1980
  • Alice Salomon und die feministische Sozialarbeit, in: Rüdiger Baron/Rolf Landwehr (Hrsg.): Sozialarbeit und soziale Reform, Weinheim 1983, S. 52-80
  • Erscheinungsformen des Antisemitismus im Bund Deutscher Frauenvereine, in: Feministische Studien 1984/H. 3, S. 140-149
  • Feminismus und Labeling-Approch. Ansätze gegen die Diskriminierung von Menschen, in: Kriminiologisches Journal 1986/H. 4
  • Zur Funktion der Kriminologie im Nationalsozialismus, in: Reifner, U./Sonnen, B. R. (Hrsg.): Strafjustiz und Polizei im Dritten Recih, Frankfurt/Main/New York 1984, S. 97-120

Literatur

  • Adriane Feustel/Gerd Koch (Hrsg.): 100 Jahre Soziales Lehren und Lernen. Von der Sozialen Hochschule zur Alice Salomon Hochschule Berlin, Berlin 2008 (darin S. 194 ff. Interview und auf S. 257 Kurzbiografie)

Einzelnachweise

  1. http://www2.hu-berlin.de/ztg/deutsch/alt/frauen/pdf-Datein/Tafel27g.pdf
  2. https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1996/0217/none/0052/index.html
  3. http://de.groups.yahoo.com/group/linkemehrheit/message/1615

Weblinks


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