Mayrkogel

Mayrkogel

Der Leobener Kalvarienberg (ehemals Mayrkogel genannt) befindet sich auf einem Hügel (661 m ü. A.) in Göß, einem Stadtteil von Leoben, auf der rechten Seite der Mur.

Der ursprüngliche Leobener Kalvarienberg (1687-1795) befand sich auf einem Felsen am Ausgang des Pölzgrabens (gegenüber dem heutigen WIFI-Niklasdorf). Dieser stand auf einem Felsen, der einst „Teufelswandl“ genannt wurde, einer ehemaligen slawischen Kultstätte, welche vormals dem slawischen Gott der Finsternis Črni Bog (dem Schwarzgott) geweiht war. Zu christlichen Anbetungszeiten wurde dieser Ort einst von den Leobener Dominikanermönchen betreut. Nachdem auch der christliche Kultort verfallen und daraufhin veräußert wurde, fiel das „Teufelswandl“ 1868 dem Bau der Südbahn zum Opfer.

Der gegenwärtige Gösser Kalvarienberg wurde in der Zeit von 1842 bis 1845 erbaut. Er beinhaltete zwölf gemauerte Wegstationen, die Kalvarienkreuze und eine Grabkapelle, wobei sich um die Erbauung die Gösser Pfarre bemühte, aber auch Adelige: Kaiser Franz Joseph besuchte einst diese christliche Gedenkstätte und hat sich wie Erzherzog Johann finanziell dafür eingesetzt.

Die Kalvarienstätte wurde 1845 vom Brucker Propst in Anwesenheit von viertausend Anwesenden eingeweiht. Eine zeitgenössische Schrift berichtet 1845 darüber:

„Bei der Einführungspredigt die Predigt von Geistlichen Herrn Anton Gschuchi, derzeit provisorischer Pfarrer in Röthelstein, eine sehr schöne, lehrreiche und anpassende Rede zu diesen Feste von Leiden und Sterben Jesu, abgetheilt in einen Eingang von denen Stiftern und Wohlthätern dieses Berg Calvari, dann 3 Theilen 1ter Leiden Jesu, 2ter den verworfenen Schächer zur Linken, 3ter den reumütigen Schächer zur Rechten und den Schluß, ‚Ziehe die Schuhe aus, denn der Ort ist heilig‘, den wir oft besteigen sollen.“

Am 24. August 1844 erhielt die Kapelle auch ihre erste Glocke. Sie erhielt den Namen „Maria“.

War der Ort einst dem Verfall nahe, fanden sich immer wieder engagierte Leobener Bürger, welche sich um die Wiederherstellung dieser geistlichen Stätte bemühten. Die Kalvarienkreuze sind aufgrund einer vollständig ehrenamtlichen Privatinitiative seit November 2008 restauriert.

Weblinks

47.36611111111115.1009722222227Koordinaten: 47° 21′ 58″ N, 15° 6′ 3″ O


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