- Matnik
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Martinique
Flagge der französischen Republik
Wappen von Martinique Basisdaten Amtssprache Französisch Hauptort Fort-de-France Fläche 1.128 km² Einwohnerzahl 402.000 (p)[1] Bevölkerungsdichte 356 Einwohner pro km² Arrondissements 4 Kantone 45 Gemeinden 34 Präfekt Ange Mancini Präsident des Regionalrates Alfred Marie-Jeanne Präsident des Generalrates Claude Lise Währung Euro Zeitzone UTC-4 (Unterschied zu MEZ (bzw. MESZ) im Winter -5, im Sommer -6)
Internet-TLD .mq Vorwahl +596 Karten Martinique [maʀtiˈnik] (Martinique-Kreolisch Matinik oder Matnik) ist eine Insel in der Karibik und gehört zu den kleinen Antillen - genauer gesagt zu den Inseln über dem Winde. Sie ist ein französisches Überseedépartement und eine französische Überseeregion.
In der Sprache der Ureinwohner wurde die Insel Madinina (Blumeninsel) genannt, diese Bezeichnung wird auch heute noch oft von den Einheimischen verwendet.
Martinique ist ein vollintegrierter Teil des französischen Staates und damit auch Teil der Europäischen Union.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Martinique liegt zwischen dem karibischen Meer und dem Atlantischen Ozean 25 km südlich von Dominica und 37 km nördlich von St. Lucia. Die Insel hat eine Länge von 73 km und eine Breite von 39 km. Die Küstenlinie ist zirka 350 km lang. Martinique liegt ungefähr 6.850 km von Paris und 3.150 km von New York entfernt sowie 440 km vor der Küste Venezuelas.
Die Insel ist bergig. Im Norden der Insel liegt der Vulkan Montagne Pelée, der eine Höhe von 1.397 m hat.
Siehe auch: Liste der Berge auf Martinique
9,43 % der Landfläche der Insel ist verstädtert. Landwirtschaft wird auf 11,32 % der Fläche betrieben.
Klima
Das Klima ist tropisch und die Regenzeit dauert von Juni bis Oktober. Der Norden ist feucht mit einer üppigen Vegetation. Im Süden ist das Klima trockener, dort befinden sich auch die meisten touristischen Ziele. Die mittleren Lufttemperaturen liegen im Januar und Februar zwischen min. 21° C und max. 27° C, im August und September zwischen min. 24° C und max. 30° C. Die Monate Juni bis November zeichnen sich durch hohe Luftfeuchtigkeit aus. Der Februar hat im Mittel 12 Regentage, der Juli 22.
Die Wassertemperatur kann im Juli bis Oktober 28° C überschreiten und liegt auch im Februar nicht unter 26° C.
Zwischen Juni und November können auch verheerende Wirbelstürme, die die Inseln überqueren, auftreten.
Bevölkerung
Die Bevölkerung ist zu ca. 90 % afrikanischer und afrikanisch-indischer Herkunft. Vorwiegend europäischer Herkunft sind ca. 5 %. Im Osten der Insel haben sich Menschen indischer und chinesischer Herkunft niedergelassen, sie machen aber weniger als 5 % aus.
Alle auf Martinique geborenen Weißen, die von der kolonialen Oberschicht abstammen, werden Béké genannt. Sie lassen sich auf etwa 30 Familien zurückführen und zählen heute etwa 2.600 Personen. Alle auf Martinique geborenen, sowohl Weiße als auch Schwarze, werden Kreolen genannt.
85 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 10,5 % protestantisch (hauptsächlich Adventisten). Je 0,5 % bekennen sich zum Islam und zum Hinduismus.
Die offizielle Sprache ist das Französische. Die Muttersprache der Mehrheit der Bevölkerung ist das Martinique-Kreolische, eine französische Kreolsprache.
Geschichte
Erste Besiedlungen können bis 4.000 v. Chr. nachgewiesen werden. Etwa um 100 v. Chr. besiedelten die Arawak vom Orinokogebiet in Venezuela ausgehend die Insel. Im 10. Jahrhundert folgten die Kariben. Als erster Europäer entdeckte Christoph Kolumbus Martinique am 15. Juni 1502 auf seiner vierten Reise. Er ging bei der heutigen Gemeinde Carbet an Land. Die Insel wurde 1635 von Frankreich durch Pierre Belain d'Esnambuc im Namen der von Richelieu gegründeten „Compagnie des Isles d'Amerique“ kolonialisiert und blieb seitdem bis auf drei kurze Perioden fremder Besatzung in französischem Besitz. Im Jahre 1648 ging die „Companie des Isles d'Amerique“ in Konkurs, daraufhin wurde die Insel an Jaques Dyel du Parquet, Neffe von Pierre Belain d'Esnambuc verkauft. Er gründete Fort-de-France und ließ zum ersten Mal Zuckerrohr anpflanzen, was zu einem ersten wirtschaftlichem Aufschwung führte. Um 1660 waren fast die gesamte einheimische Bevölkerung getötet. Durch die Gründung der Französischen Ostindienkompanie durch Jean-Baptiste Colbert im Jahr 1664 wurde Martinique Besitz der französischen Krone. Am 16. Juli 1674 wurde Martinique durch die Flotte des holländischen Admirals Michiel de Ruyter angegriffen. 1685 wurde der sogenannte Code Noir verabschiedet, der die Sklaverei in den französischen Kolonien bestätigte. Im Jahr 1694 traf der Dominikaner Père Labat ein. Er war Missionar, Ethnologe und Schriftsteller; er führte die Windmühlen ein und verbesserte die Rumdestillation. Von 1762 bis 1763 war Martinique durch die Engländer besetzt. Am 23. Juni 1763 wurde Joséphine, geb. Tascher, die spätere Gattin Napoleons, in Trois-Îlets bei Fort-de-France auf Martinique geboren. Ihre Eltern betrieben dort eine Zuckerrohrplantage, die noch heute als Museum zu besichtigen ist. Auf dem Zentralplatz von Fort-de-France steht eine kleine Statue von Joséphine, allerdings seit 1991 ohne Kopf, da sie bei der Bevölkerung wegen der erneuten Einführung der Sklaverei auf Martinique unbeliebt ist .
Im Jahr 1783 gab es ca. 60.000 Sklaven. Von 1787 bis 1802 entflammte ein Bürgerkrieg wegen Konflikten zwischen Plantagenbesitzern und Händlern, es gab einen Sklavenaufstand. 1794 stimmte die französische Konvention im Geiste der französischen Revolution für die Abschaffung der Sklaverei. Dieser Beschluss hielt aber nicht lange, denn Napoleon führte 1802 die Sklaverei wieder ein. Am 22. Mai 1848 wurde die Sklaverei endgültig aufgehoben. Victor Schoelcher spielte hierbei eine wichtige Rolle. Wegen Knappheit an Arbeitskräften auf den Plantagen wurden ab dieser Zeit Inder und Chinesen dort beschäftigt. Am 8. Mai 1902 brach der Vulkan Mt. Pelée aus. Ein pyroklastischer Strom hatte mehr als 30.000 Tote zur Folge. In Saint-Pierre überlebten lediglich ein Schuhmacher und ein Gefängnisinsasse. Die Stadt war damals, wegen der guten Reede, die wirtschaftlich bedeutendste von Martinique. Im Jahr 1946 wurde Martinique zu einem der französischen Überseedépartements (Départements d'Outre-Mer / DOM), die politisch als Teil des Mutterlandes gelten. Martinique erhielt vier Abgeordnete und zwei Senatoren. Ein Jahr später, 1974, wurde Martinique eine Région, ein Parallelstatus zum DOM. 1983 wurde durch die Dezentralisation der Regionalrat eingeführt. 1958 gab es Autonomiebewegungen. Im Jahr 1999 wird die Banane aus Martinique Anlass eines "Handelskriegs" zwischen den USA und Europa. 2003 wurde der Doppelstatus als Region und Department (DOM) bestätigt.
Politik
Martinique ist eine französische Überseeregion und ein französisches Überseedépartement.
Region und Département sind als Gebietskörperschaften für dasselbe Territorium zuständig, haben jedoch getrennte Institutionen - den Regionalrat bzw. den Generalrat (Conseil général) des Départements mit 45 Abgeordneten -, die ihre jeweiligen Kompetenzen unabhängig voneinander wahrnehmen.
Als Vertreter der Zentralregierung fungiert der Präfekt. Martinique entsendet vier Vertreter in die französische Nationalversammlung und zwei in den Senat.
Als vollintegrierter Teil des französischen Staates ist Martinique auch Teil der Europäischen Union. Der Euro ist wie im französischen Kernland das gesetzliche Zahlungsmittel.
Siehe auch: Liste der Präsidenten des Regionalrates von Martinique seit 1983
Verwaltungsgliederung
Arrondissement Einwohner
(1999)Fläche
(km²)Bev.dichte Kantone Gemeinden Fort-de-France 166.139 171 972 16 4 Le Marin 106.818 409 261 13 12 Saint-Pierre 23.464 210 112 5 8 La Trinité 85.006 338 252 11 10 Siehe auch: Liste der Gemeinden auf Martinique
Infrastruktur
Auf der Insel gibt es den Aéroport International Martinique Aimé Césaire in Lamentin (IATA-Flughafencode: FDF). Die Flugdauer von Paris-Orly nach Martinique beträgt hin ca. 8 Stunden 30 Min und zurück ca. 8 Stunden.
Das Straßennetz ist hervorragend und zum Teil vierspurig ausgebaut. Einige Straßen sind sehr kurvig mit teilweise starken Steigungen, so dass die erreichbaren Durchschnittsgeschwindigkeiten relativ niedrig sind, zumal regelmäßig auch Stauungen auftreten.
Auf Martinique gibt es keine Eisenbahn.
Regelmäßige Fähren verbinden Martinique mit St. Lucia, Dominica und Guadeloupe.
Wirtschaft
Für das Jahr 2005 weist EUROSTAT 397.500 Einwohner und ein Bruttoinlandsprodukt von 7,336 Mrd. € für Martinique aus. Dies entspricht 18,455 € pro Einwohner. [2]
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Martinique betrug 1995 4,48 Mrd. € und damit 11.990 € pro Einwohner (Frankreich 19.360 €). Damit hat Martinique das höchste BIP aller vier französischer Überseedepartemente und aller karibischer Staaten. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Martinique einen Index von 73,4 (EU-25:100) (2003). [3]
7,6 Prozent der Beschäftigten sind im primären Bereich, 17,5 im sekundären und 74,9 im tertiären Bereich beschäftigt.
Bananen tragen zu 40 % der Exporterlöse bei und sind damit das wichtigste Exportgut. 80% der in der Landwirtschaft Beschäftigten sind im Anbau von Bananen tätig. Rohrzucker, Rum, Ananas sind weitere wichtige landwirtschaftliche Produkte.
Der sekundäre Bereich wird hauptsächlich durch zwei Unternehmen abgedeckt, den französischen Stromkonzern Electricité de France und die Société Anonyme de la Raffinerie des Antilles.
Der tertiäre Bereich besteht hauptsächlich aus Handel und Tourismusindustrie. Der Tourismus trägt zu 7 % des BIP bei. Circa 80,1 % der Touristen kommen aus Frankreich, 5,0 % aus Europa (ohne Frankreich), 10,4 % aus der Karibik, 3,1 % aus den USA und der Rest (1,4 %) aus dem Rest der Welt.
Söhne und Töchter von Martinique
Jahrgänge bis 1899
- Alexandre de Beauharnais (1760-1794), Präsident der Nationalversammlung
- Joséphine de Beauharnais (1763-1814), Kaiserin der Franzosen
- René Maran (1887-1960), Schriftsteller
Jahrgänge 1900-1999
- Aimé Césaire (1913-2008), Schriftsteller und Politiker
- Joseph Zobel (1915-2006), Autor und Dichter
- Frantz Fanon (1925-1961), Psychiater, Politiker und Schriftsteller
- Patrick Chamoiseau (* 1953), Schriftsteller
- Joël Abati (* 1970), Handballspieler
- Ronald Pognon (* 1982), Leichtathlet
- Ronny Turiaf (* 1983) Basketballspieler
Weblinks
- Website der Präfektur (französisch)
- Touristische Informationen (mehrsprachig)
Quellen
01 Ain | 02 Aisne | 03 Allier | 04 Alpes-de-Haute-Provence | 05 Hautes-Alpes | 06 Alpes-Maritimes | 07 Ardèche | 08 Ardennes | 09 Ariège | 10 Aube | 11 Aude | 12 Aveyron | 13 Bouches-du-Rhône | 14 Calvados | 15 Cantal | 16 Charente | 17 Charente-Maritime | 18 Cher | 19 Corrèze | 2A (20A) Corse-du-Sud | 2B (20B) Haute-Corse | 21 Côte-d’Or | 22 Côtes-d’Armor | 23 Creuse | 24 Dordogne | 25 Doubs | 26 Drôme | 27 Eure | 28 Eure-et-Loir | 29 Finistère | 30 Gard | 31 Haute-Garonne | 32 Gers | 33 Gironde | 34 Hérault | 35 Ille-et-Vilaine | 36 Indre | 37 Indre-et-Loire | 38 Isère | 39 Jura | 40 Landes | 41 Loir-et-Cher | 42 Loire | 43 Haute-Loire | 44 Loire-Atlantique | 45 Loiret | 46 Lot | 47 Lot-et-Garonne | 48 Lozère | 49 Maine-et-Loire | 50 Manche | 51 Marne | 52 Haute-Marne | 53 Mayenne | 54 Meurthe-et-Moselle | 55 Meuse | 56 Morbihan | 57 Moselle | 58 Nièvre | 59 Nord | 60 Oise | 61 Orne | 62 Pas-de-Calais | 63 Puy-de-Dôme | 64 Pyrénées-Atlantiques | 65 Hautes-Pyrénées | 66 Pyrénées-Orientales | 67 Bas-Rhin | 68 Haut-Rhin | 69 Rhône | 70 Haute-Saône | 71 Saône-et-Loire | 72 Sarthe | 73 Savoie | 74 Haute-Savoie | 75 Paris | 76 Seine-Maritime | 77 Seine-et-Marne | 78 Yvelines | 79 Deux-Sèvres | 80 Somme | 81 Tarn | 82 Tarn-et-Garonne | 83 Var | 84 Vaucluse | 85 Vendée | 86 Vienne | 87 Haute-Vienne | 88 Vosges | 89 Yonne | 90 Territoire de Belfort | 91 Essonne | 92 Hauts-de-Seine | 93 Seine-Saint-Denis | 94 Val-de-Marne | 95 Val-d’Oise | 971 Guadeloupe | 972 Martinique | 973 Guyane | 974 Réunion
Französisch-Guayana | Französisch-Polynesien | Französische Süd- und Antarktisgebiete | Clipperton-Insel | Guadeloupe | Martinique | Mayotte | Neukaledonien | Réunion | Saint-Barthélemy | Saint-Martin | Saint-Pierre und Miquelon | Wallis und Futuna
Aquitanien | Auvergne | Bretagne | Burgund | Centre | Champagne-Ardenne | Elsass | Franche-Comté | Île-de-France | Korsika | Languedoc-Roussillon | Limousin | Lothringen | Midi-Pyrénées | Nord-Pas-de-Calais | Basse-Normandie | Haute-Normandie | Pays de la Loire | Picardie | Poitou-Charentes | Provence-Alpes-Côte d’Azur | Rhône-Alpes
Regionen in Übersee:
Französisch-Guayana | Guadeloupe | Martinique | RéunionStaaten in NordamerikaKanada | Mexiko | Vereinigte Staaten
Zentralamerika: Belize | Costa Rica | El Salvador | Guatemala | Honduras | Nicaragua | Panama |
Karibik: Antigua und Barbuda | Bahamas | Barbados | Dominica | Dominikanische Republik | Grenada | Haiti | Jamaika | Kuba | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Trinidad und Tobago 1)
Andere Gebiete: Amerikanische Jungferninseln (USA) | Anguilla (GB) | Aruba (NL) | Bermuda (GB) | Britische Jungferninseln (GB) | Grönland (DAN) | Guadeloupe (FR) | Kaimaninseln (GB) | Martinique (FR) | Montserrat (GB) | Navassa (USA) | Niederländische Antillen (NL) | Puerto Rico (USA) | San Andrés und Providencia (COL) | Saint-Barthélemy (FR) | Saint-Martin (FR/NL) | Saint-Pierre und Miquelon (FR) | Turks- und Caicosinseln (GB)1) Trinidad liegt auf dem südamerikanischen Festlandssockel.
14.640724985-61.011199951111Koordinaten: 14° 38′ N, 61° 1′ W
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