Mauthaustalsperre

Mauthaustalsperre
Trinkwassertalsperre Mauthaus
Stausee mit Entnahmeturm
Stausee mit Entnahmeturm
Lage: Oberfranken
Zuflüsse: Tschirner Ködel, Nordhalbener Ködel
Größere Orte in der Nähe: Kronach
Geographische Lage 50° 20′ 18″ N, 11° 29′ 21″ O50.33833333333311.4891666666677Koordinaten: 50° 20′ 18″ N, 11° 29′ 21″ O
Daten Bauwerk
Bauzeit: 1968 - 1972
Höhe über Talsohle: 56,6 mdep1
Höhe über Gründungssohle: 61 mdep1
Höhe der Bauwerkskrone: 451,60 m
Bauwerksvolumen: 950.000 m³dep1
Kronenlänge: 290 mdep1
Kronenbreite: 9 mdep1
Böschungsneigung luftseitig: 1:1,5/1:1,75
Böschungsneigung wasserseitig: 1:1,5/1:1,75
Kraftwerksleistung: 685 kWdep1
Daten Stausee
Höhe des Stauziels: 447,00 m
Wasseroberfläche bei Vollstau: 92 hadep1
Speicherraum: 20,7 Mio. m³dep1
Gesamtstauraum: 21,0 Mio. m³
Einzugsgebiet: 38,8 km²dep1
Bemessungshochwasser: 130 m³/sdep1
Staudamm mit Überlauf (vorn Mitte)
Vorsperre
Daten Bauwerk
Bauzeit: - 1975
Höhe über Gründungssohle: 17 mdep1
Bauwerksvolumen: 45.000 m³dep1
Kronenlänge: 120 mdep1
Daten Stausee
Wasseroberfläche bei Vollstau: 14 hadep1
Speicherraum: 0,7 Mio. m³dep1

Die Trinkwassertalsperre Mauthaus – auch Ködeltalsperre genannt – ist eine Talsperre in Bayern, die 1968 bis 1972 bei Kronach zur Trinkwasserversorgung gebaut wurde. Als Nebenzweck dient sie dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung und der Stromerzeugung aus Wasserkraft. Sie wurde 1975 in Betrieb genommen und war somit die erste bayerische Trinkwassertalsperre.

Der Staudamm ist ein Steinschüttdamm mit Lehmkerninnendichtung mit beidseitigen Übergangszonen und wurde auf Fels gegründet. Der Damm hat außerdem einen Längs-Kontrollstollen, einen Dichtungsschleier und an Wasser- und Luftseite je eine Berme.

Das Wasser wird durch einen Entnahmeturm entnommen. Als Hochwasserentlastung dient ein Überlauf mit zwei Wehrklappen am linken Hang mit einer Schussrinne über den Bergrücken.

Inhaltsverzeichnis

Vorsperre

Die Talsperre hat eine große Vorsperre. Diese liegt 4,5 km oberhalb der Hauptsperre. Die Vorsperre hat die üblichen Funktionen einer Vorsperre: Vorreinigung, Absetzbecken, und Konstanthalten des Wasserspiegels. Ihre Zuflüsse sind der Tschirner Ködel und der Nordhalbener Ködel.

Der Staudamm der Vorsperre ist ein 120 m langer und 17 m hoher Steinschüttdamm mit einer Asphaltbeton-Innendichtung. In Dammmitte in Höhe der Gründungssohle ist eine Herdmauer angeordnet, von der aus mittels Verpressungen ein 10 m tiefer Dichtungsschleier im Untergrund hergestellt wurde.

Der Speicherraum der Vorsperre hat einen Inhalt von 0,7 Mio. m³ und eine Oberfläche von 14 ha.

Neben der versorgungstechnischen Nutzung erfreut sich die Talsperre auch großer Beliebtheit als Naherholungsgebiet. Um den Stausee führt ein 12,5 km langer, durchgehend asphaltierter Rundweg.

Trinkwasser

Im Jahre 2006 wurden aus der Talsperre 11.375.760 m³/a Rohwasser zur Trinkwasseraufbereitung entnommen. Die höchste Trinkwasserabgabe am 8. April 2006 mit 37.190 m³/d. Talsperrenwasser enthält immer organische und anorganische Stoffe in gelöster Form und als feine Schwebteilchen, deshalb muss das Rohwasser vor der Weiterleitung als Trinkwasser aufbereitet werden. Die Fernwasserversorgung Oberfranken FWO errichtete deshalb zwischen 1972 und 1975 nahe dem Stausee bei Rieblich die erste Aufbereitungsanlage von Trinkwasser aus Talsperren in Bayern.

Im ersten Aufbereitungsschritt wird dem Wasser Ozon zugegeben, um schwer abbaubare organische Verbindungen zu oxidieren und zu entkeimen. Durch ein Flockungsverfahren vergrößert man die feinen Schwebteilchen und die gelösten Stoffe im Wasser und macht sie somit filterfähig. Vor der Filterstufe 2 wird dem Wasser Kohlensäure zugeführt. Diese reagiert mit dem Jurakalk (Kalziumkarbonat) des Filters zu Kalziumhydrogenkarbonat. Der Volksmund bezeichnet das als Gesamthärte. [1] Das aufbereitete Wasser wird über Fernleitungen über ganz Oberfranken verteilt und an viele lokale Wasserversorger weiter gegeben.

Freizeitmöglichkeiten

Ein 12,5 km langer asphaltierte und nahezu ebene Rundweg eignet sich für Inline-Skater, Radler und Wanderer ebenso. Er ist an ein Wanderwegnetz und einen Lehrpfad angebunden. Informationstafel mit Notruftelefon; Mobile sanitäre Anlagen befinden sich am Hauptdamm, unmittelbar neben der Radausleihstation. Bitte diese vor dem doch längeren Rundweg nutzen. [2]


Literatur

  • Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland, Peter Franke, Wolfgang Frey, DNK - DVWK 1987, ISBN 3-926520-00-0

Siehe auch: Liste von Talsperren in Deutschland

Einzelnachweise

  1. http://www.fwokronach.de/html/filter.html
  2. http://www.belocal.de/steinwiesen/sehenswertes/koedeltalsperre/seite_1,19515,2,61123.html

Weblinks


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