Media Broadcast

Media Broadcast
Media Broadcast GmbH
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Rechtsform GmbH
Gründung 2008
Sitz Bonn
Mitarbeiter 965 (2011)
1100 (2008)
Umsatz 500 Mio. Euro (2006)
Branche Daten-, Bild- und Tonübertragung
Website www.media-broadcast.com

Die Media Broadcast GmbH mit Sitz ist Bonn ist der größte deutsche Dienstleister für Bild- und Tonübertragungen. Sie ging aus der T-Systems Media&Broadcast GmbH hervor, die im Januar 2008 von der Deutschen Telekom an die französische TDF-Gruppe verkauft wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1919 zurück, als der Staat das Postministerium zur Zentralbehörde für das Fernmeldewesen erklärte. So betrieb die Deutsche Reichspost mit Beginn des Rundfunks 1923 alle Rundfunksendeanlagen im Deutschen Reich. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten die westlichen Besatzungsmächte staatlich unabhängige Rundfunkanstalten, die ihre Sendeanlagen bis heute größtenteils selbst betreiben. 1960 stellte sich mit der geplanten Einführung eines zweiten Fernsehprogramms (ZDF) und eines bundesweiten Hörfunkprogramms (Deutschlandfunk) die Frage, wer für deren Ausstrahlung zuständig ist. Im 1. Rundfunk-Urteil stellte das Bundesverfassungsgericht fest, dass allein der Staat für das Fernmeldewesen und damit auch für Rundfunksendeanlagen zuständig ist. Die Deutsche Bundespost betrieb dementsprechend alle seit 1961 errichteten Sender, auch die der ab 1964 eingerichteten dritten Fernsehprogramme der Landesrundfunkanstalten.

Neben Sendern für das ZDF, die dritten Programme, den Deutschlandfunk und die Deutsche Welle übernahm die Bundespost an einzelnen Standorten auch den Senderbetrieb für die Soldatensender AFN und BFBS. Mitte der achtziger Jahre begann der Aufbau von terrestrischen Netzen für die neu entstandenen privaten Hörfunk- und Fernsehveranstalter. Mit der Wiedervereinigung gingen die Sendeanlagen der DDR an die Deutsche Bundespost über. In den neuen Bundesländern übernahm sie den Senderbetrieb für den MDR (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen), den ORB (Brandenburg) und den NDR (Mecklenburg-Vorpommern).

Mit der Privatisierung der Deutschen Bundespost gingen diese Aufgaben 1995 auf die Deutsche Telekom AG als deren Rechtsnachfolgerin über. Ab 2001 gehörte die Rundfunksparte zur Tochtergesellschaft T-Systems, wo sie als eigener Geschäftsbereich Media&Broadcast geführt wurde. In Vorbereitung eines Verkaufs wurde dieser am 1. Juni 2007 in die T-Systems Media&Broadcast GmbH (M&B) ausgegliedert. Im Januar 2008 wurde die M&B an den französischen Sendernetzbetreiber Télédiffusion de France (TDF) verkauft; seit dem 15. Februar 2008 firmiert sie als Media Broadcast GmbH.

Dienstleistungen

Die Media Broadcast ist in folgenden Bereichen tätig:

  • Radio- und Fernsehsender (analog und digital) sowie andere Sendeanlagen
  • Zuführungs- und Verteilnetze für Fernseh- und Hörfunksignale
  • Außenübertragungen
  • Satellitenübertragungen
  • Firmenlösungen (audiovisuelle Systemlösungen für Unternehmenskommunikation, Digital Signage)
  • Dienstleister in verschiedenen Netzebenen für die drei in Deutschland tätigen Kabelnetzbetreiber
  • Digital Cinema (digitale Zuspielung von Spielfilmen an Kinobetreiber)

In Deutschland und Österreich war Media Broadcast mit dem technischen Sendebetrieb für DVB-H beauftragt. Der Sendebetrieb in Österreich wurde zum 31. Dezember 2010 eingestellt.[1]

Kennzahlen

Im Jahr 2009 beschäftigte das Unternehmen etwa 1100 Mitarbeiter und erzielte einen Jahresumsatz von 500 Mio. Euro.

Media Broadcast betreut rund 850 nationale und 110 internationale Kunden. Dazu zählen sämtliche öffentlich-rechtlichen und fast alle privaten Programmanbieter in Deutschland.

Es werden etwa 1670 UKW-Sender, 180 DVB-T-Sender, 140 analoge Fernsehgrundnetzsender, 80 DAB-Sender sowie 40 Lang-, Mittel- und Kurzwellen-Sender betrieben. Außerdem verfügt Media Broadcast über 48 Transponder auf fünf Satelliten.

Sendeanlagen

Zur Ausstrahlung von Radio- und Fernsehprogrammen nutzt Media Broadcast überwiegend Sendetürme und -masten der Deutschen Funkturm, aber auch Anlagen von BR, HR, NDR, SR, SWR und WDR. Für den Kurzwellenrundfunk betreibt das Unternehmen die eigenen Senderstandorte Nauen und Wertachtal sowie für den Satelliten-Uplink die Erdfunkstelle Usingen.

Einzelnachweise

  1. PC Welt: DVB-H-Sendebetrieb geht an T-Systems, 16. Oktober 2007

Weblinks


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