Martin Meyer (Publizist)

Martin Meyer (* 4. Oktober 1951 in Zürich) ist ein Schweizer Journalist, Publizist, Essayist und Buchautor. Er ist Feuilletonchef der Neuen Zürcher Zeitung.

Leben

Martin Meyer studierte in Zürich Literatur, Philosophie und Geschichte und schloss sein Studium 1976 mit der Promotion zum Dr. phil. ab. 1974 wurde er Redakteur im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung, 1992 wurde er als Nachfolger von Hanno Helbling Leiter des Ressorts. Neben seiner journalistischen Tätigkeit hat Martin Meyer als Autor und Herausgeber mehrere Bücher veröffentlicht, u. a. eine umfangreiche Monographie über Ernst Jünger (1990) und einen Band Gespräche mit Alfred Brendel (2001). 2011 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität St. Gallen verliehen.^[1]

Kritik

Von Meyers Leitung des NZZ-Feuilletons heisst es: «Meyer [trotzte] dem Zeitgeist, indem er den Kulturteil nur zurückhaltend für aktuelle Fragen öffnete; bis heute dient er lieber dem Guten, Wahren, Schönen zu. Mag das Feuilleton im deutschsprachigen Raum auch der Ort sein, wo Streitfragen ausgetragen, wenn nicht gar Polemiken lanciert werden [...], so tritt ein mey. doch selten Händel los und verwickelt sich ein mey. noch viel seltener selber in welche.»^[2]

Buchveröffentlichungen

Autor

• Idealismus und politische Romantik: Studien zum geschichtsphilosophischen Denken der Neuzeit, 1978
• Ernst Jünger, 1990
• Ende der Geschichte?, 1993
• Tagebuch und spätes Leid. Über Thomas Mann, 1999
• Alfred Brendel: Ausgerechnet ich. Gespräche mit Martin Meyer, 2001
• Krieg der Werte, 2003
• Beethovens Klaviersonaten und ihre Deutung – «Für jeden Ton die Sprache finden ...» - András Schiff im Gespräch mit Martin Meyer, 2007
• Piranesis Zukunft: Essays zu Literatur und Kunst, 2009

Herausgeber

• Philosophie in der Schweiz: eine Bestandesaufnahme, 1981
• Wo wir stehen: 30 Beiträge zur Kultur der Moderne, 1987
• Vom Übersetzen, 1990
• Intellektuellendämmerung?, 1991
• Die Folgen von 1989 (mit Georg Kohler), 1995
• Kultur als Verpflichtung, 1996
• Die Schweiz, für Europa? (mit Georg Kohler), 1999
• Was ist schweizerisch?: 34 Blicke auf ein Land, 2009

Auszeichnungen

• Prix européen de l'essai Charles Veillon (Europäischer Essaypreis Charles Veillon, 2004) für Krieg der Werte
• Ehrendoktor der Universität St. Gallen

Weblinks

• Literatur von und über Martin Meyer (Publizist) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Eintrag über Martin Meyer (Publizist) im Lexikon des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz

Einzelnachweise

1. ↑ St. Galler Ehrendoktor für NZZ-Feuilletonchef Martin Meyer, NZZ Online, 23.11.2001
2. ↑ Thomas Widmer, «Meyer. Wie der Name schon sagt» (Porträt), in Die Weltwoche, Nr. 14/2004, S. 80–82. Dort auch weitere Angaben zur Person.

Normdaten: PND: 12056940X (PICA) | LCCN: n78094278 | VIAF: 68968519 | WorldCat | WP-Personeninfo