- Maximilian Kohler
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Illuminati ist der deutsche Titel eines im März 2003 erschienenen Thrillers von Dan Brown (englischer Originaltitel: Angels and Demons, 2000) mit einer weltweiten Auflage von acht Millionen Exemplaren.
Die Handlung rankt sich um die Zerstörung der Institution katholische Kirche, die der Illuminatenorden, ein 1785 verbotener Geheimbund, dessen konspirative Fortexistenz der Roman behauptet, als Racheakt plant. Tatsächliches Motiv ist jedoch die ideologische Annäherung der katholischen Kirche an die Wissenschaft durch den verstorbenen Papst. Ferner geht es um Verschwörung, Verrat, das Konklave und die bis jetzt noch erhaltenen Regeln des Vatikans. Die Handlung spielt in der Gegenwart an einem einzigen Tag. Orte der Handlung sind die Schweiz (Forschungsinstitut CERN), Italien (Rom) und vor allem die Vatikanstadt.
In erster Linie geht es um die Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion, die als schon seit Urzeiten verfeindet dargestellt wird. Zwar habe es schon immer Menschen gegeben, die beide vereinen wollten, doch die Kluft sei zu tief gewesen. Brown argumentiert durch seine Hauptfiguren, beide könnten und sollten miteinander in Frieden existieren.
Das über 700 Seiten umfassende Buch weist einen langgezogenen Spannungsbogen auf. Er beruht vor allem darauf, dass ein Auftragsmörder aktiv ist, und der Vatikan durch eine angekündigte Explosion zerstört werden soll. Die Erzählperspektive ist die der Dritten Person (Auktoriale Erzählsituation).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Der Physiker Leonardo Vetra, Wissenschaftler am CERN und früher Theologe, wird ermordet in seinem Büro aufgefunden. Sein Kopf ist nach hinten verdreht, ein Auge fehlt. Auf seiner Brust findet sich ein eingebranntes Ambigramm mit der Aufschrift Illuminati. Vor seinem Tod hatte er sich ausgiebig mit der Vereinigung von Religion und Wissenschaft beschäftigt. Indem er im Partikelbeschleuniger den Urknall in kleinerem Ausmaß nachbildete, war er im Stande winzige Mengen an Antimaterie herzustellen. Seine Adoptivtochter Vittoria stellt zusammen mit Robert Langdon, einem Symbologen der Universität Harvard (professor of religious iconology and Symbology), und CERN-Generaldirektor Maximilian Kohler fest, dass die streng geheim gehaltene Antimaterie entwendet wurde.
Diese würde mit einer gigantischen Explosion alles im Umkreis von einem Kilometer zerstören, wenn der Behälter, in dem sie transportiert wird, nicht binnen 24 Stunden wieder an die Energieversorgung angeschlossen wird. Zur gleichen Zeit stellt sich heraus, dass der Behälter im Vatikan versteckt wurde („die ultimative Infiltration“). Allerdings wird der Standort in einer Andeutung des Auftragmörders verraten, die aber niemand verstanden hat. Die Illuminati drohen damit, den Hauptsitz der katholischen Kirche und somit deren Organisation insgesamt (mitsamt der 165 Kardinäle) zu vernichten.
Langdon fliegt mit Vittoria nach Rom und besucht den Vatikan, um vier verschwundene Kardinäle und die Antimaterie rechtzeitig zu finden. Für die Suche bleibt jedoch kaum Zeit, da an diesem Tag das Konklave, die Wahl eines neuen Papstes, stattfindet. Dabei sind hohe Würdenträger der katholischen Kirche, viele Gläubige und zahlreiche Vertreter der Medien in der Vatikanstadt anwesend. Die vier Kardinäle mit den besten Aussichten gewählt zu werden (i preferiti), wurden jedoch vom Assassinen entführt. Im Vatikan wird der Sekretär (der Camerlengo) des verstorbenen Papstes von jemandem angerufen, der sich selbst Assassine nennt, zum Mord an Vetra bekennt und die katholische Kirche im Namen der Illuminati zerstören will. Zu jeder vollen Stunde soll einer der vier entführten Kardinäle irgendwo in Rom umgebracht werden (im Buch eine mathematische Progression des Todes genannt) und um Mitternacht die Antimaterie im Vatikan explodieren.
Mit Hilfe seiner Kenntnisse und den Informationen aus den Büchern im vatikanischen Geheimarchiv findet Langdon den ersten Wegweiser auf dem „Pfad der Erleuchtung“; alle Wegweiser sind jeweils einem so genannten „Element“ gewidmet und als Ambigramm dargestellt. Der erste Kardinal wird um 20:00 Uhr mit Erde erstickt und dem Brandzeichen EARTH auf der Brust in einem Grab in der Kirche Santa Maria del Popolo gefunden. Langdon und Vittoria kommen wenige Minuten später, können aber nicht mehr helfen.
Eine Stunde später wird der französische Kardinal Lamassé aus Paris mit zerstochenen Lungen und dem Brandmal AIR auf dem Petersplatz gefunden. Die Leiche liegt am Fuße eines Obelisken, der eine Plakette West Ponente trug, ein Tribut an das Element Luft und ein weiterer Hinweis auf den nächsten Standort vom Weg der Erleuchteten. Wieder kann der Assassine entkommen. Der prominente Schauplatz des zweiten Mordes trägt zu der großen Medienaufmerksamkeit bei, die die ganze Affäre begleitet.
Langdon und Vittoria finden heraus, dass der dritte Mord in der Kirche Santa Maria della Vittoria ausgeführt werden soll, und sind noch vor 22:00 Uhr zur Stelle. Diesmal lebt der Kardinal noch, ist aber mit Ketten an beiden Armen über einem gigantischen Feuer in der Mitte der Kirche aufgehängt. Auf seiner Brust prangt das Mal FIRE. Der Assassine ist noch am Tatort; es kommt zum Kampf. Die Schüsse des Assassinen verfehlen Langdon, doch wird dieser in einem steinernen Sarkophag gefangen. Der Assassine entführt Vittoria Vetra, die er als „Belohnung“ für seine Taten betrachtet.
Von der eintreffenden Feuerwehr befreit, hastet Langdon zum letzten Hinrichtungsort, dem Vierströmebrunnen. Kurz vor 23:00 Uhr trifft der Auftragskiller mit dem Kardinal, der bereits das Brandmal WATER auf der Brust trägt, am Brunnen ein. Der Kardinal wird mit schweren Ketten im Brunnen versenkt. Hier kommt es erneut zum Kampf zwischen Langdon und dem Assassinen. Dieser würgt Langdon und lässt erst von ihm ab, als er sich tot stellt. Unterdessen ertrinkt der Kardinal.
Als sich der Assassine nicht mehr am Tatort befindet, taucht Langdon aus dem Brunnen auf und macht sich auf den Weg zur Engelsburg. welche er mithilfe des letzten Hinweises als Versteck der Illuminati erraten konnte. Dort trifft er auf Vittoria und den Assassinen, welcher sehr überrascht ist, dass Langdon den „Weg der Erleuchteten“ gefunden hat. Es gelingt Langdon mit Hilfe von Vittoria, den Assassinen vom Balkon zu stürzen und damit zu töten.
Zusammen hasten sie über den „Passetto“, einen geheimen Tunnel, der die Engelsburg mit dem Vatikan verbindet, in den Vatikan zurück; dort überschlagen sich die Ereignisse. Noch immer sind die anderen Kardinäle uninformiert in der Sixtinischen Kapelle eingesperrt, wie es das Konklave verlangt, und die Antimaterie ist noch immer unauffindbar. Inzwischen ist auch Kohler eingetroffen und kann den Camerlengo unter vier Augen sprechen. Dieser legt vor ihm ein Geständnis ab, was Kohler unbemerkt aufzeichnet. Danach brandmarkt sich der Camerlengo selbst, und Langdon sowie Vittoria stürmen herein. Alles sieht danach aus, als wäre Kohler der Täter. Kohler wird erschossen, im letzten Moment überreicht er Robert Langdon den kleinen Camcorder.
Langdon und Vittoria versuchen, den schwer verletzten Camerlengo ins Krankenhaus zu bringen. Sie kommen jedoch nur bis zur Treppe vor dem vatikanischen Gebäude. Der Camerlengo täuscht vor den versammelten Menschen auf dem Petersplatz eine göttliche Eingebung vor und verschwindet danach im Petersdom; Langdon, Vittoria, drei Schweizergardisten und ein Kamerateam folgen ihm. Er verschwindet in den „Katakomben“ und entdeckt dort die Antimaterie. Mit dieser läuft er wieder nach draußen zur neugierigen Menschenmenge. Zusammen mit Langdon, der den Film auf dem Camcorder noch nicht angesehen und deshalb vom Vorhaben des Camerlengo keine Ahnung hat, fliegt er in einem Hubschrauber über den Petersplatz senkrecht nach oben. Da die Zeit fehlt, die Antimaterie an einem ungefährlichen Ort detonieren zu lassen, steigt der Hubschrauber immer höher, der Camerlengo reißt den einzigen Fallschirm an sich und springt ab. Langdon hat noch Zeit sich vor der gigantischen Explosion mit einer Plane, die er als Fallschirm benutzt zu retten und fällt in den Tiber.
Der Camerlengo zeigt sich den Menschenmengen, als wäre er ein Wunder Gottes und wird allseits, selbst von den Kardinälen, als „Heiliger“ gefeiert. Langdon taucht ebenfalls wieder auf und weiß mittlerweile durch Kohlers Aufzeichnung über das falsche Spiel des Camerlengos Bescheid. Diese führt er nun den Kardinälen vor: Der Camerlengo gibt zu, die „Illuminati-Angriffe“ auf die Kirche geplant und den Assassinen der Kardinäle engagiert zu haben. Als Motiv nennt er die große Enttäuschung über seinen Papst, welcher ihm gestanden hatte, dass er ein Kind gezeugt habe. Allerdings wusste er nicht, dass er selbst dieses Kind war.
Der Camerlengo will nun endlich die ganze Aktion abschließen und ihr einen Sinn verleihen: Er inszeniert vor den Augen der Massen auf dem Petersplatz und an den Fernsehschirmen seine Selbstverbrennung. Alle beteiligten Personen, die über die wirklichen Ereignisse Bescheid wissen, verpflichten sich zu schweigen, um den bei vielen Menschen durch die wundersame „Errettung“ des Vatikans neu aufgekeimten Glaubensfunken nicht zu zerstören. Das Buch endet damit, dass Vittoria und Robert Langdon ein Paar geworden sind.
Personen der Handlung
Der Roman hat mehrere Haupt- und zahlreiche Nebenpersonen, die – wie auch die Geschichte – allesamt fiktiv sind.
Robert Langdon
Der 45jährige Protagonist Robert Langdon ist Professor für Kunstgeschichte mit dem Fachgebiet Symbolik an der Universität Harvard. Der nicht verheiratete Mann, der als versierter Fachmann gilt, hat nicht nur Kunstgeschichte, sondern auch Architektur studiert. In früheren Jahren war er Turmspringer und Schwimmer, was ihm im Vierströmebrunnen das Leben rettet.
Er leidet an Klaustrophobie, der Grund liegt in seiner Kindheit, als er auf einem offenen Feld in einen tiefen Brunnen fiel und fast gestorben wäre. Diese Angst wird ihm mehrere Male fast zum Verhängnis, besonders als der Assassine ihn unter dem Sarkophag einschließt. Der Held des Buches und Vittoria Vetra verlieben sich im Laufe der Zeit. Markenzeichen Robert Langdons ist eine Micky Maus-Armbanduhr, die im Dunkeln leuchtet. Diese trägt er bereits seit seiner Kindheit und sie hat, vor allem in Situationen, in denen seine Klaustrophobie auftritt, eine beruhigende Wirkung auf ihn.
Die Figur Robert Langdon ist ebenfalls Hauptperson in dem Bestseller Sakrileg, der ebenfalls von Dan Brown geschrieben wurde.
Leonardo Vetra
Leonardo Vetra ist Teilchenphysiker am CERN, außerdem ehemaliger (und noch gläubiger) Priester. Der Adoptivvater von Vittoria Vetra entwickelte die Herstellung der Antimaterie, während seine Tochter an der komplizierten Konservierung forschte. Außerdem suchte er nach Verbindungen von Wissenschaft und Religion. Er ist das erste Mordopfer im Buch („Wissenschaft und Religion sind kein Widerspruch. Die Wissenschaft ist nur zu jung zum Begreifen“), so simulierte er mit der Antimaterie in einem sehr viel kleineren Maßstab den Urknall. Sein herausgeschnittenes Auge diente dazu, dass die vermeintlichen Illuminati Zutritt zu seinem mittels Netzhautscanner gesicherten Labor erhalten und den Antimateriebehälter stehlen konnten. Er und seine Tochter forschten lange Zeit erfolgreich mit der Antimaterie. Sie sollte die Energiequelle der Zukunft werden, also friedlich genutzt werden. Da Kohler Leonardo für äußerst begabt hielt, ließ er ihn lange Zeit gewähren und stellte keine Fragen bezüglich seiner Tätigkeiten.
Vittoria Vetra
Vittoria Vetra ist Physikerin und Meeresbiologin am CERN. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich unter anderem mit Yoga und wird als sehr attraktiv beschrieben. Sie ist die Adoptivtochter von Leonardo und trifft fast zeitgleich mit Langdon am CERN ein. Die beiden sind fortan in alle Geschehnisse involviert. Sie verbringt die gesamte Handlung in kurzen Shorts und ärmellosem Top, da sie zu keiner Zeit Gelegenheit bekommt, sich anders zu kleiden. Dies führt insbesondere im Vatikan zu Aufruhr und anfänglicher Ablehnung. Am Ende schläft sie mit Robert Langdon.
Maximilian Kohler
Maximilian Kohler ist der Generaldirektor des CERN. Er leidet an Asthma, benutzt einen Elektro-Rollstuhl und hat eine emotionslose Ausstrahlung. Er hasst die Kirche, weil er ihr die Schuld an seiner Behinderung gibt. Als Kind haben seine gläubigen Eltern den behandelnden Ärzten nicht gestattet, ihrem kranken Sohn Medikamente zu geben, die ihn geheilt hätten. Hätte ein Arzt ihm nicht unbemerkt eine Spritze gegeben, wäre er gestorben. Kohler gibt sich voll und ganz der Wissenschaft hin und wird vom Kollegium respektiert (von den Forschern am CERN wird er „König“ genannt). Er hat kurz vor den Morden Kontakte zum Vatikan gehalten. Er ist derjenige, der die Polizei die ganze Zeit aus dem Spiel halten kann und Robert Langdon aus Amerika „einfliegen“ lässt. Fälschlicherweise wird er zuerst für denjenigen gehalten, der mit dem Decknamen „Janus“ dem Assassinen Befehle erteilt hat. Darum wird er unglücklicherweise erschossen.
Oberst Olivetti
Oberst Olivetti ist der Kommandant der Schweizergarde; Oberst Olivetti informiert Kohler darüber, dass sich der Antimateriebehälter in der Vatikanstadt befindet und verlangt von Langdon und Vittoria eine Erklärung. Er ist sehr misstrauisch gegenüber den Beiden und verweigert ihnen zunächst die Kooperation. Nachdem Langdon den ersten Altar der Wissenschaft ausfindig gemacht, begleitet Olivetti ihn und Vittoria und unternimmt alles Mögliche, um die Kardinäle zu retten und den Assassinen zu fangen. In der Santa Maria della Vittoria bricht der Assassine ihm das Genick.
Hauptmann Rocher
Hauptmann Elias Rocher ist Offizier der Schweizergarde und Verbindungsmann von Kohler. Er leitet die Suche nach dem Antimateriebehälter und ist trotz ausbleibenden Erfolgs zuversichtlich, den Behälter rechtzeitig zu finden. Rocher wird von Kohler über den Verrat des Camerlengos informiert und gestattet ihm dann einen Besuch bei dem Kammerdiener. Rocher lässt Kohler absichtlich bewaffnet hinein. Nachdem alles danach aussieht, dass Kohler eigentlich „Janus“ ist und den Camerlengo angegriffen hat, erschießt die Schweizergarde den Generaldirektor des CERN. Rocher wird vom Camerlengo als Illuminatus beschuldigt und von Chartrand erschossen.
Leutnant Chartrand
Leutnant Chartrand ist ein junger und engagierter Leutnant der Schweizergarde, der stets tapfer bleibt. Am Ende erschießt er Rocher in der Annahme, den Camerlengo damit vor einem Anhänger der Illuminati zu retten.
Der Assassine
Der Assassine ist ein arabischstämmiger Auftragsmörder der Illuminati (wie er annimmt). Er ermordet erst Leonardo Vetra und entführt und ermordet dann die vier Papstkandidaten, er versucht Langdon zu töten und entführt Vittoria Vetra, um sie zu vergewaltigen und danach ebenso zu töten. Er raubt und kauft sich häufig Frauen, die er vergewaltigt und bei seinem eigenen Höhepunkt schließlich ermorden kann. Bei seinem dritten Kampf gegen Langdon schafft dieser es mit der Hilfe von Vittoria, ihn vom Balkon der Engelsburg zu stoßen.
Carlo Ventresca
Carlo Ventresca ist der Diener des Papstes vor dessen Tod, der sogenannte Camerlengo.
Er wird von seiner Mutter Maria großgezogen, die er immer liebevoll „Maria benedetta“ nennt. Auf die Frage nach seinem Vater antwortet seine Mutter immer, dass er bereits vor Carlos Geburt gestorben sei und dass nun Gott sein Vater wäre. Sie erzieht ihn streng katholisch, indem sie den Jungen jeden Tag mit zur Messe nimmt.
Während eines Urlaubs auf Sizilien wird ein Bombenanschlag auf die Kirche verübt, in der sie sich zu diesem Zeitpunkt befinden. Carlo ist der einzige Überlebende. Später sagt er, dass Gott ihn gerettet habe, indem er ihn in eine geschützte Ecke rief.
Ein Bischof aus Palermo nimmt sich schließlich seiner an und Carlo lebt und lernt unter Mönchen. Als Carlo 16 Jahre alt wird, beschließt er freiwillig in der Armee zu dienen, um das Böse besser verstehen zu lernen. Er weigert sich eine Waffe abzufeuern, also lehrt man ihn einen Helikopter zu fliegen. Nach zwei Jahren tritt er dem Priesterseminar bei. Als der Bischof zum Papst gewählt wird, nimmt er seinen Schützling mit und ernennt ihn zu seinem Camerlengo.
Auch wenn sich zeigt, dass Carlo sehr wohl mit der modernen Welt vertraut ist, sind seine Ansichten doch sehr altmodisch. Er gerät mit dem Papst in einen Streit, in dem dieser ihm offenbart, dass er ein Kind gezeugt habe. Verletzt und enttäuscht über diesen Verrat an Gott und der Kirche (seine Mutter hat ihm immer gesagt, dass ein Versprechen zu Gott das wichtigste Versprechen überhaupt sei), findet sich Carlo schließlich vor dem Grab des Petrus wieder, wo er glaubt, von Gott seinen Auftrag zu erhalten. Daraufhin ermordet er den Papst mit dessen eigenem Medikament und gibt sich als Janus, den Anführer der Illuminati aus, um den Assassinen mit den weiteren Morden zu beauftragen.
Als Maximilian Kohler Carlo mit seinen Taten konfrontiert, brandmarkt er sich selbst mit dem Illuminati-Diamanten. Während er schwer verletzt und im Delirium nach draußen getragen wird, springt er plötzlich auf und gibt vor, eine Nachricht von Gott zu erhalten, die ihm die Position der Antimaterie verrät. Er und Langdon benutzen einen Helikopter, um die Antimaterie wegzuschaffen. Carlo springt mit dem einzigen Fallschirm aus dem Helikopter und landet sicher in den Vatikanischen Gärten. Anschließend steigt er auf den Petersdom und präsentiert den jubelnden Massen ein perfektes Wunder.
Aber Langdon hat zuvor von Kohler eine Videokassette erhalten, auf der Carlos Geständnis aufgezeichnet ist. Vor den entsetzten Kardinälen versucht Carlo seine Taten zu rechtfertigen, stößt jedoch nur auf Unverständnis. Dann erklärt Kardinal Mortati Carlo die ganze Geschichte: Dass der Papst sich in eine Nonne, Maria, verliebt hatte, dass ihr Kind durch künstliche Befruchtung gezeugt und daher kein Gelübde gebrochen worden war. Mortati offenbart schließlich, dass Carlo das leibliche Kind des Papstes ist.
Als Carlo die Folgen seiner Handlungen erkennt, nimmt er sich das Leben, indem er sich auf dem päpstlichen Balkon anzündet und damit für die Menge am Petersplatz wie in einem Flammenmeer zum Himmel aufsteigt. Seine Asche wird heimlich in einer Urne im Sarkophag seines Vaters beigesetzt.
Wie sich später herausstellt, haben die Kardinäle Carlo unwissentlich zum Papst gewählt, als sie im Durcheinander des Abends vor Freude seinen Namen riefen.
Kardinal Mortati
Der 79-jährige Saverio Kardinal Mortati ist Mitglied des Kardinalskollegiums sowie Leiter der Papstwahl. Seine Person gewinnt gegen Ende des Romans an Bedeutung, als er zugibt, von dem Kind des Papstes gewusst zu haben und am Ende auch zum neuen Papst gewählt wird. Er lässt Langdon schließlich den Brandmal-Stempel der Illuminati in Diamantform („Earth, Air, Fire, Water“) in Form eines Ambigramms als ständige Leihgabe übergeben mit der Bitte, dass er dieses Ambigramm in seinem Testament wieder der Kirche zurückführt.
Gunther Glick
Gunther Glick ist ein BBC-Fernsehreporter und Hobby-Symbologe, der erstmals für die BBC berichtet (er war zuvor Reporter des Boulevardblattes British Tattler), wird vom Hashishin exklusiv für die Berichterstattung eingespannt. Hierin sieht er ein Sprungbrett für seine Karriere und weiß die einmalige Chance sofort zu nutzen.
Chinita Macri
Die 43jährige Afro-Amerikanerin Chinita Macri ist Glicks leicht übergewichtige Kamerafrau (im Buch „Videografin“), die aus den Südstaaten der USA stammt; das neu zusammengestellte Team sollte eigentlich vom Konklave berichten, rückt aber eigenmächtig davon ab. Beide schreiben Fernsehgeschichte und erfahren den Höhepunkt ihrer Karriere.
Der Weg der Erleuchtung
Der Weg der Erleuchtung ist nach Browns Darstellung der Pfad, den ursprünglich die Interessenten für den Illuminatenorden nehmen mussten, um zur Kirche der Erleuchtung zu finden: Die Engelsburg. Im Buch ist der Weg der Erleuchtung zudem die einzige Möglichkeit, dem Assassinen auf die Spur zu kommen.
Der Weg der Erleuchtung setzt sich zusammen aus: Dem Zeichen (Il segno), den Wegweisern und den „Altären der Wissenschaft“. Diese zeigen letztlich den Weg zur Versammlungsstätte der Illuminati – die „Kirche der Illumination“. Langdon nimmt treffend an, dass sich an den Altären der Wissenschaft (L’altare di Scienzia) sowohl die Wegweiser befinden als auch die angekündigten Hinrichtungen stattfinden. Die Schweizergarde und Langdon machen sich daher auf die Suche nach dem Assassinen. Langdon begibt sich in das vatikanische Geheimarchiv, um Il segno zu suchen. Langdon sucht nach einer Information mit Bezug auf die Zahl der Illuminaten: 503. In Galileis im Jahre 1639 verfassten Werk Diagramma della Veritá (sein drittes Werk „D III“) findet Langdon ein handgeschriebenes Gedicht mit fünfhebigem Jambus von John Milton; es lautet im Original:
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- „From Santi’s earthly tomb with demon’s hole
- 'Cross Rome the mystic elements unfold
- The path of light is laid, the sacred test
- Let angels guide you on your lofty quest.“
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Die Übersetzung ins Deutsche lautet:
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- „Von Santis irdnem Grab in Dämons Loch,
- Durch Rom die myst’schen Urstoffe sich ziehn.
- Der Lichtpfad ist gelegt, der heilige Test,
- Lass dich von Engeln führ’n auf luft’ger Quest.“
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Das Gedicht ist in englischer Sprache verfasst (der „reinen Sprache“ – lingua pura), während der Rest in lateinischer Sprache abgefasst war; dies sollte den Leser aufmerken lassen (im Vatikan wurde seinerzeit nur Italienisch oder Deutsch gesprochen). Es ist anzunehmen, dass Brown von Englisch als der „Gemeinsprache“ der Illuminaten ausgeht, um dem amerikanischen Lesepublikum die Auseinandersetzung mit einer europäischen Sprache zu ersparen.
Das Gedicht vermittelt wertvolle Hinweise auf die Standorte der „Altäre der Wissenschaft“ und zur „Kirche der Erleuchtung“, unter anderem den zum Schluss entscheidenden Hinweis, dass die Örtlichkeiten kreuzförmig (vier Enden = vier Elemente) über Rom beziehungsweise über dem Vatikan angeordnet sind.
Die „Altäre der Wissenschaft“ sind
Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo
Die Chigi-Kapelle (Capella Chigi) in der Kirche Santa Maria del Popolo nahe der Porta del Popolo ist ein Tribut an das Element „Erde“. Die Architektur stammt aus Raffael Santis Hand, die Skulpturen und Fresken stammen von Bernini. In der mit rotem Marmor ausgekleideten Kapelle befindet sich das einzige von Raffael geschaffene Grabmal. Es enthält Elemente, die für eine Kirche völlig untypisch sind (Pyramiden, Sternzeichen usw.). Für Langdon wird es daher schnell eindeutig, dass es sich bei diesem Altar der Wissenschaft um das Tribut an das Element Erde handelt und eindeutig auch nicht-religiöse Objekte enthält.
Es wurde für den päpstlichen Bankier Agostino Chigi († 1520) zu dessen Lebzeiten geschaffen und war eine Auftragsarbeit; Raffael und Chigi waren befreundet. Vor der Errichtung der Grabstätte trug die Kapelle den Namen Capella della Terra (Irdene Kapelle). Darin befinden sich zahlreiche Hinweise auf das Element Erde:
Das erste Opfer, Kardinal Ebner aus Frankfurt, wird hier mit Erde (sic!) erstickt und senkrecht in den Boden eingegraben [1]. Zwei große Pyramiden mit astrologischen Symbolen mit Tierkreiszeichen, eine Kuppeldecke mit Sternen, elliptische Plaketten, das Dämonenloch (cupermento), das zum Ossuarium führt, und Berninis Skulptur Habakuk und der Engel (Habakuk hatte den Weltuntergang vorausgesagt, was hier eine gewisse Symbolik hat). Langdon wird hier von Vittoria Vetra darauf hingewiesen, dass Bernini der „unbekannte Bildhauer“ der Illuminati gewesen ist und somit ein Illuminatus gewesen sein muss oder zumindest in Diensten des Ordens stand („Bernini war ein Illuminatus. Bernini hat die Ambigramme der Illuminati geschaffen. Bernini hat den Pfad der Erleuchtung angelegt“ – Kap. 69 TB).
Respiro di Dio
Die Plakette „West Ponente“ (Respiro di Dio) am Fuße des Obelisken auf dem Petersplatz ist ein Tribut an das Element „Luft“. Am Fuße des Obelisken befinden sich mehrere Plaketten, unter anderem die ellipsenförmige weiße Marmorplakette „West Ponente“ (Respiro di Dio – Atem Gottes), die von Bernini angefertigt wurden.
Der Wegweiser (fünf Windstrahlen) führt zu über 20 Kirchengebäuden ohne Bezug zu Bernini oder Obelisken. Langdon sucht sodann im vatikanischen Archiv nach einem Werkbuch, da Bernini in Diensten des Vatikan stand und alle katholischen Kirchen dem Bistum Rom = Vatikan gehören. Am Obelisken wird der als Obdachloser verkleidete Kardinal Lamassé durch zerstochene Lungen (Hinweis auf Luft) ermordet [2].
Santa Maria della Vittoria
Die Kirche Santa Maria della Vittoria an der Piazza San Bernardo ist ein Tribut an das Element „Feuer“. In der dortigen Cornaro-Kapelle befindet sich die Skulptur Verzückung der Heiligen Theresa von Bernini. Hier wird der spanische Kardinal Guidera (Barcelona) an Ketten aufgehängt und verbrannt. Oberst Olivetti wird hier von dem Assassinen ermordet. Der Hashishin versucht, Langdon zu töten.
Der Bezug zu Feuer ist durch die Skulptur gegeben („Sein großer goldener Speer […] gefüllt mit Feuer […] stieß mehrere Male in mich“). Bei dem Engel handelt es sich um einen Seraph (Beiname „der Feurige“) [3].
Vierströmebrunnen
Der Vierströmebrunnen (Fontana dei Quattro Fiumi) ist ein Tribut an das Element „Wasser“. Es befindet sich an der Piazza Navona vor der Kirche Sant' Agnese in Agone. Die vier Männerfiguren versinnbildlichen jeweils die für einen der vier damals bekannten Kontinente stehenden Flüsse Donau, Ganges, Nil und den Río de la Plata.
Die tatsächlich vorhandene steinerne Taube ist das Wappentier der Pamfili-Familie. Hier wird Kardinal Baggia ertränkt. Langdon greift ein, kann aber nur noch sich selbst retten, indem er sich tot stellt [4].
Sonstige
- Pantheon, die Grabstätte von Raffael (nicht eine von ihm geschaffene); es hat eine Öffnung in der Kuppel (Oculus), die jedoch nichts mit einem Dämonenloch zu tun hat. Die Architektur war ein Tribut an die Göttin Gaia (rein theoretisch hätte eine Kugel passgenau im Pantheon Platz).
- Vatikanisches Geheimarchiv (Archivio Segreto Vaticano)
- Engelsburg (Castel Sant’ Angelo), unter anderem die angebliche ehemalige Kirche der Erleuchtung der Illuminati und mit einem tatsächlich existierenden Gang in die päpstlichen Gemächer (Il Passetto)
- Die vatikanische Nekropole unter dem Petersdom (La tomba di San Pietro) – Über dem Schrein des Apostels Simon Petrus wurde der Petersdom errichtet („Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ – Mt 16,18; Petrus ist der Fels – Pietro è la pietra); siehe Vatikanischer Hügel.
- Petersplatz
- Sixtinische Kapelle (Ort des Konklave)
Anmerkungen
Fiktion und Wirklichkeit
Brown vermischt in seinem Buch Fakten und Legenden, erfindet geschichtliche Zusammenhänge, ignoriert religiöse und philosophische Positionen und missachtet physikalische Gesetzmäßigkeiten.
In Bezug auf die dargestellten naturwissenschaftlichen Zusammenhänge ist das Buch in den Bereich der Science-Fiction einzuordnen, da viele der geschilderten Vorgänge nach den uns bekannten Naturgesetzen derzeit nicht realisierbar sind. So wird beispielsweise nach gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Herstellung einer Antimaterie-Bombe, wie auch in einem Kommentar des CERN zu diesem Thema, als ausgeschlossen angesehen, da die Kumulation einer ausreichenden Menge an Antimaterie – bedingt durch physikalische Gesetzmäßigkeiten und nicht durch unzureichend fortgeschrittene technologische Entwicklung – nicht möglich ist.[1] Außerdem würde der Lichtblitz, ähnlich der Atombombe, zur sofortigen Verbrennung der Zuschauer führen.
Was Brown als „Schöpfung aus dem Nichts“ anbietet, ist kein zweiter Schöpfungsakt, der mit technischen Geräten zu bewerkstelligen ist. Bei dem geschilderten Phänomen handelt es sich um die Reaktion von Gammaquanten im Vakuum, bei denen Energie in Materie umgewandelt wird; das gibt es also tatsächlich. Dan Brown hat dieses Verfahren als „Schöpfung aus dem Nichts“ – also ein theologisches Problem – für seinen Thriller „erfunden“. Das benutzt er, um eines der Themen des Buches auf den Punkt zu bringen: den Konflikt zwischen Religion und Naturwissenschaft.
Brown schreibt im Vorwort zu Illuminati, dass lediglich „Kunstwerke, Gruften, Tunnel und Bauten in Rom“ auf Tatsachen beruhen und dass „die Bruderschaft der Illuminati existiert“. Diese Annahmen sind größtenteils tatsächlich unwahr (insbesondere stimmt die Lage der Objekte und auch deren Beschreibung nicht immer mit der Wirklichkeit überein). Die Existenz des Illuminatenordens bis in die Gegenwart ist faktisch nicht belegt.
Vorgängerliteratur
Die von Brown aufgegriffene Grundthematik wurde bereits mehrfach dargestellt. Besonders erwähnenswert ist dabei die Trilogie Illuminatus! von Robert Shea und Robert Anton Wilson aus den Jahren 1969 und 1970 wie auch Das Foucaultsche Pendel' von Umberto Eco von 1988. Offensichtlich hat Brown auch Elemente dieser Werke entlehnt (siehe unten).
Vatikan
Einige im Buch dargestellten Annahmen über das Konklave sind dementsprechend zwar nicht korrekt, für die Darstellung in einem Roman aber legitim. Theoretisch kann jeder männliche, unverheiratete Katholik zum Papst gewählt werden und nicht, wie von Brown dargestellt, nur anwesende Kardinäle. Auch gibt es keine im voraus festgelegten preferiti, durch die das Konklave quasi zur Farce werden würde. Dennoch gibt es Favoriten für das Amt des Papstes, genannt papabile. Wie im Buch dargestellt, können Kardinäle über 80 nicht wählen; sie können jedoch zum Papst gewählt werden. Die Möglichkeit, per Akklamation gewählt zu werden, ist im Jahre 1996 von Papst Johannes Paul II. abgeschafft worden. Der Dekan des Kardinalskollegiums (im Roman Mortati) kann entgegen den im Buch dargestellten Tatsachen ohne weiteres zum Papst gewählt werden (siehe 2005: Benedikt XVI.). Der Camerlengo gehört dem Kardinalskollegium an. Das Verschließen der Türen der Sixtinischen Kapelle gehört zu den Aufgaben des päpstlichen Zeremonienmeisters (mit den Worten „extra omnes“).
Die Verkehrssprache der Schweizergarde ist Deutsch und Italienisch; nicht nur Italienisch, wie Brown behauptet.
Entgegen einer weitverbreiteten Ansicht wurde die Uniform nicht von Michelangelo entworfen. Richtig ist vielmehr, dass die jetzige Uniform 1914 vom damaligen Kommandanten Jules Repond entworfen wurde, angelehnt an den Stil der Uniformen des 16. Jahrhunderts.
Auf eine Obduktion der verstorbenen Päpste wird tatsächlich verzichtet, jedoch kann es durchaus eine geben. Für Aufsehen sorgte nur die Entscheidung des Kardinalskollegiums, eine Obduktion von Papst Johannes Paul I. zu verweigern, obwohl seine Todesursache nicht genau geklärt werden konnte.
Die Nekropole unter dem Petersdom existiert wirklich. Allerdings ist ihre Form ganz anders als in dem Buch beschrieben. Auch steht es keineswegs fest, dass Petrus dort begraben liegt, es wird von den meisten Wissenschaftlern eher bezweifelt. Der Vatikan selbst hat bereits zugegeben, dass das stärkste Argument für diese These sei, dass niemand beweisen könne, dass Petrus nicht dort begraben sei.
Zudem soll der Petersplatz in der Geschichte ausgerechnet zur Zeit des Konklaves von nur ein paar Touristen, spielenden Kindern und sich sonnenden Bettlern besetzt sein. Bei Papstwahlen findet sich für gewöhnlich eine große Anzahl von Gläubigen auf dem Petersplatz ein. Auch sollen die BBC und andere Fernsehsender nur einige wenige Reporter hingeschickt haben, um nur einen kleinen „15-Sekunden-Bericht“ zu drehen. In Wirklichkeit lief am 19. April 2005, dem Tag des Habemus papam, auf vielen Sendern live eine Übertragung.
Rom
Der Petersplatz gehört seit dem Abschluss der Lateranverträge (1929) zum Territorium der Vatikanstadt (in Kap. 72 TB wird gesagt, dass die Gebietsansprüche strittig sind). Die Engelsbrücke – Ponte Sant'Angelo (erbaut 134–139) wird tatsächlich nicht von zwölf, sondern von zehn Engeln gesäumt; die zwei vorderen Figuren sind menschlich (die Stadtheiligen Petrus und Paulus).
Die Piazza vor dem Pantheon heißt della Rotonda und nicht della Rotunda, wie sie im Buch genannt wird. Mit der Scala „Royale“ wird wahrscheinlich die Scala REGIA gemeint sein. Das Grabmal von Raffael ist nicht aufwändig gestaltet, sondern im Gegenteil sehr schlicht. Raffael wurde tatsächlich, auf eigenen Wunsch, sofort nach seinem Tod 1520 im Pantheon beigesetzt.
Die Kirche Santa Maria della Vittoria steht nicht auf der Piazza Barberini, sondern 500 m von dieser entfernt (Via XX Settembre). Der Engel in der Skulptur „Die Verzückung der Heiligen Theresa“, bei dem es sich im Übrigen auch nicht, wie im Buch behauptet, um einen Seraphim handelt, weist seinen Pfeil nach unten und nicht zur Piazza Navona, wie im Buch behauptet wird; die Kirche ist auch nicht geostet, sondern ziemlich genau nach Nordwesten hin ausgerichtet.
Auf der Piazza Barberini gab es nie einen Obelisken. Der genannte Antinous-Obelisk befindet sich seit 1822 auf dem Pincio-Hügel, als die U-Bahn noch nicht erfunden war.
Die Chigi-Kapelle hat keine unchristlichen Symbole. Sternenhimmel oder Tierkreiszeichen sind nicht ungewöhnlich in Kirchen, kommen allerdings in der Chigi-Kapelle selbst nicht vor. An der Kapelle stammt zudem nur der geringste Teil von Bernini, so zwei der vier Statuen, allerdings weder Fresken noch Fußboden. Der Kirchturm von Santa Maria del Popolo ist zudem zu niedrig, um einen Blick auf die Stadt werfen zu können. Außerdem steht die Kirche frei an der Piazza del Popolo. Es gibt also keine dunkle Gasse. Außerdem zeigt der Engel neben Habakuk nicht auf den Petersplatz, wie im Buch behauptet wird, sondern grob Richtung Pantheon.
Die angeblichen Illuminati-Zeichen „Pyramide und Stern“, die Langdon im Pantheon und auf der Porta del Popolo sieht, stellen in Wirklichkeit sechs Hügel dar – das Wappen Papst Alexander VII.
Die Taube auf dem Vierströmebrunnen, die in die Richtung der Engelsburg blickt, wird jährlich von der römischen Stadtreinigung entfernt und in beliebiger Position wieder aufgesetzt. Sie kann demnach nicht als Wegweiser dienen. Es gibt im Brunnen keine Schläuche, die Luft ins Wasser pumpen.
In der italienischsprachigen Ausgabe wurden zahlreiche Fehler, wie z.B. die Adresse von Santa Maria della Vittoria korrigiert.
Personen
Anders als im Buch zugrunde gelegt, hat nicht Galileo Galilei die Ellipsenform der Planetenbahnen erkannt, sondern Johannes Kepler.
Cecil Rhodes war zwar tatsächlich Freimaurer, nicht aber Illuminat. Auch John Milton, der 1638 tatsächlich in Rom war [5], gehörte nicht zu den Illuminati.
Nikolaus Kopernikus wurde im Gegensatz zu Galileo Galilei nicht von der katholischen Kirche angeklagt und hingerichtet. Er starb vielmehr eines natürlichen Todes. Vermutlich verwechselt Dan Brown Kopernikus mit Giordano Bruno, der im Jahre 1600 in Rom auf dem Campo de’ Fiori als angeblicher Ketzer durch Verbrennung hingerichtet worden ist.
Winston Churchill als Angehöriger des britischen Hochadels und Premierminister war kein Katholik, so aber Brown in Kapitel 63 der deutschen Ausgabe, sondern Anglikaner.
Illuminati
Dan Browns Angaben zu den Illuminati sind größtenteils Fiktion oder entstammen Verschwörungstheorien um die Illuminati. Der Illuminatenorden, auf den die Bekanntheit des Begriffs zurückgeht, existierte zwischen 1776 und 1788, das heißt, lange nach Galileis Wirken (1564–1642). Illuminati verwendeten weder Ambigramme noch Brandmale, auch ist ein großer „Illuminati-Diamant“ als Stempel oder als Mineral nicht überliefert (vgl. Illuminaten im Roman).
Die Alumbrados existierten zwar zu Galileis Lebzeiten, allerdings beschränkte sich die Bewegung auf Spanien und hatte mit Ausnahme der Namensgleichheit nichts mit dem Illuminatenorden zu tun.
Über die französischen Guerenets gibt es keine Quellen.
Bernini kann nicht im Auftrag des Illuminatiordens tätig gewesen sein, da er lange vor dessen Gründung gestorben ist (Illuminati: 1776–1785; Bernini: 1598–1680).
Die Interpretation der Rückseite des US-Siegels auf der Dollarnote, die Langdon innerhalb des Roman abgibt, besitzt keinerlei Grundlage. Dan Browns Neigung, Fakten zu einer passenden Form zu verdrehen, dürfte an der falschen Zitierung des Banners deutlich werden: Statt „novus ordo seclorum“ (lateinisch für „eine neue Ordnung der Zeitalter“) zitiert Dan Brown „Novus Ordo Saeculorum“ (neue säkulare Ordnung). Zudem ist diese Idee der Illuminatus-Trilogie von Robert Shea und Robert Anton Wilson entlehnt.
Die Angabe, dass es sich beim Allsehenden Auge um ein Symbol der Illuminati, einer nach Dan Browns Roman antireligiösen Vereinigung, handelt, ist ebenfalls als realitätsfern einzustufen. Das Symbol ist in zahlreichen Kirchen wiederzufinden, es symbolisiert den allsehenden, dreifaltigen Gott. Ebenfalls wird es in der Freimaurerei verwendet. Bereits in der Illuminatus-Trilogie von Robert Shea und Robert Anton Wilson findet sich die Zuordnung dieses Symbols zu den Illuminaten.
Browns Anmerkung „Die Bruderschaft der Illuminati existiert“, ist insofern korrekt, als dass es immer noch kleinere Bruderschaften gibt, die sich Illuminati oder Illuminaten nennen, allerdings nicht in der im Roman beschriebenen Form.
Es gibt auch das Spiel „Illuminati: New World Order“ von „Steve Jackson Games“ (im Buch „Steve Jackson Computer Games“), dabei handelt es sich allerdings nicht um ein Online-Computerspiel, sondern um ein Sammelkartenspiel auf der Basis des Kartenspiels Illuminati.
Popularität
In der Umfrage zur ZDF-Sendung Unsere Besten – Die Lieblingsbücher der Deutschen, in der Deutsche ihre Lieblingsbücher wählen konnten, hat es dieses Buch auf Platz 19 geschafft.
Sakrileg
Die Hauptfigur dieses Buches, Robert Langdon, ist auch die Hauptfigur eines weiteren Romans von Dan Brown: Sakrileg (engl. Originaltitel: The Da Vinci Code, 2003). Ebenfalls ist Robert Langdon die Hauptfigur in Dan Browns neuem (noch nicht erschienenen) Buch, dessen englischer Arbeitstitel „The Solomon Key“ ist.
Hörbuch
Das deutsche Hörbuch ist in zwei verschiedenen Ausgaben erschienen. Eine Ausgabe wird von Ralph Herforth, die andere (bekanntere) von Wolfgang Pampel gelesen. Die gekürzte Romanfassung, die beide lesen, fasst 412 bzw. 437 Minuten, die auf 90 bzw. 94 Tracks und 6 CDs eingeteilt sind. Die Ausgabe mit Ralph Herforth wurde 2003 im SMT Sound Master Tonstudio in Berlin und die Ausgabe mit Wolfgang Pampel ebenfalls 2003 im DaCapo Studio in Breckerfeld, beide von der Lübbe Gmbh & Co. KG aus Bergisch Gladbach, aufgenommen. Lübbe Audio nutzt den kommenden Kinostart von "Illuminati", um bereits im April eine ungekürzte Lesung zu veröffentlichen. Genau wie die gekürzte Lesung, die 2004 veröffentlicht wurde, wird auch die neue Fassung von Wolfgang Pampel gelesen. Die Redaktion hatte Dr. Arno Hoven, Regie und Produktion Marc Sieper, Regie bei der zweiten Ausgabe Kerstin Kaiser.
Verfilmung
Nach dem Erfolg des Da Vinci Code hat Sony Pictures das Prequel Illuminati in Auftrag gegeben. Die beiden Produzenten Brian Grazer und John Calley sowie Regisseur Ron Howard und Langdon-Darsteller Tom Hanks werden wieder dabei sein. Ayelet Zurer wird die Rolle der Vittoria Vetra übernehmen und der Camerlengo Ventresca wird von Ewan McGregor verkörpert. Da dem Filmteam aufgrund der Thematik keine Drehgenehmigung im Vatikan erteilt wurde, mussten der Petersplatz und andere Schauplätze in Los Angeles nachgebaut werden. Der Film wird am 13. Mai 2009 in die deutschen Kinos kommen[2].
Themen des Thrillers
In Illuminati werden verschiedene gesellschaftlich-theologische Themen angeschnitten. In erster Linie geht es um die Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion. Brown argumentiert durch seine Charaktere, dass es Laien spätestens seit der Verurteilung des Galileo Galilei schwerfalle, beiden Lebensbereichen gleichermaßen Vertrauen zu schenken. Zwar habe es schon immer Leute gegeben, die Wissenschaft und Religion vereinigen wollten, wie beispielsweise Leonardo Vetra, doch die Kluft sei meist zu tief gewesen (S. 68 TB).
Der Autor argumentiert durch seine Hauptfiguren, dass beide harmonisch miteinander existieren können und sollen. Das kommt vor allem in der Rede von Carlo Ventresca zum Ausdruck, in der er die Verantwortung aufzeigt, die Religion und Wissenschaft laut Brown füreinander haben:
„Ob Sie an Gott glauben oder nicht..., eines müssen Sie glauben. Wenn wir als Spezies den Glauben an eine Macht aufgeben, die über uns steht, geben wir zugleich unser Verantwortungsgefühl auf.“
– S. 480 TB
Brown selber ist laut den Klappentexten seiner Romane als Sohn eines Mathematikers und einer Kirchenmusikerin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem Wissenschaft und Religion keine Gegensätze darstellten. Zudem thematisiert Dan Brown, wie viel Macht die Medien seiner Meinung nach besitzen und wie sehr sie die Menschen beeinflussen. Laut seiner Darstellung besteht oft die Gefahr, dass die Medien für andere Zwecke missbraucht werden:
„„Die Medien sind der rechte Arm des Terrorismus.““
– Kap. 73 TB
Einzelnachweise
Literatur
- Dan Brown: Illuminati. Lübbe, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-14866-5
- Dan Brown: Illuminati. Lübbe, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-77001-3 (Audiofassung, Spielzeit 437 Minuten, gekürzte Romanfassung)
- Dan Burstein, Arne J. de Keijzer: Die geheime Bruderschaft. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-15359-X
- Simon Cox: Illuminati entschlüsselt. Heyne, München 2005, ISBN 3-453-43126-X
- Oliver Mittelbach: Dan Browns Thrillerschauplätze als Reiseziel. books&friends, Essen 2006, ISBN 3980940845 (Sakrileg-Tour durch Paris und London, Illuminati-Tour durch Rom, Diabolus-Tour durch Sevilla [6])
- Dan Brown: Illuminati. Illustrierte Ausgabe Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 978-3785722350
Weblinks
- Spezielle Autorensite des Verlags, mit fiktiver Symbolologischen Fakultät
- Sehr kurze Inhaltsangabe
- CERN.ch Stellungnahme des CERN zum Buch (engl.)
- Seminararbeit Illuminaten umfangreiche Seminararbeit über die historische Grundlage zu Dan Browns Illuminati
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