- McGill-Universität
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McGill University Motto Grandescunt aucta labore Gründung 1821 Trägerschaft staatlich Ort Montreal, Kanada Rektor Heather Munroe-Blum Studenten 31.081 Mitarbeiter 5.947 wissenschaftliche Mitarbeiter Website www.mcgill.ca Die McGill University ist die größte englischsprachige der vier Universitäten Montréals. McGill ist die älteste Universität Kanadas und eine der führenden Hochschulen in Nordamerika. Bei einem 2007 durchgeführten Ranking (THES) belegte sie Platz 12 unter den besten Universitäten der Welt, im Jahr 2008 Platz 20. McGill ist Mitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund führender forschungsintensiver nordamerikanischer Universitäten. Des Weiteren ist sie Mitglied der Universität der Arktis. Sie war maßgeblich an der Geschichte des Eishockeys beteiligt.
Die Universität wurde nach dem Schotten James McGill (1744–1813) benannt, einem bedeutenden Händler im Montreal des frühen 19. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Gründung der McGill University im Jahr 1821 wurde maßgeblich durch den Nachlass James McGills ermöglicht, der dem neu gegründeten Royal Institute for the Advancement of Learning (RIAL) großzügige Finanzmittel hinterließ um eine Universität zu gründen. 1829 wurden im ehemaligen Landhaus McGills die ersten Lehrveranstaltungen abgehalten. 1884 wurden erstmals vier Frauen zum Studium zugelassen, unter ihnen die erste Professorin Kanadas, Carrie Derick, die an der McGill Botanik lehrte. Große Zuwendungen ermöglichten die Niederlassung auf dem heutigen Campusgelände und konnten um die Jahrhundertwende bedeutende Wissenschaftler wie Ernest Rutherford an die Universität locken.
Studenten
Die McGill University bietet an 11 Fakultäten etwa 300 Studiengänge an. Im Wintertrimester 2006 waren an der McGill University insgesamt 33.258 Studenten eingeschrieben, davon 23.559 auf dem undergraduate level und 7.375 auf dem graduate level. Insgesamt kommen 56.9% der Studenten aus Québec, 24,4% aus dem restlichen Kanada und 6.183 (18,9%) sind internationale Studenten. [1]
Besonders Studenten aus den USA genießen an der McGill University eine im Vergleich zu den führenden US-Hochschulen wesentlich kostengünstigere Ausbildung und nutzen gleichzeitig die Vorzüge des weniger strikten Jugendschutzes im Nachtleben der pulsierenden Metropole Montréal.Bekannte Persönlichkeiten
Nobelpreisträger
- 1908 Ernest Rutherford - (Chemie)
- 1977 Andrew Victor Schally - (Medizin)
- 1980 Val Fitch - (Physik)
- 1981 David Hubel - (Medizin)
- 1992 Rudolph Arthur Marcus - (Chemie)
Weitere berühmte Absolventen und Angestellte der Universität
Professoren/Dozenten
- Donald O. Hebb - Psychologieprofessor
- John Humphrey - Jurist
- John David Jackson - Physiker
- Hans Jonas - Philosoph
- Raymond Klibansky - Philosophieprofessor
- Henry Mintzberg - Ökonomieprofessor, Abschluss 1962
- William Osler - Mediziner
- Jennifer Stoddart - Juristin, amtierende kanadische Datenschutzbeauftragte
- Charles Taylor - Philosoph und Ideengeschichtler
Absolventen
- Zbigniew Brzeziński - US-Politikwissenschaftler/Globalstratege/Sicherheitsberater unter Jimmy Carter, Abschluss 1950
- Sir John Abbott - Kanadischer Premierminister, Abschluss 1854
- Burt Bacharach - Pianist und Komponist, Abschluss 1948
- Leonard Cohen - Sänger, Abschluss 1955
- J.G.A. Creighton - Begründer der Nordamerikanischen Eishockeyregeln, Abschluss 1880
- Jake Eberts - Filmproduzent (Gandhi, Der mit dem Wolf tanzt), Abschluss 1962
- Sir Wilfrid Laurier - Kanadischer Premierminister, Abschluss 1864
- James Naismith - Erfinder von Basketball, Abschluss 1887
- Ahmad Nazif - amtierender Premierminister Ägyptens, PhD 1983
- Steven Pinker - Psychologe, Abschluss 1976
- Mosche Safdie - Architekt, Abschluss 1961
- William Shatner - Filmschauspieler (Star Trek), Abschluss 1952
- Charles Taylor - Philosoph, Abschluss 1952
- Vaira Vīķe-Freiberga - ehemalige lettische Staatspräsidentin, PhD 1965
unter den 174.000 Alumni der McGill University befinden sich außerdem drei Astronauten und insgesamt acht Oscar-Preisträger. 25 Olympische Medaillen wurden von (ehemaligen) McGill Studenten errungen. [2]
Forschung
Bedeutende Arbeiten
- Der Forschergruppe um Thomas Chang gelang es Ende der achtziger Jahre, aus Kunststoff ein Blutgefäß mit vergleichbarer Funktion nachzubilden.
- Plexiglas entstammt Forschungsarbeiten der Materialwissenschaftler.
- John Humphrey (1905-1995) formulierte im Auftrag der Vereinten Nationen die Deklaration der Menschenrechte mit, die im Dezember 1948 genehmigt und verkündet wurde.
- Ronald Melzack, Psychologe, veröffentlicht 1965 erstmals (gemeinsam mit Patrick D. Wall) eine Schmerztheorie.
- Wilder Penfield (1891-1976) erstellte erstmals eine funktional gegliederte Aufteilung des Gehirns.
- Sir Ernest Rutherford veröffentlichte Arbeiten zu Radioaktivität die Grundlage für die Atomphysik wurden.
Finanzierung
Mehr als die Hälfte an Forschungsgeldern (2005: 423,05 Mio. CAN$) bezieht die McGill University vom kanadischen Staat. Jeweils knapp ein Viertel kommen von der Provinz Québec und von privaten Spendern, Stiftungen oder Investoren. Im Jahr 2005/06 wurden 27 Patente für Forschungsergebnisse der McGill erteilt. [3]
Medizin
Kanadas älteste medizinische Fakultät wurde im Jahr 1832 gegründet. Heute sind neben dem McGill University Health Centre (MUHC) mit fünf Kliniken drei weitere große Krankenhäuser Montréals Ausbildungsstandorte von jährlich knapp 1000 Medizinabsolventen. Über 500 Mitarbeiter verfügen über annähernd 100 Millionen CAN$ Forschungsgelder, was McGill mit Abstand zur größten medizinischen Institution der Provinz Québec macht. [4]
Montreal Neurological Institute
Das Montreal Neurological Institute (MNI) wurde 1934 von Wilder Penfield als Krankenhaus und gleichzeitig Forschungsinstitut gegründet. Erste Brain mapping Studien und die Wegbereitung für bildgebende Verfahren sowie Studien an Patienten mit Hirnschäden machten das MNI zu einer weltweit anerkannten und führenden Institution der Neurowissenschaft.
Folgende Forscher haben am MNI bedeutende Arbeit geleistet:Sport
Die McGill University ist von einiger Bedeutung im Sport. Seit 1912 haben Absolventen oder aktive Studenten von McGill an allen Olympischen Spielen teilgenommen und insgesamt 25 Olympische Medaillen errungen. Die Bedeutung der Universität für die Entwicklung des Nordamerikanischen Sports geht aber weit darüber hinaus, in der Zeit um 1880 hatte McGill entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung dreier der vier wichtigsten Nordamerikanischen Mannschaftssportarten. Zwei Spiele der Mannschaft von McGill gegen die Auswahl Harvards im Mai und Oktober 1874 nach den McGill-Regeln genannten Regel McGills für Rugby gelten als erste Spiele sowohl des American als auch des Canadian Footballs.[5] In den 1880-er Jahren wurde an der McGill ein Satz von Regeln für Eishockey entwickelt und niedergeschrieben, der als McGill-Regeln zum ersten Standard des schon damals als „kanadischem nationalem Zeitvertreib“ geltenden Spiels wurde.[6] Zudem war der Sportlehrer und spätere Erfinder des Basketball James Naismith Student McGills.[7]
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der McGill University (englisch, französisch)
Quellen
- ↑ http://www.mcgill.ca/about/quickfacts/students/
- ↑ http://www.mcgill.ca/about/quickfacts/alumni/
- ↑ http://www.mcgill.ca/about/quickfacts/research/
- ↑ http://www.mcgill.ca/about/quickfacts/health/
- ↑ Andrei S. Markovots, Steven L. Hellerman; "Offside:Soccer an American Exceptionalism " Princeton 2001; Fundstellen nach der erweiterten dtsch Ausgabe: „Im Abseits - Fußball in der amerikanischen Sportkultur.“, Hamburg 2002, ISBN 3-930-90878-6; S. 129f.
- ↑ Markovots, Hellerman, S. 160f.
- ↑ Markovots, Hellerman, S. 146.
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