- Masurisches Pionier-Bataillon Nr. 26
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Die Gliederung der Pioniertruppe im königlich-preußischen Heer, ab 1871 im Rahmen des deutschen Heeres, beruhte auf der Neupreußischen Heeresorganisation.
Geschichte
Im Zuge der Neuorganisation des preußischen Militärs nach 1807 wurde der Reformer, Oberstleutnant Gneisenau, 1809 damit beauftragt, die bisher eigenständigen Mineur-, Pionier- und Pontonierkorps und die Festungsbaumeister zu einem Ingenieurkorps zusammenzufassen.
Zwischen 1807 bis 1914 wurden 28 Pionier-Bataillone in der neupreußischen bzw. deutschen Armee aufgestellt.
Durch Fortschritte in der Technik entstanden neue technische Pionierformationen:
- 1830 die Telegraphentruppe, aus der 1899 eine eigene Truppengattung, die spätere Nachrichtentruppe hervorging.
- 1866 die Eisenbahnpioniere
- 1870 die Luftschiffertruppe
Im Jahr 1859, vor der Heeresreform setzten sich die Pioniere aus einer Gardeabteilung und acht Pionierabteilungen mit insgesamt 2500 Mann zusammen.
Am 18. Dezember 1872 wurde im Zuge der Neuorganisation des deutschen Heeres die Pioniertruppe Badens, Württembergs, Sachsens und Bayerns in preußische Strukturen überführt (vgl. unten - Abschnitt Nichtpreußische Pionierbatallone). Gemäß der Militärkonvention mit dem Norddeutschen Bund vom 21./25. November 1870 hatten Württemberg, Bayern und Sachsen ein eigenes Kriegsministerium und einen eigenen Generalstab und waren nicht in das preußische Heer eingegliedert.
Nach der Mobilmachung im Jahr 1914 verfügte die Pioniertruppe des deutschen Heeres über 218 Pionierkompanien und 106 Brückentrains mit einer Gesamtstärke von 80.000 Mann. 1914 waren von 35 Pionierbataillonen 28 preußisch.
Bis 1918 wurden weitere 431 Pionierkompanien und 46 Brückentrains in Dienst gestellt.
Aufbau
Eine Pionierkompanie wurde von einem Hauptmann geführt, verfügte über vier weitere Offiziere, einen Arzt sowie 264 Unteroffiziere und Mannschaften. Ein Bataillon bestand aus vier Kompanien.
Preußische Pionierbataillone
Pionier-Bataillon Fürst Radziwill (Ostpreußisches) Nr. 1
Das Pionier-Bataillon Fürst Radziwill (Ostpreußisches) Nr. 1 war ein Pionier-Bataillon der preußischen Armee. Es unterstand wie auch das Samländische Pionier-Bataillon Nr. 18 dem Kommandeur der Pioniere beim I. Armeekorps bzw. der 4. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war seit 1890 Königsberg in Preußen. Davor stand das Bataillon 70 Jahre in der Garnison Danzig. Es trug seit 1889 den Ehrennamen Fürst Radziwill, nach dem hochverdienten Chef des Ingenieur- und Pionierkorps von 1860 - 1866, General der Infanterie Wilhelm Fürst von Radziwill.
Pionier-Bataillon von Rauch (Brandenburgisches) Nr. 3
Das Pionier-Bataillon von Rauch (Brandenburgisches) Nr. 3 war ein Pionier-Bataillon der preußischen Armee. Es unterstand dem III. Armeekorps bzw. der 1. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Spandau. Es trug den Ehrennamen von Rauch in Erinnerung an Gustav von Rauch und rekrutierte sich vorwiegend aus der Mark Brandenburg.
Magdeburgisches Pionier-Bataillon Nr. 4
siehe Artikel: Magdeburgisches Pionier-Bataillon Nr. 4
Die Einheit wurde in Preußen am 27. März 1816 durch Allerhöchste Kabinettsorder aus der 4. und 6. Feld-Pionier-Kompanie als 6. Pionier-Abteilung (Magdeburgische) gebildet.
Niederschlesisches Pionier-Bataillon Nr. 5
Das Niederschlesische Pionier-Bataillon Nr. 5 unterstand dem V. Armeekorps bzw. der 4. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Glogau in Niederschlesien.
Schlesisches Pionier-Bataillon Nr. 6
Das Schlesische Pionier-Bataillon Nr. 6 unterstand dem VI. Armeekorps bzw. der 4. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Neiße in Schlesien.
1. Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 7
Das 1. Westfälische Pionier-Bataillon Nr. 7 war ein Pionier-Bataillon der preußischen Armee. Es unterstand wie auch das 2. Westfälische Pionier-Bataillon Nr. 24 dem Kommandeur der Pioniere beim VII. Armeekorps bzw. der 2. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Cöln. Das Bataillon rekrutierte sich vorwiegend in der preußischen Provinz Westfalen.
1. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8
siehe Artikel: 1. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8
Das 1. Rheinische Pionier Bataillon Nr. 8 war ein Verband im VIII. Armeekorps und unterstand der 2. Pionier-Inspektion. Es wurde am 27. März 1816 aufgestellt.
Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9
Das Schleswig-Holsteinsche Pionier-Bataillon Nr. 9 unterstand dem IX. Armeekorps bzw. der 1. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Harburg. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.
Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10
Das Hannoversche Pionier-Bataillon Nr. 10 unterstand dem X. Armeekorps bzw. der 1. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Minden. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend in der preußischen Provinz Hannover.
Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11
Das Kurhessische Pionier-Bataillon Nr. 11 unterstand dem XI. Armeekorps bzw. der 2. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war ab 1. Oktober 1901 Hannoversch Münden. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend in Kurhessen. Das Bataillon wurde 1866 als Hessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 in Mainz-Kastel aufgestellt und führte die Tradition der vormals hessischen Pioniereinheiten fort (Stiftungstag 1. März 1842).
1. Elsässisches Pionier-Bataillon Nr. 15
Das 1. Elsässische Pionier-Bataillon Nr. 15 unterstand wie auch das 2. Elsässische Pionier-Bataillon Nr. 19 dem Kommandeur der Pioniere beim XV. Armeekorps bzw. der 3. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Straßburg im Elsaß. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend im elsässischen Teil der Reichslande Elsaß-Lothringen.
1. Lothringisches Pionier-Bataillon Nr. 16
Das 1. Lothringische Pionier-Bataillon Nr. 16 unterstand wie auch das 2. Lothringisches Pionier-Bataillon Nr. 20 dem Kommandeur der Pioniere beim XVI. Armeekorps bzw. der 3. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Metz (→ Festung Metz). Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend im lothringischen Teil der Reichslande Elsaß-Lothringen.
1. Westpreußisches Pionier-Bataillon Nr. 17
Das 1. Westpreußische Pionier-Bataillon Nr. 17 unterstand dem XVII. Armeekorps bzw. der 4. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Thorn in Westpreußen.
Samländisches Pionier-Bataillon Nr. 18
Das Samländische Pionier-Bataillon Nr. 18 unterstand wie auch das Pionier-Bataillon Fürst Radziwill (Ostpreußisches) Nr. 1 dem Kommandeur der Pioniere beim I. Armeekorps bzw. der 4. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Königsberg in Preußen. Das Bataillon rekrutierte sich im Samland.
2. Elsässisches Pionier-Bataillon Nr. 19
Das Elsässische Pionier-Bataillon Nr. 19 unterstand wie auch das 1. Elsässisches Pionier-Bataillon Nr. 15 dem Kommandeur der Pioniere beim IX. Armeekorps bzw. der 3. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Straßburg im Elsass.
2. Lothringisches Pionier-Bataillon Nr. 20
Das 2. Lothringische Pionier-Bataillon Nr. 20 unterstand wie auch das 1. Lothringisches Pionier-Bataillon Nr. 16 dem Kommandeur der Pioniere beim XVI. Armeekorps bzw. der 3. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Metz. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend im lothringischen Teil der Reichslande Elsaß-Lothringen.
1. Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 21
Das 1. Nassauische Pionier-Bataillon Nr. 21 war ein Pionier-Bataillon der preußischen Armee. Es unterstand wie auch das 2. Nassauische Pionier-Bataillon Nr. 25 dem Kommandeur der Pioniere des XVIII. Armeekorps bzw. der 2. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war die Festung Mainz. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend in der preußischen Provinz Hessen-Nassau.
2. Westpreußisches Pionier-Bataillon Nr. 23
Das 2. Westpreußische Pionier-Bataillon Nr. 23 unterstand wie auch das Masurische Pionier-Bataillon Nr. 26 dem Kommandeur der Pioniere beim XX. Armeekorps bzw. der 4. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Graudenz in Westpreußen.
2. Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 24
Das 2. Westfälische Pionier-Bataillon Nr. 24 unterstand wie auch das 1. Westfälische Pionier-Bataillon Nr. 7 dem Kommandeur der Pioniere beim VII. Armeekorps bzw. der 2. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Cöln. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend in der preußischen Provinz Westfalen.
2. Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 25
Das 2. Nassauische Pionier-Bataillon Nr. 25 war ein Pionier-Bataillon der preußischen Armee. Es unterstand wie auch das 1. Nassauische Pionier-Bataillon Nr. 21 dem Kommandeur der Pioniere des XVIII. Armeekorps bzw. der 2. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Mainz. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend in der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Das Bataillon lag bis 1918 in der heute von der hessischen Polizei genutzten Mudra-Kaserne in Mainz-Kastel.
Masurisches Pionier-Bataillon Nr. 26
Das Masurische Pionier-Bataillon Nr. 26 unterstand wie auch das 2. Westpreußische Pionier-Bataillon Nr. 23 dem Kommandeur der Pioniere beim XX. Armeekorps bzw. der 4. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Graudenz. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend in Masuren.
2. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 27
Das 2. Rheinische Pionier-Bataillon Nr. 27 unterstand dem XXI. Armeekorps bzw. der 3. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Trier bzw. Straßburg im Elsass. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend in der preußischen Rheinprovinz.
Posensches Pionier-Bataillon Nr. 29
Das Posensche Pionier-Bataillon Nr. 29 unterstand dem V. Armeekorps bzw. der 4. Pionier-Inspektion. Errichtungsjahr war 1913; Friedensstandort war Posen in der gleichnamigen preußischen Provinz.
3. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 30
Das 3. Rheinische Pionier Bataillon Nr. 30 wurde 1913 als Festungs-Pionier-Bataillon in Koblenz aufgestellt und unterstand dem Generalkommando des VIII. Armeekorps. Es war komplett im Fort Asterstein untergebracht. Nach der Mobilisierung 1914 wurde die Einheit zum Pionier-Regiment aufgestockt.
Nichtpreußische Pionierbataillone
Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13
siehe Hauptartikel: Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13
Badisches Pionier-Bataillon Nr. 14
siehe Hauptartikel: Badisches Pionier-Bataillon Nr. 14
Das Badische Pionier-Bataillon Nr. 14 war ein Pionier-Bataillon des badischen Kontingents der preußischen Armee. Es unterstand dem XIV. Armeekorps bzw. der 3. Pionier-Inspektion. Friedensstandort war Kehl. Das Pionierbataillon Nr. 14 wurde 1850 gegründet.
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