- Martelé
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Unter Strichart versteht man bei Streichinstrumenten die Weise, mit der der Bogen über die Saiten geführt wird. Hierbei können der Druck, die Geschwindigkeit und die Richtung des Bogenstrichs variiert werden. Hierzu ist eine subtile Koordination zwischen Fingern, Handgelenk und Arm erforderlich. Im 17. und 18. Jahrhundert herrschte bei der Bezeichnung der Stricharten noch keine einheitliche Nomenklatur vor. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts haben sich Standardbezeichnungen herausgebildet, die zum Teil zwar auch schon in Barock und Klassik gebräuchlich waren, dort aber aufgrund einer anderen Musikästhetik häufig technisch unterschiedlich umgesetzt wurden.
Die Streicherschulen haben keine verbindlichen und deckungsgleichen Definitionen für die Benennung der Stricharten. Einige wichtige Stricharten der modernen Violinschule sind:
- Détaché (frz. abgetrennt) war im 18. Jahrhundert gleichbedeutend mit staccato, bezeichnet heute jedoch, dass für jede Note der Bogen gewechselt (der Strich getauscht) werden soll. Es ist die Grundstrichart, die zuerst erlernt und am häufigsten genutzt wird. Soll man dabei( der Zuhörer ) das Geräusch, das beim Bogenwechsel entsteht, möglichst nicht hören, heißt die zugehörige Strichart legato. Der Bogenwechsel ist hierbei annähernd lautlos oder unhörbar. Auch wenn mehrere Töne in derselben Strichrichtung ohne abzusetzen aneinander gehängt werden, spricht man von legato.
- Portato (ital. getragen) ist eine Strichart, bei der mehrere Noten auf einen Bogen, aber getrennt gespielt werden: die Strichrichtung wird also nicht geändert, sondern nur kurz unterbrochen.
- Martelé (frz. gehämmert) bezeichnet ebenso mehrere Noten, entweder auf einem Bogen oder hin- und her gestrichen, die kürzer und druckvoller artikuliert werden. Der Tonbeginn entspricht dabei (meist) dem Staccato, das Tonende dem Detaché.
- Staccato hat in jedem Falle ein kurzes, abgeschnittenes Ende. Je nach Schule ist der Tonanfang akzentuiert oder er entspricht dem Détaché. Das sogenannte angehängte Staccato besteht aus mehreren in derselben Strichrichtung ausgeführten kurzen Tönen.
- Ricochet, Saltellando oder Springbogen bedeutet, dass der Bogen auf die Saite „geworfen“ wird, damit er einige Male in derselben Strichrichtung regelmäßig ab- und wieder aufprallt.
- Spiccato (ital. hervorstechend) oder Sautillé ist ein leichtes Zurückschnellen des Bogens von der Saite, das bei abgesetzten Einzeltönen verwendet werden kann, wobei spiccato für eine eher aktiv mit der Hand geführte Strichart, sautillé für ein durch annähernd vertikales Schlagen des Unterarms und die Eigenschwingung des Bogens bei schneller Folge von federnden Ab- und Aufstrichen steht. Die beiden Stricharten unterscheiden sich klar durch das Tempo, in dem sie jeweils ausgeführt werden, Sautillé ist deutlich schneller als Spiccato.
- Tremolo entsteht durch schnelle Folge von kurzen Auf- und Abstrichen auf demselben Ton im oberen Bereich des Bogens.
Zwischen den oben genannten Stricharten gibt es Mischvarianten und fließende Übergänge.
- Col legno battuto heißt, dass die Saite "mit dem Holz" der Bogenstange leicht angeschlagen wird.
- Col legno tratto heißt, dass die Saite "mit dem Holz" der Bogenstange gestrichen wird.
Das Pizzicato ist keine „Strich“-Art im engeren Sinne, gleichwohl aber eine gebräuchliche Spielweise der Streichinstrumente. Dieses Zupfen der Saiten mit der Hand ermöglicht dem Komponisten wie dem Virtuosen zusätzliche Klangeffekte und Nuancen und wird darum viel verwendet. Je mehr von der Fingerkuppe dabei beteiligt ist, desto voller, je näher der „Abriss“ am Steg geschieht, desto klarer klingt der Ton. Ein weiches Pizzicato wird mit dem Daumen in aufstreichender Richtung erzeugt, ebenso auch Pizzicato-Akkorde. Als Besonderheit gibt es das „Bartók-Pizzicato“, bei dem man die Saite von unten über das Griffbrett hebt und sie vertikal von oben aufschlagen lässt, was ein klatschendes Geräusch zur Folge hat.
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