- Marrubium vulgare
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Gewöhnlicher Andorn Systematik Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Unterfamilie: Lamioideae Gattung: Marrubium Art: Gewöhnlicher Andorn Wissenschaftlicher Name Marrubium vulgare L. Der Gewöhnliche Andorn, auch Weißer Andorn, Andorn, Gemeiner Andorn oder Weißer Dorant genannt, (Marrubium vulgare) ist eine Heilpflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Gewöhnliche Andorn ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 cm erreicht mit vierkantigen, stark verzweigten Stängeln. Der Stängel wirkt durch die starke Behaarung silbrig. Die Blätter sind gegenständig, wobei die unteren Blätter in langen Stiel übergehen, elliptisch und kerbig gezähnt sind. Zum Stängelende werden die Blätter immer kurzstieliger. Die Blattoberfläche ist weißlich und geflechtartig. Die Blätter sind oben und manchmal auch unten stark behaart. Die unteren Blätter werden mit der Zeit immer nackter. Die weißen Blüten sind in dichten Scheinquirlen in den Blattachseln angeordnet. An ihrer Basis befindet sich ein dünnes Hüllblatt. Man erkennt den Andorn an den hackig verdornten Spitzen der zehn (5 längere, die von 5 kürzeren abgewechselt werden) Kelchblätter, daher auch sein deutscher Name. Die Blüte ist röhrenförmig, weiß und zweiteilig. Blütezeit ist Mai bis August. Nach der Blüte entwickeln sich vier ovale Schließfrüchte mit glatter, kahler Oberfläche, die im Boden des Kelchs eingeschlossen sind. In der Heilkräuterliteratur ist die Pflanze auch als Herba Marrubii zu finden.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Süd- und Mitteleuropa. Die Blütezeit ist Juni bis August. Teilweise ist die Pflanze auch in Nordeuropa verbreitet. Zu den bevorzugten Standorten gehören trockene Hänge, Weiden und Wegränder, magere Wiesen und Schuttplätze.
Der Gewöhnliche Andorn gehört wie Katzenminze, Wermut und Beifuß zu den Ruderalpflanzen , die seit der Jungsteinzeit die Siedlungen der Menschen begleitet haben.
Wirkstoffe
Andorn enthält den Bitterstoff Marrubiin, ein Furanolabdan-Diterpen sowie ätherische Öle, Schleim, Harze, Wachse und Gerbstoffe.
Verwendung
Die Pflanze ist als Heilkraut seit dem Altertum bekannt. Der Name Marrubium geht auf eine Stadt in Latium zurück.[1] Bereits Plinius weist auf die Wirkung gegen Schlangenbisse und Gift hin. Nach Walafried Strabo hilft Andorntee gegen „ärgerliche Beklemmungen“. Kulturgeschichtlich sind auch die Namen Mäusedorn und weißer Andorn bekannt, wie der großformatige Kupferstich aus der berühmten Folge des Garten von Eichstätt von Basilius Besler (1561–1629) belegt [2].
Literatur
- Mannfried Pahlow: Das Große Buch der Heilkräuter. Bechtermünz, Augsburg 2002, ISBN 3-8289-1839-5
- Gunter Steinbach (Hrsg.): Beeren, Wildgemüse, Heilkräuter. Mosaik-Verlag, München 1996, ISBN 3-576-10696-0
- Hans-Dieter Stoffler: Der Hortulus des Walafrid Strabo. Aus dem Kräutergarten des Klosters Reichenau. Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-3506-3
- "Die große Enzyklopädie der Heilpflanzen" Kaiser-Verlag ISBN 3-7043-9002-X
Weblinks
Quellen
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