Mařák

Mařák

Julius Mařák (* 29. März 1832 in Litomyšl; † 8. Oktober 1899 in Prag) war ein tschechisch-böhmischer Landschaftsmaler zwischen Romantik und Realismus.

Leben

Julius Mařák (ca.1885)

Julius Mařák wurde als Sohn des Bücherrevisors und Grundbuchführers der Stadt Litomyšl, Jan Mařák, geboren. Er wuchs in einem bürgerlich gebildeten Elternhaus auf, in dem er und seine neun Geschwister sowohl eine gute schulische als auch geistige Förderung genossen. Bereits als Gymnasiast nahm er Malunterricht beim Genre- und Portraitmaler A. Dvořák, obwohl er sich zunächst nicht zwischen einer musikalischen und einer malerischen Laufbahn entscheiden konnte. 1852 begann er dann Malerei in der Landschaftsklasse von Max Haushofer an der Akademie Prag zu studieren, die er aber schon im Herbst 1853 verließ, um in München bei Leopold Rottmann und Eduard Schleich seine Ausbildung fortzusetzen. Anfang 1855 begannen seine „Wanderjahre“, wie er sie nannte. In den nördlichen und südlichen Bergregionen Böhmens fand er die Impressionen für seine Malerei - die Stimmungen, die seine künstlerische Arbeit prägten.

Anschließend verbrachte er eine längere Zeit in Wien, in der er bei J. K. Schmidt die graphische Technik des Radierens erlernte. Ab 1860 gab er auch Zeichenunterricht und arbeitete in Wien für verschiedene lokale Zeitschriften als Illustrator. Der Einfluss der Schule von Barbizon wurde jetzt in seinem Werk unverkennbar, obwohl er sich nie in Frankreich aufgehalten hatte und auch immer der Romantik sehr nahe stand. Die weiteren Stationen seines Lebens waren eine Balkanreise 1869 und ein Aufenthalt in Tirol von 1872 bis 1875. Dort sammelte er entscheidende Eindrücke.

Er erhielt 1882 den Auftrag, an der Ausgestaltung des Nationaltheaters Prag mitzuarbeiten. 1887, nun schon ein berühmter Maler, wurde Julius Mařák auf Vorschlag seines Förderers Josef Hlávka an die Akademie Prag berufen, um die Klasse für Landschaftsmalerei zu leiten. Hier hat er die tschechische Landschaftsmalerei bis in das beginnende 20. Jahrhundert wesentlich mitgeprägt. Seine Schüler waren u. a. Otakar Lebeda, František Kaván, Antonín Slavíček und Bohuslav Dvořák.

1893 erkrankte er schwer. Er konnte den ihm 1895 übertragenen Auftrag für das Prager Nationalmuseum nicht mehr voll erfüllen, so dass er auf die Mithilfe seiner Schüler angewiesen war. Dennoch hat er bis zu seinem Tod am 8. Oktober 1899 künstlerisch gearbeitet.

Werk

Julius Mařák: Pastorale

Öffentliche Aufträge:

Bilder in Museen oder öffentlichen Gebäuden:

  • Nationalmuseum Prag
  • Nationaltheater Prag
  • Kloster St. Agnes (Nationalgalerie)
  • Palais Kinski Prag (Nationalgalerie)
  • Schloss Troja Prag
  • Städtische Bildergalerie Litomyšl

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Marak — may refer to: Maraq, village in Goygol Rayon, Azerbaijan Bukit Marak (Marak Hill), village in Bachok, Kelantan, Malaysia People with the surname Marak include: Adolf Lu Hitler Marak, Indian politician (Nationalist Congress Party) Julius Mařák,… …   Wikipedia

  • Marak — oder Mařák ist der Familienname folgender Personen: Adolf Lu Hitler Marak (* 1948), indischer Politiker der Nationalist Congress Party aus Meghalaya Julius Mařák (1832–1899), tschechisch böhmischer Landschaftsmaler zwischen Romantik und Realismus …   Deutsch Wikipedia

  • Mařák — (spr. marschāk), Julius, böhm. Maler, geb. 29. März 1835 in Leitomischl, gest. im Oktober 1899 in Prag, bildete sich auf der Malerakademie in Prag und in München zum Landschaftsmaler und lebte seit 1858 in Wien. Später nahm er seinen Wohnsitz in… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Julius Marak — Julius Mařák (* 29. März 1832 in Litomyšl; † 8. Oktober 1899 in Prag) war ein tschechisch böhmischer Landschaftsmaler zwischen Romantik und Realismus. Leben Julius Mařák (ca.1885) Julius Mařák wurde als Sohn des Büch …   Deutsch Wikipedia

  • Otakar Mařák — (5 January 1872 Esztergom, modern day Hungary – 2 July 1939 Prague) was a tenor Czech opera singer, and a nephew of Julius Mařák who perfected his vocal skills at Prague’s School of Applied Arts as well as at the Czech Academy of Arts.… …   Wikipedia

  • Julius Mařák — (* 29. März 1832 in Litomyšl; † 8. Oktober 1899 in Prag) war ein tschechisch böhmischer Landschaftsmaler zwischen Romantik und Realismus. Leben Julius Mařák (ca.1885) Julius M …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf Lu Hitler R. Marak — (* 1948) ist ein indischer Politiker der Nationalist Congress Party aus Meghalaya. Er war Mitglied des Parlaments von Meghalaya bis 2003 sowie Mitglied der Regierung von Meghalaya in den Kabinetten von Evansius Kek Mawlong und Flinder Anderson… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf Lu Hitler R. Marak — Adolf Lu Hitler Marak Adolf Lu Hitler R. Marak (né en 1948) est un homme politique indien, de l État fédéré du Meghalaya. Biographie Membre du Nationalist Congress Party, il a occupé les postes de ministre de l Environnement et des Forêts dans le …   Wikipédia en Français

  • Shkedei marak — Shkedei marak. Los shkedei marak (hebreo שקדי מרק, literalmente ‘almendras de sopa’) son un ingrediente israelí consistente en pequeños croûtons crujientes que se usan como acompañamiento de sopa, aunque también pueden tomarse como aperitivo. Son …   Wikipedia Español

  • Adolf Lu Hitler Marak — Adolf Lu Hitler R. Marak is a politician in the state of Meghalaya, India.A member of the Nationalist Congress Party, he was forest and environment minister in the government of E.K. Mawlong and then cooperation minister under F.A. Khonglam.He… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”