Matthew Miller

Matthew Miller
Matisyahu im Mai 2006

Matisyahu (* 30. Juni 1979 in West Chester, Pennsylvania; eigentlich Matthew Miller) ist ein Reggae/Hip-Hop/Rock-Künstler.

Der Sohn jüdischer Eltern wurde in den USA säkular erzogen, fand aber als Jugendlicher nach einem Aufenthalt in Israel seinen Weg zum chassidischen Judentum. Als Sänger versucht er, in der Tradition von Shlomo Carlebach eine Synthese aus Moderne und traditionellem Judentum zu schaffen, indem er Metaphern des klassischen Judentums mit Hip-Hop und Reggae verbindet und dafür die Bezeichnung „Chassidischer Reggae“ prägte. In den USA gilt er als ein Phänomen, mit dem sich die breite Öffentlichkeit und die Medien, bis hin zu Time Magazine oder Wall Street Journal beschäftigen. Ende November 2005 trat er erstmals in Deutschland auf.

Durch sein Lied King Without a Crown schaffte Matisyahu einen Durchbruch in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Familie und Privatleben

Matthew Miller wurde in West Chester, Pennsylvania geboren, seine Familie zog kurz nach seiner Geburt nach White Plains, New York. Als Kind schickten seine Eltern ihn einige Male zum jüdischen Unterricht, einer Art Sonntagsschule, den er verweigerte. Insgesamt wurde er jedoch nicht religiös erzogen.

Mit 14 begann Matthew das Leben eines Hippies zu leben, ließ sich Dreadlocks wachsen und lernte das Beatboxen auf dem Schulhof. Schon bald jedoch spürte er eine große Leere in seinem Leben. Er entschied sich, ein Campingausflug nach Colorado zu machen. Die Landschaft dort beeindruckte ihn so sehr, dass er anfing, an Gott zu glauben und letztendlich, auf der Suche nach Spiritualität, nach Israel reiste. In Jerusalem begann er, eine tiefere Verbindung zu Gott und seinem jüdischen Glauben aufzubauen.

Wieder in White Plains angekommen, war es schwer für Matisyahu, seinen Glauben dort aufrechtzuerhalten. Er verließ die Schule und folgte der Band Phish auf ihren Touren. In dieser Zeit dachte er viel über sein Leben und seinen Glauben nach. Als er zurück nach Hause kam, schickten ihn seine Eltern für zwei Jahre in eine Schule in der Wildnis, um ihm wieder Ordnung in sein wildes Leben zu bringen. Dort nutzte Matisyahu die Gelegenheit, um an seinen musikalischen Fähigkeiten, vor allem im Reggae und im Hip-Hop, zu arbeiten. Später besuchte Matisyahu die New York School, in der er unter anderem im Theater mitmachte. In der Carlebach Synagoge lernte er schließlich den Chassidismus kennen und fing damit an, in den Pausen auf den Schuldächern zu beten.

Es war jedoch die Begegnung mit einem Rabbi der Chabad-Bewegung, die aus Matthew schließlich Matisyahu machte. Er wurde ein Anhänger des Chabad-Chassidismus und zog nach Crown Heights.[1]

Matisyahu studierte in der Hadar Hatorah Jeschiwa die Tora. Während dieser Zeit begann er an seinem ersten Album zu schreiben und es aufzunehmen. Zu seinen musikalischen Einflüssen zählt er Bob Marley, Phish und Rabbi Shlomo Carlebach.

2007 teilte Matisyahu mit, dass er nach alternativen Wegen des Gottesdienstes in der chassidischen Bewegung suche. Besonderes Interesse hat er derzeit an der Gemeinde von Pinsk-Karlin in Jerusalem.[2] [3]

Matisyahu ist mit Tahlia verheiratet und hat zusammen mit ihr zwei Söhne. Er lebt mit seiner Familie, die ihn auf seinen Touren begleitet, in Crown Heights, Brooklyn. Außerdem hat er eine jüngere Schwester namens Julie.

Karriere

Während seiner Jugendjahre trat Matisyahu unter dem Alias MC Truth für die MC Mystic's Soulfari Band auf. Letztendlich begann er etwa 2000 aus eigenem Antrieb religiös zu leben und begann mit der jüdischen Band Pey Dalid aufzutreten. In dieser Zeit war Matisyahu ein Anhänger der Chabad-Bewegung. Als er die Einwilligung eines Rabbis bekam, trat er ab 2003 wieder als Musiker, diesmal unter dem Namen Matisyahu, auf. Zusammen tourt er seitdem mit seiner Band, die er teilweise noch aus der High School kennt.

Themen

In einem Interview mit Chabad.org, der Homepage von Chabad-Lubavitch, sagt Matisyahu: „Alle meine Lieder sind beeinflusst und inspiriert von der Lehre die mich inspiriert. Ich möchte, dass meine Musik eine Aussage hat, dass sie die Leute erreicht und zum Nachdenken bringt. Der Chassidismus besagt, dass die Musik die ‚Feder der Seele‘ sei. Die Musik berührt uns an einem sehr tiefen Punkt und spricht zu uns in einer Art und Weise wie es normale Wörter nicht können.“[4]

Sprache

Die meisten seiner Lieder sind komplett in Englisch gehalten, einige teilweise oder ganz in Hebräisch (wie z.B. T'zama L'Chol Nafshi) oder Jiddisch (Father in the Forest). Zudem singt er oft vom Maschiach.

Preise

Matisyahu bekam den Esky-Preis für Most Lovable Oddball (den „liebenswürdigsten komischen Kauz“) bei den 2006 stattgefundenen Esky Music Awards. Das Magazin Esquire nannte ihn den faszinierendsten Reggae-Künstler der Welt.[5] 2007 wurde sein Album "Youth" für einen Grammy nominiert.

Diskografie

Jahr Veröffentlichung Medium Label Bemerkung
2004 Shake off the Dust... arise! CD JDubMusic Album
2005 Live at Stubb's CD Smi Epc (Sony BMG) Live-Album (Limited Edition & Standard Edition)
2006 King without a Crown CD Smi Epc (Sony BMG) Single
Youth 2-CD, CD, 12" Smi Epc (Sony BMG) Album (Limited Edition & Standard Edition)
Youth Dub CD, 7" Smi Epc (Sony BMG) Dub-Album
Youth CD, 7" Smi Epc (Sony BMG) Single (Premium Edition & Pur Edition)
No Place to be/Live in Israel CD/DVD Smi Epc (Sony BMG) Remix-Album + Live-DVD
2007 Live at Glasslands Gallery Download Eigenproduktion Live-Album
2008 Live at Langerado Music Festival Download Eigenproduktion Live-Album
Live at Ft. Lauderdale Download Eigenproduktion Live-Album
Shattered CD Smi Epc (Sony BMG) EP

Weblinks

Quellen

  1. http://www.starpulse.com/Music/Matisyahu/Biography Starpulse.com; abgerufen am 10. Dezember 2007
  2. http://www.shturem.net/index.php?section=news&id=20916&lang=hebrew Shturem.net am 30. November 2007; abgerufen am 07. Dezember 2007 (hebräisch)
  3. http://thejewishweek.com/viewArticle/c36_a1216/News/New_York.html The Jewish Week am 28. November 2007; abgerufen am 10. Dezember 2007 (englisch)
  4. http://www.chabad.org/article.asp?AID=376771
  5. http://www.keepmedia.com/pubs/Esquire/2006/04/01/1261084?ba=m&bi=1&bp=1

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