Maserati Birdcage

Maserati Birdcage
Maserati „Birdcage“

Der Maserati Tipo 60/61 ist ein Rennsportwagen, den Officine Alfieri Maserati S.p.A. in Modena von 1959 bis 1961 für Kunden baute. Einen Werkseinsatz bei Rennsportveranstaltungen gab es wegen der zu dieser Zeit angespannten wirtschaftlichen Situation des Unternehmens nicht. 22 Fahrzeuge wurden hergestellt.

Inhaltsverzeichnis

Konstruktion

Bekannt wurde der Wagen als Maserati „Birdcage“ („Vogelkäfig“), eine Anspielung auf den ungewöhnlichen, nur 30 kg schweren Gitterrohrrahmen von Giulio Alfieri, der aus mehr als 200 hauchdünnen Stahlrohren besteht. Mit dieser Konstruktion erreichte Maserati eine ähnliche Festigkeit wie bei einem wesentlich teureren Monocoque. Eine Besonderheit dieses Maserati-Rahmens ist, dass er auch ohne Karosserie die Form des Fahrzeugs erkennen lässt.

Die Motorhaube des „Birdcage“ ist trotz Frontmotor äußerst flach; denn der Reihen-Vierzylinder ist um 45 Grad geneigt eingebaut, sodass die Luftströmung in Verbindung mit den eng umschlossenen Vorderrädern und der Abrisskante am Heck günstig verläuft.

Die Räder (Drahtspeichenfelgen) sind vorn an doppelten Dreiecksquerlenkern mit Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfern aufgehängt, hinten De-Dion-Achse mit querliegender Blattfeder und Teleskopstoßdämpfern. Der Wagen hat Scheibenbremsen an allen vier Rädern (Eigenbau Maserati nach Plänen von Girling).

Technische Daten

Maserati Tipo 60 (1959) Tipo 61 (1960)
Motor:  Reihen-4-Zylinder (um 45° nach rechts geneigt)
Hubraum:  1989 cm³ 2890 cm³
Bohrung x Hub:  93,8 x 72 mm 95,5 x 92 mm
Verdichtung:  9,8 : 1 9,1 : 1
Leistung:  200 PS bei 7800/min 250 PS bei 6500/min
Kraftübertragung:  Mehrscheiben-Trockenkupplung,
Fünfganggetriebe mit Differenzial verblockt (Transaxle)
Karosserie:  Aluminiumkarosserie auf Gitterrohrrahmen
Gesamtlänge:  3800 mm
Radstand:  2200 mm
Spurweite von/hinten:  1250/1200 mm
Reifengröße vorn/hinten:  5.50 x 16/6.00 x 16 (Tipo 61: 6.50 x 16)
Eigengewicht:  ca. 585 kg ca. 600 kg
Höchstgeschwindigkeit:  ca. 285–300 km/h

Sportliche Erfolge

Mit diesem Wagen dominierte die italienische Marke Anfang der 1960er das Renngeschehen vor allem in den USA, wobei der Name Maserati mit Teams wie Camoradi (Casner Motor Racing Division) und Cunningham in Verbindung steht. Neben anderen Rennen gewann der Maserati Tipo 61 zweimal das 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring: 1960 siegten Stirling Moss/Gurney in 7:31.40,5 Std. = 133,2 km/h; 1961 Gregory/Casner in 7:51.39,2 Std. = 127,6 km/h.

Quellen

  • Michael Riedner in Motor-Klassik, Heft 1/1987, Vereinigte Motor-Verlage, Stuttgart
  • Programmheft zum 1000-km-Rennen 1962
  • Das große Buch des Automobils, Delphin Verlag, Köln 1991



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