- Apres Ski
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Als Après-Ski [aprɛˈʃiː] (von frz. après, danach) bezeichnet man die in Wintersportorten angebotenen Vergnügungen für Touristen, die zumeist nach dem Skifahren oder Snowboarden wahrgenommen werden. Die Gäste feiern in teilweise direkt an der Skipiste gelegenen Kneipen (Skihütten), Schirmbars oder Diskotheken, genießen in der Regel viel Alkohol und werden von Diskjockeys mit Après-Ski-typischer Musik beschallt. Die Verbindung von Skisport und Après-Ski ist vergleichbar mit der Verbindung von Strandbesuch und abendlicher Party, wie sie beispielsweise am Ballermann 6 praktiziert wird.
Après-Ski-Musik zeichnet sich durch eingängige Melodien und teilweise frivole Texte aus, welche zum Mitsingen und Tanzen ermuntern sollen. Zurückgegriffen wird häufig auf Schlager und Dance. Außerdem gibt es speziell für den Après-Ski zusammengestellte Musik, die Elemente der alpenländischen Volksmusik wie den Jodler und das Akkordeon mit einem eingängigen Beat („Four to the Floor“) untermalt. Um eine authentische Kulisse zu vermitteln, verpflichten die Wirte von Après-Ski-Lokalitäten zudem gerne einheimische Musikkapellen. Eins der bekanntesten und ältesten Lieder zum Après-Ski ist Skifoan des österreichischen Sängers Wolfgang Ambros. Typische Après-Ski-Hits werden in jährlichen Ausgaben in diversen Samplerreihen durch die Musikindustrie angeboten.
Typische Getränke zum Après-Ski sind alkoholisch und süß (wie Williams-Birne, Wodka mit Feige und Flügerl), oft auch heiß (wie Jagatee und Glühwein). Die Rezepturen basieren in der Regel auf hochprozentigen Spirituosen. Aus der regulären Gastronomie bekannte Getränke werden beim Après-Ski oft auch unter anderen, zweideutigen Namen ausgeschenkt und der Genuss mit passenden Trinksprüchen und Ritualen eingeleitet. Regional wird unter der Bezeichnung „Après-Ski“ ein Cocktail aus Eierlikör und heißer Milch angeboten.
Männliche Après-Ski-Gäste mit ausgeprägtem Geltungsdrang beim Mitsingen, Flirten (österr. anbandln) und bei der Stimmungsmache werden vom Volksmund als „Après-Ski-Lehrer“ entsprechend gewürdigt. Helmut Qualtinger besang in Der Après-Schigolo (1957) eben diesen Typus. Das weibliche Pendant dazu heißt „Après-Ski-Häschen“ oder einfach „Skihase“.
Österreich gilt als das Ursprungsland der „Après-Ski-"Kultur"“. Sie ist besonders im Zillertal sowie in den Orten Saalbach-Hinterglemm, St. Anton am Arlberg, Ischgl und Sölden verbreitet. Dort feiern die Gäste in einigen Lokalitäten die ganze Nacht. In Italien und in der Schweiz ist das Après-Ski weniger typisch.
Gemäß dem Duden steht der Ausdruck Après-Ski auch für bequeme oder modische Kleidung, die man nach dem Skilaufen trägt.
Orthografie
Das Wort „Après-Ski“ gilt als eines der am häufigsten falsch geschriebenen Wörter[1]. Grund für Ersteres dürfte die Verwendung des Gravis (`) auf dem e sein. In Wintersportgebieten finden sich zahlreiche Variationen der korrekten Schreibweise, wie beispielsweise „Apres-Ski“, (mit sog. Deppenapostroph) „Apre’s Ski“ und sehr häufig „Aprés Ski“.
Quellen
- ↑ Der Tagesspiegel vom 4. Oktober 2005, S. 32
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