- Marvin & Johnny
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Marvin & Johnny Gründung 1953 Auflösung 1956 Wiedervereinigung 1993 Genre Rhythm and Blues, Doo-Wop Gründungsmitglieder Gesang, Saxophon Marvin Phillips Gesang Johnny Dean, Carl Green oder Emory Perry Aktuelle Besetzung Gesang Marvin Phillips Gesang Rip Spencer (1962/63, 1993) Ehemalige Mitglieder Gesang Johnny Dean (1953, 1955–1965) Gesang Carl Green (1953) Gesang Johnny Starks (um 1954) Gesang, Saxophon Emory Perry (1954–1956) Gesang Willie Egan (1958) Live- und Session-Mitglieder Gesang Jesse Belvin (1956) Marvin & Johnny sind eine Doo-Wop-Gruppe aus Los Angeles, Kalifornien, die in den 1950er Jahren einige Rhythm and Blues-Hits verbuchen konnte. Während Marvin Phillips weitgehend konstant als „Marvin“ auftrat, wechselte die Besetzung des „Johnny“ durch.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte
Marvin Phillips und Emory Perry spielten um 1949 in der Richard Lewis Band Saxophon. Perry wechselte dann zur ersten eigenen Band Marvins, die als „Marvin Phillips and his Men From Mars“ auf Specialty Records veröffentlichte. Unter dem Namen Jesse & Marvin entstand auf demselben Label mit Dream Girl eine erfolgreiche Produktion mit dem prominenten R&B-Sänger und -komponisten Jesse Belvin.[1] Als Belvin zur Armee eingezogen wurde und Marvins erste Versuche als Solo-Künstler auf Parrot Records und Swing Time Records wenig Erfolg hatten, suche sich Marvin einen neuen Partner.
Marvin und verschiedene Johnnys
Über den ersten, eventuell auch namensgebenden „Johnny“ gibt es unterschiedliche Angaben. Die Diskographie-Sammlung Soulful Kinda Music nennt Johnny Dean[2], eine andere Quelle Carl „Johnny“ Green. Colin Larkin nennt in der Encyclopedia of Popular Music bereits Emory „Johnny“ Perry als jenen Partner Marvins, mit dem unter Beteiligung der Marsmen im Background für Specialty 1953 Baby Doll und I'm Not A Fool eingespielt wurde.[3]
Spätestens mit den nächsten drei Singles auf Specialty aus dem Jahr 1954 Jo Jo / How Long Has She Ben Gone, School Of Love / Boy Loves Girl und Day In – Day Out kam der langlebigste „Johnny“ Emory Perry zum Einsatz,[4] den Marvin als „my main Johnny“ (englisch: mein Haupt-Johnny) bezeichnete.[1] Auf der Rückseite von Day In – Day Out kam allerdings wiederum Carl Green als Komponist und Sänger von Flip zum Einsatz.[4]
Das Duo wechselte noch 1954 zum benachbarten Blues-Label Modern Records, wo mit Tick Tock ein weiterer Charterfolg gelang. Am populärsten blieb aber die B-Seite Cherry Pie aufgrund einer ausgiebigen Radiopräsenz.[3] Für weitere Singles auf Modern erweiterte das Duo seine Stilelemente um Doo-Wop-typische humoristische Einlagen ähnlich denen der Coasters und erneuerte den klassischen Rhythm-and-Blues-Sound Louis Jordans.[1] An anderer Stelle wird für die Modern-Aufnahmen auch Johnny Dean als „Johnny“ angegeben.[2]
Marvin und Emory trennten sich 1955 und für etwa ein Jahr sprang der aus der Armee entlassene Jesse Belvin als „Johnny“ bei Liveauftritten ein, bei denen er auch in eigener Sache und unter eigenem Namen auf der Bühne stand. Um 1956 versuchte es Marvin unter dem Künstlernamen „Long Tall Marvin“ erneut auch als Solo-Interpret. 1958 wurde auf Rays Records die Single Baby, Baby, Baby mit Bye Bye My Baby veröffentlicht. Diesmal sang Willie Egan als „Johnny“.[5]
Auf Aladdin Records, dem Modern-Sublabel Kent Records sowie den kleinen Plattenfirmen Firefly, Jamie Records, Swingin’ und Felsted erschienen noch bis 1965 Aufnahmen des Duos. Auf Crown Records, einer weiteren Modern-Tochter erschienen auch die Zusammanstellungen des Werks in Alben-Format.[2]
Rip Spencer als Marvin
Um 1962/63 übernahm Marvins Neffe Sheridan „Rip“ Spencer den freigewordenen Bandnamen seines Onkels. Rip war jahrelang Mitglied einer Doo-Wop-Gruppe, die seit 1955 unter verschiedenen Namen als The Sabers, The Chavelles, The Gents, The Valiants, The Untouchables, The Electras, The Alley Cats und The Happy Tones in der Los Angeleser R&B-Szene aktiv war. Rip übernahm die Rolle des Marvin, als Johnny fungierten James Barker, Bobby Sheen, Don Julian, Ron Shy und erneut Johnny Starks. Ohne eigene Veröffentlichungen tourte das Duo als Teil einer Oldie-Show von Promoter Wolfman Jack.[6]
Comeback
1993 kam Marvin Phillips selbst an der Seite Rip Spencers erneut als Marvin & Johnny ins Show-Geschäft zurück.[6]
Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Singles
- Baby Doll
- US Black: 9 – 1953
- Tick Tock
- US Black: 9 – 1954
Diskografie
Singles
- 1953 – Baby Doll / I’m Not A Fool, Specialty 479*
- 1954 – Jo Jo / How Long Has She Ben Gone, Specialty 488*
- 1954 – School Of Love / Boy Loves Girl, Specialty 498
- 1954 – Day In - Day Out / Flip, Specialty 530*
- 1954 – Tick Tock / Cherry Pie, Modern 933
- 1954 – Sugar / Kiss Me, Modern 941
- 1955 – Ding Dong Baby / Mamo Mamo, Specialty 554*
- 1955 – Little Honey / Honey Girl, Modern 946
- 1955 – Ko Ko Mo / Sometimes I Wonder, Modern 946
- 1955 – I Love You, Yes I Do / Baby Won’t You Marry Ma, Modern 952
- 1955 – Butler Ball / Sugar Mama, Modern 595
- 1956 – Will You Love Me / Sweet Dreams, Modern 968
- 1956 – Ain’t That Right / Let Me Know, Modern 974
- 1957 – Yak Yak / Pretty Eyes, Aladdin 3371
- 1958 – You’re In My Heart / Smack Smack, Aladdin 3408
- 1958 – Cherry Pie / Ain’t That Right, Kent 303
- 1958 – It’s Christmas / The Valley Of Love, Aladdin 3439
- 1958 – Baby, Baby, Baby / Bye Bye My Baby, Rays 34 (wird auch auf 1954 datiert[2])
- 1960 – Second Help Of Cherry Pie / Pretty One, Firefly 333
- 1961 – Once Upon A Time / Tick Tock, Jamie 1188
- 1962 – I’m Tired Of Being Alone / Baby Don’t You Know, Swingin’ 621
- 1963 – Second Helping Of Cherry Pie / Pretty One, Swingin’ 645
- 1963 – Hot Biscuits And Gravy / Tired Of Being Alone, Felsted 8681
- 1965 – Baby You’re The One / Dear One, Kent 436
(*) mit den Marsmen[2]
Alben
- 1962 – Marvin And Johnny, Crown Clp-5281
- 1963 – Isley Brothers/Marvin And Johnny, Crown Clp-5328
Weblinks
- Marvin & Johnny im All Music Guide (englisch)
- Diskografie auf Wang Dang Dula! (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Richie Unterberger: Marvin & Johnny Biography. In: All Music Guide. Abgerufen am 2. November 2008. (englisch)
- ↑ a b c d e Bosko Asanovic: Marvin & Johnny. In: Soulful Kinda Music. Abgerufen am 2. November 2008. (englisch)
- ↑ a b Colin Larkin: Marvin & Johnny Biography. In: Oldies.com. Abgerufen am 2. November 2008. (englisch, ursprünglich veröffentlicht in der Encyclopedia of Popular Music)
- ↑ a b Pete Hoppula: Marvin & Johnny. In: Wang Dang Dula!. Abgerufen am 2. November 2008. (englisch)
- ↑ Jason Ankeny: Willie Egan Biography. In: All Music Guide. Abgerufen am 5. November 2008. (englisch)
- ↑ a b Marv Goldberg: The Valiants. In: Marv Goldberg′s R&B Notebook. 2002. Abgerufen am 30. September 2008. (englisch)
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