- Max Griesser
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Max Grießer (* 18. November 1928 in Kufstein/Tirol; † 11. August 2000 in Eppstein/Taunus-Vockenhausen) war ein bayerischer Volksschauspieler und Sänger österreichischer Herkunft. Mit seiner stattlichen Figur verkörperte er in seinen Rollen den typisch bayerischen bodenständigen und bauernschlauen Charakter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Max Grießer war der Sohn eines bekannten österreichischen Volkssängers und wuchs bei seiner Mutter in Innsbruck auf. Bereits als Fünfjähriger stand er auf der Bühne. Nach der Schule und einer Lehre als Maschinenschlosser spielte er einige Jahre im Volkstheater Kufstein, wo er auch sang und jodelte. Erst mit 30 Jahren gelang ihm die Aufnahmeprüfung für die Münchner Falckenberg-Schauspielschule. Bald darauf wurde er von Regisseur Olf Fischer entdeckt, der ihn in seinen Komödienstadel zum Bayerischen Rundfunk holte, wo er alsbald einem größeren Publikum bekannt wurde. Er spielte neben Erni Singerl, Katharina de Bruyn, Gustl Bayrhammer und Maxl Graf in Stücken wie Der verkaufte Großvater, Liebe und Blechschaden oder Alles für die Katz.
Max Grießer war mit der 18 Jahre jüngeren Marianne Grießer verheiratet. Das gemeinsame Wunschkind, Florian (* 1976), kam nach einer komplikationsreichen Schwangerschaft und Notgeburt mit lebensgefährlichen Hirnschädigungen zur Welt. Es folgten 36 Kopfoperationen. Bleibende Schäden blieben aber nicht zurück.
Max Grießer zählte schon bald zu den großen bayerischen Volksschauspielern und war in allen einschlägigen Fernsehserien präsent, darunter Münchner Geschichten, Königlich Bayerisches Amtsgericht und Meister Eder und sein Pumuckl. Seinen größten Erfolg hatte er ab 1977 als Bertl Moosgruber in der Fernsehserie Polizeiinspektion 1 neben Walter Sedlmayr und Elmar Wepper. Für diese Rolle erhielt er 1986 vom Bayerischen Innenministerium den Titel „Ehren-Kommissar“. Er wirkte außerdem als Bürgermeister in der Serie Ein Schloß am Wörthersee, in Spielfilmen, Sex-Streifen und in zahlreichen Tatort-Folgen mit.
Neben der Schauspielerei war Grießer auch als Sänger bekannt. Er produzierte 30 Singles, hauptsächlich mit volkstümlicher Musik. 1986 bewarb er sich mit dem Titel Der Freund von meiner Tochter is a Preiß beim ersten Grand Prix der Volksmusik, erreichte jedoch nicht das Finale. Ebenso erging es ihm mit dem Lied Uns ham's den Maibaum klaut beim Grand Prix der Volksmusik 1987 und Ohne Bass macht's kein Spaß beim Grand Prix der Volksmusik 1991.
Beim alljährlichen Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München parodierte Max Grießer 27 Jahre lang die anwesenden Politiker, u.a. spielte er den bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel. Nach der Ermordung seines Kollegen Walter Sedlmayr trat er 1992 dessen Rolle als „Bruder Barnabas“ an.
Von 1993 bis 1997 war der Schauspieler Teil des Ensembles der erfolgreichen RTL-Show Wie bitte?!.
1996 trat Max Grießer zum letzten Mal als „Bruder Barnabas“ auf dem Nockherberg in Erscheinung.
Unbemerkt von der Außenwelt plagten ihn zunehmend Depressionen und Ängste, die ihm schwer zu schaffen machten. Eine psychiatrische Behandlung brachte nur wenig Besserung. Seine letzte Rolle spielte Grießer im Juli 2000 in dem Stück Die Bernauerin auf der Bühne des Klosters Andechs. Am 11. August erhängte er sich mit einem Gürtel im Laufe des Polterabends seines Neffen im Keller von dessen Elternhaus in Eppstein im Taunus. Der Tod des beliebten Darstellers kam für die Öffentlichkeit völlig überraschend. Seine Grabstätte befindet sich in Söll bei Kufstein.
Filme (Auswahl)
- 1962 - Der G´wissenswurm; mit Fritz Straßner
- 1964 - Die Tochter des Bombardon; mit Michl Lang und Maxl Graf
- 1965 - Der alte Feinschmecker; mit Michl Lang, Lucie Englisch und Ludwig Schmid-Wildy
- 1966 - Boni; mit Erni Singerl und Fritz Straßner
- 1967 - Krach um Jolanthe; mit Michl Lang und Maxl Graf
- 1968 - Altaich; mit Michl Lang, Beppo Brem und Ludwig Schmid-Wildy
- 1970 - Alles für die Katz; mit Beppo Brem und Maxl Graf
- 1971 - Urlaubsreport - Worüber Reiseleiter nicht sprechen dürfen; Regie: Ernst Hofbauer
- 1971 - Der neue heiße Sex-Report - Was Männer nicht für möglich halten
- 1972 - Mensch, ärgere dich nicht; mit Uschi Glas und Beppo Brem
- 1972 - Die Lokalbahn; mit Gustl Bayrhammer und Maria Singer
- 1972 - Hauptsache Ferien; mit Peter Alexander und Christiane Hörbiger
- 1974 - Josef Filser; mit Beppo Brem
- 1975 - Thomas auf der Himmelsleiter; mit Gerhard Lippert
- 1976 - Schulmädchen-Report, Teil 10 - Irgendwann fängt jede an (Synchronisation)
- 1977 - Die Widerspenstigen; mit Gerhard Lippert und Katharina de Bruyn
- 1979 - Der Geisterbräu; mit Gerhard Lippert und Katharina de Bruyn
- 1979 - Der Ruepp; mit Karl Obermayr
- 1981 - Spätlese oder Auch der Herbst hat schöne Tage; mit Gustl Bayrhammer und Erni Singerl
- 1983 - Das Nürnberger Bett; Regie: Alexander Titus Benda
- 1983 - Heiratsfieber; mit Gerhard Lippert und Maxl Graf
- 1984 - Liebe und Blechschaden; mit Katharina de Bruyn
- 1986 - Glück mit Monika; mit Bettina von Haken und Bernd Helfrich
- 1987 - Das Hintertürl zum Paradies; Regie: Alexander Titus Benda
- 1988 - Einfaches Leben; mit Beppo Brem
- 1989 - Jede Menge Schmidt; mit Helmut Fischer und Anja Schüte
- 1993 - Mein Freund, der Lipizzaner; mit Julia Biedermann, Monika Dahlberg und Karin Dor
- 1994 - Die Hochzeitskutsche; mit Fred Stillkrauth; Regie: Werner Asam
- 1998 - Der Zigeunersimmerl; mit Hans Clarin und Josef Thalmaier
Fernsehserien
- Komödienstadel
- Die fünfte Kolonne
- 1969-1971 - Königlich Bayerisches Amtsgericht; mit Hans Baur und Georg Blädel
- 1974-1975 - Münchner Geschichten; mit Günther Maria Halmer und Therese Giehse
- 1975 - Des Christoffel von Grimmelshausen abenteuerlicher Simplicissimus; mit Christian Quadflieg
- 1977 - Drei sind einer zuviel; mit Thomas Fritsch und Jutta Speidel
- 1977 - Derrick - Yellow He
- 1977-1988 - Polizeiinspektion 1; mit Walter Sedlmayr und Elmar Wepper
- 1981 - Der Gerichtsvollzieher; mit Jörg Hube und Heli Finkenzeller
- 1982 - Das kann ja heiter werden; mit Peer Augustinski
- 1989-1993 - Zwei Münchner in Hamburg; mit Uschi Glas und Elmar Wepper
- 1989 - Die schnelle Gerdi; mit Senta Berger
- 1990-1993 - Ein Schloß am Wörthersee; mit Roy Black
- 1993 - Almenrausch und Pulverschnee; mit Chris Roberts
- 1993-1997 - Wie bitte?! (Show)
- 1994 - Der Nelkenkönig
- Tatort
- Der Kommissar
- Derrick
- Der Alte
- Café Meineid
- Rußige Zeiten
Erfolgstitel als Sänger
- Der Freund von meiner Tochter is a Preiß, 1986
- Uns ham's den Maibaum klaut, 1987
- Ohne Bass, macht's kein Spaß, 1991
- Jetzt trink ma noch a Flascherl Wein, 1991
- Herz is' Trumpf
Diskografie
CDs:
- Ein Volkssänger mit Herz und Humor, 1996
- Die größten Erfolge, 2000
Weblink
- Max Grießer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Grießer, Max KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler und Sänger GEBURTSDATUM 18. November 1928 GEBURTSORT Kufstein, Tirol STERBEDATUM 11. August 2000 STERBEORT Eppstein
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