- Max Maetz
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Karl Wiesinger (* 13. März 1923 in Linz; † 10. Februar 1991 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Karl Wiesinger wuchs als Sohn einer Näherin und eines Straßenbahnschaffners in Linz auf und erlernte den Beruf des Dentisten. 1934 mischte er sich „gegen den Willen“ seiner „katholischen Mama“ (so Wiesinger) bei Kämpfen im Umfeld des österreichischen Bürgerkriegs in Feuergefechte ein und wurde schwer verwundet. Wiesinger kam erst 1940 wieder in die Lage, politisch tätig sein zu können und wurde Mitglied der illegalen KPÖ.
Nach seiner Genesung wurde Wiesinger sofort zur Wehrmacht eingezogen und kämpfte bis 1945 an der deutschen Ostfront. Am Ende des Krieges war Wiesinger fast taub. Er wurde schon im Juli 1945 aus der englischen Kriegsgefangenschaft entlassen und ging in Linz seinem Beruf als Dentist nach.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Wiesinger als Schriftsteller, Dentist und Politiker tätig.
Aktivitäten im Literaturbetrieb
Wiesinger war ein Arbeiterschriftsteller, der mit seinem Image als naiver kommunistischer Holzkopf immer wieder virtuos gespielt hat; er war zwar Mitglied der KPÖ und verfasste stramme Parteischriften, brachte aber auch kräftig gezeichnete Romane zustande und lancierte einige fast aktionistische öffentliche Literaturwitze.
So gelang ihm 1971 der Coup, einen deutschen Verlag, der ihn seit Jahren nicht verlegen wollte, zu düpieren, indem er ihm unter falschem Namen (als literaturunerfahrener Bauer) einen Bauernroman anbot, bei dem es sich in Wirklichkeit um einen avantgardistischen Text handelte, der hoch komplex und dabei durchgehend im finstersten Dialekt gearbeitet ist, so dass selbst muttersprachlich österreichische Leser Probleme haben, den Roman, der von der Saftigkeit der Schilderung her an Grimmelshausen erinnert, voll zu verstehen.
Der Verlag ging Wiesinger auf den Leim; Wiesinger wurde als „Max Maetz“ zur Frankfurter Buchmesse eingeladen, wo er in volltrunkenem Zustand erschien und die Pflanzung von Weinreben in der Messehalle forderte. Neben vielen politischen Texten verfasste Wiesinger den Roman Der Wolf, einen Perspektivenkrimi über einen Mord im Dritten Reich.
Wiesinger, der Dramatiker
Seit den frühen 1950er Jahren schrieb Wiesinger auch dramatische Texte, wobei er sich einer Mischung aus Aktionstheater, Agitprop und Volksstück bediente. Seine Stücke kamen allerdings nicht über eine gewisse regionale Bekanntheit hinaus.
Werke
Romane:
- Zemm. Wien 1965.
- Achtunddreißig. Wien 1967.
- Weilling, Land und Leute. Bauernroman (unter dem Pseudonym Max Maetz). Frankfurt am Main 1971.
- Der Wolf. Linz 1981.
- Standrecht. Wien 1984.
Dramen:
- X tritt zehn = 0. Linz 1959.
- Gras für Büffel. Linz 1961.
Weblinks
- KPÖ: Biographie
- Artikel Karl Wiesinger im Österreich-Lexikon von aeiou
- Literatur von und über Karl Wiesinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Wiesinger, Karl KURZBESCHREIBUNG österreichischer Schriftsteller GEBURTSDATUM 13. März 1923 GEBURTSORT Linz STERBEDATUM 10. Februar 1991 STERBEORT Linz
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